es ist bereits der 63. Tag des brutalen Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine. Hier die wichtigsten Einschätzungen zum Tage und die aktuellen Entwicklungen aus der Nacht:
+++ Der wieder bis zum fast letzten Moment zögernde Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der Völker- und Menschenrechtsverletzungen von Russland und des Drucks innerhalb seiner Koalition, durch die internationalen Partner und auch die nationale Opposition nun doch das veranlasst, was er vorher noch als Auslöser für einen „Dritten Weltkrieg“ dargestellt hatte: die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Nach der Munition für die Flugabwehrpanzer sucht Ukraines Botschafter Andrij Melnyk allerdings noch. Deutschlands Führungsrolle in Europa bleibt weiterhin undefiniert.
+++ Auf einen von den USA initiierten Militärtreffen auf der Luftwaffenbasis Ramstein haben mehr als 30 Staaten die weitere Waffenhilfe für die sich verteidigende Ukraine koordiniert. Der demokratische Westen stellt sich offenbar auf einen langen Krieg ein.
+++ António Guterres hat bei weiteren vergeblichen Friedensbemühungen den Krieg als „völkerrechtswidrige Invasion Russlands“ bezeichnet. Dass er Moskau dennoch als freier Mensch verlassen durfte, hatte nur einen Grund: Er ist Generalsekretär der Vereinten Nationen.
+++ Die Angriffe Russlands im Süden und Osten der Ukraine gingen mit unveränderter Härte weiter. Humanitäre Korridore für die Zivilbevölkerung in bombardierten Städten scheiterten deshalb erneut.
+++ Russische Separatisten haben offenbar Anschläge in der Region Transnistrien verübt, um die an die Ukraine grenzende Republik Moldau zu destabilisieren. Zudem stellt der russische Staatskonzern Gazprom die Gaslieferungen an Polen (das sie sowieso kündigen wollte) und Bulgarien umgehend ein. Die Angst vor Russlands Imperialismus treibt derweil Finnland und Schweden zügig in die Nato. Ein Kriegsziel Moskaus geht nicht auf: die Spaltung der freien Welt.
Alle aktuellen Entwicklungen können Sie rund um die Uhr hier im Tagesspiegel-Blog verfolgen. Das Wichtigste dabei bleibt: Empathie und Hilfe für die viel zu vielen unschuldigen Opfer dieses mörderischen Krieges mitten in Europa.
Schuld an sich selbst ist weiterhin ein Mann, der ein respektabler Altkanzler hätte werden können, wenn er nicht noch immer Putins Kriegskasse mit seinem oligarchenhaften Lobbyismus ölen würde. Lesen wir dazu den treffenden Kommentar von Micky Beisenherz (via „Stern“) über Gerhard Schröder: „Es ist die eigene Vita, die den sonst so hartleibigen Basta-Gerd weich werden lässt. Und so wurde schlussendlich der vermutlich schlimmste Tyrann des Planeten zum Romeo des anerkennungsfreudigen Cohiba-Kanzlers, der im Kriegsverbrecher zuvorderst nur den Freund sieht, der ihm im Lebensweg so ähnelt. Dass er längst zu dessen Filialleiter in Deutschland verkommen ist, wird vom Renitentner geflissentlich ausgeblendet.“
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Zu den Waffen – „all'arme“! Aus diesem italienischen Weckruf für das Militär ist im 15. Jahrhundert das deutsche Wort Alarm entstanden – und daraus wiederum das Wort Lärm. Ein krachender Begriff für Geräusche, die durch lauter laute Laute auf die Umwelt störend, belastend oder gesundheitsschädigend wirken. Um endlich mal Ruhe zu finden, findet heute der internationale „Tag gegen Lärm“ statt. Eine gute Gelegenheit, mal wieder in den Raum der Stille im Brandenburger Tor einzukehren, in dem man sich inmitten der Mitte Berlins leise mit sich selbst verstecken kann.
Laut Selbstbeschreibung soll Berlins stilles Örtchen auch „eine ständige Aufforderung zu Geschwisterlichkeit und Toleranz unter den Menschen, zwischen den Nationalitäten und Weltanschauungen sein“. Ein Verweilen für den Frieden. Nun aber diese Alarmmeldung: „Wegen umfangreicher Bauarbeiten am Brandenburger Tor muss der Raum der Stille derzeit geschlossen bleiben.“ Kann Berlin das überhaupt: leise sein?
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PKV-Pflegekonzept: Rundum-Schutz für weniger Beitrag.
Der "Neue Generationenvertrag für die Pflege" würde den Beitragssatz zur Sozialen Pflegepflichtversicherung stabilisieren. Die jüngere Generation bekäme so finanziellen Spielraum für ihre private Zusatzvorsorge. Unterm Strich bietet das PKV-Konzept mehr Pflege-Leistungen für weniger Beitrag.
pkv.de/generationenvertrag
Zwei Jahre ihre Stimmen stillgehalten haben nahezu alle Chöre in Berlin. Nun hat der Deutsche Chorverband ein „Jahr der Chöre“ ausgerufen, um in der Pandemie verstummte Lieder neu anzustimmen. Leicht wird das nicht, wie eine Checkpoint-Umfrage bei Ralf Sochaczewsky, Dirigent vom Landesmusikrat, dem Leiter mehrerer Chöre Jan Olberg sowie Paul von einem Amateurchor in Neukölln ergeben hat. Ergebnis unserer Recherche: Für gemeinsam singende, gut klingende Amateure galten in der Pandemie oft strengere Regelungen. Sie probten oft in nicht so gut zu belüftenden Räumen, hatten weniger Geld für Tests; die meisten digitalen Proben scheiterten an der verstimmten Video-Kakophonie. Deshalb fanden zuletzt fast nur noch Profi-Konzerte statt, staatliche Chöre mit fest angestellten Sängerinnen und Sängern kamen mithilfe der Corona-Hilfen besser durch die stille Zeit.
Für große Oratorien braucht es allerdings auch freiberufliche Stimmen - von denen haben inzwischen ein Drittel ihren Beruf gewechselt. Viele Freizeitchöre verloren gar so viele Mitglieder, dass sie gar nicht mehr gemeinsam ihre Stimmen anstimmen. Für sie summen wir traurig mit Franz Schubert ein Ständchen: „Leise flehen meine Lieder / Durch die Nacht zu dir; / In den stillen Hain hernieder, / Liebchen, komm zu mir!“
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Zum 30-jährigen Jubiläum stehen Meisterwerke aus Klassik und Oper, ein Swing-Abend mit Tom Gaebel und Andrej Hermlin, die Eröffnungsgala mit Max Mutzke, Katharine Mehrling sowie ein Abend mit Howard Carpendale auf dem Programm.
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Gerade ist ja in Berlin nicht nur der Himmel blau-weiß. Und im Fußball gibt es immer zwei Halbzeiten. Da wir beim Tagesspiegel und im Checkpoint gerne im Binnenplural schreiben, kommt hier nach dem gestrigen Contra meines Kollegen Julius Betschka gegen ein neues Hertha-Stadion (Text und unentschiedene Umfrage hier) nun von mir ein Pro – mit HaHoHerzlichen Grüßen aus der Ostkurve:
Alle Klubs der Bundesliga spielen in modernen Fußballarenen, nicht in ollen Leichathletikschüsseln. Dauermeister BFC Bayern langweilt die Liga längst nicht mehr im Münchner Olympiastadion, in das Zentralstadion in Leipzig wurde die neue Fußballarena geschickt hineingebaut. Und Hertha will eine neue Arena komplett selbst bezahlen, die Infrastruktur am Olympiastadion mit U- und S-Bahn ist bereits vorhanden, der öde Olympiapark wäre endlich etwas belebter, Berlin braucht sowieso mehr moderne Sportstätten.
Natürlich sollte jede Stadtentwicklung einen besonders sensiblen Blick auf den Umwelt- und Klimaschutz haben, für nachhaltigere Stadien kann sich auch im Fußball noch mehr drehen. Aber wird damit das großflächige Gelände versiegelt – auf einem derzeitigen Reitsportfeld? So bringt man die Fans auf jeden Fall zum Rasen.
Und was wäre die Alternative? Kann man einer der traditionsreichsten und größten Vereine der Stadt zwangsverpflichten, für immer in einem für einen Fußballklub finanziell und atmosphärisch selten rentablen Stadion zu spielen, nur weil das Land damit nichts anzufangen weiß? Nebenbei kostet das auch jede Saison Punkte, wozu es Studien gibt. Und für die Stadt lockt ein durchaus guter Deal: Dass beide Stadien womöglich zusammen vermarktet werden und Hertha bei großen Spielen weiter im Olympiastadion heimgastiert – so wie der toll aufspielende 1. FC Union zuletzt im Europapokal.
Jahrelang hatte der alte Senat gebremst (etwa mit Hinweis auf den Denkmalschutz für von den Nationalsozialisten entworfene Sichtachsen zum Aufmarschplatz Maifeld) und Hertha sich mal wieder kommunikativ selbst verhakt. Nun kommt dank vieler aktiver Fans und des neuen Senats von Franziska Giffey (SPD) neue Bewegung aufs Feld. Und das kann für die Sportmetropole, die Berlin auch ist, nur richtig sein.
Denn das gibt es ja nirgendwo sonst: dass einem Traditionsverein der eigene Stadionbau faktisch von der Stadt verunmöglicht wird. Union erlebt das auch gerade mit dem gewünschten Ausbau der Alten Försterei, wo Berlin mit der Verkehrsplanung in Köpenick nicht hinterherkommt. Und in Brandenburg spielen will Hertha nun auch nicht – schon allein, weil alle Sportkommentatoren des Landes den Berliner Sportclub allzu gerne unnötig mit dem Zusatz „Hertha BSC Berlin“ versehen.
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SwimRun Rheinsberg – mit Schnupperdistanz!
Am 26. Juni 2022 findet der SwimRun Rheinsberg statt. Beim SwimRun werden die Sportarten Laufen und Schwimmen kombiniert. Wer den faszinierenden Sport in prächtiger Natur kennenlernen will, der muss nach Rheinsberg. In diesem Jahr gibt es eine Schnupperdistanz für Newbies und Trainingsfaule. Melde dich jetzt an: www.swimrun-rheinsberg.de
Jetzt eine wichtige Nachricht, die Sie bitte auch teilen und vielen weiteren Menschen mitteilen sollten: Unser Tagesspiegel-Kollege Kurt Sagatz bangt um das Leben seiner Frau Vera. Sie hat eine seltene Form des Blutkrebses, der akut aktiv geworden ist, und benötigt zum Überleben dringend die Stammzellspende eines genetischen Zwillings. So wie viele andere suchende Patientinnen und Patienten auch. Sie wollen Vera helfen? Registrieren Sie sich für eine Spende bitte hier – und verbreiten Sie den Aufruf von Kurt bitte hier. Danke!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Sonst was los in Berlin? Wie immer jede Menge. Das Wichtigste und Witzigste davon hier nun in gewürzter Kürze:
Der Senat hat sich nicht darauf einigen können, die Isolationszeit nach einer Corona-Infektion von sieben auf fünf Tage zu verkürzen. Nach Bedenken von Fachleuten in der Koalition (via „RBB“) wurde die Entscheidung vertagt – natürlich um sieben Tage.
Unser Dorf soll schöner werden, zumindest unser Steglitz-Zehlendorf. Das Bezirksamt will jetzt einen Kompakttraktor und ein Lkw-Fahrgestell für Abrollkipper anschaffen. Damit könnte man zumindest eine Menge Mist bauen.
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Die Verwaltung in Tempelhof-Schöneberg korrigiert derweil eigene Torheiten. Jahrelang durften die Kinder des Friedenauer Vereins Kiezmove auf ihrem Sportplatz nicht mit Toren kicken. Der frühere Sportstadtrat Oliver Schworck (SPD) stufte den Platz nicht als Sportplatz, sondern als Schulhof der Friedrich-Bergius-Schule ein. Deswegen konnten dort nur rote Absperrhütchen aus dem Straßenverkehr stehen, berichtet Sigrid Kneist im Bezirksnewsletter (Abo hier). Der neue Stadtrat Tobias Dollase (parteilos, für die CDU) erlaubt nun wieder Tore. Und hat damit gleich eingenetzt.
Wer hätte das ahnen können? Die Humboldt-Universität ehrt jetzt auch Frauen in ihrer Ahnengalerie. Die männlichen Nobelpreisträger finden sich nun neben weiblichen Identifikationsfiguren aus vielen bewegten Zeiten. Und erzählen neue Geschichten einer altehrwürdigen Geschichte.
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Kinder, Kinder - Geschichten zum Vorlesen
Diese liebevoll gestaltete Edition enthält sechs illustrierte Vorlesegeschichten aus der DDR. Sie erzählen von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, von Sehnsüchten, Mut und der Entdeckung der Welt. Ein zauberhaftes Geschenk! Ab sofort im Tagesspiegel-Shop erhältlich.
Wir halten kurz am Bahnhof Wannsee, wo die automatische S-Bahn-Durchsage ertönt: „Zurückbleiben bitte“. Als Fahrgäste dennoch die Tür offenhalten, folgt laut unserem Leser Lutz Rieger folgende Ansage des Fahrzeugführers: „Die Ansage ‘Zurückbleiben‘ bezog sich nicht auf das Psychische, sondern das Physische.“ Und: Abfahrt.
Berlin hat einen neuen Irrsinns-Radweg. Auf der Fasanenstraße führt er kurze 15 Meter lang durch Poller geschützt direkt auf parkende Autos zu (via „Berliner Morgenpost“). Laut Sebastian Weise, Grünen-Fraktionschef von Charlottenburg-Wilmersdorf, soll das „die Verkehrssicherheit erhöhen“. Die Frage ist nur: für wen?
Ist dies das Verliebtsein unserer Zeit? Livi und Nael daten miteinander, sie sind sich nahe und knutschen im Mauerpark. Gleichzeitig halten sie Distanz und dann passiert – nichts. Die Geschichte einer Beinahe-Liebe in Berlin, aufgeschrieben von meiner Kollegin Helena Piontek für unsere Kolumne „Ins Herz“ – nachzulesen und nachzufühlen hier.
Schnell noch ein Schnäppchen: Für 600 Euro im Monat gibt es ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche in Biesdorf zu haben. Gesucht werden Mitarbeitende der Tesla-Fabrik. Gefordert wird allerdings: Keine Partys, keine Kinder, keine Kerzen. Das Inserat (via „Berliner Woche“) endet mit einem „juristischen Hinweis: Das Objekt steht ausdrücklich nicht zum Verkauf!“ Nicht das sonst Elon Musk…
Ach nee, der Teslator hat ja Twitter gekauft – für schlappe 44 Milliarden. Was hätte man dafür nicht alles in Berlin kaufen können? Hier einige Kurznachrichten unserer Leserinnen und Leser dazu: Rummelsburger Bucht, Teufelsberg, Tempelhofer Feld – damit sie so bleiben, wie sie sind. Freibäder, Stadtreinigung, Berlins Verwaltung – damit sie nicht so bleiben, wie sie sind. Lioba Zürn würde außerdem gern Hirn kaufen – für „die ganzen Egomanen mit ihren Aggro-Schüben, die unsere Stadt bevölkern“. Naja, vielleicht fällt’s ja vom Himmel.
Zitat
„Ich vergesse nie, dass ich allein ein Nichts wäre. Man braucht ein gutes Team, eine intakte Familie und starke Konkurrenz."
Ulli Wegner, legendärer Boxtrainer aus Berlin, ist 80 geworden – eine Würdigung von Michael Rosentritt finden Sie hier.
Tweet des Tages
Das werde ich nicht mehr mitmachen. Ich lösche meinen Tesla-Account.
Stadtleben
Neu in Neukölln – Der französische Küchenchef Simon Guitard bringt seit heute die Gastrobar Holly Berlin in modern-minimalistischem Ambiente wieder zum Kochen. Karamellisiertes Hähnchen mit Popcorn und fermentierter Habaneros Mayonnaise schmeicheln dem Gaumen, bis Lammkarree, goldenes Rote-Bete-Püree mit Bierkrümeln und Rotkohl Chutney aufgetischt werden. Für den Absacker lädt die Bar mit europäischen Weinen und Local Craft Beers zum Verweilen bis in die Morgenstunden. Mi-Sa Küche 18.30-22.30, Bar 18.30-1 Uhr, Mainzer Straße 23, U-Bhf Boddinstraße
Last-Minute – Zum Internationalen Tag des Jazz am 30. April erklingt bereits heute um 20 Uhr genretypische Musik am Helmholtzplatz. Die Raumerweiterungshalle auf der Kopenhagener Straße 17 lässt das junge Musiker:innen-Trio „Hubicki Obsolete“ alles andere als überflüssig auftreten und bereitet dem Klang von Violine, Gitarre und Bass die Bühne. Eintritt kostet 15/12 Euro. Prenzlauer Berg, S/U-Bhf Schönhauser Allee
Karten sichern – Am Freitag, dem 29. April wird in der Fotogalerie C/O Berlin Geburtstag gefeiert! Zum 75. Jubiläum der international renommierten Fotoagentur „Magnum“ eröffnet das Amerika-Haus um 20 Uhr zwei neue Expositionen: Die Retrospektive „Mediations“ von Susan Meiselas umfasst 250 Fotos und Video-Installationen über unterschiedliche Themen und Landesgrenzen hinweg. In der Einzelausstellung „A Chance Encounter“ verschwimmt das klassische Verhältnis zwischen Fotografin und Modell, indem Magnum-Fotografin Bieke Depoorter das Leben zweier Menschen und ihre komplexe Beziehung zu ihnen fotografisch festhält. Tickets kosten 10/6 Euro. Bis 9. September. Täglich 11-20 Uhr. Hardenbergstraße 22-24, S/U-Bhf Zoologischer Garten
Grübelstoff – Kostüm, Maske, Showtime: Schon mal davon geträumt, einen Tag den eigenen Arbeitsplatz gegen die Berliner Theater zu tauschen und als Schauspieler:in auf der Bühne ein ganz anderer Mensch zu sein?
Berlin heute
Verkehr – Stülerstraße (Tiergarten): Zwischen 6 und 20 Uhr ist die Fahrbahn in Richtung Tiergartenstraße vor der Klingelhöferstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
A115 (Avus): Kurzzeitige Vollsperrung von 9.45 bis 10.15 Uhr in beiden Richtungen zwischen AS Hüttenweg und AS Spanische Allee. Der parallel zur Avus führende Kronprinzessinnenweg wird bereits ab ca. 9.15 Uhr voll gesperrt.
Tegeler Weg (Britz): Ab dem Vormittag wird der Verkehr durch eine Baustellenampel geregelt. Die Arbeiten dauern noch bis Mitte Juni an.
Kreuzberg bis Mitte: Mögliche Verkehrseinschränkungen von 16.30 bis 19.30 Uhr zwischen Anhalten Bahnhof, Behrenstraße und Pariser Platz.
Friedrichshain: Mögliche Verkehrseinschränkungen von 17.30 bis 19.30 Uhr an der Warschauer Brücke.
A113 (Schönefeld-Zubringer): Nächtliche Sperrung von 21 bis 5 Uhr stadteinwärts zwischen AS Schönefeld-Nord und AS Späthstraße.
Demonstration – Zum Thema „Ergänzungshaushalt: Ernährung“ demonstrieren von 9.30 bis 12 Uhr etwa 25 Teilnehmende auf der Willy-Brandt-Straße 1, angemeldet vom Campact e.V. Unter dem Motto „Vattenfall – Raus aus Kohle, Gas und Holz!“ versammeln sich ca. 15 Menschen von 10 bis 12 Uhr an der Putlitzbrücke, angemeldet vom Naturschutzbund Deutschland e.V. Von 17 Uhr bis 19.30 Uhr versammeln sich etwa 100 Demonstrierende für eine „Erneute Hoffnung auf eine koreanische Wiedervereinigung anlässlich des 4. Jahrestags der gemeinsamen Erklärung von Nord- und Südkorea vom 27. April 2018“ am Platz des 18. März, angemeldet vom Korea Verband e.V. Von 16.30 bis 19.30 Uhr verläuft ein Protest, angemeldet vom Marsch des Lebens e.V., mit 1000 Teilnehmenden unter dem Titel „Mit Herz und zu Fuß: Erinnern, Versöhnen und ein Zeichen setzen!“ gegen Antisemitismus, für Israel vom Anhalter Bahnhof bis zum Pariser Platz. Von 17 bis 18.30 Uhr gedenken ca. 35 Beteiligte auf der Smetanastraße 53 an „Shoa-Opfer in Weißensee“, angemeldet vom Bund der Antifaschisten in Weißensee-Hohenschönhausen VVN-BdA e.V. Von 17 bis 21.30 Uhr protestieren ca. 20 Teilnehmende auf dem Mathilde-Jacob-Platz 1 gegen die „Verdrängung zivilgesellschaftlicher Gruppen aus ihren Räumlichkeiten“, angemeldet vom Deutschen Institut für Community Organizing. Unter dem Motto „Amazon ist kein guter Nachbar“ versammeln sich etwa 60 Personen von 17.30 bis 19.30 Uhr am U-Bhf Warschauer Straße.
Gericht – Vier 18- und 19-Jährige kommen nach einem brutalen Angriff gegen zwei Männer auf die Anklagebank. Die Opfer hätten zuvor einen der Angeklagten festgehalten, weil er ein Auto mit einem Schlagstock beschädigt habe (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 736).
Universität – In Gedenken an den Biochemie-Doktorand Mahmud Azhar, der vor mehr als 30 Jahren aufgrund eines rassistischen Überfalls starb, erinnert die Freie Universität von 12.15 bis 12.45 Uhr im Hahn-Meitner-Bau auf der Thielallee 63 an den Angriff. Eine Gedenktafel wurde im März 2022 von Licherfelde nach Dahlem verlegt und um ein Informationsschild ergänzt.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Hiep hiep hoera met je verjaardag! Lieber Christian, zum 50. Geburtstag beste Glückwünsche aus dem PrenzlBerg – gefeiert wird nun später, aber dafür umso ausgelassener!“ / „Lieber Detlef, die Südafrikaner und inzwischen Halb-Berliner wünschen Dir alles Gute zum Geburtstag! Diesmal sind wir ja tatsächlich vollzählig angetreten, Dir heute sogar persönlich zu gratulieren!“ / André Förster (49), Verleger in Berlin-Pankow / Miguel Góngora (20), ehem. Landesschülersprecher Berlins / „Lieber Jörg, hoch sollst Du leben, 3x hoch! Wir freuen uns auf die Feier am Samstag, Sabine und Dieter.“ / Stefan Komoß (58), ehem. Kreisvorsitzender der SPD in Marzahn-Hellersdorf / Mehmet Kurtuluş (50), Schauspieler / „Alles Liebe & beste Wünsche für Scharein, den Meister der Farben und des Lichtes von Wiebke und den Bassumern! Wir freuen uns auf Deine nächsten Werke:-)“ / Klaus Vogelgesang (77), Maler und Zeichner
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Stephan Y. Dietrich, * 29. Dezember 1948 / Dr. med. Johannes Epping, * 16. Mai 1945 / Renate Piesker, * 29. Juli 1937 / Dr. phil. habil. Eva Strommenger-Nagel, * 20. Mai 1927, Vorderasiatische Archäologin
Stolperstein – Johanna Hilda Sechehaye (geb. Schwarz, 1897) zog 1928 mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn von München nach Berlin, wo sie in einem Ingenieur- und Architektenbüro arbeitete. Zwei Jahre später trennte sich das Paar. Johanna Hilda Sechehaye versuchte 1936 in die USA zu fliehen – leider erfolglos. 1941 wurde sie polizeilich in „Schutzhaft“ genommen. Ein Jahr später deportierten die Nationalsozialisten sie erst in das Konzentrationslager Ravensbrück und dann in die Tötungsanstalt Bernburg/Saale, wo sie heute vor 80 Jahren ermordet wurde. Auf der Konstanzer Straße 4 in Wilmersdorf liegt ein Stolperstein, um an Johanna Hilda Sechehaye zu erinnern.
Encore
Schon klar, dass nach der Pandemie überall ausgerümpelt werden muss. Auch wenn es Berlin manchmal wehtut. Wie bei Deko Behrendt: Der großartige Laden für Partys, Kostüme und Masken überlebte die Zeit nicht, in der es keine Partys und Kostüme mehr gab – nur Masken für Mund und Nase. Nun immerhin erobert die Kunst den leer gelassenen Raum in Schöneberg zurück. Zum Gallery Weekend erinnert die Galerie Chert Lüdde hier mit großen Dekoblumen an verblühte Zeiten und bringt das Geschäft zu neuer Blüte. Die Kunst zaubert aus alten Tapetenresten des Dekoladens eine andere Welt. Und hält so eine Legende wach. Von unserer Stadt, die sich immer wieder neu findet und erfindet. Auf ihren eigenen Trümmern.
Mehr Tipps von Birgit Rieger zum Gallery Weekend finden Sie hier.
Mehr Tipps von mir fürs Wochenende finden Sie am Donnerstag im Ticket, unserem feinen Tagesspiegel-Stadtmagazin – auch dann hier im E-Paper.
Und hier finden Sie sich morgen mit Lorenz Maroldt wieder. Mit mir durchgemacht haben heute Matthieu Praun (Recherche), Sophie Rosenfeld (Stadtleben) und Lionel Kreglinger (Produktion). Und vielleicht machen Sie heute in der Sonne einfach mal einen drauf. Ich grüße Sie,
