zum Start in den Tag sendet Viktoria Bär „liebe Grüße von einem Balkon aus dem Panorama-Hochhaus in Bingen am Rhein. Familienbesuch bei der Schwiegermutter mit einem Ausblick, an dem ich mich nicht sattsehen kann“. Grüße gehen (unbekannterweise) zurück. Das große, braun-graue Haus rechts neben der Burg Klopp war meine Schule.

Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Bettina Jarasch sagt „Ja“: Die Spitzenkandidatin der Berliner Grünen will für den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ stimmen, obwohl „Enteignung nur die Ultima Ratio ist“. Die Stadt brauche den Druck, um mehr gemeinwohlorientierten Wohnraum zu schaffen, sagte sie am Mittwoch – und stellte zugleich das Konzept eines „Mietenschutzschirms“ vor. Die Idee: Vermieter:innen verpflichten sich u.a. zu einem fünfjährigen Mietenmoratorium und der Wiedervermietung nach sozialen Kriterien und erhalten im Gegenzug Senats-Zuschüsse und Bauflächen in Erbpacht. Die Karte „Enteignung“ soll nur dann gezogen werden, „wenn eine kooperative Lösung scheitert“.
Es kommentiert Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch (ziemlich kooperativ): „Wir brauchen ein breites Bündnis aus allen Akteuren der Wohnungsbranche, um klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnraum nachhaltig zu realisieren. Als Vonovia stehen wir bereit. Die einzelnen Vorschläge müssen analysiert werden. Enteignungen bringen Berlin nicht weiter.“ Monopoly, Berlin-Edition. Die Spiele beginnen.
Freeeiheit, Freeeiheit, ist das Einzige, was zählt, singt Marius Müller-Westernhagen. Geld ist aber auch ziemlich wichtig, dachten sich wohl Berlins Regierender Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), als sie fragten, ob das – eine halbe Million Euro teure – „Freedom Dinner“ nichtaus dem Fördertopf „Draussenstadt“ finanziert werden könne. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) lehnte Checkpoint-Informationen zufolge ab. Die Begründung: Das Veranstaltungskonzept beinhalte kein „juriertes Auswahlverfahren“ – eine Voraussetzung für „Draussenstadt“. Zack! Und schon war Lederer selbst draußen. Zumindest wird er, Stand heute, neben Pop und Müller nicht als Mit-Veranstalter des Dinners gelistet. Das Ganze sei eine „Initiative zwischen Senatskanzlei, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Visit Berlin, Flughafen Tegel und der Messe Berlin“, heißt es aus der Senatskanzlei auf Nachfrage. Teilnehmen wird Lederer auch nicht. Der Kultursenator habe „an dem Wochenende viele, viele andere Veranstaltungen“, sagte uns sein Sprecher.
Na, da werfen wir an dieser Stelle doch zumindest einen kurzen Blick auf das, was dem Kultursenator entgeht: Neben Tanz- und Musik-Acts, die „so bunt wie Berlin“ sind, soll jeder Gast eine Dinner-Box erhalten, die Folgendes enthält: eine Kaltschale von der Brandenburger Gurke mit Tomate in der Flasche, eine Rainbow Bowl mit Reis, Edamame, Mango, Paprika, Gurke, Avocado, marinierte Wakame & Sesamdip, eine Stulle mit Rote-Beete-Hummus und Karotte, gebackener Käsekuchen, 6 Mini-Macarons, ein stilles Wasser und eine Rhabarberschorle. Wofür der Rest der 500.000 Euro im Detail ausgegeben wird, bleibt unter Verschluss. „Für alle veranstaltungsrelevanten Positionen, zum Beispiel Sicherheit, Veranstaltungstechnik, Reinigung, Catering und der gesamte Aufbau und Abbau“, schreibt die Senatskanzlei vage. Darüber hinaus habe man mit den „Geschäftspartner:innen Vertraulichkeit vereinbart“. Vollstes Verständnis: Die geht bei einem öffentlichen Fest, finanziert durch öffentliche Gelder, natürlich vor.
Jubiläum ohne Jubelgrund: Am Sonntag jährt sich die erste Berliner Corona-Großdemonstration. Um das zu „feiern“, laden „Querdenker“ am Wochenende erneut in die Hauptstadt. Man bereite sich „auf ein einsatz- und kräfteintensives Wochenende vor“, sagt Polizeisprecher Thilo Cablitz. Zwei Protestzüge aus der Querdenker-Szene wurden aufgrund „absehbarer Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz“ bereits verboten. Dem rbb zufolge soll es sich u.a. um die geplante Großdemo am 1. August (22.500 Teilnehmer) handeln. Die Prüfung der weiteren Versammlungen dauert noch an.
Dazu noch ein Hinweis: Die für Samstag geplante „Berlin-Club-Demo“ wird ausdrücklich NICHT von der Clubcommission unterstützt. „Bereits seit längerem ist es eine beliebte Strategie aus dem Querdenken-Milieu, Themen, Akteur:innen und Orte der Kulturszene als Kulisse für ihre Anliegen zu vereinnahmen. Dieser Instrumentalisierung widersprechen wir entschieden!“, teilt die Clubcommission auf ihrer Webseite mit. Gemeinsam stehe man „für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie ein, der sich in erster Linie an wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher Solidarität orientiert“.
„What are your unpopular opinions about Berlin?“, wollte Twitter-User James Jackson von der internationalen Community wissen. Und das kam dabei heraus: Berlin ist ein unentschlossener, sozialistisch-kapitalistischer Teenager! / Normalsein ist das Ausgefallenste, was du hier tun kannst. / Der BER ist großartig und Tegel hat die meiste Zeit genervt. / Perfekte Balance zwischen Ordnung und Chaos! / Neukölln ist nicht cool, nur Durchschnitt. / Club-Mate ist schrecklich. / Karlshorst ist der beste Bezirk. / Viel zu wenige „Humanas“. / Bonn war die bessere Hauptstadt. / Die Leute hier sind eigentlich ziemlich nett. Sie haben Ergänzungen? Gerne an: checkpoint@tagesspiegel.de.
Anzeige

Das Theaterereignis des Jahres! Eine monumentale Zeit-Raum-Inszenierung, in der sich das Publikum frei bewegen kann. Regie: Paulus Manker.
20.-22. und 27.-29. August /
3.-5. und 10.-12. September 2021, jeweils Freitag bis Sonntag,
Beginn 18 Uhr, Dauer 6,5 Stunden.
Belgienhalle, Gartenfelder Str. 28, 13599 Berlin-Siemensstadt.
Mehr unter: letztetage.com
Apropos Leserpost: „Immer wieder ärgere ich mich darüber, dass Quereinsteiger:innen in den Medien so abwertend beschrieben werden“, schreibt CP-Leserin Valerie von Stillfried nach unserer gestrigen Meldung über die Kündigungswelle ausgebildeter Lehrer. „Ich habe großen Respekt für die Quereinsteiger:innen, die sich für diesen harten Job begeistern.“ Marlen Tischer, selbst Quereinsteigerin an einer Brennpunkt-Grundschule in Gesundbrunnen, ergänzt: „Glauben Sie mir, ich und meine Kolleg:innen, die ebenfalls diesen Weg gehen, sind engagiert, arbeiten hart, versuchen, auch unter widrigen Umständen, wie einem maroden Schulbau, viel Gewalt unter den Schülern, Corona usw., nie den Mut zu verlieren, was ich von einigen voll ausgebildeten Kolleg:innen nicht immer behaupten kann. Wer sich auf den Weg von insgesamt 4,5 Jahren inklusive Referendariat begibt, obwohl er / sie schon vorher gut ausgebildet, studiert war, der macht das nicht aus Jux, sondern weil er / sie es wirklich will. Meine Kolleg:innen und ich werden nach den Ferien wieder alles geben. Ein wenig mehr Wertschätzung wäre schön.“ Sie sei ihnen an dieser Stelle, ganz ehrlich gemeint, entgegengebracht.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Berlins Krisenmanager:innen stecken in der Krise: 1) Die Beschäftigten der Gesundheitsverwaltung klagen über Überstunden, Rufbereitschaft, „fast täglich neue ad-hoc-Arbeitsaufträge“ und ein „respektloses und unangemessenes Verhalten“ der Hausleitung. 2) Dazu kommt noch der Rechnungshof: Die gesamten Kosten des Corona-Managements werden überprüft. Möglicherweise hat die Gesundheitsverwaltung eine mehrstellige Millionensumme verschwendet.
Anzeige

Die wbg ist die größte geisteswissenschaftliche Community
»Die wbg ist der Marktplatz des Tiefgangs und der Differenzierung, ohne Marktschreier und Angeber. Die wbg ist einfach sehr gut.«
Harald Lesch
Werden auch Sie jetzt Teil der Gemeinschaft für Geisteswissenschaften!
Jetzt mehr erfahren
Kriminelle Abstriche: Mit einer Großrazzia sind Berlins Generalstaatsanwaltschaft und Polizei gegen Corona-Schnelltest-Abrechnungsbetrüger vorgegangen. Mehr als 200 Polizist:innen waren im Einsatz, circa 150 Teststellen wurden durchsucht.
Bislang haben private Anbieter in Berlin 11,5 Millionen Corona-Tests abgerechnet. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung am Mittwoch mit. Für März bis Mai seien rund 100 Millionen Euro ausgezahlt worden, für Juni sei ein Betrag von etwa 78 Millionen Euro ermittelt worden. Die Summe werde jedoch erst in Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden ausgezahlt (siehe oben).
Was haben Demon, Devil, Bandit, Champ, Ranger, Sissy, Flash, Frodo, Gundula, Spencer, Rocky, Tyson, Easy, Ösi, Gigolo, Apollo, Ufo, Asterix, Biene und Echse gemeinsam? Sie alle arbeiten als Diensthunde für die Berliner Polizei. 86 tierische Schnüffler gibt es insgesamt. Dazu acht Azubis. (Q: Anfrage Marcel Luthe / MdA fraktionslos)
Anzeige

Wir schenken Ihnen das großartige iPad für Ihren Urlaub!
Nehmen Sie uns mit und lesen Sie den Tagesspiegel als digitale Zeitung inkl. Tagesspiegel Plus und Checkpoint.
Als Geschenk erhalten Sie das iPad 2020 und sparen über 475 €.
Jetzt Angebot sichern.
Wunder geschehen… Oder Tagesspiegel wirkt: Nachdem Kollegin Lotte Buschenhagen im „Leute“-Newsletter Pankow berichtet hatte, dass Gastronomen nach der kostenlosen Gehwegfreigabe bis zu drei Jahre auf die Rückzahlung bereits überwiesener Sondernutzungsgebühren warten müssen, geht’s jetzt doch schneller: „Gerade erreicht mich eine Mail der zuständigen Sachbearbeiterin (diejenige, die ich dreimal zur erreichen versucht und die mir die Mail mit der Verrechnung geschickt hatte) mit Bitte um Übersendung meiner Kontoverbindung“, schreibt uns Karsten Greve, Inhaber der Bäckerei „100 Brote“. Amt, aber doch noch glücklich.
„Die Stadt soll Pizza selbst ausliefern“: Nachdem der Münchner Juso-Chef ein „städtisches Lieferando“ in Spiel gebracht hat, um die Arbeitsbedingungen für Rider zu verbessern, haben wir mal bei den Berliner Jusos nachgefragt, was sie von der Idee halten. Man finde den Ansatz „interessant“, sagtLandesvorsitzender Peter Maaß, und werde das „sicherlich diskutieren“.
Anzeige

Genießen Sie mit uns den Sommer: Entdecken Sie jetzt unsere Neuheiten für Garten und Balkon, erlesene Weine für gemütliche Abende und Grillbegleiter für genussvolle Dinner unter freiem Himmel. Jetzt im Tagesspiegel-Shop.
Berlins nächstes Groß-Bauprojekt geht voran: Der Siegerentwurf für die künftige Mühlendammbrücke in Mitte ist gekürt und bietet laut Jury eine „außerordentlich hohe gestalterische und konstruktive Qualität“ (aber sehen Sie selbst / Foto hier). Die Fertigstellung erfolgt in sieben Jahren – zumindest ist das der Plan.
Platsch… da war noch was: Berlin sucht Sommerschwimmbad-Optionen für den Winter! Die Initiative „Poolpotentials“ will, unterstützt durch den Senat, eine Wechselnutzung der Berliner Freibäder anregen. Der Ideen-Pool ist (hier) bereit, gefüllt zu werden. Kreativität marsch!
Zitat
„Im Land Berlin soll eine WLAN-Infrastruktur an den Schulstandorten der allgemeinbildenden Schulen in dezentraler öffentlicher Trägerschaft aufgebaut und betrieben werden. Zu diesem Zweck wird ein Vergabeverfahren über die Planung und Herstellung der WLAN-Infrastruktur (….) an bis zu ca. 741 Schulstandorten in insgesamt 12 Losen durchgeführt.“
Ausschreibung des IT-Dienstleistungszentrums des Landes Berlin im Juli 2021
Tweet des Tages
Ein Mann hat mir gestern gesagt ich bin die netteste Frau in ganz Berlin und das nur weil ich ihm die Tür aufgehalten habe jesus ich dachte MEINE Latte hängt tief Bruder alles Gute für dich
Stadtleben
Stadt – Tänzelnd tollen wir zum „T“ – und auf die berüchtigten Wiesen der Neuköllner Hasenheide: Statt zum rechtswidrigen Rave lädt das Team des Hi! Yoga Berlin zum virenkonformen Power-Turnen – bei pochenden Elektrobeats! Die hedonistische Essenz des Berliner Hipstertums finden Achtsamkeits-Jagende auf den Matten des Techno Yoga, das irgendwo zwischen Berghain-Nacht und tiefenentspannten Flows changiert: Kobra, Sonnengruß und Krieger exerzieren Yogis dabei munter wippend unter dem Parkgeäst, während lautstarke Boxen das Grün beschallen. Geturnt wird eine Stunde lang am Samstagabend um 18 Uhr, Tickets (10 Euro) sollten tunlichst vorher ergattert werden. Kein Beat-Fantast? Wem Techno die Schläfen dröhnen lässt, saust alternativ zum Outdoor-Vinyasa oder gleich zum Handstand-Kurs – zum Stundenplan bitte hier entlang.
Anzeige

Tagesspiegel-Podcast „Gyncast“, Folge 28: Blasenentzündung, Pilz und Co: Wenn die Vagina aus dem Gleichgewicht gerät. Kommt die Zystitis vom kalten Steinboden und der Pilz von mangelnder Hygiene? Helfen Cranberries wirklich, kann zu viel Trinken schaden und warum kriegen Männer diese lästigen Krankheiten nicht? Dr. Mandy Manglers unzensierte Sprechstunde klärt auf. Jetzt hören auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de
Land – Hoch hinaus und tief hinab führt der Turmwanderweg Bad Freienwalde: Durch Schluchten und durch urigen Wald stiefeln Sportliche zu gleich vier Türmen der Märkischen Schweiz, die allesamt erkraxelt werden wollen – vom sinistren Backsteinturm und abenteuerlichen Holzgestell bis zur Brandenburger Skisprungschanze (!) aus den 1920er Jahren. Von den luftigen Plattformen kann gar das Schiffshebewerk Niederfinow erspäht werden, das zwanzig Kilometer weiter aus den Hügeln ragt. Zu bezwingen sind beinah 500 Höhenmeter, die in vier Stunden zurückgelegt werden – sind alle Treppen erfolgreich erklommen, wartet am letzten Turm ein Diplom auf die tollkühnen Wanderer. Alle Infos und Karten zum Weg finden Sie unter diesem Link: auf in die Höhe!
Fluss – Auf den Wassern des Teltowkanals scheinen hektisch-urbane Plagen in wohlig-weiter Ferne – selbst dann, wenn nur wenige Wipfel die Dächer der umringenden Stadt verbergen. Von den Stegen der Söhnel Werft – Kanadier verleiht man hier für 15/10 Euro pro Stunde – schippern Paddler an gras- und waldbewachsenen Ufern immer weiter gen Berliner Kern, der Meter für Meter greifbarer wird. Wer Hauptstadt-Gefilden lieber den Rücken kehrt, schaukelt hinüber ins royale Potsdam: Am Pomp der Griebnitzsee-Villen entlang und an einem Schloss nach dem anderen vorbei geht es bis in die Innenstadt – oder einmal um die ganze Insel herum. Noch mehr Touren studieren Sie hier, zur Bootsreservierung hier entlang.
Familie – T wie Templin – und T wie Treten: Per Fahrraddraisine rattern Stadtfliehende durch verschlafene Brandenburger Felder und dichte Fichtenwälder. Vom Draisinenbahnhof Templin dürfen moosüberwucherte Gleise, alte Bahnwaggons und herrlich spießige Landdörfer erradelt werden, die sich bis nach Hohenlychen ziehen. Müde Menschen machen an Rastplätzen Halt oder springen in den nächsten Waldsee – lospedalt wird morgens ab 9, ab 14 Uhr geht es zurück gen Bahnhof. Eine kleine Draisine für vier entführt Sie für 70 Euro in die Uckermarker Weiten, für ein fesches Elektrogefährt werden 150 Euro fällig: zur Buchung bitte hier geklickt.
Tier – Nicht nur berlinbekannte Wasserbüffel trapsen, trippeln und trotten über die Weiden des Tegeler Fließes: Auch Eisvögel, Ringelnattern, Reiher und Biber residieren zwischen den Mooren, Brüchen und Feuchtwiesen des Schutzgebiets. Wer sie alle entdecken mag – oder es zumindest zu versuchen gedenkt –, hält auf dem Weg nach Lübars in der Mühlenfeldstraße (Karte hier), spaziert ein Stück und grüßt die geruhsamen Büffel. Anschließend gilt es, auf einer flotten Runde durch die Eichwerder Moorwiesen möglichst viel Flattervieh aufzuspüren – frohe Stadtsafari!
Genuss – Tadellose Tacos zum Donnerstag! Eine Tortilla nach der nächsten füllt seit Mitte Juli die Prenzlberger Taqueria el Oso: Inmitten des trendig-mondänen Trubels der neuen Markthalle Pfefferberg hat das kleine mexikanische Lokal sein künftiges Quartier bezogen – und lässt proppenvolle Fladen über die Theke wandern, die direkt von den knalligen Tabletts am Gehweg verputzt werden. Je drei triefende Tacos al Pastor, Campechano oder Suadero erstehen Carnivoren ab acht Euro, wer es lieber pflanzlich hält, schnabuliert vegane Chorizo und stapelweise Guacamole-Totopos (7,50 Euro). Besonders Hungrige probieren sich weiter durch Pizzen, BBQ und Torten der Halle, bevor es zum Kiezflaniergang einmal quer durchs Winsviertel geht – oder zum Verdauungsdösen auf die Wiesen am Wasserturmplatz. Di-So 12-22 Uhr, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Platz
Soundtrack des Tages – Tanzbarer Trompetentumult für traute Tropennächte: Hastig-hibbeligen Jazz spielt Louis Armstrong 1938 im fidelen „Tiger Rag“.
Berlins Spitzenkandidat:innen-Check
5 x 1: Bis zur Abgeordnetenhauswahl stellen wir den Spitzenkandidat:innen von CDU, FDP, Grüne, Linke und SPD jede Woche eine Frage, die sie mit nur einem Foto beantworten dürfen. Diese Woche: Welches Berliner Denkmal bedeutet Ihnen am meisten? Heute antwortet Kai Wegner (CDU).

Foto: CDU Berlin
Berlin heute
Verkehr – Kreuzung Elsenstraße/Am Treptower Park (Alt-Treptow): Zwischen Puschkinallee und Elsenstraße ist die Straße Am Treptower Park in Fahrtrichtung Köpenick gesperrt. Von der Elsenbrücke kommend sind zudem nur zwei Abbiegespuren nach links zur Straße Am Treptower Park verfügbar (bis Mitte 2023). Während die Baustellensicherung aufgebaut wird, lenkt die Polizei den Verkehr.
Antonienstraße (Reinickendorf): Auf Höhe Zobeltitzstraße steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Ende August).
BVG: Zwischen 6.30 und 15 Uhr sind die Tramlinien M13 und 12 zwischen Weißer See und Prenzlauer Allee/Ostseestraße unterbrochen, es fährt ein Ersatzverkehr. Die Straßenbahnen werden ab Weißer See zum Pasedagplatz bzw. ab Prenzlauer Allee/Ostseestraße zur Haltestelle Am Steinberg umgeleitet.
Demonstration – Am S-Bhf Tempelhof kommen etwa 20 Demonstrierende zur Kundgebung „Bürgeraufklärung aufgrund der aktuellen Situation“ zusammen (17-18.30 Uhr). „PCR-Test erst validieren, bevor er rechtlich wirksam wird“, fordern ca. zehn Personen vor der Karl-Marx-Allee 93 (17-20 Uhr). An der Marienkirche in der Karl-Liebknecht-Straße 8 demonstrieren drei Teilnehmende unter dem Motto „7 Tage dialektisch denken für Deutschland“. Die Aktion ist von 17.30 bis 20 Uhr angemeldet. Vor der Iranischen Botschaft in der Podbielskiallee 65 protestieren zwei Personen „gegen die Tötung von Menschen in der Provinz ‚Khuzestan‘ durch das Regime der Islamischen Republik Iran“ (10-14 Uhr).
Gericht – Einem 57-Jährigen, der einen Inhaber eines Spätkaufs xenophob beschimpft haben soll, wird der Prozess gemacht. Kurz nach seinem Rauswurf aus dem Spätkauf sei er zurückgekehrt und habe im Verkaufsraum eine Feuerwerksrakete gezündet. Der Ladeninhaber sei verletzt worden (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 863).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Axel Bochow (77), „Lieber Axel, ich wünsche dir ganz viel Gesundheit und hoffe noch auf viele Unternehmungen und Reisen mit dir. Alles Liebe, Monika“ / Micaela Jary (65), Schriftstellerin / Sten Nadolny (79), Schriftsteller / Regina Neuendorf, „Hab einen wunderbaren Geburtstag, liebe Regina. Wir sind unendlich froh dich zu haben. Prost und bis später, deine Familie“ / Klaus Töpfer (83), Politiker (CDU) / Annemarie Cordes, „Freundin, Kreisauaktivistin, Bundverdienstkreuzträgerin, gute Gastgeberin und vieles mehr wird 70 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich. Wolfgang und Uti“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Georg Fuhrmann, * 6. Dezember 1933 / Susanne Sauer, * 18. April 1950 / Dipl.-Ing. Rainer Trautvetter, * 28. Januar 1950, Ingenieur
Stolperstein – Martin Brieger (* 1879 in Wałbrzych / Waldenburg) war ab dem 14. Juni 1940 im KZ Buchenwald inhaftiert. Wenige Wochen später – heute vor 81 Jahren – wurde er dort ermordet. An seinem ehemaligen Wohnort in der Dieffenbachstraße 49 in Kreuzberg liegt zu seinem Gedenken ein Stolperstein.
Encore
Unsere Reise in die Berlins weltweit führt heute in ein Berlin, das seit einigen Monaten keins mehr ist: „Ntabozuko“ in der südafrikanischen Provinz Ostkap. Im Februar 2021 wurde das 3.000-Seelen-Dorf, das 1857 von ehemaligen Soldaten der British German Legion gegründet wurde, umbenannt. Ein Akt der Distanzierung von der Kolonialgeschichte. „Berg des Ruhms“ bedeutet der neue Name in der Xhosa-Sprache. In der direkten Nachbarschaft liegt Potsdam.
Für die täglichen News aus Berlin, Deutschland, haben heute Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Kathrin Maurer (Frühdienst) gesorgt. Morgen übernimmt hier wieder Kollege Julius Betschka aus dem schönen Schöneberg. Machen Sie’s gut!
