erst mal was für alle Sinne: raus in die Sonne! Zumal der Frühling nur noch heute kurz in Berlin vorbeischneit, am Wochenende frostet die Stadt nachts schon wieder zu. Das lässt nicht nur leicht bekleidete Menschen mit Handy-Selfiestick unter blühenden Kirschbäumen erzittern, sondern auch die Gärtnerinnen und Obstbauern in Stadt und Land: Der Nachtfrost kann an blühenden Bäumen und Büschen große Schäden anrichten, berichtet Isabelle van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie Berlin auf Checkpoint-Anfrage. Frieren die Blüten ein, verwelken sie und können später keine Früchte mehr tragen.
Wer die eigenen Pflanzen vor Kälte schützen möchte, kann sie heute noch schnell mit einem Vlies abdecken. „Notfalls tut es auch ein Bettlaken“, rät van Groeningen. Sind die Bäume zu groß, besprüht man sie abends leicht mit Wasser: „Diese winzigen Tröpfchen gefrieren und bilden so eine Schutzschicht. So machen es auch die meisten Obstbauern.“ Auch junge Setzlinge und nicht-winterharte Pflanzen müssen geschützt werden: „Wenn Sie sich wirklich Sorgen um sie machen, stellen Sie eine Friedhofskerze darunter. Sie brennt die ganze Nacht und gibt sanfte Wärme ab.“ Damit Berlins Grün im Sommer nicht in Frieden ruhen muss.
Wenigstens beginnt die Spargelsaison. Außer im Telespargel, den natürlich niemand in dieser Stadt so nennen darf, der als hiesiger Einwohner ernst genommen werden möchte (oder etwa doch?). Der Fernsehturm, von dem ich früher als Ost-Berliner Schulkind zur weiten Welt hinterm Brandenburger Tor hinübergucken konnte, weckt immer noch das höchste der Gefühle.