Frauen führen bald die größten ParteienSchulz will Chefdiplomat werdenInnen ist jetzt auch dahoam

Fühlen Sie sich auch ein wenig heimatlos heute Morgen? Ach, war Ihnen noch gar nicht aufgefallen, dass wir bislang kein Heimatmuseum, äh, -ministerium hatten? Richtig, hat ja bisher auch niemand vermisst. Dass das Innenministerium unter der Leitung des Bayerischen Altmeisters Horst Seehofer nun auch ein solches sein soll, ist der bittere Beigeschmack der endlich vollbrachten GroKo-Einigung. CDU, CSU und SPD wollen es noch einmal miteinander versuchen, und da die vorübergehende Trennung kein ganzes Jahr gedauert hat (immerhin vier Monate), können die Scheidungspapiere heimlich im Landwehrkanal hinterm Konrad-Adenauer-Haus versenkt werden. Wie viel von der noch zu findenden Heimat in Bayern liegt (vgl. taz: Home is where the Horst is), das blieb gestern ebenso im Vagen wie die Frage, was das ganze eigentlich alles soll. Man kann nur hoffen, dass es sich vor allem um wortklappernde Klientelpolitik handelt, die nach der bayerischen Landtagswahl im Oktober wieder unter dem Misthaufen begraben wird – gleich mit dem verzweifelten Versuch, diesen Begriff vor der AfD zu retten.

Also retten wir uns schnell rüber zu den erfreulicheren Ergebnissen:

Für die SPD gibt es jedenfalls keinen Grund, GroKodilstränen zu weinen. Mehr Mittelschicht, mehr Familie, mehr Europa – in dem 177 Seiten und 8354 Zeilen langen Werk mit dem Titel „Ein neuer Aufbruch für Europa. Eine neue Dynamik für Deutschland. Ein neuer Zusammenhalt für unser Land.“ hat sie am Ende doch noch ganz schön was rausgeholt oder zumindest Raum für zukünftige Gestaltung gelassen.