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Berliner laufen lieber Wohnungskonzern gewinnt Geier Gerichten fehlen Schöffen

von Stefan Jacobs
und Robert Ide

Die Bedeutung des Autoverkehrs in Berlin nimmt immer weiter ab: Nur noch 22 Prozent der Wege wurden im vergangenen Jahr per Auto erledigt, wie die regelmäßige Großstudie der TU Dresden zur Mobilität in Städten ergab. 2013 wurde das Auto noch für 30 Prozent der Wege genutzt. Bis 2018 wuchs der Radverkehr deutlich, dessen Anteil nun ebenso stagniert wie der von Bus und Bahn. Dafür hat der Fußverkehr deutlich zugenommen. Laufen ist mit 34 Prozent die klar dominierende Verkehrsart. Bei Strecken innerhalb der Stadt sind die Verhältnisse (19% Fahrrad, 20% Auto, 26% ÖPNV, 36% Fuß) noch ausgeprägter. Auch die mit dem Auto gefahrenen Strecken wurden kürzer. Dass die Verkehrsverwaltung die Auswertung ohne Mitteilung einfach geräuschlos online gestellt hat, kann Zufall sein.

Der bei der Schlichtung vereinbarte Tarifabschluss für die Beschäftigten der BVG verursacht für das Landesunternehmen Zusatzkosten von jährlich 140 Millionen Euro. Zwar hat Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek die Drohung seiner Chefin Ute Bonde (CDU), das Angebot zu kürzen, auf Anfrage des CP-Kollegen Christian Latz nicht wiederholt. Aber innerhalb der BVG wird dringend nach Effizienzreserven gesucht – etwa durch mehr Digitalisierung und perspektivisch Stellenabbau im Management. CDU-Verkehrspolitiker Johannes Kraft verkündet, er habe „keine Idee, wo das Geld herkommen soll“. CP-Servicehinweis: Zehn Quadratmeter beste Berliner Citylage kosten per Anwohner-Parkvignette weiterhin 2,8 Cent pro Tag, weil sich das diesbezügliche Engagement der CDU auf die Ankündigung einer Reform beschränkt.