was schneit uns denn da herein? Schnee kann es kaum sein, selbst wenn auch dieser Tag frostig startet. Kurz vor den Winterferien macht das überhitzte Berlin mal auf cool. „Wir haben einen Etappenwinter und der Nachtfrost kehrt zurück. In der zweiten Januar-Hälfte wird es am kältesten“, prophezeit Jörg Riemann von der Berliner Wettermanufaktur am Checkpoint-Telefon. Werden Grune- und Plänter- also bald zum Winterwald? „Für eine richtige Schneedecke wird es tagsüber zu warm“, bedauert der Meteorologe. „Zum Schneemannbauen sollte man eher in den Harz oder ins Erzgebirge fahren.“ Berlin sieht in den nächsten Wochen trotzdem ziemlich kalt aus. Zum Glück wissen die Mütter vom Kollwitzplatz, aus dem Leben gezeichnet vom legendären Karikaturisten OL, was da zu tun ist: „Bei der Kälte nehm‘ ich doch das Kind nicht mit auf den Spielplatz.“
Dass Berlin nicht ganz dicht ist, weiß hier jede und jeder. Wird die Stadt deshalb so langsam nachverdichtet? An vielen Ecken wehren sich Bürgerinitiativen gegen neue Häuser auf Hinterhöfen, doch grüne Wiesen am Stadtrand wollen Grüne und Linke auch nicht mehr zubauen. Wo also kann sich Berlin noch entwickeln? Das findet Julia Dimitroff vom Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung die falsche Frage: „Wir müssen eher fragen: Wie wollen wir Berlin in Zeiten des Klimawandels umbauen? Warum ist uns Lebensqualität nicht wichtiger als die Rendite selbst von städtischen Wohnungsbaugesellschaften?“ Die 58-jährige Geigenbauerin kämpft seit Jahren gegen Abholzung von Bäumen und die Bebauung von Innenhöfen in Pankow – generell gegen die Verdichtung der Stadt will sie aber nicht sein.