Ehe Sie gleich Ihren Kaffee herunterstürzen: Machen Sie heute mal lieber halblangsam! Denn eine Sturzgeburt haben wir am Montag schon auf dem S-Bahnhof Heidelberger Platz erlebt. Hier fiel eine Schwangere so unglücklich, dass umgehend die Wehen einsetzten und die Feuerwehr sie ins nahe Klinikum Westend brachte – wo ein Westend Girl zur Welt kommen sollte, sich dann aber doch noch ein wenig Zeit ließ. Das Baby, so es denn heute das Licht der Welt erblickt, wird sicher ausgestattet mit einer gleitenden Monatskarte auf Lebenszeit; auf jeden Fall wurde es schon mit vielen vorschnellen Glückwünschen bedacht auf dem S-Bahn-Twitterkanal, auf dem ja sonst nur Verzögerungen im Betriebsablauf vermeldet werden. Schütten wir also heute nicht das Kind mit der Bahne aus, sondern halten uns im Zug des Lebens gut fest.
In der Spezialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) geht‘s wieder rund. Weil Raed Saleh den Thilo Sarrazin gibt, gibt Heinz Buschkowsky eben den Heinz Buschkowsky. Neuköllns Poltergeist ist überall und teilt heute im Tagesspiegel doppelt aus: Michael Müller, der gegen die Weiterverbreitung seiner Zitate pro Videoüberwachung durch die Berliner Pro-Videoüberwachungskampagne vor Gericht zieht, muss sich von Buschkowsky (der bei der Kampagne dabei ist) „grandiose Lächerlichkeit“ vorwerfen lassen: „Nur gespaltene Persönlichkeiten wollen sich nicht an ihre Aussagen erinnern.“ Müllers Parteifreund Saleh, der gestern ohne Pegida-Proteste in Dresden sein linkes Leitkultur-Buch „Ich Deutsch“ vorstellte, kommt bei Buschkowsky nicht besser weg: „Was ich bisher gelesen habe, waren en masse Kalendersprüche in der Poesie eines Backfisches.“ Gut, dass man in Zeitungspapier nicht nur Fische, sondern auch Zitate einwickeln kann.