Lesen Sie das hier auf Ihrem Handy? Dann können Sie gerade nicht in einer Berliner U-Bahn sitzen. Hier ist die Leitung meistens dicht im Schacht – oder es herrscht Datenersatzverkehr bei langsamen Mobilfunkanbietern. Ein kostenloses W-Lan ist auch bei der S-Bahn nicht mal ein B-Plan, wie jetzt eine Parlamentsanfrage des CDU-Abgeordneten Gottfried Ludewig ergab. „Der Senat plant keine Einrichtung von W-Lan in Berliner U- und S-Bahntunneln“, funkt die Verkehrsverwaltung im Telegrammstil. Und gibt den Hörer an die S-Bahn weiter, die stellt die Frage durch an die DB Netz AG, welche wiederum zu den verschiedenen Telefonfirmen zu verbinden versucht: „In welcher Qualität und Quantität die Ausrüstung erfolgt, obliegt ausschließlich dem Mobilfunkbetreiber“, säuselt hier ein automatischer Anfragebeantworter. Nicht ganz so unterirdisch läuft es bei der BVG, die immerhin bis 2019 mobilen Datenverkehr durch den Betreiber Telefonica verspricht. Aber ein kostenloses Netz, wie es in vielen europäischen Städten Standard ist? „Die BVG plant keinen Ausbau von W-Lan für Kundinne……“ Mist, da war die Verbindung weg.
Und damit unterbrechen wir für eine kurze Werbepause:
Visafrei bis Hawaii. So lautete einst eine Forderung der friedlichen Revolution in Ost-Berlin. Werbefrei, sei dabei!, rufen jetzt die Revolutionäre des nächsten Volksentscheids. Sie wollen, dass uns im Stadtbild kein Marketinggeschwafel mehr aufgetafelt wird und wir uns von Leuchtreklame nie mehr verblenden lassen.