es gibt an diesem Abend einen deutlichen Sieger. Es ist nicht Friedrich Merz, auch nicht Markus Söder und schon gar nicht Olaf Scholz oder Robert Habeck. Es ist: Gregor Gysi. Die selbsternannte Silberlocke von der Linkspartei hat seinen Wahlkreis in Treptow-Köpenick mit fulminanten 41,8 Prozent gewonnen und wird Alterspräsident im nächsten Deutschen Bundestag. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich gern länger spreche, aber ich werde es bestimmt nicht übertreiben“, sagte Gysi im Gespräch mit meinem Kollegen Robert Kiesel.“ Die Wiederauferstehung der Linken ist nur eine von vielen Überraschungen an diesem Wahlabend.
Aber erst einmal das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl. Die Wahlbeteiligung lag mit 82,7 Prozent so hoch wie seit 1987 nicht mehr.
Während die ganze Republik noch zitterte, ob es für das Bündnis Sahra Wagenknecht reichen würde (und damit nicht mehr für eine Zweierkoalition aus CDU/CSU und SPD), stand in Berlin bereits um 0.14 Uhr das vorläufige Endergebnis fest. Und das hat es in sich:
Ergebnis der Zweitstimmen:

Ergebnis der Erststimmen:

+ Erste Nachricht: Es würde wieder reichen für Rot-Grün-Rot – allerdings haben die Roten die Plätze getauscht: Linke-Grüne-SPD. Und damit kommen wir zur eigentlichen Nachricht des Tages:
+ Die Linke wird überraschend stärkste Kraft in Berlin. Sie holte vier Direktmandate, mit 19,9 Prozent der Zweitstimmen hat sie ihr Ergebnis von 2021 fast verdoppelt. Was wohl die kürzlich ausgetretenen Abgeordneten Klaus Lederer, Elke Breitenbach, Sebastian Scheel, Carsten Schatz und Sebastian Schlüsselburg dazu sagen?