bewölkt und regerisch bei 19 bis 25°C

Matte Müdigkeit: eine Stadt macht hitzefrei Giffeys nächster Job: das heißeste Gerücht der Stadt Absurde Tests und 100 Tage bis zur Zusage: Wie die Verwaltung einstellt

wie auf Watte liefen die Menschen gestern durch die Stadt, völlig ermattet von der Hitze. Um 1.39 Uhr, als die letzten Zeilen dieses Checkpoints auf dem Balkon geschrieben wurden, zeigte das Thermometer noch immer 27 Grad an. Heiß – aber nicht am heißesten. „Es war zwar knapp, aber es wurde kein neuer Rekord erreicht“, sagte der Diplom-Meteorologe Jörg Riemann von der Wettermanufaktur dem Checkpoint am Abend. „Weder in Berlin, noch in Potsdam.“ Dort allerdings ging es bis auf 38,8 Grad hoch, nur 0,1 Grad „kälter“ als der Rekordwert. In Berlin wurde die Spitzentemperatur von 37,6 Grad in Dahlem und Tempelhof gemessen. Die gute Nachricht: Heute soll es mindestens 10 Grad kälter werden.

Das politische Berlin hatte noch einen anderen Grund für die matte Müdigkeit gestern, so mancher war erst spät in der Nacht aus dem Keller des Roten Rathauses geklettert (Hoffest beim Regierenden Bürgermeister, CP von gestern). Und fragte sich, wem er da tief nachts noch Dinge ausgeplaudert hatte, die ganz sicher nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Der Checkpoint war selbstverständlich ab 5 Uhr morgens wieder besetzt – und wunderte sich, dass gestern auffällig viele Anfragen an die Verwaltungen unbeantwortet blieben. Verbuchen wir es unter hitzefrei.

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Der 10-Punkte-Plan der PKV für eine tragfähige Pflegereform. Zum Auftakt der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform legt der PKV-Verband einen 10-Punkte-Plan mit konkreten Vorschlägen vor – generationengerecht und praxisnah. Neben Konzepten für die Finanzierung der Pflege enthält der Plan auch Vorschläge im Leistungsbereich und zur Stärkung der Prävention. Mehr auf pkv.de

Eines der heißesten Gerüchte, die derzeit durch Berlin flirren, ist dieses: Könnte Franziska Giffey die Nachfolge von Ministerpräsident Dietmar Woidke in Brandenburg antreten? Wer das hört, kommt nach kurzer Irritation meist zum Ergebnis: Gar nicht mal so unlogisch.

Punkt 1: Es gilt als wahrscheinlich, dass Woidke nach der Hälfte der Legislatur die Geschäfte abgibt, um seinem Nachfolger (oder Nachfolgerin) einen Amtsbonus zu gönnen – so wie es kürzlich andere SPD-Ministerpräsidenten wie Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz und Stephan Weil in Niedersachsen vorgemacht haben.

Punkt 2: Giffey wurde in Frankfurt (Oder) geboren und wuchs im Kreis Fürstenwalde auf, könnte Brandenburg folglich authentisch vertreten.

Punkt 3: In Berlin gibt’s für Giffey kaum mehr etwas zu gewinnen. Selbst wenn sie es noch einmal zur Spitzenkandidatin der SPD bringen sollte (was so einige in der Partei verhindern wollen), gilt es derzeit als ausgeschlossen, dass die SPD an Kai Wegners CDU vorbeikommt. Mehr als eine weitere Legislatur als Senatorin scheint hier nicht drin zu sein. Für Giffey, die das große Amtszimmer im Roten Rathaus nach nur 16 Monaten als Regierende Bürgermeisterin wieder räumen musste und sichtbar hadert mit der Rückkehr in die zweite Reihe, kann das eigentlich keine Option sein.