unruhig geschlafen? Dann halten sie jetzt bloß stille. Denn in Berlin bewegt sich wieder gar nichts, zumindest nicht der Aufzug am U-Bahnhof Adenauerplatz. Hier ist nach 16 Monaten Reparatur erneut seit Wochen die Funktion „Außer Betrieb“ voll in Betrieb. Schuld ist ein spontaner Aufzug einiger Aufzugfans, die die Neueröffnung des Fahrstuhls Ende März mit heftigem Hüpfen feierten, woraufhin sich die Türen nicht mehr öffneten. „Die Feuerwehr musste die Verursacher befreien. Dabei wurden Teile der Türverriegelung irreparabel beschädigt“, teilt die BVG jetzt auf Nachfrage meines Kollegen Cay Dobberke mit. Die Lieferung der Ersatzteile habe sich dummerweise auch verzögert, lässt die BVG wissen, und zwar „absolut unüblich“. Immerhin eine unübliche Begründung für eine ortsübliche Verzögerung. Berlins Kraft liegt in der Ruhe.
Nach dem Brand in Notre-Dame wächst die Hoffnung auf einen schnellen Wiederaufbau des emotionalen europäischen Heiligtums. Hoffnung, wie so etwas innerhalb weniger Jahre gelingen kann, bietet die wunderbare Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, in der Zehntausende durch Feuer und Löschwasser zerstörte Bücher wieder Stück für Stück, Seite für Seite restauriert wurden (Hintergrund hier). Kultur und Erinnerung lassen sich nicht tilgen. Und viele Schätze hat das Feuer in Paris zum Glück verschont: Sie werden wieder erklingen, die Glocken von Notre-Dame.
Mitten im Mietenwahnsinn zeigen sich die ganzen Härten der zu weichen Berliner Wohnungsbaupolitik. Heute befindet der Bundesgerichtshof über den Fall einer dementen 80-Jährigen, die nach 45 Jahren Miete mit den erwachsenen Söhnen ihre Wohnung räumen soll.