wir beginnen heute mit einer Durchsage: Die automatische Durchsage „Die U-Bahn entfällt wegen eines schadhaften Zuges“ ist schadhaft und wird aus dem Verkehr gezogen. Die BVG will künftig lieber auf „klare und hilfreiche Informationen“ setzen – und zwar durch „empathische Live-Ansagen“. Nicht mehr Automaten, sondern Menschen sollen künftig Schäden und ihre Ursachen klar benennen. BVG-Sprecherin Franziska Ellrich berichtet auf Checkpoint-Nachfrage, was künftig bei Durchsagen angesagt ist: „Was heißt das für die Fahrgäste? Wie geht es weiter? Und welche Alternativen gibt es möglicherweise?“
Im Januar sei das Konzept schon getestet worden, ein Sprechtrainer habe mit Mitarbeitenden in der U-Bahn-Leitstelle trainiert und „mit ihnen reale Situationen nachgestellt“, also: Zugausfälle. Ab Sommer sollen die Liveschalten zu den Bahnsteigen verstärkt werden und später rund um die Uhr zu hören sein. Ganz wegfallen sollen die automatisierten Ansagen aber nicht. Vielleicht, weil es bei der U-Bahn einfach noch zu viele schadhafte Züge gibt.
Noch ’ne Runde, noch ’ne Runde! Berlin nimmt heute erneut Anlauf auf die Olympischen Spiele. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird mit den Länderchefs aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie mit Sachsens Innenminister das Bewerbungskonzept vorstellen. So sollen die Sommerspiele und die Paralympics 2036, 2040 oder 2044 nach Deutschland kommen – mit dem Zentrum Berlin und mit einem Schwerpunkt in Ostdeutschland. Schon dieser Weg könnte ein Ziel sein.
Dem Neustart nach der desaströs gescheiterten Bewerbung um die Spiele 2000 stehen allerdings hohe Hürden im Weg. Zunächst das Zentralitätsprinzip des Internationalen Olympischen Komitees, das breit gefächerte Spiele ausschließt und damit eine angedachte gesamtdeutsche Bewerbung verhindert. Dann der Deutsche Olympische Sportbund, der offenbar aus der Bewerbung von Leipzig für die Spiele 2012, die an eigenen Unzulänglichkeiten und dem Neid der westdeutschen Länder auf das ostdeutsche Infrastrukturprojekt scheiterten, nichts gelernt hat. Denn entgegen vorheriger Beteuerungen lässt der Verband nun doch wieder deutsche Regionen im Vorlauf gegeneinander antreten, so dass sich diese Woche auch Hamburg, München und das Ruhrgebiet für ein unnötig teures Schaulaufen bewerben. Hinzu kommt die maue Stimmung in der vom Spardruck dahinbröselnden Hauptstadt, die zwar eine Prise Optimismus gebrauchen kann, aber derzeit ganz andere Sorgen hat.
Ob Berlin wirklich 2040 oder 2044 im Ziel ankommt (diese beiden Jahre gelten im internationalen olympischen Reigen als realistisch für einen europäischen Austragungsort) oder gar schon 2036 (also ausgerechnet 100 Jahre nach den Nazi-Spielen im Olympiastadion), wird der Hürden-Marathon nun zeigen. Die Olympiagegner laufen sich schon warm, bekannte Sportlerinnen und Sportler trainieren derweil für ein Olympiabündnis. Es könnte also spannend werden bis zum deutschen Vorentscheid in eineinhalb Jahren. Und dann ginge das richtige Rennen erst los.
Ein Plädoyer für die Olympischen Spiele lesen Sie hier. Und was denken Sie, liebe Leserinnen und Leser?

Anzeige

Rainer Dulger ist dabei – und Sie auch? Der Arbeitgeberpräsident erläutert auf der PKV-Jahrestagung am 5. Juni seine Vorstellungen von nachhaltigen Wirtschafts- und Sozialreformen. Und mit weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft diskutieren wir, wohin die neue Bundesregierung steuert in Sachen Gesundheit und Pflege. Verfolgen Sie die PKV-Jahrestagung im Livestream! Zur Anmeldung!
Nachts durch ein verlassenes Hotel inmitten von Berlin streifen – das ging bis zum Wochenende in bester Lage am Ku’damm. In der ehemaligen Vier-Sterne-Herberge „Mondial“, die seit der Corona-Pandemie leer steht, zeigten internationale Künstlerinnen und Künstler Installationen in abgedunkelten „Dark Rooms“ (Fotos hier). Auf Scherben alter Hotelspiegel wurden Hologramme projiziert, im Parkhaus gab es eine Lichtshow, im Schwimmbad eine futuristische Nebelskulptur. Und in den ehemaligen Hotelzimmern warteten riesige Datenkabel-Kraken oder entspannende Schaukeln auf die Besuchenden.
Nun ist das „Mondial“, 1982 als eines der ersten barrierefreien Hotels in Europa eröffnet, wieder geschlossen. Eigentlich sollte das Haus längst abgerissen worden sein, um einem Büro- und Ladenkomplex zu weichen. Diesen Plan gibt es weiterhin, lässt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf auf Nachfrage wissen (Hintergründe von Cay Dobberke hier). Die Schweizer Unternehmensgruppe „Swiss Life Asset Managers“, die das Haus neu entwickeln soll, teilt auf Checkpoint-Anfrage mit: „Der nächste Schritt ist ein internationaler Architektenwettbewerb, dessen Entscheidung wir im Herbst dieses Jahres erwarten.“ Ziel sei ein Haus mit hochwertiger und nachhaltiger Architektur. „Der Abbruch ist frühestens für das erste Quartal 2026 anvisiert.“ Angestellte vor Ort gehen nach den bisherigen, langwierigen Prozessen, in denen bereits ein Architekt involviert war, nicht davon aus, dass in naher Zukunft viel passiert. Und so wachsen sie plötzlich wieder inmitten von Berlin: oft vermisste Brachen und Nischen, in den Kunst ein verlassenes Stück Stadt ausfüllt.
Ein Besuch in einer KZ-Gedenkstätte sollte für Schülerinnen und Schüler verpflichtend sein – das fordert die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU). Die Fahrten müssten fest im Lehrplan verankert und im Unterricht intensiv vor- und nachgearbeitet werden. Für eine im Kern gute Idee hält das die Berliner Bildungsverwaltung: Mit der Finanzierung von Gedenkstättenfahrten habe man gute Erfahrungen gemacht, heißt es auf Checkpoint-Anfrage. Positiv äußerte sich auch die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, die unter anderem die KZs Ravensbrück und Sachsenhausen betreut. Allerdings könnten die Gedenkstätten mit ihrer aktuellen Ausstattung den Ansturm verpflichtender Schulbesuche kaum bewältigen. Und ein Lernerfolg hänge stark von der freiwilligen Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler ab – ein Pflichtbesuch sei deshalb „eher kontraproduktiv“.
Anzeige

Die Neue Nationalgalerie zeigt die erste Retrospektive der brasilianischen Künstlerin Lygia Clark (1920-1988) in Deutschland. Die Ausstellung umfasst ihr gesamtes Werk von den 1940er- bis 1980er-Jahren, von abstrakten Gemälden über partizipative Skulpturen bis hin zu performativen Arbeiten.
Die Besuchenden können mit einer Vielzahl von Repliken interagieren. Mehr
Es folgt nun eine wirklich wichtige Durchsage: Wegen zunehmender Gewalttaten hat die Bundespolizei erneut ein Waffenverbot an mehreren Berliner Bahnhöfen verhängt, unter anderem am Hauptbahnhof und großen Stationen wie Zoologischer Garten, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Ostkreuz oder Neukölln. Schuss- und Stichwaffen jeglicher Art sind an diesen Orten ab jetzt untersagt, ebenso Baseballschläger, Äxte, Brecheisen, Katapulte oder Pfeil und Bogen. Offiziell gilt das nur hier und auch nur bis Freitag – warum eigentlich?
Berliner Schnuppen

Telegramm
Achtung, Sie laufen durchs Bild! In den kommenden Monaten sind Vermessungsfahrzeuge mit 3D-Kameras und Laserscannern in Berlin unterwegs. Sie erfassen aktuelle Geo-Daten, denn die bisherigen sind laut Verkehrsverwaltung größtenteils veraltet. Gesichter und Kennzeichen werden unkenntlich gemacht. Die neuen Daten sollen den Straßenbau beschleunigen. So kommen die nächsten Vermessungsfahrzeuge besser durch.
Den Gegenverkehr auf der Datenautobahn bildet Berlins oberste Datenschützerin Meike Kamp. In ihrem Jahresbericht wirft sie Polizei, Staatsanwaltschaft und mehreren Firmen Verstöße gegen den Datenschutz vor. So rügt sie die fest installierten Überwachungskameras an der „Kotti-Wache“ in Kreuzberg als „unverhältnismäßig“, die Polizei begründet diese dagegen mit der hier starken Kriminalität. Auch gab es gesetzwidrige interne Abfragen im Polizei-Computersystem: So habe ein Beamter Daten zu seiner Ex-Freundin und deren Familie aufgerufen – in insgesamt 170 Fällen.
Nach sexuellen Übergriffen bei Fahrdienstleistern erweitert Uber sein Angebot: Frauen können jetzt in der App gezielt Fahrerinnen buchen. Neu ist die Idee nicht: Seit April gibt es in Berlin den Fahrdienst G-Cars, der sich ausschließlich auf Fahrten von Frauen für Frauen spezialisiert hat. Nur eine sichere Fahrt ist eine gute.
Was für die Menschen in Berlin schon länger gilt, erreicht nun die Tierwelt: Es gibt immer weniger bunte Vögel. Das ist das Ergebnis der Frühjahrs-Zählaktion des Naturschutzbundes. Besonders selten piepst der Hausspatz: Sein Bestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel reduziert. Kommt frech nicht mehr weiter?
Nun flattern hier zum Glück ein paar gute Nachrichten rein:
Das Filmtheater am Friedrichshain wird 100. Erbaut auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei war es Ort der Propaganda, aber auch Ausweich-Spielstätte für das Deutsche Theater. Nach der Wende kämpfte die Nachbarschaft in Prenzlauer Berg leidenschaftlich für den Erhalt des FaF, das heute bei Kinofans für seine montäglichen Sneak Previews beliebt ist. Und das dem Film noch immer einen roten Teppich aus Zuneigung ausrollt.
In Berlin ist gutes Rad teuer. Deshalb verbuchen wir es mal als gute Nachricht, dass vorige Woche ein Fahrrad weniger gestohlen wurde als in der Woche davor. Diesmal kamen laut Polizei nur 309 Zweiräder abhanden. Auf unserer Klau-Karte sehen Sie, wo die treuen teuren Begleiter fehlen.
Anzeige

Mit dem Tagesspiegel auf Spurensuche: Reisen Sie zu Orten, an denen Geschichte greifbar wird – informativ und exklusiv kuratiert. Jetzt buchen!
Medienkompetenz, Zivilcourage und berufliche Perspektiven bietet das neue Projekt „Tagesspiegel macht Schule“. In Zusammenarbeit mit der BVG werden dabei 1500 Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Medien und in ihrer Zivilcourage gestärkt (Details hier). „Nachrichtenkompetenz ist ein zentrales Bildungsthema“, sagt Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Gilt auch für Erwachsene.
Berlin kann einfach abreißen. Die marode Brücke An der Wuhlheide soll bis spätestens Sonntag abgebrochen und in ihre Staubteile zerlegt worden sein. Danach kann wieder die Straßenbahn zwischen Treptow-Köpenick und dem Rest der Stadt fahren. Am Freitag wird schon vorgefeiert: Brückentag.
Und, na klar, eine Korrektur haben wir auch noch – diesmal wieder zur Reise der Post von Checkpoint-Leser Norbert Gundacker: Sein erstes Einschreiben war tatsächlich eine Woche unterwegs, eine Geburtstagskarte nur von Freitag bis Montag – und nicht, wie hier geschrieben, ebenfalls sieben Tage. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Die DHL bemüht sich um Aufklärung und ist mit unserem Leser in Kontakt. Das ging auf jeden Fall schnell.
Zitat
„Ein chinesisches Sprichwort lautet: ‚Wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen.‘ Ich finde, das ist ein guter Rat.“
So verabschiedete sich Constantin Schreiber am Ende seiner letzten Sendung als „Tagesschau“-Sprecher. Sein Herz zieht ihn nun zum Axel-Springer-Verlag, wo er künftig als sogenannter „Global Reporter“ über den Nahen Osten und die transatlantischen Beziehungen berichten wird. Damit setzt sich der Exodus prominenter Nachrichtengesichter der ARD fort.
Stadtleben
Verlosung – Falls Sie mit Computerspielen nichts am Hut haben, überrascht Sie diese Nachricht möglicherweise: Die Musik dazu wird häufig von echten, auch renommierten Orchestern eingespielt. Könnte vielleicht, nur so als Idee, eine Möglichkeit sein, mit einer anderen Spezies, äh Generation, ins Gespräch zu kommen. Einen Überblick kann man sich beim Konzertabend „HighScore – Games in Concert“ verschaffen. In der Philharmonie erklingen am 9. Juni „Highlights aus Videospielen von A wie Anno bis Z wie Zelda“ (20 Uhr). Wir verlosen 3x2 Karten! Reguläre Tickets ab 41/31 Euro, Herbert-von-Karajan-Straße 1, S-/U-Bhf Potsdamer Platz
Essen & Trinken – Süß ist schon der Merch: Eine kleine Scheibe Brioche mit lächelndem Gesicht und zwei staksigen Beinen ziert die T-Shirts, die man in dem smarten neuen „O Day Deli“ kaufen kann. Hier sieht wirklich alles gut aus. Der schwarz weiß gescheckte Boden, die mit dunklem Holz vertäfelten Wände, die nostalgischen Sitznischen, die hohen Decken mit Stuck. Ein Ort, an dem man gern die Zeit vertrödelt. Die Versorgungslage gibt das locker her. Denn das vietnamesisch inspirierte Café mit dem Retro-Vibe serviert ganztägig Frühstücksgerichte wie Granola oder French Toast. Beim „O Day“-Sandwich wird eine Brioche, ähnlich wie bei einem Bánh Mì, mit reichlich süßsauer eingelegtem Gemüse und scharfer Mayo belegt und optional mit mariniertem Tofu oder gegrilltem Hühnchen. Eine Attraktion für sich ist der vietnamesische Kaffee, den die Betreiber in Deutschland rösten lassen. Di-So 10-18 Uhr, Brunnenstraße 27, U-Bhf Bernauer Str.
Berlinbesuch – Zu Himmelfahrt dem Himmel ein bisschen näher: Auf dem Tempelhof Tower gibt es donnerstags immer eine Yoga-Session, auch am Feiertag. Angeboten wird ein „energetisierender Vinyasa Flow“ (im Klartext: eher schnellere Form von Yoga), heißt es auf der Seite, alle Level seien willkommen. Für ganz Unsportliche ist diese Yogastunde aber wahrscheinlich nüscht, denn man sollte immerhin von 18.30-19.45 Uhr durchhalten können. 12/10 Euro, Treffpunkt am Eingang des THF Towers (unten), Tempelhofer Damm 45, U-Bhf Paradestraße
Noch hingehen – Zehn Jahre nach der Reihe „Es schneit im April“ stellt das Maxim Gorki mit dem Festival „100 + 10 – Armenian Allegories“ erneut armenische Literatur/Theater/Musik/Kino in den Fokus. Seit 2015 ist einiges passiert! Aktuell und noch bis Sonnabend will das Gorki nun wieder ein Ort des Austauschs sein, der „im Lichte der Geschichte ... auf die Verwerfungen der Gegenwart“ blickt. Herzstück ist die Ausstellung „Future Imperfect: Armenian Art from Aftermaths“ mit über 30 beteiligten Künstler:innen, die das Netzwerk der Diaspora von Jerewan über Berlin bis Ottawa und Paris sichtbar machen. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das armenische Kino dar, am Freitag ist zum Beispiel „5 Dreamers and a Horse“ zu sehen (20.30 Uhr). Am Festungsgraben 2, U-Bhf Museumsinsel
Grübelstoff – Gibt es Dinge, die Sie nicht leiden können und dennoch leichten Herzens für den Partner oder die Partnerin tun, einfach so, aus reiner Liebe? Vielleicht so was wie die Wäsche ordentlich falten (während sie ihren eigenen Kram, so zerknittert, wie er von der Leine kommt, in den Schrank werfen)? Oder eine schwachsinnige Serie mitgucken?
Kiekste

Retrofuturistische Schrott-Kunst, gelandet auf der Emser Straße in Neukölln. Dank an Susanne Saygin! Weitere Werke gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Neuendorfer Straße (Hakenfelde): In beiden Richtungen ist die Fahrbahn zwischen Schützenstraße und Lynarstraße auf jeweils einen Fahrstreifen verengt (bis Anfang Juni).
Blankenburger Straße (Heinersdorf): Bis Anfang Juni steht für beide Richtungen nur ein gemeinsamer Fahrtreifen abwechselnd zur Verfügung.
Torstraße (Mitte): In Richtung Alte Schönhauser Straße ist die Fahrbahn hinter der Gormannstraße bis ca. 18 Uhr auf einen Fahrstreifen verengt.
Schönhauser Allee (Prenzlauer Berg): In beiden Richtungen steht zwischen Gaudystraße und Gneiststraße bis Mitte Juli jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 26.5., 13.30 Uhr), u. a. „Bundesweiter Tag der Vielfalt“: 550 Menschen, Charlotte-Salomon-Grundschule, Großbeerenstraße 40, Möckernstraße, Großbeerenstraße 40 (8.45-9.45 Uhr)
„Polizei und Staat lässt Opfer alleine – Solidaritätsbekundung für Opfer sexualisierter Gewalt und Frauenhass“: 30 Teilnehmende, Turmstraße 91 (9-18 Uhr)
„Unsere Werke sind jeden Kampf wert. – Im Rahmen des Sanierungsprogramms der DB AG sollen mehrere Werke geschlossen werden. Wir kämpfen für den Erhalt aller Werke“: 500 Protestierende, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Potsdamer Platz (13-15 Uhr)
„Jugendamt – Gerechtigkeit muss her!“: 30 Menschen, Platz der Republik 1 (14-20 Uhr)
„Israeli Citizens in Europe Demand: Suspend the EU-Israel Association Agreement! Stop Arming Israel!“: 150 Teilnehmende, Werderscher Markt 6 (18-20 Uhr)
Gericht – Nach einer Attacke mit einem Küchenhackbeil kommt es zum Prozess wegen versuchten Totschlags gegen einen 49-Jährigen. Er soll in einem Elektronikgeschäft einen Mitarbeiter angegriffen haben. Der Mann habe eine Verletzung am Hals erlitten, die ambulant versorgt worden sei. Es wird auch geprüft, ob der Beschuldigte in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal A504).
Universität – Zum Abschluss des Forschungsprojekts „+dimensions“ zeigt die Weißensee Kunsthochschule die Ausstellung „Soft Spaces, Shared Grounds“ (bis 7.6.), zusätzlich gibt es ein Veranstaltungsprogramm mit Workshops. Kunsthalle am Hamburger Platz, Gustav-Adolf-Straße 140
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Luise Befort (29), Schauspielerin („Club der roten Bänder“, „Der Palast“), spielte als Jugendliche auf der Bühne des Friedrichstadt-Palasts / Max Christoph Beneke (22), Handballspieler, Rückraumspieler bei den Füchsen Berlin, zuvor VfL Potsdam / „Für Carmen, die beste Ehefrau der Welt, die überschwänglichsten Grüße zum 70. Geburtstag!“ / Joseph Fiennes (55), britischer Schauspieler („Shakespeare in Love“, Serie „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“) stellte 2007 den Film „Goodbye Bafana“ auf der Berlinale vor / „Hallo MANFRED, gemeinsam mit den Flotten Socken gratulieren wir dir ganz herzlich und wünschen dir für die nächsten Jahre vor allem Gesundheit, Sigrid und Rudolf“ / Soccer Mommy (28), US-amerikanische Singer-Songwriterin und Musikerin („Driver“), ihr im Mai angesagtes Konzert im Lido wurde kurzfristig abgesagt / Jamie Oliver (50), englischer Fernsehkoch und Kochbuchautor („Essen ist fertig!“), wurde mit der Show „The Naked Chef“ bekannt, an der Friedrichstraße gibt es seit 2024 das Restaurant Jamie Oliver Kitchen Berlin / Kai Pflaume (58), Fernsehmoderator, „Wer weiß denn sowas?“, die Sendung „Klein gegen Groß“ wird in Adlershof aufgezeichnet
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Detlef Kaupat, * 29. Dezember 1938, verstorben am 15. Mai 2025 / Franz Josef Müller, * 19. August 1954, verstorben am 14. Mai 2025 / Henning Rösener, * 26. März 1946, gestorben 16. Mai 2025 / Ursula Schäfer, * 12. Juli 1929, verstorben am 16. Mai 2025 / Peter Spann, verstorben am 24. April 2025 / Dr. Petros Teperoglou, * 29. Mai 1940, verstorben am 17. Mai 2025
Stolperstein – Ida Holdstein geb. Rosenfeld (*1912) war Expedientin von Beruf (Kassen- und Rechnungswesen und Aktenverwaltung). Sie heiratete Alfred Holdstein. Ida und deren Mutter sowie Alfred wurden am 18. Oktober 1941 von den Nazis ins Ghetto Łódź/Litzmannstadt deportiert. Am 27. Mai 1942 starb Ida dort im Alter von nur 29 Jahren an den unmenschlichen Lebensbedingungen , ihr Mann wurde weiter in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und ermordet. An Ida Holdstein erinnert ein Stolperstein in der Dirschauer Straße 13 in Friedrichshain.
Encore
Tja, jetzt ist es zu spät. Wenn Sie noch nicht widersprochen haben, füttert Mark Zuckerbergs Internetkonzern Meta ab heute seine KI mit Ihren Daten, Beiträgen und Fotos von Facebook und Instagram. Mit der fragwürdigen, aber vom Oberlandesgericht Köln erlaubten Aktion möchte der US-Konzern seinen bisher eher sinnfreien Chatbot „Meta AI“ füttern, der neuerdings in den Messenger Whatsapp integriert ist.
„Nach Ablauf der Frist kann man nun Widerspruch nur noch für die Zukunft einlegen“, sagt Expertin Isabell Jandl von der Verbraucherzentrale auf Checkpoint-Anfrage. Und: „Alle Daten, die man bis dahin öffentlich geteilt hat, werden weiterhin von der KI verarbeitet, auch wenn man später der Verarbeitung widersprochen hat. Diese Daten können auch nicht gelöscht werden.“ Das Internet vergisst nie wieder – abgesehen von einer Sache: Die Pressestelle von Meta, der wir noch einige Fragen stellen wollten, ist online nur schwer auffindbar.
Also erkundigen wir uns einfach bei der KI von Meta, wie viele Menschen der Datennutzung durch die KI von Meta widersprochen haben. Antwort des Chatbots: „Meta selbst macht keine Angaben dazu, wie viele Nutzer Widerspruch eingelegt haben.“ Und warum nicht? „Meta möchte möglicherweise vermeiden, zusätzliche Informationen preiszugeben, die von Nutzern oder Konkurrenten missinterpretiert werden können.“ Das heißt also, Meta will persönliche Daten von Menschen verarbeiten, eigene Daten aber nicht herausgeben? Kurze Antwort des Chatbots: „Genau.“
Tja, hätten wir das mal früher gewusst.
Machen Sie heute mal was ohne Computer! Mit uns am Bildschirm aktiv waren Christoph Papenhausen (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Fabian Schridde (Produktion). Morgen wagen Jessica Gummersbach und Stefan Jacobs einen Blick ins wahre Leben. Wir grüßen Sie!

