so still die Stadt, fast schon unheimlich. Nun rauschen nicht mal mehr Blätter von den verregneten Bäumen, nur kaum besetzte Bahnen rauschen in Tunnel hinein, an deren Ende ein Licht sein soll. Jeder Schritt hinaus ins neue Jahr wirkt wie ein schwerer Tritt über entleerte Bürgersteige, vorbei an leeren Schaufenstern voller alten Verheißungen. Und es hilft ja nichts: Die Krankenhäuser laufen über, unsere allzu menschlichen Kontakte müssen runter. Doch unsere Augen für die Umgebung, sie müssen nicht leer sein, können voll mit Neugier bleiben. Denn selbst jetzt, im womöglich beschwerlichsten Corona-Lockdown, hält Berlin viele Überraschungen bereit: neue Firmen siedeln sich an, viele Menschen entwickeln aus Mut eigene Ideen für die leichteren Tage danach.
Beim Spaziergang um die eigene Ecke kann man jetzt schon Ecken sich verändern sehen – so wie sich Berlins Ecken eben seit bald 800 Jahren verändern und stetig zu einer neuen Stadt im Werden abrunden. Zu einer Stadt auch, die weiterhin an die Freiheit und die Lust am Leben glaubt. Schauen wir (wie unser Reporter Lothar Heinke) am Alex den Vögeln nach und träumen davon, dass wir bald irgendwann wieder überallhin flattern können. Die Stadt wartet auf uns. Noch ist sie still.
So, dann erst mal das Wichtigste zur wichtigsten Frage dieser immer länger werdenden Tage: Wie kriegen wir das Virus wieder weg?
+ In Berlin gilt nun die 15-Kilometer-ab-Stadtgrenze-Entfernungsregel – und zwar sofort, unverzüglich, also: ab einem Corona-Inzidenzwert von 200, der heute erreicht werden dürfte (alle Zahlen interaktiv hier).