gerade eben ist der Super Bowl in den USA zu Ende gegangen, sollten Sie (anders als ich) die weise Entscheidung getroffen haben, lieber schlafen zu gehen, hier die Highlights: Die Philadelphia Eagles haben gewonnen, das Spiel war ebenso öde (40:22) wie die Halbzeitshow von Kendrick Lamar.
Der Super Bowl der deutschen Politik (sorry dafür) fand gestern Abend bei ARD und ZDF statt, oder wie es die BAMS ausdrückte: „Heute Schlacht um die Macht“ Welcome back im tristen deutschen Alltag. Sagen wir mal so: ein Wahlkampf im Februar ist ohnehin schon eine Zumutung für alle Beteiligten, und das Duell der Kanzlerkandidaten von Union und SPD hatte ähnlich viel Glamour wie der Hermannplatz. Aber nach den harten Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen war diese gesittete Langeweile schon fast wohltuend.
„Olaf! Olaf! Olaf!“ riefen sie in einer Bar in Adlershof, wo sich SPD-Mitglieder zum Public-Viewing getroffen haben. Die CDU-Fans wollten lieber niemanden dabeihaben.
Die Olaf-Fans sind in roten Schals gekommen, um den Noch-Kanzler anzufeuern, bei Merz die Augen zu rollen, Augustiner zu trinken und Adlershofer Pizza zu essen. Kopfschütteln über die Themensetzung.
Und sonst? Merz hat keine Fehler gemacht, Scholz sagte kurz nach Ende der Sendung: „Ein bisschen angriffslustig fand ich mich schon.“ Und damit ist eigentlich alles gesagt.
Wenn Sie noch mehr lesen möchten zum Duell:
+ Sticheleien, Vorwürfe und ein Hauch von Loriot: Wer konnte punkten beim TV-Duell?
+ Höchstens Unentschieden – das war zu wenig für Olaf Scholz, kommentiert Tagesspiegel-Chefredakteur Christian Tretbar.
+ In der Lounge: Mein Kollege Daniel Friedrich Sturm hat die Entourage der Kandidaten in Adlershof beobachtet.
+ Was interessiert uns der Bund? Sollte aber! Was bei der Bundestagswahl für Berlin auf dem Spiel steht, steht hier.
Auf den Straßen dieser Stadt ist die Wahl ohnehin seit Tagen Thema, auch gestern wurde wieder vor dem Konrad-Adenauer-Haus demonstriert. Rund 1200 Menschen sind dem Aufruf mehrerer Organisationen und Kollektive unter dem Motto „Großer Löschzug der freiwilligen Feuerwehr der Demokratie – Bekämpfung des rechtspopulistischen Brandherdes in der CDU-Zentrale“ gefolgt.
Nicht dabei war ein Protestbus der Künstlergruppe „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS), der die Demonstration begleiten sollte. Mit einem ehemaligen Gefangenentransporter tourt das ZPS seit Anfang Januar durch Deutschland. Dieser wurde jedoch kurz vor Protestbeginn von der Polizei beschlagnahmt. Grund dafür war nach Polizeiangaben eine fehlende Betriebserlaubnis, die es zwar für den Bus selbst gegeben habe, jedoch nicht für die Aufbauten, die im Nachhinein montiert worden seien. „Die vorhandenen Dokumente zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr stimmten nicht mit dem heute festgestellten Zustand des Fahrzeugs überein“, teilte die Polizei mit.
Das ZPS sprach von einem „Skandal“, postete die Betriebserlaubnis auf der Plattform X. Dort ist zwar eine „Dachreling“ aufgeführt, auf Fotos des Busses sind allerding diverse Dinge daran befestigt, zum Beispieleine 100kw Lautsprecheranlage inkl. Spezial-Drucklufthörnern, Luftschutzsirenen, Flakscheinwerfer, Nebelanlage, Wasserwerfer und Laserprojektoren.
Etwas fehlte allerdings auf den Fotos, die von der Polizei verbreitet wurden: die Aufschrift „Adenauer SRP+“ an der Seite des Busses, mit der das ZPS sagen will: Mit diesem Bus „jagen wir die AfD-Faschisten dorthin, wo sie hingehören: in den Gerichtssaal des Bundesverfassungsgerichts“.
Polizeisprecher Florian Nath bestätigte auf Checkpoint-Anfrage, dass die Polizei die Fotos geändert hat. Er begründete dies mit dem Neutralitätsgebot der Polizei, sie dürfe keine politischen Botschaften verbreiten. Wie einfach es gewesen wäre, das dazuzuschreiben.
Anzeige
JOB-EMPFEHLUNG
Wir, das Bezirksamt Lichtenberg, suchen IT-Fachkräfte mit digitalem Know-how. Gestalte die IT von morgen und sorge dafür, dass in Lichtenberg alles rund läuft. Ein sicherer Job, spannende Projekte und ein starkes Team erwarten dich. Bring’ Lichtenberg digital voran!
Bezirksamt Lichtenberg
IT-Beratung und Infrastruktur
Die Grünen waren derweil trotzig, nicht beim TV-Duell in Adlershof dabei sein zu dürfen. Aus Protest schaltete die Partei deutlich mehr Werbung für das Wochenende (auch im Tagesspiegel) und postete beleidigte Videos. Am Samstagabend hatten sie die Columbiahalle in Tempelhof unter das Motto „Dialog statt Duell“ gestellt. Das Publikum konnte Robert Habeck, Annalena Baerbock und Lisa Paus Fragen stellen – zumindest in der Theorie.
Habeck wurden sechs Fragen gestellt („Was würdest du fürs Klima tun“ / „Was würdest du für die Wirtschaft tun“ ...), dann hielt er dieselbe Rede, mit der er seit Wochen durchs Land tingelt. Viele Besucher gingen früher, darunter auch Jürgen Trittin. Das einzige Mal, dass es so etwas wie Dialog gab, war als Pro-Gaza-Demonstranten lautstark störten. Die Störer wurden aus der Halle geworfen. „Das waren nicht die Bilder, die ich sehen wollte“, sagte Habeck. Ein junger Mann hielt ein Schild hoch, auf dem „Gottkanzler“ stand. Peinlicher wird’s nicht mehr (hoffentlich).
Wahlkampfzeiten sind bekanntlich auch sprachlich schwer zu ertragen, da jagt ein wundgesessener Wortwitz den anderen durch den Floskeldschungel der plakativen Plakate. Da möchte jetzt auch die Fast-Food-Kette mit dem goldenen M mitmischen und lädt zum „Burger Dialog“. Am Dienstag stellen sich Philipp Amthor (CDU), Elvan Korkmaz-Emre (SPD) und Jamila Schäfer (Grüne) „den Fragen und Anliegen junger Menschen“ (18.30-22 Uhr, Mall of Berlin). Mal sehen, wer da sein Fett wegkriegt.
Apropos: Die großangekündigte Burgeraktion des CDU-Direktkandidaten Lasse Hansen aus Mitte war ein ziemlicher Griff in die Fritteuse. „Ich wollte etwas Plakatives machen“, sagte Hansen der B.Z., als er versuchte, in der Turmstraße in Moabit 1000 Cheeseburger für jeweils 1 Cent zu verkaufen. Ergebnis: lauwarm. „Laut eigenen Angaben waren bis 14 Uhr bereits 400 Burger verteilt – ein Eindruck, den die B.Z.-Reporter vor Ort nicht bestätigen konnten. Tatsächlich waren vor allem Leute aus der eigenen Partei und zahlreiche Kinder vor Ort.“
Noch 13 Tage bis zur Bundestagswahl. Wobei: Heute öffnen die Briefwahlstellen. Insofern müsste es eigentlich heißen: Ab heute ist jeder Tag Wahltag.
Sollten Sie heute mal wieder an Berlin verzweifeln, dann sei gesagt: Gelegenheiten zum Eskapismus gibt es in den nächsten zwei Wochen genügend. Heute, 10 Uhr, beginnt der Vorverkauf zur Berlinale, und selbst wenn Sie mit Koreanischen Arthouse-Filmen in Originalsprache nichts anfangen können, lässt die Star-Dichte der nächsten Tage die wenigsten kalt (außer vielleicht die Füße): Die ewige Tilda Swinton kommt selbstverständlich vorbei und wird am Donnerstag bei der Eröffnungsgala mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk geehrt – schließlich war sie bereits mit 26 Filmen bei der Berlinale vertreten. Edward Norton, Jessica Chastain, Leonie Benesch, Benedict Cumberbatch…
… und falls Sie sich doch mal ins Kino trauen: Welche Filme Sie nicht verpassen sollten, haben unsere Expertinnen und Experten hier zusammengestellt. Die beste Nachricht: Anstehen müssen nur noch Schlangen-Fans, die Tickets gibt’s inzwischen online. Schnell sein, müssen Sie trotzdem.
Das gilt auch für die EatBerlin! – auch wenn in diesem Jahr alles neu und anders ist. Am 28.Februar ist der Checkpoint wieder dabei, diesmal beim eat-Foodmarkt in der Kalle Halle in Neukölln. Es gibt unter anderem ein Gespräch mit dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und dem Kult-Stadtführer Reinhold Steinle – und die Checkpoint-Band spielt selbstverständlich auch (mit neuen Songs!). Tickets gibt’s ab 39 Euro. Unter allen Abonnenten der Checkpoint-Vollversion verlosen wir 8x2 Tickets für den Eröffnungsabend des Foodmarkts am 28.02. mit Checkpoint-Programm. Schreiben Sie uns dazu eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de mit dem Betreff „CheckpointxEatBerlin“.
Wenn Sie heute bis 16 Uhr nichts von uns gehört haben, dann hatten Sie leider kein Losglück. Als Abonnenten bekommen Sie mit dem Code TAGESSPIEGEL20 bei der Ticketbestellung 20 Prozent Rabatt auf den Eintrittspreis (hier bestellen).
Berliner Schnuppen

Telegramm
Und wenn Sie angesichts des politischen Angebots jetzt sagen: Da streik ich hier (wie einst Gerhard Schröder) – da können Sie sich gleich hinten anstellen. Die BVG wird heute bestreikt – wie Sie trotzdem zur Arbeit kommen, können Sie hier nachlesen.
Sollte Ihnen der Streik Lust auf Arbeit machen: die BVG sucht laut Amtsblatt einen Projektkoordinator Schienenfahrzeugbeschaffung für „das größte Neufahrzeugbeschaffungsprogramm für die Berliner U-Bahn seit 1902“. Jobbeschreibung: „Du analysierst Risikofelder (zum Beispiel Preissteigerungen, Lieferverzug, betriebliche Risiken).“ Sofort und unbefristet.
Und wenn Sie auch zuerst „Schienenersatzverkehrsbeschaffung“ gelesen haben, sind Sie möglicherweise schon etwas zu lange in Berlin.
Falls Sie davon nichts merken, haben Sie vielleicht das letzte Update verpasst: So wie die völlig veralteten Server der Berliner Verwaltung. Aus einer Antwort des Grünen-Digitalexperten Stefan Ziller, die dem Checkpoint vorliegt, geht hervor, dass landesweit rund 160 Server verwendet werden, deren Regel-Support 2018 abgelaufen ist. „Ursache für die Weiternutzung ist häufig, dass die genutzten Programme auf neueren Servern nicht laufen“, schreibt mein Kollege Robert Kiesel.
Immerhin: Damit das Warten in Zukunft schöner wird (zumindest von außen betrachtet), testet die BVG gerade neue Wartehäuschen in Schöneweide. Kantiges gelbes Dach mit grünen Haaren, steht etwas verloren in der Gegend herum… CP-Urteil: könnte passen.
Nicht gepasst hat offenbar die neue Schulleiterin der Schulfarm Scharfenberg. Die gerade erste eingesetzte Leiterin Nikola Dzembritzki hat die Schule nach nur drei Monaten zu Beginn der Winterferien verlassen und angekündigt, ans Französische Gymnasium zurückzukehren. „Pipi Langstrumpf sagt, dass man gehen muss, um wiederkommen zu können“, hatte sie in ihrem Abschiedsbrief geschrieben. Nicht nur deswegen sprechen jetzt einige von „Stellenmanipulation“. Die ganze Geschichte gibt es hier.
Kai Wegner (CDU) gönnt sich zum Frühstück bekanntlich täglich ein Kinder Bueno (aus dem Kühlschrank). Einen ähnlichen Haarschnitt, aber andere Frühstücksgewohnheiten hat der Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD). Meistens frühstücke er gar nicht, sagte Scholz bei einer Wahlkampfveranstaltung in Baden-Württemberg, als er von Schülern mit der Gewissensfrage für jeden Politiker konfrontiert wurde: Nutella mit oder ohne Butter? „Nutella esse ich, seitdem ich zwölf bin, nicht mehr“, sagte Scholz.
Wenn Sie die Brötchenfrage mit Wegner persönlich ausdiskutieren möchten, können Sie sich für die Gesprächsreihe „Kai Wegner vor Ort“ anmelden. Am 18. März stellt er sich im JugendKulturZentrum Pumpe in Mitte Bürgerfragen. Vielleicht fallen Ihnen ja ein paar sinnvollere Fragen ein.
Zum Beispiel, ob es bald keine Möglichkeit zum Frühstücken mehr gibt in Berlin. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) verzeichnete im vergangenen Jahr bereits von Januar bis Oktober fast genauso viele Insolvenzen (161) wie im gesamten Jahr davor (171). „Die Entwicklung zeigt eindeutig ein sich verschärfendes Problem“, sagt Dehoga-Chef Gerrit Buchhorn dem Checkpoint. Geschlossen haben kürzlich zum Beispiel: „La Mandria“ (Moabit), „Volt“ (Kreuzberg), Sternerestaurant „Ernst“ (Mitte), „Kin Dee“ (Tiergarten), Seafood Galore „Ins Wasser“ (Mitte), „Kocha Karu“ (Prenzlauer Berg) und „Waldhaus Zehlendorf“. Da vergeht einem der Appetit.
Was laut Buchhorn helfen würde? Zurück zu 7 Prozent Mehrwertsteuer, weniger Gastro-Bürokratie und mehr Flüge zum BER. Oder wie es Markus Söder sagen würde: „Jeder sollte sich ein Schnitzel leisten können.“
Michael Müller hat wirklich kein Glück im Wahlkampf, erst geht ihm die Kaffeemaschine kaputt (hier eine Reportage meines Kollegen Sönke Matschurek), dann werden ihm die Reifen zerstochen. „Schon zum zweiten Mal sind meine Autoreifen innerhalb von drei Wochen beschädigt und zerstochen worden, das ist sicher kein Zufall“, sagte Müller meinem Kollegen Christian Latz. „Die politischen Zeiten sind angespannt. Ich bin für Dialog, man darf streiten über Themen und Meinungen. Bei gefährlicher Sachbeschädigung hört der Spaß auf. Ich habe natürlich Anzeige erstattet.“
Update zur teuersten Villa Deutschlands auf Schwanenwerder (CP von Donnerstag): Laut Informationen der BAMS gehört die nicht Brad Pitt (auch nicht zur Berlinale) sondern zwei Vorstandsmitgliedern des Multimedia-Software Unternehmens Magix AG. Die Firma ging 2024 in die Insolvenz – und die Villa ist wieder zu haben.
Zitat
„…ärmer, aber durchaus lebensfähig“
Das antwortet Friedrich Merz auf die Frage: „Ein Bundestag ohne die FDP wäre…“ Olaf Scholz fügt hinzu, dass er nichts hinzuzufügen hat.
Stadtleben
Verlosung – „Todesduell“ sei die berühmteste Predigt der Welt, so heißt es. Sie stammt aus der Feder des britischen metaphysischen Dichters John Donne und wurde im Beisein von König Charles I, 1631 in der Londoner St. Paul’s Kathedrale gehalten. Inhalt ist der Kampf zwischen Leben und Tod, den das Leben letztendlich gewinnt. Eine Auseinandersetzung über die Vorurteile des Sterbens und ein daraus resultierender veränderter Blick auf die Bedeutung des Lebens. Dieses Duell bringt der Berliner Schauspieler Ben Becker seit gut einem Jahr dramatisch zurück in die Kirchen der Republik. Das kommt sehr gut an und ist in der Regel ausverkauft, deswegen war der Berliner Dom so freundlich, einen Zusatztermin zu organisieren. Am 20. Februar um 20 Uhr findet der statt. Wir verlosen 2x2 Plätze auf der Gästeliste. Am Lustgarten, U-Bhf. Museumsinsel
Essen & Trinken – Der Name ist hier Programm: Die Löffelei. Spezialgebiet des kleinen, aber feinen Restaurants ist nämlich die große Welt der Suppen. Ideal also zum gesunden Umschiffen der leidigen Grippesaison. Die Suppen-Karte wechselt wöchentlich und bietet täglich Neues. Das kann eine klassische Linsensuppe mit Kokosraspeln und Koriander, eine Teufels-Möhrensuppe mit Ingwer und Orangen oder auch ein Spanischer Kartoffel-Chorizo Eintopf mit Paprika sein. Was aktuell im Angebot ist, verrät die Website. Wer Bissfesteres bevorzugt, kann aus verschiedenen einfachen Pastasorten wählen oder einen der üppigen Salate bestellen. Mo bis Fr 11.30-20 Uhr, Potsdamer Straße 73, U-Bhf. Kurfürstenstraße
Karten sichern – Sie lesen diese Zeilen mit romantischem Beziehungsanspruch? Dann aufgepasst: Ende der Woche ist Valentinstag. Die Ausrede, man wolle sich an einer importierten Kommerzveranstaltung nicht beteiligen, zieht zwar immer irgendwie, könnte in diesem Jahr aber mal ausnahmsweise nicht gezündet werden: Am 14. Februar 2025 wird der Roadrunner’s Paradise Club in Berlin zum kurzzeitigen Zentrum einer ganz besonderen Liebeserklärung – der an den Punk- und den Glam-Rock. Das Glam Punk Valentine’s Day Special verspricht eine unvergessliche Nacht zu werden. Dafür sorgen die Glam-Rock-Punk-Bands EAT LIPSTICK, STINKY PINKY'S und PLeaSureDomE. Los geht es um 20 Uhr. Tickets ab 19,62 € gibt es im Vorverkauf hier, oder an der Abendkasse. Saarbrücker Straße 24, U-Bhf. Rosa-Luxemburg-Platz
Noch hingehen – Nur noch bis zum 16. Februar ist es möglich, sich institutionell abgesegnet über das neue alte Stadtschloss auf der Museumsinsel aufzuregen. Oder sich zu freuen – natürlich. Dann nämlich endet das Programm Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart, dass das Humboldt-Forum dem heute verschwundenen Ort der Geschichte widmete. Es handelte sich hier um einen Jahresschwerpunkt, der die eigene Existenz und Vorgeschichte sowie die öffentlich diskutierte Frage, warum der Palast der Republik abgerissen und an seiner Stelle das Humboldt-Forum errichtet wurde, reflektieren wollte. Eintritt frei. Mi bis Mo 10.30-18.30 Uhr, Schloßplatz, U-Bhf. Museumsinsel
Grübelstoff – Wer kennt es nicht? Gerade noch gedacht: „ein Glück, von der Erkältungswelle blieb ich dieses eine Mal verschont“ und schon geht das Niesen los. Was ist Ihre Lösung – Ingwer, Zitrone, Honig-Tee, Augen zu und durch – oder ab zur Apotheke?
Kiekste

Auch an dieser Neuköllner Grundschule sind die Ferien seit diesem Morgen zu Ende. Dank an Kollege Böldt! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115: Die Einfahrt Hüttenweg auf die A115 ist in Richtung Dreieck Funkturm in den beiden folgenden Nächten jeweils von 22 bis 5 Uhr gesperrt.
Waltersdorfer Straße (Bohnsdorf): Die Straße ist ab 6 Uhr bis zum 14. Februar in beiden Richtungen zwischen Dahmestraße und Wachtelstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der BVG zu einem Warnstreik aufgerufen. Von Betriebsbeginn bis Dienstag, 3 Uhr fahren keine U-Bahnen, Straßenbahnen sowie die meisten Busse der BVG. Nach Streikende ist noch mehrere Stunden mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Die S-Bahn ist von dem Streik nicht betroffen.
S25 und S26: In den folgenden Nächten bis zum 13./14. Februar jeweils von 21 bis 1.30 Uhr sind die Linien zwischen Lichterfelde Ost und Südende unterbrochen.
Regionalverkehr – RE2: In den folgenden Nächten bis zum 12./13. Februar, jeweils zwischen 20.30 und 1.30 Uhr werden mehrere Züge dieser Linie zwischen Berlin-Spandau und Königs Wusterhausen über Berlin Jungfernheide – Berlin Gesundbrunnen – Berlin-Lichtenberg (zusätzliche Halte) umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte fallen aus.
RE3 und RE4: In den folgenden Nächten bis zum 13./14. Februar, jeweils zwischen 20.30 und 2 Uhr fallen die Züge des RE3 zwischen Berlin Hbf/Berlin Südkreuz und Ludwigsfelde und RE4 zwischen Berlin Südkreuz und Ludwigsfelde aus.
Demonstration – Für heute sind 18 Demos angemeldet (Stand 7.2., 12 Uhr), u.a. „Kundgebung des Bündnisses zusammen für die Demokratie“: 20 Demonstrierende, Türkische Gemeinde in Deutschland, Obentrautstraße 72 (10.30-11.30 Uhr)
„§218 Aktion vor Anhörung im Rechtsausschuss“: 50 Menschen, Campact e.V., Platz der Republik 1 (14.30-18 Uhr)
„Mahnwache für die türkische Gefangene Cigdem Mater, die an den Gezi-Protesten teilgenommen hat“: 20 Teilnehmende, Amnesty International Bezirksgruppe Wilmersdorf, Tiergartenstraße 19-21 (14.30-15-30 Uhr)
„Gegen Tritta Parisis Einladung durch GIGA-Berlin, dem Lobbyisten der Islamischen Republik! Keine Zusammenarbeit zugunsten des Terrorregimes!“: 50 Personen, Zimmerstraße 10 (16-17 Uhr)
„Mahnwache – Geburtstagszeremonie für Alon Ohel – Bring them home now!“: 100 Demonstrierende, Schloßplatz 1 (16-17 Uhr)
Gericht – Weil er den Holocaust geleugnet haben soll, wird einem 30-Jährigen der Prozess gemacht. Er soll über eine Social-Media-Plattform antisemitische Beiträge veröffentlicht haben. Zudem habe er zwei E-Mails an die Bundespolizei geschickt, sich darin als „Reichsverweser“ der „Provinz Preußen“ bezeichnet und verlangt, dass alle Polizeibehörden seine Anweisungen zu befolgen hätten (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704).
Universität – Im Rahmen der HU-Diskussionsreihe „Wissenschaftsfreiheit und wehrhafte Demokratie an der Universitäten“ diskutieren heute zwischen 18 und 20 Uhr Prof. Dr. Elif Özmen (Justus-Liebig-Universität Geißen), Prof. Dr. Julia von Blumenthal (HU Berlin) und Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (TU Berlin) zum Thema. In der juristischen Fakultät, Unter den Linden 9., Altes Palais, Raum: E25, U-Bhf. Museumsinsel
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Dion Ajvazi (21), Fußballspieler, spielt seit seiner Jugend bei Hertha BSC / „Liebe Frau Biniasz, alles Liebe und Gute zu Ihrem heutigen Geburtstag. Bleiben Sie so wie Sie sind!“ / „Cordula Biniasz, und heute herzliche Glückwünsche und alles Gute, vor allem gute Gesundheit, von der Flensburger Förde nach Schmargendorf“ / Emily Kiser (25), US-amerikanische Basketballspielerin, Center bei Alba Berlin / Ralph Kretschmar (45), Schauspieler und Künstler, seine erste Solo-Ausstellung fand zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls, im Oktober 2019 in Berlin-Prenzlauer Berg statt / Kool Savas (50), Rapper, bürgerlich Savaş Yurderi, seit Mitte der 1990er Jahre ist er in der Berliner Hip-Hop-Szene aktiv. Durch die Beteiligung innerhalb der Formationen „M.O.R.“ und „Westberlin Maskulin“ erlangte Savas erste Bekanntheit / „Herzliche Glückwünsche zu Deinem Geburtstag Nadine 🎂 senden wir Dir nach Südafrika und wünschen Dir alles Liebe und Gute! Weiterhin aufregende Erlebnisse! Deine Eltern und Frl. Hilde“ / Tom Schilling (43), Schauspieler, seinen Durchbruch hatte er als Internatsschüler Janosch Schwarze in dem Spielfilm Crazy (2000)
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Klaus Brill, * 14. Februar 1953, verstorben am 18. Januar 2025 / Ludolf Langbein, * 8. Juli 1942, verstorben am 20. Januar 2025 / Barbara Oels (geb. Kinzel), * 11. September 1945,verstorben am 16. Januar 2025 / Monika Westphal (geb. Franz), * 27. Februar 1944, verstorben am 29. Januar 2025
Stolperstein – Agnes Michaelis wurde am 14. November 1862 in Berlin geboren. Sie wohnte zeitweise im Kadettenweg 39. Ihre letzte Bleibe war aber das Taubstummen- und Blindenheim in Weißensee. Am 14. September 1942 wurde sie gemeinsam mit sämtlichen Mitbewohnern des Heims von den Nazis vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert. Agnes Michaelis wurde dort am 10. Februar 1943 ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein vor ihrem letzten privaten zu Hause, im Kadettenweg 39 in Lichterfelde an Agnes Michaelis.
Encore
Kommen wir zum Schluss zu den Fragen, die die Menschen wirklich bewegen: Wo kann man in Berlin Lämmer streicheln?, wollte eine Reddit-Nutzerin wissen.
Antworten gab es, real-berlinisch rotzig: „Ich weiß, wo man alte, stinkende Schafe streicheln kann.“ Oder: „Wenn auch Ziegen okay sind, kannst du zu Karls Erlebnis-Dorf nach Elstal.“
Merke: Schafe sind keine Ziegen, nicht dass Sie hier noch anfangen, Erdbeeren mit Birnen zu vergleichen.
Tierisch gute Hinweise und Recherchen kamen am Wochenende von Alexander Fröhlich, Felix Hackenbruch, Christian Latz, Dominik Mai und Daniel Sagradov. Tobias Langley-Hunt hat das Stadtleben serviert und Jasmine Dellé hat alles ordentlich sortiert. Morgen begrüßen Sie hier Daniel Böldt und Christian Latz.
Bis bald!
