Gedenken an verstorbene RadfahrerinMehr politische Bildung für Berliner SchülerDebatte um Jusos

Die Berliner Bildungsverwaltung hat beschlossen, dass künftig auch Politik an der Schule unterrichtet werden soll. Alle wach? Na gut, ganz so dramatisch ist es dann doch nicht, aber tatsächlich war Politik bislang kein eigenständiges (und damit benotetes) Fach an Berliner Schulen. Jeder Lehrer war angehalten, 30 Prozent des Geschichtsunterrichts für politische Bildung zu verwenden. Wie gut das klappte, ist ein paar pfiffigen Zehlendorfer Schülerinnen vor acht Jahren aufgefallen, als sie merkten, dass ihre Mitschüler nicht mal den Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme kannten. Sie haben sich über die Schülerausschüsse und den Bezirk zum Senat hochgekämpft – und bekommen nun ihren Politikunterricht. Da die Stundenzahl allerdings gleichbleiben soll, geht die Entscheidung zulasten des Fachs Ethik – was natürlich auch wieder umstritten ist. Schließlich ist das vor zehn Jahren nach dem Mord an Hatun Sürücü eingeführt worden. Irgendwo ist die Berliner Bettdecke eben immer zu kurz.

Ein bisschen politischer Nachwuchs würde dem Land jedenfalls ganz guttun, das beginnen ja auch die Parteien inzwischen einzusehen (wenn auch noch sehr theoretisch). Derweil nutzen die Jusos und die Junge Union ihren frischen Wind allerdings eher für eine Große Koalition der Blödsinnigkeiten. Nachdem sich Rising-Star Kevin Kühnert um die Mitgliederzahlen der SPD verdient macht („Einen Zehner gegen die GroKo“, CP von gestern), überlegen die Großen in der Partei hektisch, wie man den Neinsagern ihr Parteibuch oder zumindest das Stimmrecht versagen kann.

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