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Flughafen Tegel bleibt teilweise bis 2029 offenDie Bezirke wünschen sich mehr Geld für BaumpflegeNach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe führt eine Spur nach Berlin

zum wach werden ein kleines Ratespiel. Wo befinden wir uns, wenn folgende Worte fallen? Abweichungsmaterie, Normwiderspruch, Letztverantwortung, Sondermaterie, Normbefehle,
Regelungsregime, Notverordnung, Kollisionsentscheidung, Materielle Rechtsmäßigkeit, Präjudikation…na? Regelmäßige CP-Leser können es sich denken: Es geht um den schon vor Inkrafttreten berüchtigten Mietendeckel.

Bei einer Anhörung im Abgeordnetenhaus äußerten sich sechs Juristen – ins Rennen geschickt von den sechs Fraktionen. Mietendeckel rechtens, nicht rechtens, rechtens. Am Ende stand es 3:3, ein Ergebnis, so erwartbar wie die Gutachten, die – je nachdem, wer sie in Auftrag gibt – sagen: geht oder geht nicht. FDP-Fraktions-Oberchef Sebastian Czaja traf deshalb ins Schwarze, als er um 12.01 Uhr (da war die Veranstaltung noch lange nicht vorbei) eine Mail verschickte: „Die Anhörung zeigt deutlich, dass (…) nur die Verfassungsrichter die ultimative Wahrheit kennen.“

Verfassungsrechtler streiten darüber, ob der Mietendeckel rechtens ist. Die IHK allerdings kennt die ultimative Wahrheit über den Mietendeckel bereits. Und sie will sichergehen, dass diese auch die Mitglieder des Abgeordnetenhauses erreicht. Deshalb hat Chefin Beatrice Kramm die IHK-Mitglieder per Mail aufgefordert, ihren Abgeordneten zu schreiben, Service inklusive: „Nutzen Sie hierfür den Link für Ihren jeweiligen Bezirk. Sie finden dann einen Textvorschlag mit Argumenten der Wirtschaft gegen den Mietendeckel und den Maßnahmen, die wir stattdessen vorschlagen, sowie die Mail-Adressen Ihrer Abgeordneten.“

Nicht alle folgten Kramms „Textvorschlag“. Der Geschäftsführer einer Berliner IT-Firma zum Beispiel schrieb der Linken-Abgeordneten Katalin Gennburg: „Ich bitte Sie, im Abgeordnetenhaus *für* die Einführung des Mietendeckels zu stimmen!“ Als Mieter und Unternehmer wolle und brauche er mehr bezahlbaren Wohn- und Geschäftsraum für seine Familie, seine Mitarbeiter und sein Geschäft. Ob der Mietendeckel dafür das richtige Instrument ist, könne er nicht beurteilen, „jedoch kann ich mir eine Meinung als Wähler und Mieter bilden, und diese hiermit als Demonstration gegen die Initiative der IHK kundtun“. Kramm dankte er für die „Steilvorlage“, mit der sich die IHK in seinen Augen „zum Handlanger einer besonderen Lobby macht“.

Fast wäre es untergegangen. Schon am Dienstag verschickte das Verteidigungsministerium eine Mitteilung zu „mehreren Stationierungsentscheidungen“. Darin hieß es: „Acht zur Schließung vorgesehene Liegenschaften der Bundeswehr werden länger genutzt als geplant.“ Betroffen ist auch der Flughafen Tegel, der bis 2029 offenbleiben soll – zumindest der militärische Teil.

Auf der Webseite des Verteidigungsministeriums wird das so begründet: Die „vollständige Verlegung der Flugbereitschaft“ sei „von den Baumaßnahmen am Regierungsflughafen Berlin-Brandenburg abhängig“. Der 2029 allerdings schon 9 Jahre fertig sein soll. Ursprünglich wollte die Flugbereitschaft zur Eröffnung des BER aus Tegel-Nord nach Schönefeld wechseln. Nun soll die Hubschrauberstaffel der Flugbereitschaft erstmal in Tegel bleiben.

Der Grund könnte Angela Merkel sein. Beziehungsweise die schlechte verkehrliche Anbindung des BER. Denn bis die Kanzlerin im Feierabendverkehr den neuen Hauptstadtflughafen erreicht, könnten locker anderthalb Stunden vergehen. Dann doch lieber nach Tegel düsen und mit dem Hubschrauber nach Schönefeld jetten. Davon dürfte sie nicht mal die neue Klimanotlage des Senats abhalten.

Es kommentiert aus dem Archiv Ex-BER-Chef Karsten Mühlenfeld (2016): „Ich warte auf den Tag, an dem die Bundespolitiker alle mit der S-Bahn zum Flughafen fahren, weil man anders dort nicht hinkommt.“

Übrigens: Mitglieder des (zweiten) BER-Untersuchungsausschusses besuchen morgen unseren Lieblingsflughafen. Morgen ist Freitag, der 13. Tage seit Nichteröffnung: 2749.

Droht den Berliner Straßenbäumen nach zwei Hitzesommern ein Kahlschlag?, fragte der SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz die Umweltverwaltung. Die Antwort, zusammengefasst: erstmal nicht, aber. Die trockenen und heißen Sommer 2018 und 2019 haben „Schädigungen am gesamten Berliner Baumbestand“ verursacht. „Neben massiver Totholzentwicklung – bis zum Vertrocknen des ganzen Baumes – ist bei den Bäumen eine grundsätzliche Verschlechterung der Vitalität zu verzeichnen. Die Folgen sind in der Gesamtheit allerdings noch nicht abzusehen, denn es werden noch Langzeitfolgen erwartet“, schreibt Umweltstaatssekretär Stefan Tidow.

Und muss dann die Antworten der Straßen-und Grünflächenämter übermitteln, welche sich von seiner Verwaltung im Stich gelassen fühlen. Eine Auswahl:

Mitte: „Die Grünflächenämter müssen wieder in die Lage versetzt werden, eine qualitative Grün- und Baumpflege durchführen zu können. Dafür müssen wieder die personellen Voraussetzungen geschaffen werden. Nur jährliche Förderprogramme oder Vergabe von Leistungen in der Pflege führen zu keinen nachhaltigen Verbesserungen des Baumbestandes.“

Xhain: „Ein höherer Grad an Betreuung (häufigere Kontrolle und engere Intervalle bei der Maßnahmendurchführung) des einzelnen Baums könnte teilweise weniger starke Eingriffe ermöglichen.“

Pankow: „Die dringend erforderlichen Maßnahmen der Verkehrssicherung an Bäumen umfassen einen Gesamtwert von ca. 4 Mio. € und übersteigen das zur Verfügung stehende Jahresbudget für Baumpflege um ein 4-5-faches.“

Neukölln: „Auch in Neukölln (denn dies geht letztlich allen Bezirken so) ist sowohl über die Firmenvergabe, als auch durch eigene Mitarbeitende eine für die Bäume und Pflanzen ausreichende Bewässerung beim besten Willen nicht zu realisieren.“

MaHe: „Auf Grund des Personalmangels müssen Entscheidungen getroffen werden, die die Gefahrensituationen schnell lösen. Bei einer ausreichenden Personalausstattung könnten sich die Kolleginnen und Kollegen mehr um die Baumpflege, und dazu gehört auch eine ausreichende Wässerung, kümmern.“

Vor rund vier Wochen war bekannt geworden, dass der neue Verleger der „Berliner Zeitung“, Holger Friedrich, als „IM Bernstein“ Kontakt zur Stasi hatte. Gestern haben die frühere Leiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde, Marianne Birthler, und der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, eine Analyse seiner Täter- und seiner Opferakte veröffentlicht. Wir dokumentieren hier, etwas verkürzt, das Kapital „Bewertung“:

1) Friedrich habe sich als Soldat der Nationalen Volksarmee (NVA) zur IM-Tätigkeit bereit erklärt, „unter dem Druck, ansonsten strafrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden“. Was er nicht ahnen konnte: Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte keine „gerichtsnotorischen Beweismittel“ gegen Friedrich in der Hand.

2) Der anschließende IM-Vorgang belege, dass Friedrich insbesondere in der „Kontaktierungsphase“ den „Eindruck zu vermitteln bemüht war“, den Anforderungen des MfS an eine inoffizielle Zusammenarbeit gerecht zu werden.

3) Als IM habe Friedrich „überwiegend Offenkundiges“ berichtet.

4) In einem Fall führten die Informationen aber zu einer „strafrechtlichen Belehrung eines anderen“.

5) Die Informationen von Friedrich trugen keinen „politisch-ideologischen Charakter“. Entsprechende Aussagen zu Lasten Dritter finden sich in den gesichteten Papieren nicht.

6) Neben dem Umstand, wie Friedrich zum IM gepresst wurde, sei bei der Beurteilung zu berücksichtigen, dass es „nur wenige Treffen als IM“ gab, dass diese unter der „besonderen Situation in einer Armeeeinheit“ zustande kamen und dass Friedrich diese Zusammenarbeit, als ein neuer Führungsoffizier für ihn tätig wurde, beendete und dabei sofort betonte, dass er diese „nie freiwillig eingegangen“ wäre. Die Zusammenarbeit als IM dauerte von Juni bis August 1988. Es kam zu vier Treffen, von denen insgesamt sechs Berichte überliefert sind. Zuvor kam es zu sieben Treffen in der „Kontaktierungsphase“ von Dezember 1987 bis Mai 1988.

Birthler und Kowalczuk empfehlen dem Berliner Verlag, die MfS-Unterlagen über Friedrich, die beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen verwahrt werden, „vollständig unter Beachtung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes und soweit erforderlich mit Zustimmung von Holger Friedrich in geeigneter Form öffentlich zu machen“. Die Chefredakteure Jochen Arntz und Elmar Jehn kündigten am Mittwoch erneut eine adäquate Aufarbeitung der DDR-Geschichte an, die publizistisch und mit Diskussionsveranstaltungen begleitet werden solle.

Telegramm

Es ist nicht länger zu ignorieren: Der Winter ist da. Die Zeit, in der man den ersten wärmenden Kaffee oder Tee noch im Bett trinkt. Wer dabei den Checkpoint in voller Länge und mit Comic, Verlosungen und Archiv-Zugang lesen möchte, bekommt ihn jetzt 60 Tage gratis. Und einen Checkpott – also eine Tasse mit Original-Checkpoint-Logo – noch dazu. Zur Anmeldung geht’s hier entlang.

Der Investor mit Herz hat wieder zugeschlagen. Michael Kölmel, bekannt als Retter des 1. FC Union, hatte Ende September das Haus am Strausberger Platz 12 der Spekulation entzogen und versprochen, für fünf Jahre die Miete nicht zu erhöhen – auch ohne Mietendeckel (CP vom 11.10.). Gestern kaufte er dann sechs Wohnungen in der Mariannenstraße 34 – mehr waren nicht mehr auf dem Markt. Die Bewohner sind überglücklich, hatten sie doch schon befürchtet, auf der Straße zu landen. Ihr Kreuzberger Haus wurde bereits 1998 in Eigentumswohnungen aufgeteilt und 2007 weiterverkauft. Deswegen hatte der Bezirk kein Recht auf Vorkauf und die Sperrfrist für Eigenbedarf war bereits abgelaufen.

Drei Jahre Rot-Rot-Grün sind rum, jetzt wird’s hektisch. „Aus gegebenem Anlass“ erinnert Senatskanzleichef Christian Gaebler in einer Rundmail an alle Staatssekretärinnen und –sekretäre „an einige formal geregelte bzw. aus gutem Grund etablierte Verfahren bei der Vorbereitung der Beratungen und Beschlüsse des Senats“ (wie im CP von Dienstag angekündigt). Denn: „In letzter Zeit häufen sich Austauschseiten und, teils mehrfache, Neufassungen von Vorlagen – bis hin zu Neufassungen von Neufassungen.“ Würden sich alle an die Regeln halten, „steigern wir die Qualität der Arbeit des Senats und verbessern somit auch das wahrgenommene öffentliche Erscheinungsbild des Senats von Berlin.“ Der sich vor drei Jahren übrigens das Leitbild „Gutes Regieren“ gegeben hat.

Wenn Berliner Ermittler 17 Verfahren wegen Diebstahls als OK einstufen, heißt das nicht etwa, dass sie das in Ordnung finden. OK steht für „Organisierte Kriminalität“ und dazu gibt es in Berlin jetzt erstmals ein umfassendes Lagebild, vorgestellt am Mittwoch von Innensenator Andreas Geisel und Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Eine Erkenntnis: Berlin bleibt OK-Hochburg, da kann uns keiner was. Was sonst noch drin steht, haben meine Kollegen hier zusammengefasst.

Wo wir schon bei Clans sind: Nach dem spektakulären Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden führt die Spur jetzt nach Berlin, wie die „Morgenpost“ berichtet. Demnach soll ein beim Diebstahl eingesetztes Hebelwerkzeug von einer Firma stammen, in die ein Berliner Clan-Mitglied eingebrochen war.

Heute verhandelt das Berliner Abgeordnetenhaus den Etat für die Jahre 2020/2021. Mein Kollege Ulrich Zawatka-Gerlach nennt die Haushaltspläne verantwortungslose Finanzakrobatik.

Nach dem Wilke-Wurstskandal hatte meine Kollegin Heike Jahrberg versucht, einen Berliner Lebensmittelkontrolleur bei der Arbeit zu begleiten. Einige Bezirksämter hatte sie angefragt, darunter Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf, Neukölln, Mitte und Pankow. Niemand erklärte sich bereit, die Standardantwort: Das sei leider grundsätzlich nicht möglich. Nun zeigt die Datenauswertung von Foodwatch, warum: Jede zweite vorgeschriebene Prüfung fällt aus, weil die Bezirksämter zu wenig Personal haben. Unnötig zu sagen, dass Berlin damit deutschlandweit am untersten Ende der Nahrungskette steht.

Hakenkreuze und SS-Runen haben Unbekannte mit roter Farbe auf die Fassade eines Burgerladens und die eines Spätis in der Neuköllner Wildenbruchstraße gesprüht. Auch ein Wohnhaus ist betroffen. Unklar ist, ob der Anschlag dem Linken-Politiker Ferat Kocak galt, der Anfang 2018 Opfer eines Brandanschlages auf sein Auto wurde. Die Lokale werden von Familienmitgliedern Kocaks geführt. Die „taz“-Redakteurin Malene Gürgen hat auf Twitter rechte Anschläge in der Wildenbruchstraße gesammelt:

„06/14: Angriff auf linkes Café
12/16: Anschlag auf linkes Café
09/18: Anschlag auf linkes Lokal
11/19: Anschlag auf linkes Lokal
12/19: Angriff auf migrantisch geführten Imbiss + Wohnhaus“

Kocak sagt: „Die fehlenden Ermittlungserfolge geben den Nazis das Gefühl, nicht bestraft zu werden.“

Eine der wichtigsten Spreequerungen wird bald noch mehr zum Nadelöhr: Vom nächsten Frühjahr an werde es auf der Elsenbrücke in eine Richtung nur noch einen statt zwei Fahrstreifen geben, meldet die „Berliner Zeitung“. Der Senat hat am 6. Dezember den Auftrag zum Abriss des ersten Teils der maroden Brücke erteilt. Wenn alles gut läuft, könnten diese Arbeiten Ende 2020 oder Anfang 2021 beendet sein – das wäre Monate früher als geplant. Nicht mehr mein Berlin.

Eine etwas andere, „sehr nette“ Bürgerinnenanfrage hat Grünen-MdA Georg Kössler am Mittwoch erreicht: „Lieber clubpolitischer Sprecher, bitte rette das KitKat“, schreibt eine Schülerin. „Zumindest so lange, bis wir Abi haben.“

Handwerker können in Berlin einen Parkausweis nutzen, der gilt in der ganzen Stadt und kann sogar online beantragt werden. Und Hebammen? Die brauchen immer noch für jede Parkzone eine Sondergenehmigung vom Bezirk, davon gibt es alleine in Prenzlauer Berg fünf. Weil das absurd ist, hat das Abgeordnetenhaus den Senat vor einem Jahr aufgefordert, die Hebammen parkplatztechnisch besser zu stellen. Was seitdem passiert ist? Nichts (Q: Anfrage von Maren Jasper-Winter, FDP).

Nachtrag zu den 300 Pinguinen, die am 10. November am Flughafen Tegel demonstrierten, und die von 279 Polizisten quasi 1:1 betreut wurden (CP vom 5.12.): Auch Michael Efler (Mda, Linke), hat bei der Innenverwaltung diesbezüglich nachgefragt. Unter anderem das hier: „Zu welchem Zweck, auf welcher Rechtsgrundlage und mit welcher Begründung wurden Pinguin-Kostüme bzw. Teile von Pinguin-Kostümen wie Pinguin-Brillen beschlagnahmt?“ Antwort Torsten Akmann, Innenverwaltung: „Zur Gefahrenabwehr wurden nach § 38 Nr. 1 ASOG Bln Pinguin-Kostüme mit Gesichtsverschleierung sichergestellt, um versammlungsrechtlichen Verstößen vorzubeugen. Die sichergestellten Pinguin-Kostüme wurden zur Abholung durch die Berechtigten am Folgetag auf dem örtlich zuständigen Polizeiabschnitt 11 hinterlegt.“

Im „Kienbergtower“ mit Blick auf die Gärten der Welt steht ein Drittel der Wohnungen zum Verkauf. Paketpreis: 12 Millionen Euro. Aus der Beschreibung: „Viele der angebotenen Wohnungen sind noch zu Konditionen unter dem Mietspiegel vermietet. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 5,95EUR/m² für die Wohneinheiten besteht hier noch deutliches Mietsteigerungspotential.“  Die Linksfraktion der BVV MaHe fragt heute Abend deshalb das Bezirksamt, ob eine städtische Wohnungsbaugesellschaft die Wohnungen kaufen könnte. Mehr aus Marzahn-Hellersdorf lesen Sie im Newsletter meines Kollegen Ingo Salmen, zur Anmeldung geht’s hier.

Falls Sie sich über dreckige Schulklos wundern, geben Ihnen diese Zahlen vielleicht Aufschluss. Mit 2,8 bis 3,5 Minuten kalkulieren Reinigungsfirmen für die Reinigung von ca. 7qm großen Toilettenräumen (Q: Anfrage von Dirk Karsten Gloger (Grüne) ans Bezirksamt Pankow). Geld stinkt.

Checkpoint-Abonnenten lesen heute außerdem:

+ Fliegerbombe: Wie sich die Bombenentschärfung in Oranienburg auf den Nahverkehr auswirkt.

Karten sichern: Für dieses Philharmoniker-Konzert lautet „schnell sein“ die Devise.

+ Geschenk: Wer sich um nachhaltige Geschenke bemüht, muss auch an die Verpackung denken – wo Sie klimaneutrales Geschenkpapier bekommen.

+ In diesem Weihnachtsferien-Workshop für Jugendliche gibt es noch freie Plätze.

Wenn Sie jetzt das Checkpoint-Abo bestellen, lesen Sie 60 Tage kostenlos und bekommen noch einen Checkpott obendrauf.

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Allen, die jetzt zum Weihnachtsmarkt gehen, viel Spaß. Und nicht vergessen: Ich fahre in einer Stunde und 47 Minuten wieder auf der gegenüberliegenden Seite zurück und mag kandierte Trauben und gebrannte Mandeln. Dankeschön.“

Sagte der Busfahrer im M45 am Luisenplatz gestern Abend.

 

Tweet des Tages

Warum das KaDeWe sein W-Lan nicht KaDeWelan nennt, ist mir ein absolutes Rätsel.

@Regendelfin

Stadtleben

Essen & Trinken in behaglicher Atmosphäre: Von dem Portrait von Kaiserin Sissi, das von dem riesigen Spiegel im Rüdiger’s reflektiert wird, sollte man sich nicht irritieren lassen. Im Gegenteil: Sie passt gut in die Motzstraße 63, wo der freundliche Service opulente österreichische Klassiker an die weiß gedeckten Tische bringt. Das halbe Steierische Backhendl unter einer Kürbiskern-Panade kommt saftig und zart daher, wie Genuss-Expertin Elisabeth Binder attestiert. Das Beeftatar Rüdiger’s gibt es auch als Vorspeise („in kloan“), wahlweise aber auch als Hauptgang mit 150 Gramm Fleisch. Dazu hat man die Auswahl aus der besonders gut sortierten Weinkarte – zumindest, was die österreichischen Tropfen anbelangt. Ob es ein À-la-Carte-Menü zu Weihnachten gibt, haben die Küchenchefs noch nicht entschieden, geöffnet hat das Rüdiger's aber definitiv (25. Dez 12-24 Uhr, 26. Dez 17-24 Uhr, Heiligabend geschlossen, Silvester 17-20 Uhr) und gibt einen exklusiven Tipp: Am 25. Dezember sieht es zwischen 14 und 16.30 Uhr noch gut aus mit einem freien Tisch. Regulär: Di-So 17-24 Uhr, U-Bhf Viktoria-Luise-Platz

Berliner Gesellschaft

GeburtstagMaren Ade (43), Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin / Arzu Bazman (42), Schauspielerin und Model / Volker Beck (59), ehem. für die Grünen im BT (1994-2017) / Christine Beier (36), Handballspielerin / Else Buschheuer (54), Moderatorin und Schriftstellerin / Siegmar Faust (75), Schriftsteller und Drehbuchautor, Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen in Sachsen (1996-1999) / Andreas Knie (59), Sozialwissenschaftler am WZB / Jörg Lütcke (44), ehem. Basketballspieler / Max Raabe (57), Sänger (Bariton) und Leiter des Palast Orchesters / „Für Sascha Seefeldt (50) in Steglitz die besten Wünsche von den Bayern!“ / Wolfram Spyra (55), Klangkünstler und Elektronik-Musiker / Haegue Yang (48), Künstlerin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de

Gestorben Dr. med. Jens Herrenkind, * 28. Juli 1959 / Hans-Wolfgang Kendzia, * 1. Mai 1934, Oberschulrat i.R. / Regina Materne, * 3. November 1943 / Ellen Steinmeyer, * 22. November 1933

Stolperstein – Heute vor 78 Jahren wurde Alfons Themal (Jhg. 1873) in Łódź / Litzmannstadt von den Nazis ermordet. Vor seiner Deportation musste er gezwungenermaßen umziehen: Von der Pestalozzistraße 14 in Charlottenburg, wo heute ein Stolperstein für ihn liegt, in die Goethestraße 75. Am 16. Oktober 1941 kam Themal in die Synagoge in der Levetzowstraße 7-8, die von den Nazis als Sammellager missbraucht wurde. Zwei Tage später musste er zu Fuß zum Bahnhof Grunewald laufen, von wo aus er nach Łódź deportiert wurde.

Encore

Zu guter Letzt heute eine Geschichte aus der Rubrik „Mythos Berlin“, eingesandt von CP-Leser Heiner Winkeler: Eine Studentin jobbt als Hundesitterin. Sie geht mit einem sehr alten, klapprigen Hund am Grunewaldsee spazieren. Unvermittelt bricht der Hund tot zusammen. Die junge Frau ruft die Besitzer an, diese können ihr gerade nicht helfen, möchten ihren Hund aber gerne Zuhause beerdigen. Die Frau überlegt, dann verscharrt sie den Hund unter Laub im Wald, fährt nach Hause und holt eine große Reisetasche. Wieder zurück im Wald packt sie das Tier in die Tasche und schleppt das schwere Gepäck zum S-Bahnhof. Dort wird sie von einem jungen Mann angesprochen, der seine Hilfe anbietet. Dankbar nimmt sie an. Der Mann fragt, was denn in der Tasche sei. Weil ihr der verstorbene Hund unangenehm ist, antwortet die Frau, es sei ihr DJ-Equipment. Der junge Mann dreht sich um und rennt mit der Tasche davon...

Kennen Sie ähnliche Berliner „Urban Legends“ aus der heutigen Zeit? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de

Die ein oder andere Überraschung hält hier morgen sicherlich Lorenz Maroldt für Sie bereit. Kommen Sie gut in den Tag!

Ihre Laura Hofmann

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