erst mal Pause machen: vom nassgrauen Grauen des städtischen Asphalts und des Himmels über Berlin; von der bis ins Grauenhafte gedehnten Unentschlossenheit der deutschen Politik bei der Pandemie-Bekämpfung; von einer zähen Zeit, in der schon ein helles Grau vielen wie eine bunte Farbe erscheint.
Eine Pause machen und dabei nicht im eigenen Zuhause verharren – das will ab morgen die Berlinale bieten und lädt zum Maskenball vor die Kinoleinwände der Stadt. Ob so wirklich der letzte Vorhang für das Virus fällt, ist keine ganz andere und eine noch offene Frage. Ebenso wie die drei Fragen, die wir an die Berlinale-Chefs Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian geschickt haben. Hier Ihre Antworten:
Die Berlinale startet mitten in der nächsten Pandemie-Welle. Worum sorgen Sie sich am meisten?
Wir wünschen uns vor allem, dass Publikum, Filmschaffende und unser Team gesund die Festivaltage erleben werden. Und sind alle zuversichtlich.
Es gilt Impf-, Test- und Maskenpflicht in nur zur Hälfte besetzten Kinos. Wäre es nicht leichter und besser gewesen, die Berlinale wieder in den Sommer in Freiluftkinos zu verlegen?
Die Kinos sind für den normalen Kinobetrieb geöffnet, und die von uns programmierten Filme können nicht bis zum Sommer mit einem Kinostart warten. Außerdem war unser Programm im vergangenen Jahr mit 120 Filmen deutlich kleiner. Bei den Filmschaffenden gab es großes Interesse an eine Berlinale-Teilnahme – mit einer Sommer-Berlinale hätten wir viel zu wenig anbieten können.
Es sollen nun mehr als 250 Filme zu sehen sein.