nachdem auch die letzten Teilnehmer des Berliner Halbmarathons im Ziel angekommen sind, starten wir entspannt in eine neue Woche – und blättern zum Auftakt noch ein wenig in unserer 48 Seiten starken Beilage mit den Zeiten aller Läuferinnen und Läufer (plus Skater, Handbiker und Rollstuhlfahrer m/w/d, alphabetisch sortiert), die heute im Tagesspiegel zu finden ist (auch als Einzelausgabe am Kiosk, im Bahnhof, am Flughafen oder im Supermarkt, zum Angeben oder als Erinnerung).
Und tatsächlich: Wir treffen da einige gute Bekannte (Sie sicher auch). Ex-Fußballer André Schürrle zum Beispiel, der die 21,095 Kilometer in 1:41:14 absolvierte und damit 37 Sekunden schneller war als Moderator Kai Pflaume. Geschafft hat es auch unser Kollege Julius Betschka (2:22:19), ebenso wie Viola Heeger vom „Tagesspiegel Background“ (2:15:30). Und wollte nicht auch Anke Myrrhe mitlaufen? Mal sehen… ja, richtig: Nach 2:23:27 war sie im Ziel, oder in Checkpoint-Schichtzeiten ausgedrückt: Morgens um 5 ist die Welt wieder (noch?) in Ordnung.
Oder eben auch nicht. Und damit kommen wir zur SPD, denn der Mitgliederentscheid über die neuen Vorsitzenden (am Wochenende gestartet) droht zu einer Neuauflage der „Symphonie des Grauens“ zu werden (Original von 1922, fünf Akte, Regie Friedrich Wilhelm Murnau).
Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel, einer der Bewerber, teilte laut „B.Z.“ (Bericht von Stefan Peter) jetzt jedenfalls für sich und seine Co-Kandidatin Nicola Böcker-Giannini aus undurchsichtigen Gründen und damit schwer verdächtig fest: „Wir sind nicht Nosferatu!“ Schade eigentlich, denn so ein richtiger Vampir würde der SPD vielleicht ganz guttun (im Gesensatz zum vermutlich gemeinten Katastrophen-Propheten Nostradamus, der einst vor einem „roten Gegner“ warnte). Ein Mann wie Nosferatu könnte endlich wieder Biss in den mitunter etwas blutleer wirkenden Laden der Sozialdemokraten bringen – und den schwarzen Gegner in Angst und Schrecken versetzen.
Tatsächlich aber packt so manchen gestandenen Sozialdemokraten das Grauen zurzeit eher beim Anblick der eigenen Partei. Neustes Beispiel: Spandaus Ex-Bürgermeister Helmut Kleebank und Spandaus Vize-Bürgermeisterin Carola Brückner verschickten einen Unterstützerbrief für Raed Saleh und seine Co-Kandidatin Luise Lehmann über den Verteiler der Spandauer SPD und teilten dazu mit: „Dass Raed unser Kreisvorsitzender ist, ist dabei erst einmal nebensächlich.“ Selbstverständlich!
Das sieht das Gegenkandidatenduo Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini allerdings völlig anders – sie baten den früheren Staatssekretär Ralf Kleindiek, der als ihr Sprecher fungiert, rechtliche Schritte zu prüfen. Kleindiek spricht von einem „klaren Foulspiel“ und rät davon ab, Saleh zu wählen: „Es sollen sich alle überlegen, ob sie jemanden zum Vorsitzenden machen wollen, der so etwas macht.“ Salehs Landesgeschäftsführer Sven Heinemann vermag dagegen wiederum keinen Verstoß zu erkennen (Überraschung!).
Es kommentiert das dritte der Kandidatenduos, Jana Bertels (Vorsitzende der Berliner SPD-Frauen) und Kian Niroomand (SPD-Kreisvorsitzender von ChaWi): „Unsere stolze Partei hat Besseres verdient.“
Und was meinen Sie?

Apropos Blut und Vampire: Das BA F’hain-Xberg teilt mit, dass nach der erfolgreichen Aktion „Rettung der seltenen Habichtskräuter“ im Gestrüpp ein Exemplar aus der Gattung der „parasitischen Blutbienen“ gesichtet wurde. Das Leben im Großstadtdschungel wird offenbar immer gefährlicher. Vielleicht hilft ja ein Zaun.
Der Schriftsteller Christoph Hein wird heute 80 – und will nach sechs Jahrzehnten hier von Berlin nichts mehr wissen. Warum das so ist, hat er unserem Kollegen Robert Ide erzählt:
„Ich war lange genug da, die Stadt wird rauer. Der Berliner Humor, den ich so mag, schwindet, im Straßenverkehr machen sich nur noch Unverschämtheiten breit. Ich habe gelesen, dass Sicherheitskräfte am Alexanderplatz jetzt Handschuhe tragen, womit sie ein Messer abfangen können. Man muss an jeder Ecke aufpassen, dass einen nicht irgendein Wahnsinniger anspringt. Ab und zu bin ich noch in Berlin, gehe in die Philharmonie. Danach nehme ich den letzten Regionalzug zurück aufs Land.“
Warum Hein noch immer sauer auf den Senat ist und woran er gerade arbeitet, können Sie hier lesen.
Was macht eigentlich Andreas Geisel? Nachdem sich der SPD-Mann als Innensenator auf Fragen zu den Berliner Wahlpannen für unzuständig erklärt hatte und daraufhin keinen neuen Senatsjob mehr bekam, stellt er jetzt als Abgeordneter Fragen, auf die sich die Verwaltung regelmäßig für unzuständig erklärt („betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann“). Mal geht es um einen Radweg, mal um Sperrpfosten, mal um die „Fütterung von Wildtieren in Karlshorst“ – und immer wieder um den Zustand des Betriebsbahnhofs Rummelburg. Zuletzt ist die Antwort auf Geisels 5. Anfrage dazu erschienen, er ist da offenbar einer großen Sache auf der Spur.
Stefan Jacobs hat sich diese und andere bemerkenswerte Anfragen mal genauer angeschaut, seinen Text finden Sie hier. Unter anderem erfahren Sie darin, welche Abgeordnete ihre Drucksachen mit Titeln wie „Bares für Rares“, „Blaue Perlen für Berlin“, „Nightlife für Igel“, „Einsatzlage Küken“, „Ist Berlin Teil der Wolf-Gang?“ und „Nicht alles, was glänzt, ist Goldschakal“ veredelt.
P.S.: Wie der „Herr Geisel von der vorletzten Bank“ seine Rolle bei den Wahlpannen heute einschätzt, können Sie hier im Portrait von Adrian Schulz nachlesen.
Wir schauen heute mal exklusiv auf die Liste der Berliner Schurkenstaaten (Endergebnis für das Jahre 2023) – und was stellen wir da fest? Die Diplomaten der USA haben ihr Land in den Disziplinen „Falschparken“ und „Rasen“ auf Platz 1 geschurkt, pardon: gegurkt (1055 Verstöße) – noch vor Rekordmeister Saudi-Arabien (826), Irak (587) und Libyen (378). Es folgen die Malediven, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ukraine, Türkei, Katar und Ägypten. Der frühere Tabellenführer Russland hält sich unauffällig im Mittelfeld auf. Aber allen ist eins gemein: Für die Vergehen ihrer Diplomaten werden sie nicht bestraft – der Status schützt sie vor Verfolgung, und dem Land Berlin entgehen hohe Bußgeldsummen.
Einen Text, den ich Ihnen heute besonders an Herz legen möchte, ist das Interview, das mein Kollege Julius Betschka mit dem früheren Regierenden Bürgermeister Michael Müller über seine Politik während der Corona-Pandemie geführt hat. So nachdenklich und reflektiert wünschte man sich jede Debatte – und eben auch ganz besonders die über jene Zeit, als alles aus den Fugen geriet. Das Interview können sie heute im Tagesspiegel und mit einem Abo auf tagesspiegel.de lesen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Aus der Reihe „Städterankings des Schreckens“ (Teil 969), heute: Laut einer Insta-Hashtag-Analyse der Agentur „Paris Tickets & Tours“ liegt Berlin nach Lissabon, Paris und London (aber immerhin noch direkt vor Andorra) auf Platz 4 – und zwar mit Fotos vom Schloss Charlottenburg. Es kommentiert Checkpoint-Ehrenautorin und Berlin-Expertin Königin Louise: „Das Gute wird nicht immer erkannt.“
Ganz andere Probleme mit Tempo 30 gibt es in der Pankower Thaerstraße – dort verdeckt in wachsendem Ausmaß ein Baum den Blick aufs Schild. Ein Beschnitt kommt nicht in Frage, teilt das Bezirksamt mit: „Der Baum würde zu sehr in Mitleidenschaft gezogen.“ Stattdessen soll jetzt das Schild versetzt werden, und zwar „zeitnah“. In Berliner Zeitrechnung bedeutet das: höchstens mit Tempo 30.
Weil die Luft so schlecht war, hatte der Senat auf etlichen Hauptstraßen Tempo 30 angeordnet. Weil die Luft daraufhin besser wurde, ordnete der Senat dort wieder Tempo 50 an. Logo, oder? Wir wollten wissen, was Sie davon halten, das Ergebnis (bei hoher Beteiligung, das Thema bewegt offenbar):
60% sagten, Tempo 30 soll bleiben – wegen besserer Luft und höherer Sicherheit.
30% möchten zu Tempo 50 zurück, um den Verkehrsfluss zu verbessern.
5% konnten sich nicht entscheiden – oder sind vielleicht für einen Kompromiss, wie er in vielen europäischen Metropolen längst gilt, den wir aber nicht zur Wahl gestellt hatten: Tempo 40. Gute Idee oder nicht? Wir freuen uns auf Ihre Meinung per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Ein großer Aufreger war in den vergangenen Jahren die illegale Vermietung von Ferienwohnung. Seit einiger Zeit ist da Ruhe eingekehrt – das bedeutet allerdings nicht, dass es damit vorbei ist. Pars pro toto hier eine Auskunft des Bezirksamts Zehlendorf: „Aufgrund personeller Engpässe erfolgten in den letzten drei Jahren nur wenige eigene Recherchen zu mutmaßlichen Zweckentfremdungen.“
Tja, mit allen Mitteln sucht die Verwaltung Mitarbeiter – die Innenverwaltung stellte jetzt bei einer Stellenausschreibung für Nachwuchskräftesogar einen Ausrufezeichenrekord auf: Dreizehnmal werden die Leserinnen und Leser in dem kurzen Text wie auf dem Marktplatz angeschrien, u.a. so: „Berlin braucht Dich!“, „Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern!“, und: „Stillstand bedeutet Rückschritt!“ Obendrein „hast du am 24. Dezember und 31.Dezember ganz regulär frei!“ – der Nebenjob als Weihnachtsmann und Schornsteinfeger ist also auch noch drin. Sorry: Auch noch drin!
Die Wohnungsbaugesellschaft Mitte hat sich ebenfalls etwas Neues zur Mitarbeiterfindung und -bindung ausgedacht – nach einer „eingehenden Kulturanalyse“ sollen jetzt unter dem Motto „Wir machen hier den Unterschied: mittendrin“ Portraits der Beschäftigten anziehend auf andere wirken. Einen Einblick bekommen Sie hier.
Ob sich die geplanten Radwege in der Heerstraße auf der Prioritätenliste befinden, hat die CDU-Fraktion noch im vergangenen Jahr das Bezirksamt gefragt, bisher ohne Ergebnis. Fällig wäre die Antwort spätestens am 31.1.24. gewesen – und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt.
Nachtrag zur Meldung „Helfen Schilder gegen Müll?“ (CP v. 2.4.). „Wer sagt’s ihm“, hatten wir zur o.g. Anfrage des Verordneten Tolga Inci geschrieben – und prompt rang sich Stadträtin Annika Gerold vom BA F’hain-Xberg die erwartete Antwort ab: „Wer seinen Müll illegal entsorgen möchte, wird sich von einem derartigen Verbotsschild kaum abhalten lassen.“ Darüber hinaus seien Müllablagerung „überall verboten und eine Beschilderung müsste dann überall erfolgen“. Die unabwendbare Folge: Zum Sperrmüll kommt der Schildermüll.
Worauf wir gespannt sind: Sie erinnern sich an die Aufregung um den Tango in Tiergarten, auch bekannt geworden als Ringelreihen im Regierungsviertel? Der CDU-Verordnete Winfried Pathe möchte jetzt wissen, wie das BA Mitte „den kulturellen und wirtschaftlichen Wert des Tanzens am Ludwig-Erhard-Ufer für die Stadt Berlin“ einschätzt (KA 0378/VI). Die Antwort ist zeitlich etwas aus dem Takt geraten, also leicht überfällig, und möglicherweise dreht sich die Sache auch im Kreis (Unzuständigkeit des Bezirks, nächster Stolperschritt: Senatsanfrage) – aber wer weiß. Einstweilen halten wir uns an den Stadtschreiber und Chronisten Christoph Lehmann (*1570): „Es sind nicht alle lustig, die tanzen.“
Neues vom BER… ach ne, so neu ist das ja gar nicht! Das Bodenpersonal befindet sich mal wieder im Bummelmodus. Am Sonnabend warteten die Passagiere des Easyjet-Flugs 5102 aus Fuerte (gelandet mit vier Min. Verspätung um 22.14) anderthalb Stunden auf ihr Gepäck. Offizielle Begründung: Personalmangel. Passagiere später gelandeter Maschinen bekamen ihre Sachen allerdings schneller, darunter ein früherer Senatorals mitleidender CP-Informant (da dauerte es „nur“ 45 Minuten). Vorteil der Warterei: Die Zeit reicht für eine entspannte Familienrunde des Gedächtnisspiels „Ich packe meinen Koffer“.
Beim BA Mitte weiß man oft nicht so genau, ob die einen auf die Schippe nehmen wollen oder sich selbst auf den Arm (vielleicht aber auch beides) – neustes Beispiel: eine „X“-Mitteilung von Noch-Stadträtin Almut Neumann, in der sie ein gelb-schwarz-hässliches Plakat mit der Aufschrift „Willkommen in Pollerbü“ als „Meisterwerk der Pressestelle“ feiert („Bald in echt zu sehen an den Parkscheinautomaten des Bezirks“). Also wirklich, das ist ja mal wieder zum Einpollern komisch… Aber vielleicht gefällt es Ihnen ja sogar (hier zu sehen).
Ausgezeichnet! Die gemeinsame Recherche eines Tagesspiegel-Teams und Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royal“ zu den tödlichen Profiten deutscher und österreichischer Waffenfirmen in den USA („Europäische Waffen, amerikanische Opfer“) hat den „European Publishing Award“ in der Kategorie „Digital Storytelling“ gewonnen. Das Werk finden Sie hier.
Zitat
„Das ganze Kabinett liebt unser Rindertartar mit Senfmayonnaise und frittierten Kapern“…
… sagt Wolfram Ritschl, Wirt des nahe dem Kanzleramt gelegenen Lokals „Paris-Moskau“ (Ähnlichkeiten mit der Konsistenz politischer Entscheidungen sind rein zufällig).
Stadtleben
Verlosung – Falls Ihre Vorfreude auf die Fußball-EM auch noch ausbaufähig ist: In Stimmung bringen kann man sich beim Fußball-Festival im Mehringhof-Theater. Wir verlosen 2x2 Karten für die Premiere am 17. April! Es gibt vier Lesungen zu Ikonen im Fußball, los geht es mit Diego Maradona, gelesen von Florian Weber (Sportfreunde Stiller, 20 Uhr). Bis Anfang Mai folgt u.a. der Schriftsteller Andreas Merkel, der sich mit seinem alternden Lieblingsfußballer Lukas Podolski auseinandersetzt (20.4.). Regulär kosten Karten 20/15 Euro. Gneisenaustraße 2a, U-Bhf Gneisenaustraße
Essen & Trinken – Das vietnamesische Wort Xèo heißt so viel wie Brutzeln. Also relativ genau das Geräusch, das entsteht, wenn man etwas Teig in eine heiße Pfanne schüttet. Oder im Falle des berühmten vietnamesischen Crêpe Bánh Xèo einen Teig aus Reismehl mit Kurkuma, was ihn eine leuchtende gelbe Farbe gibt. Der Teig wird leicht knusprig ausgebacken, innen ist er noch leicht saftig, und gefüllt mit Shrimps, Schweinefleisch und Sojasprossen. Jedenfalls in dem kleinen Imbiss „Bánh Xèo Saigon“, das sich gleich nach dem beliebten Streetfood benannt hat und sich sympathisch wenig aus Äußerlichkeiten macht. Zum Crêpe bekommt man einen Teller mit frischer Minze, Romanasalat und einer süßsauren Sauce. Wunderbares Mittagessen. Mo-So 12 bis 23 Uhr, Greifswalder Straße 41, S-Bhf Greifswalder Straße
Stadtleben – Kann man die Provinz abschütteln? Und wie hoch ist der Preis? Für diese Fragen sind TSP-Kolumnistin Sabine Rennefanz und Regisseurin Annika Pinske perfekte Gesprächspartnerinnen. Pinskes Berlinale-Film „Alle reden übers Wetter“ spielt zwischen Berlin und Mecklenburg – der Roman „Kosakenberg“ von Sabine Rennefanz zwischen Brandenburg und London. Am Donnerstag diskutieren die beiden im Kino Hackesche Höfe über Heimat, Weggehen aus der Provinz und Familienbande (18.30 Uhr). Eintritt frei, Anmeldung erforderlich. Rosenthaler Straße 40-41, S-Bhf Hackescher Markt
Noch hingehen – Die einen sehen in der Natur eine erhabene Kraft, andere versuchen, sie mit allen Mitteln zu schützen – Berni Wagner steht irgendwo dazwischen und findet Natur generell nicht so cool. Denn sein naturgegebener Körper missfällt ihm ebenso wie seine von Natur aus unzufriedene Ader. Also attackiert der Träger des Österreichischen Kabarettpreises in seinem Soloprogramm „Galápagos“ mit der ihm typischen Selbstironie und seinen figurenreichen Geschichten die Natur – oder vielmehr das, was von ihr übrig geblieben ist. Vorerst letzter Termin des Wahlwieners heute Abend in der Bar jeder Vernunft (20 Uhr). Karten ab 12,90 Euro. Schaperstraße 24, U-Bhf Spichernstraße
Grübelstoff – Haben Sie dieses unglaubliche Wetter gestern genossen? Oder konnte Ihr – im Berliner Winter verschrumpeltes – Herzlein so viel Wärme und Sonne gar nicht aufnehmen?
Kiekste

Jurassic Park, Zehlendorf-Mitte. Leserin Cordula Groth ist nochmal lebend davongekommen. Wir freuen uns! Weitere Berlin-Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A10 (Östlicher Berliner Ring): Die Ausfahrt Berlin-Marzahn in Fahrtrichtung Autobahndreieck Barnim ist von 10 Uhr bis voraussichtlich 23.4. gesperrt.
A100/A111 (Stadtring): In den kommenden beiden Nächten (Mo/Di und Di/Mi), jeweils von 21 bis 5 Uhr, ist die Straße in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Anschlussstellen (AS) Jakob-Kaiser-Platz bzw. AS Heckerdamm und AS Hohenzollerndamm gesperrt.
Landsberger Allee (Fennpfuhl): Stadteinwärts wird, hinter der Kreuzung Weißenseer Weg, für ca. eine Woche der rechte Fahrstreifen gesperrt. Kurz hinter dieser Baustelle bestehen weitere Einschränkungen aufgrund einer bestehenden Baustelle. Dort ist der linke Fahrstreifen gesperrt.
Stralauer Platz (Friedrichshain): Zwischen Straße der Pariser Kommune und Andreasstraße steht für ca. zwei Wochen nur ein Fahrtreifen zur Verfügung.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Der Tunnel ist von 21-5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Im Anschluss folgen weitere Arbeiten.
Klosterstraße (Spandau): Ab ca. 5 Uhr ist bis Anfang Mai in Richtung Altstädter Ring vor der Kreuzung Stabholzgarten/Seegefelder Straße ein Fahrstreifen gesperrt.
Oranienburger Straße/B96 (Wittenau): Ab dem Morgen steht stadtauswärts vor der Kreuzung Wittenauer Straße nur ein Fahrtreifen zur Verfügung. Es ist kein Linksabbiegen möglich (bis Freitag).
Potsdamer Straße (Zehlendorf): In Richtung Teltower Damm ist, im Kreuzungsbereich Neue Straße/Busseallee, die Fahrbahn bis Ende Juni auf einen Fahrstreifen verengt. Das Abbiegen in die Busseallee ist nicht möglich.
Demonstration – Für heute sind 27 Demos angemeldet (Stand 7.4., 11.30 Uhr), u.a. „Tuntenhaus bleibt! Gegen Verdrängung – für den Erhalt eines queeren Berlins“: 100 Teilnehmende, Niederkirchnerstraße 5 (8.30-11.30 Uhr)
„Germany is aiding and abetting genocide in Gaza – Kundgebung anlässlich der Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof im Fall Nicaragua v. Germany“: 600 Menschen, Platz der Republik 1 (9.30-18 Uhr)
„Die Berliner COVID Teststellenbetreiber protestieren gegen ihre monatelangen Zahlungsausfälle verursacht durch die Kassenärztliche Vereinigung“: 30 Protestierende, Masurenallee 16 (12-16 Uhr)
„Romaday-Parade anlässlich des 53. Jubiläums des Welt-Roma-Tags am 8. April“: 300 Menschen, RomaTrial, Simsonweg (Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas), Unter den Linden, Rosa-Luxemburg-Platz (13.30 -18.45 Uhr)
„Mahnwache am Kanzleramt für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen – nicht nur in Deutschland“: 20 Demonstrierende, Anti-Atom-Mahnwache am Kanzleramt, Willy-Brandt-Straße 1 (18-19 Uhr)
Gericht – Ein Urteil im Prozess gegen einen 74-jährigen Arzt, der einer schweren Depression erkrankten Studentin Medikamente zur Selbsttötung überlassen hatte, wird erwartet. Die Anklage geht davon aus, dass die Frau zur freien Willensbildung nicht in der Lage gewesen sei. Drei Jahre und neun Monate Haft wegen Totschlags in mittelbarer Täterschaft hat die Staatsanwaltschaft gefordert. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 700).
Universität – Was kann ich mit meinem Abitur anfangen? Die FU bietet am Mittwoch eine kostenfreie Veranstaltung zum Thema „Wie hoch ist der NC wirklich?“ mit Expert:innen der Allgemeinen Studienberatung. Das Seminar findet vor Ort statt, man kann sich aber auch online zuschalten (18 bis 19.30 Uhr). Iltisstraße 4, U-Bhf Dahlem-Dorf
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Katja Abel (41), ehemalige Geräteturnerin, trat für den Verein SC Berlin an, Bronze bei den Europameisterschaften 2006 im Sprung und zweimal Deutsche Mehrkampfmeisterin / Julian Lennon (61), britischer Musiker, Sohn von John Lennon / „Lieber Onkel Matthias. Zu deinem runden Geburtstag wünschen wir dir alles Gute und Liebe! Bleibe rüstig und stemme dich weiterhin so engagiert gegen den eintretenden Altersstarrsinn. Deine Nichten und Neffen aus dem Erzgebirge“ / „Bester Ehemann, lieber Papa, engagierter Opa, guter Freund und allzeit bereiter Charlie-Chauffeur, Matthias Schiel ❤️, beehrt diesen Planeten heute seit 60 Jahren mit seiner Anwesenheit. Wir hätten ihn alle sehr vermisst, wäre er nicht geboren worden. Jetzt freuen uns auf die nächsten Jahre mit ihm. Bleib so gesund, fit und liebenswert!“ / „TC hat Geburtstag! Alle guten Wünsche für die nächsten Lebensjahrzehnte mit viel Womo-Reiselust und Freude von deinen Womo- Freunden Christine und Micky on Tour“ /
Nachträglich: „Unser Tenor Lutz wird 71 und wir Herzschrittmacher feiern ihn ohne Druck mit einem Ständchen ‚Geburtstag haben ist nicht schlecht!‘“ /
„Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für das neue Lebensjahr, mein Purzelchen, schön, dass es Dich gibt! Dein Schnurpzel“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Meyer, * 13. Oktober 1936 / Birgitt Renneke Kunz, * 6. Juli 1948 / Prof. Dr. med. Wilhelm Rimpau, * 28. Januar 1943 / Leslie Rosin, * 7. März 1969, Redakteurin für Radiokunst / Hugo „Peter“ Rossmann, * 30. April 1937, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Stolperstein – Gerhard Kopper wurde am 16. Mai 1931 geboren, sein Vater war laut der Akte „Jude“. Die Ehe der Eltern wurde geschieden; seine Mutter und der Stiefvater beantragten im Juli 1940 die Unterbringung in einer Fürsorgeeinrichtung. Die Berichte an das Jugendamt über ihn sind voller antisemitischer Stereotype. Nach einer Odyssee durch verschiedene Heime wurde der Zwölfjährige in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet – am 8. April 1944, um 5 Uhr morgens. An Gerhard Kopper erinnert ein Stolperstein in der Claszeile 57 in Zehlendorf.
Encore
Nach der Fastenzeit kommen wieder die hochprozentigen Themen auf den Tisch – so will beispielsweise die Neuköllner AfD wissen, ob das Bezirksamt beabsichtigt, „sich für eine stärkere Wahrnehmung der Weine aus Britz einzusetzen“. Tja, so kann man sich auch seinen Ruf ruinieren.
Erfolgreich ihren guten Ruf verteidigt (ob nüchtern oder auch nicht, jedenfalls leidenschaftlich) haben bei der Produktion dieser Ausgabe Alexander Fröhlich, Stephan Wiehler, Antje Scherer und Jasmine Dellé. Morgen früh schaue ich dann wieder nach, ob die Gläser in unserer schönen Stadt halb voll sind oder halb leer. Bis dahin,
Ihr