Bewölkt bei max. 3°C

Geplantes Regelwerk für den LockdownHow to be happy – im Berlin der 20er-JahreDie zehn längsten Worte in der Behördensprache der EU

Es geht nicht anders. Mit diesen Worten hat Michael Müller am Donnerstag das harte Runterfahren des öffentlichen Lebens begründet. Der Lockdown soll kommen. Jetzt also doch – nach Wochen, in denen die Hoffnung regierte. Aber doch nicht sofort. Der 21. Dezember, der Montag vor Weihnachten, gilt momentan als wahrscheinlichster Tag, an dem die Geschäfte geschlossen werden. Das Weihnachtsgeschäft soll nicht komplett abgewürgt werden, Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe könnten auf Bund und Länder zukommen. Hilfs- und Betreuungsangebote müssen noch vorbereitet werden, sagte Müller am Abend bei „Lanz“. Es heißt, die Situation sei jetzt eine andere als im Frühjahr, als das Leben im Eilverfahren zum Erliegen kam. Gerichte und Parlamente wollen jetzt mitentscheiden. Das ist einerseits nachvollziehbar.

Aber die dramatische Lage ist von den Verantwortlichen mitverschuldet: Nicht nur Angela Merkel hatte seit Wochen vor zu laschen Regeln gewarnt, die Kanzlerin wirkte konsterniert nach den Runden mit den Ministerpräsidenten. Die waren sich uneins, handelten homöopathisch – und irrten. Nur noch ein Drittel der Deutschen hielt ihre Maßnahmen zuletzt für richtig. 50 Prozent forderten härtere Regeln. Nicht aus Lust am Lockdown, sondern aus Sorge. Der Vertrauensverlust der vergangenen Wochen ist deshalb riesig. Auch Müller richtete sich am Donnerstag im Abgeordnetenhaus aber vor allem an jene zehn Prozent, die weiter ohne Bremse ins Stauende fahren wollen: „Wie viele Tote sind uns denn jetzt konkret ein Shopping-Erlebnis wert?“, fragte er in einer emotionalen Rede. Es ging schon wieder um die „Schlendrians“. Die Braven blieben weitgehend unsichtbar. Ihrem Vertrauen in die politische Führung würde wohl eine andere Aussage guttun: „Wir haben uns bitter getäuscht. Danke, dass Sie trotz allem durchhalten.“

Beschlossen ist bislang nichts. Erst am kommenden Dienstag wird der Senat tagen. Der Fahrplan sieht bislang vor, dass Bund und Länder sich bis Sonntag auf ein Vorgehen einigen. Was wir wissen:

- Der Senat will gemeinsame Entscheidungen mit den anderen 15 Bundesländern treffen, Flickwerk soll vermieden werden.

- Der 21. Dezember gilt momentan bundesweit als der Tag, ab dem der Einzelhandel schließen könnte. Ausgenommen sein sollen Geschäfte zur Lebensmittelversorgung, Apotheken, Tankstellen.

- Der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien war bereits auf den 19. Dezember terminiert. Die Ferien werden nun doch nicht verlängert. Vorerst bis zum 10. Januar soll kein Präsenzunterricht stattfinden, digitaler Unterricht schon.

- Auch der verkaufsoffene Sonntag am vierten Advent soll abgesagt werden. Der Einzelhandelsverband prüft juristische Schritte dagegen.

- Die Kitas sollen offenbleiben, damit Eltern arbeiten gehen können. Eine Notbetreuung wie im ersten Lockdown ist nicht geplant.

- Als Zieldatum wird der 10. Januar ausgegeben, weil das neue Infektionsschutzgesetz nur Maßnahmen über vier Wochen erlaubt. Dass die Maßnahmen ausreichen, um die Inzidenz bis dahin unter 50 zu drücken, glaubt im Senat kaum jemand.

- Nach Weihnachten könnten die Kontaktregeln bundesweit nochmal verschärft werden. Generelle Ausgangssperren wie in Frankreich sind bislang nicht geplant.

Alle Neuigkeiten über die Corona-Lage in Deutschland lesen Sie in unserem Blog. Was der Senat plant und welche Folgen die Ausbrüche in Pflegeheimen haben, lesen Sie in unserem Corona-Blog für Berlin.

Traut sich jemand? „Wer sich in der Pandemie nie geirrt hat, der hebe bitte den Arm“, sagt Kultursenator Klaus Lederer (Linke) meiner Kollegin Sabine Beikler und mir im Interview. Lederer sorgt sich um die Konsequenzen des geplanten harten Lockdowns: „Wohlhabende Eltern können den Umgang mit ihren Kindern bei geschlossenen Schulen weitaus einfacher organisieren als eine mehrköpfige Familie oder Alleinerziehende. In einer Villa mit Garten lässt sich ein harter Lockdown besser aushalten als in einem dicht besiedelten Stadtquartier.“ Am Regierungsstil eines Markus Söder und an „Holzhammer“-Maßnahmen möchte sich der Spitzenkandidat der Linken kein Beispiel nehmen: „Ich will den Bürgern das Glühweintrinken nicht verbieten, ich will sie nicht als Untertanen behandeln.“ Was Lederer zu den Berliner Lockdown-Plänen sagt, warum er sauer auf Olaf Scholz ist und, welche Öffnungsperspektiven er für Kulturbetriebe sieht, lesen Sie hier.

Alle hoffen jetzt auf den rettenden Piks. Für Einsätze in den sechs geplanten Berliner Impfzentren haben sich knapp 800 Ärzte angemeldet. Rund ein Drittel der Kräfte, die bis Mitte Januar gebraucht würden. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) sucht also noch Personal. Ärzte wie Hans-Werner Pfeifer können allerdings nicht mitmachen – obwohl sie wollen. „Ich bin Chirurg, 68 Jahre alt, arbeite noch ein bisschen nebenbei und habe Zeit“, sagt Pfeifer dem Checkpoint. Deshalb wolle er beim Impfen helfen. Allerdings ist er kein Mitglied in der KV. Er könnte sich zwar über ein Formular auch anmelden, müsste aber eidesstattlich versichern, dass er eine Berufshaftpflichtversicherung hat, die für Impfschäden aufkommt. „Diese Voraussetzung kann kein Arzt erfüllen, der nicht bei der KV ist“, sagt Pfeifer. Niemand besitze eine derartige Berufshaftpflichtversicherung, weil Nicht-KV-Ärzte eigentlich nicht impfen. Pfeifer sagt: „Es haben alle Kollegen die gleiche Erfahrung gemacht.“ Pfeifer fordert, dass der Staat in dieser Ausnahmelage das Risiko absichert. „Das Impfen darf doch nicht an fehlenden Ärzten scheitern!“

Wir reisen in der Zeit. Das Jahr 1929. Der Brite John Chancellor schreibt das Buch: „How to be happy in Berlin“ („Wie man in Berlin glücklich wird“). Wir haben das weitgehend vergessene Werk jetzt in den Weiten des Internets wiederentdeckt. Damals sollen die Berliner ihre Stadt selbst „Die Weltstadt“ genannt haben, heißt es etwa auf Seite 102. „Sie ist Europas kommende Metropole. Nichts steht diesem Schicksal im Wege, es sei denn, ein Unglück bricht über sie herein“, schreibt Chancellor damals fast prophetisch. Es sind Liebesbekundungen an eine große Stadt. Lesen Sie mal:

Berlin ist keine schöne Stadt. Es gibt nicht so viele hübsche Ecken wie in London und Paris. Man nimmt nicht die Erinnerung an einen bestimmten Ort mit sich, sondern die Atmosphäre der Stadt als Ganzes. Berlin hat nicht die düstere Erhabenheit Londons, und nicht die märchenhafte Romantik von Paris; aber wenn es jemals eine Stadt der Jugend gäbe, dann ist es Berlin.“ (S. 14)

Das System des Händeschüttelns, welches das Leben in Paris so anstrengend macht, gibt es auch in Berlin. Bevor die Arbeit in einem deutschen Büro morgens beginnt, geht jeder herum und schüttelt jedem die Hand. Männer heben sich die Hüte (man erhebt seinen Hut auch gegenüber einem Polizeibeamten, der daraufhin salutiert), und man nennt den Polizisten „Wachtmeister“, nur um ihm zu schmeicheln.“
(S. 18)

„Wenn der Engländer in die Ferne zieht, um den Union Jack zu setzen, folgt der Deutsche um ein Hotel zu bauen. Die Berliner Hotels sind die besten in ganz Europa. Sie sind so gut, dass es nichts darüber zu berichten gibt.“ (S. 34)

„Einer der Nachteile der Stadt ist, dass es unmöglich ist, kleine möblierte Wohnungen zu bekommen. Wenn man zwei oder drei Zimmer für sich will, muss man in eine Pension, und in den meisten Fällen bedeutet das, dass sich andere Personen ebenfalls in der Wohnung aufhalten.“ (S. 39).

„Die deutsche Hausfrau ist für gutes, deftiges Kochen berühmt. Wenn man jeden Tag zwei Mal ein halbes Pfund Fleisch mit Unmengen an Kartoffeln, Kohl oder ähnlichem essen kann, wird einem eine Berliner Pension zusagen.“ (S. 40)

Telegramm

Großrazzia im Clan-Milieu: 500 Beamte haben am Donnerstagmorgen 33 Objekte in Berlin und Hamburg untersucht – auch die GSG9 war dabei. Drei Verdächtige sollen festgenommen worden sein. Beteiligt sind der Abou-Chaker-Clan, Anwälte, Notare und Immobilienmakler. Ein älteres Ehepaar soll um seine Berliner Immobilie im Wert von drei Millionen Euro gebracht worden sein – auch die Hells Angels könnten involviert gewesen sein, schreibt mein Kollege Alexander Fröhlich.

Loch in der Landeskasse: Das Land Berlin wird sich bis Ende nächsten Jahres mit 7,3 Milliarden Euro zusätzlich verschulden. Das sieht der zweite Nachtragshaushalt für 2020/21 vor, den das Abgeordnetenhaus am Donnerstagabend beschlossen hat. Zitat von SPD-Haushälter Thorsten Schneider: „Der Haushalt ist folgerichtig - schön ist er nicht.“ Und die Neuverschuldung wegen der Corona-Krise beispiellos.

Was ihr nicht seht (125)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

Das Portal Immowelt hat die Stadtteile mit den teuersten Angebotsmieten pro Quadratmeter ermittelt. Für das nötige Kleingeld wohnt es sich sicher prima in:

1) Tiergarten (16,00 €),

2) Schmargendorf (15,50 €),

3) Prenzlauer Berg (15,50 €),

4) Mitte (15,50 €),

5) Friedrichshain (15,20 €).

Verkehr I: Ab Sonntag gilt in Berlin und Brandenburg ein neuer Fahrplan. Mehr Züge und Busse wird es zum BER, im Quartier an der Heidestraße nördlich vom Hauptbahnhof oder in der Wasserstadt Spandau geben. Auch die Tesla-Baustelle in Grünheide (dort ist mal wieder Baustopp) wird besser angebunden. Profitieren Sie? Schauen Sie hier nach.

Der Senat watscht Carsharing-Betreiber ab. Die CDU-Abgeordneten Danny Freymark und Oliver Friederici wollen vom Senat wissen, welchen Stellenwert man „dem Sharing-Verkehr“ beimesse und welche Potenziale für den Klimaschutz gesehen werden. Antwort: „Die Strategien der Anbietenden richten sich meist stark auf Marktanteilgewinnung aus, wodurch es ohne klarere Regelungen z. B. zu Nutzungskonflikten und Angebotsballungen kommt. (…) Gleichzeitig liegen aber auch Hinweise dafür vor, dass die Angebote heutzutage durch die hauptsächlich einzelbetriebliche Optimierung nur einen geringen Beitrag zur Erreichung der verkehrs- und umweltpolitischen Ziele im Sinne der Verkehrswende leisten.“ Klingt nach Ablage P.

So ein Kladderadatsch. Die deutsche Sprache bietet die wunderbare kompositorische Freiheit unheimlich viele Worte zu einem langen Ungetüm zu verknüpfen. Und ausgerechnet Behörden machen von dieser wann immer es geht Gebrauch. Das Sprachtechnologie-Unternehmen Tilde hat jetzt eine Liste der längsten zehn Worte erstellt, die eine Sprach-KI während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft übersetzt hat. Los geht’s:

1. Hochgeschwindigkeitspräzisionsanpflanzungstechnologie (53 Buchstaben)

2. Hochgeschwindigkeitspräzisionsanpflanzungssysteme (49 Buchstaben)

3. Wehrsoldempfängermehrarbeitsvergütungsverordnung (48 Buchstaben)

4. Rentenversicherungsleistungsverbesserungsgesetz (47 Buchstaben)

5. Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (46 Buchstaben)

6. Schieneninfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (46 Buchstaben)

7. Sicherheitsüberprüfungsfeststellungsverordnung (46 Buchstaben)

8. Umweltverträglichkeitsprüfungsbeeinspruchung (44 Buchstaben)

9. Rückstandshöchstgehaltsfestsetzungsverfahren (44 Buchstaben)

10. Soldatengleichstellungsdurchsetzungsgesetzes (44 Buchstaben)

Und jetzt lesen Sie sich das nochmal doppelt so schnell und laut vor. Ahhhh. Wie das Verknüpfen eleganter geht, hat übrigens Klaus Brinkbäumer kürzlich in seine Kolumne „Spiegelstrich“ beschrieben.

Untenrum zu frei? Berlin hat ein Syphilis-Problem. „Die meisten Nachweise im Verhältnis zur Einwohnerzahl unter den Bundesländern weist demnach das Land Berlin auf“, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem Bericht. „Dort sticht insbesondere der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit fast 93 Fällen pro 100 000 Einwohner hervor (Berlin gesamt: 39,7).“ Vorwiegend werde die Krankheit, laut RKI bei homo- und bisexuellen Männern diagnostiziert, darunter viele HIV-Positive. Kondome senken das Risiko einer Übertragung.

Plaudern gegen die Einsamkeit: Der Seniorenbeauftragte der FDP in Steglitz-Zehlendorf, Detlef Untermann, will gemeinsam mit seiner Frau ab jetzt jeden Tag zwischen 15 und 18 Uhr für Menschen da sein, die gerade allein sind. Sein Plaudertelefon soll bis zum 10. Januarund auch an den Weihnachtsfeiertagen und an Silvester erreichbar sein – bis dieser verdammte Lockdown vorbei ist. „Viele Menschen im Bezirk haben nur noch wenige oder gar keine Kontakte mehr. Da kann es vielleicht helfen, jemanden zu haben, bei dem man sich seinen Kummer von der Seele reden kann“, schreibt Untermann. Die Nummer lautet: 030 84319845. Wenn jeder so denkt, ist an jeden gedacht.

Wasser marsch im Weißen See: Weil das Nord-Ost-Berliner Gewässer zu verlanden droht, spritzt der Bund zwei Millionen Euro zu. Das Bezirksamt will mit dem Geld seinen Plan umsetzen, Park und See „den veränderten Nutzungsbedingungen und Klimaveränderungen“ anzupassen. Das Austrocknen soll durch Regenwasser verhindert werden, schreibt Kollege Christian Hönicke in seinem Pankow-Newsletter. Hier entlang zum Abo!

Gestern hatten wir hier über die Reinickendorfer AfD-CDU-Allianz gegen den offenen Vollzug für Sicherungsverwahrte in Tegel berichtet. Es war mindestens der achte Antrag der Christdemokraten, der in den vergangenen zwölf Monaten derart eine Mehrheit fand. Und er war umsonst. Sebastian Brux, Sprecher der Justizverwaltung, sagte dem Checkpoint: „Das hat keine aufschiebende Wirkung.“ Das neue Gebäude direkt neben der JVA Tegel werde noch in diesem Jahr planmäßig eröffnet. Eine Reinickendorfer Schaufenster-Allianz.

Ausgezeichnet! Der Tagesspiegel wurde beim diesjährigen European Newspaper Award 2020 gleich in sieben Kategorien prämiert. Unser wunderbarer Checkpoint-Podcast „Eine Runde Berlin“ von Kollegin Ann-Kathrin Hipp hat gewonnen, genauso wie die großartige Sonderausgabe zum Thema „30 Jahre Mauerfall, 30 Jahre Wiedervereinigung“, die Checkpoint-Dichter Robert Ide gestaltet hat. Und gleich zwei Preise gab‘s für unser Innovation Lab. Wir freuen uns sehr!

„Wetten ein Bürgermeister und ein Supermarktbesitzer gegeneinander“ – klingt wie das Drehbuch für eine neue „Benjamin Blümchen“-Folge, dient in diesem Fall aber herzensguten Zwecken: Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) wettet gegen den Unternehmer Michael Lindt, dass bis zum 14. Dezember mindestens 150 Menschen ein Päckchen Kaffee im Rathaus abgeben. Es profitiert die Notunterkunft „Teupe“. Gewinnt Hikel, spendet Lindt noch 2000 Euro. Alle Details lesen Sie bei meiner Kollegin Madlen Haarbach. Top, die Wette…

Glaube heißt, Verantwortung zu übernehmen: Der evangelische Gemeindekirchenrat in Staaken hat gestern Abend in einer Sondersitzung beschlossen, vom 22. Januar bis einschließlich 10. Januar keine analogen Gottesdienste zu feiern. Es soll ein digitales Ersatzprogramm erarbeitet werden, weitere Gemeinden wollen sich anschließen. Pfarrer Viktor Weber schreibt: „Weihnachten fällt nicht aus. Wir feiern es diesmal nur anders. Vielleicht ähnlich wie bei Maria und Joseph. Es sah für die beiden damals bescheiden aus. Es ist dennoch gut geworden. Es wird auch für uns auf seine eigene Art und Weise gut.

Mehr als 700 Berliner sind bereits am Coronavirus gestorben. Jeden Tag berichten wir von traurigen Zahlen. Nun möchten wir den Opfern der Pandemie ein Gesicht geben. Haben Sie durch Covid-19 einen nahen Menschen verloren und fänden es gut, wenn wir im Tagesspiegel und auf tagesspiegel.de an ihn erinnern? Dann schreiben Sie uns: corona-gedenken@tagesspiegel.de

Zitat

„Ich bin heute komplett alle, durch, am Limit. Wird morgen wieder anders. Aber ich muss es mal loswerden. Und ich bin ja in einer echt privilegierten, komfortablen Lebenslage. Meine Verneigung vor allen, die WIRKLICHE Probleme haben in dieser Ausnahmesituation...“

Schreibt Kultursenator Klaus Lederer am Abend auf Twitter. Respekt für diese Offenheit. Das tut gut.

 

Tweet des Tages

Und bevor ihr morgen wieder alle losrennt: IHR HABT NOCH GENUG KLOPAPIER BIS NÄCHSTEN SOMMER!

@PolitinC

Stadtleben

Essen to go Feines italienisches Essen gibt es in der Wilmersdorfer Trattoria Vale un Peccato (Aßmannshauser Straße 26, Bhf Heidelberger Platz). Und der Name ist Programm: Die hausgemachten Pasta-, Pizza-, Fleisch- und Fischgerichte sind wirklich „eine Sünde wert“. Besonders lecker sind die hausgemachten Caserecce alla Casalinga mit fruchtigem Auberginen-Concassé, Cherry-Tomatensauce und fluffigen Mozzarellawürfeln (12,50 Euro). Alle Gerichte können unter der 030 82 70 52 75 bestellt und abgeholt werden, geliefert wird ab einem Bestellwert von 25 Euro im Umkreis von fünf Kilometern. Geöffnet: Di-So 17-20 Uhr

Das ganze Stadtleben mit Tipps für schicke Weihnachtsdeko zum Selberbasteln gibt´s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Michael „Michi“ Beck (53), Musiker und Mitglied der „Fantastischen Vier“ / Barbara Finkelmann (75), „Bleibe stark, bleibe fröhlich. Dettl“ / Monique Garbrecht-Enfeldt (52), ehem. Eisschnellläuferin / Andreas Hipp, „Die allerbesten Wünsche aus Berlin nach Stromberg“ / „Zum  60.Geburtstag die allerbesten Glückwünsche für Beate Langer von Sabine uns Stefan“ / „Lieber Leander, alles, alles, Gute zu Deinem Geburtstag (13)! Mama, Papa und Aeneas“ / Nachträglich: „Alexander Legowski, Journalist, Kommunikator, leidenschaftlicher FC-Fan & Checkpoint-Leser, bester Papa, Να τα εκατοστίσεις, forever young. Rockige Glückwünsche. Deine K. & Söhne“  – auch Team-Checkpoint wünscht alles Gute! / „Helmut Metzner, dem Mann mit dem Optimismus, gratulieren zum Geburtstag Iris und Sofie Beerfeltz.“, FDP-Politiker / Heinz Florian Oertel (93), ehem. Reporter, Moderator und Schauspieler, Sportkommentator in der DDR /„Lieber Paul, ich wünsche dir von Herzen alles Gute zu deinem Geburtstag, deine Julia.“ /  Trystan Pütter (40), Schauspieler / Frank Schöbel (78), Musiker, Schlagersänger / Ralf Wieland (64), Präsident des AGH

Sonnabend Maren Ade (44), Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin / Gara Perez Angrick (1), „Liebe Grüße an meine Enkeltochter“ / Arzu Bazman (43), Schauspielerin und Model / Volker Beck (60), ehem. für die Grünen im BT (1994-2017) / Christine Beier (37), Handballspielerin / Else Buschheuer (55), Moderatorin und Schriftstellerin / Siegmar Faust (76), Schriftsteller und Drehbuchautor, Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen in Sachsen (1996-1999) / Andreas Knie (60), Sozialwissenschaftler am WZB / Jörg Lütcke (45), ehem. Basketballspieler / „Herzlichen Glückwunsch, Paul, Dir Weitgereistem, Schlauem, Daddelsüchtigem, Tollmalendem, Großzügigem, Fantasievollem, zum 14. Geburtstag! Es freuen sich auf neue gemeinsame Taten nach der Impfung Dein Papa & kleiner Bruder!“ / Max Raabe (58), Sänger (Bariton) und Leiter des Palast Orchesters / Wolfram Spyra (56), Klangkünstler und Elektronik-Musiker / Haegue Yang (49), Künstlerin

SonntagEdith Clever (80), Schauspielerin und Regisseurin / „Britta Fiedler geb. Koster (Studentin HNEE) wird heute 50 Jahre jung. Zum neuen Lebensjahr und zu spannenden, nachhaltigen Perspektiven wünscht Dir Deine Family von Herzen alles Gute.“ / Marvin Friedrich (25), Innenverteidiger bei Union / Frank Schultgen, „Alles Gute meinem besten Schwager“

 

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Georg Bangen, verstorben am 14. November 2020, ehem. Verwaltungsleiter des ehem. Fachbereichs Germanistik der FU Berlin / Daniela Dilthey, * 23. Februar 1944, Dipl.-Psychologin M.A. / Lore Ditzen, * 28. Mai 1925, Journalistin / Jutta Lampe, verstorben am 3. Dezember 2020, ehem. Ensemblemitglied der Schaubühne / Dr. Mohammad Tawakkoli, verstorben am 14. November 2020

Stolperstein – Max Baer (Jh. 1875) wurde als als Sohn von Benno Baer und Margarete Baer (geb. Schlesinger) in Berlin geboren. Die Familie Baer war seit Generationen in Berlin ansässig. Ab 1935 lebten die Baers in der Neuen Winterfeldstraße 3a (heute Winterfeldtstraße 48) in Schöneberg. 1937 wurde Max Baer verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau überführt. Im Zugangsbereich wurde er als „jüdischer Rassenschänder“ geführt. Noch am selben Tag wurde Baer in Dachau ermordet. Die Umstände seines Todes sind nicht bekannt.

Encore

Hinter unserem elften Türchen lugt heute Lajos Talamonti, 51, Theaterregisseur aus dem Wedding hervor. „Als Vater so einiger Kinder habe ich Jahre mit Kleinkind-Phasen verbracht, ich vermisse also die Bars dieser Stadt wegen gewohnheitsmäßiger Entwöhnung nicht so stark“, sagt er. Die kulturfreie Zeit nehme er jetzt als unverhofftes Geschenk: ein „langersehntes Sabbatical“. Talamonti tobt sich nun an den Töpfen aus: „Als Ersatz-Spielwiese taugt die italo-asiatische oder österreichisch-orientalische Fusion-Küche“, schreibt er. Mhhhh. Dass es nach der Schließung von Tegel auch über den Weddinger Dächern ruhiger geworden ist, trifft sich. Trotz himmlischer Ruhe: „Als Lajos Talamonti freue ich mich schon jetzt auf das Ende des Spuks.“ 

Das Stadtleben hat heute Vivien Krüger geschrieben, Thomas Lippold das tolle Berlin-Buch für Sie ausgegraben und Florian Schwabe hat Ihnen diesen Checkpoint ganz früh serviert. Morgen trägt sie Ann-Kathrin Hipp hier aus dem Bett – und ich verabschiede mich für dieses Jahr. Wir lesen uns 2021 wieder. Bleiben Sie gesund und froh. Bis bald,

Ihr Julius Betschka

Berlin braucht guten Journalismus!

Finden Sie auch? Unterstützen Sie uns!
JETZT GRATISMONAT STARTEN

Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Schon ab 7,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!