In Zeiten, in denen wir fast täglich daran erinnert werden, wie wichtig Solidarität ist (immer sehr & jetzt erst recht!), verschickt das Bundesinnenministerium folgende Pressemitteilung: „Bundesinnenminister Seehofer hat sich mit den stellvertretenden Vorsitzenden der Koalitionsfraktionen, sowie den innenpolitischen Sprechern beider Fraktionen darauf verständigt, dem Bundeskabinett vorzuschlagen (...) sehr zeitnah bis zu 50 unbegleitete Minderjährige zur Entlastung der griechischen Inseln aufzunehmen.“ Zur Einordnung: Alleine im Camp Moria auf Lesbos, das für 3.000 Menschen ausgelegt ist, „leben“ aktuell mehr als 20.000. Die sanitären und hygienischen Bedingungen sind katastrophal, die Zustände mehr als menschenunwürdig. Bricht hier die Pandemie aus, wird es fast unmöglich, Ansteckungsketten zu unterbrechen. Gruß an die Bundesregierung: Solidarität zeigt sich vor allem im Umgang mit den Schwächsten.
Weltweit hat die Johns-Hopkins-Universität am Dienstag knapp 1,4 Millionen bestätige Corona-Fälle gemeldet (rund 80.000 mehr als am Vortag). In Deutschland sind es nach Tagesspiegel-Berechnungen 107.659. Berlin zählt laut Senat 4.032 Infizierte – 32 Menschen sind verstorben, 505 in Kliniken und 2.233 genesen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bittet die BürgerInnen im Umgang mit dem Coronavirus um Geduld und schließt eine Lockerung des Lockdowns vor dem 19. April aus. Wie ein „Zurück ins Leben“ danach aussehen könnte, zeigt ein Papier von Wissenschaftlern, das in der Bundesregierung zirkuliert und dem Tagesspiegel vorliegt.