egal ob im Haus am See, bei 36 Grad in der Zweiraumwohnung, im Hotel California oder auf der Island in the sun: Nach der Zeugnisübergabe ist vor den Ferien! Für Berlins Schüler:innen startet heute der erste von insgesamt 44 Sommerferientagen. Wir haben das zum Anlass genommen und auch bei Berlins Regierenden nachgefragt, wo sie in diesem Jahr urlauben. Die Rückmeldungen:
+ Regiermeister Kai Wegner macht „Urlaub im Süden, am Meer“.
+ Katharina Günther-Wünsch (Bildung) macht „Urlaub mit der Familie“ (ob im Süden & am Meer ist nicht bekannt).
+ Cansel Kiziltepe (Arbeit & Soziales) freut sich „endlich mal mehr Zeit“ für ihre Familie zu haben: „Urlaub mit Mann und Kind, genug Zeit und Spaß beim Zelten, Paddeln und Fußballspielen.“
+ Felor Badenberg (Justiz) verreist ebenfalls mit Familie (& Freunden) – und zwar nach Italien in die Sonne: „Für Quality Time bleibt uns sonst leider nicht viel Zeit, daher freuen wir uns schon sehr.“
+ Ina Czyborra (Gesundheit & Wissenschaft) will sich „einfach mal treiben lassen“ und radelt mit dem E-Bike durch Frankreich. Um dorthin zu gelangen bzw. die eine oder andere Etappe zu überbrücken, nutzt sie laut eigenen Angaben die Deutsche Bahn und hofft, dass sie, wie angekündigt, fährt. „Das war in den vergangenen Jahren nicht immer selbstverständlich.“
+ Joe Chialo (Kultur) setzt auch bei seinen Reisen auf Kultur. Sein Urlaubsplan: „Stabil: Mallorca“.
+ Stefan Evers (Finanzen) hat Chat-GPT die Planung überlassen. Der Auftrag: „Eine Woche preiswert reisen, mit Direktflug ab Berlin, schöner Landschaft, Meer und viel Geschichte.“ Die Empfehlung: „Eine Woche nach Kent, mit fertigem Ausflugsprogramm und tollen Hotelempfehlungen. Prompt gebucht und kein Planungsstress.“ Wenn’s nur immer so einfach wäre…

Und damit kommen wir auch schon zu unserer Checkpoint-Sommer-Tradition! Auch in diesem Jahr wollen wir wieder sehen, wo Sie über die Ferien hinweg den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns Ihre schönsten, lustigsten, herzigsten (Urlaubs-)fotos an checkpoint@tagesspiegel.de. Ab Montag zeigen wir täglich eins.
Trotz Ferien & parlamentarischer Sommerpause wird sich Schwarz-Rot auch in den kommenden Wochen im Spar-Einmaleins üben müssen. Die von der Koalition eingesetzte Haushalts-Arbeitsgruppe tagt laut eigenen Angaben „durchgängig“. Laut einem Beschluss der Koalitionsspitzen stehen unter anderem der Schulbau & Sozialleistungen auf dem Prüfstand (hier zu lesen mit T+). Im Podcast „Table.Briefings“ sagte dazu Berlins Regierender: „Es gibt ein paar soziale Geschenke im Bildungsbereich, über die wir reden müssen.“ Und weiter: „Ist es der richtige Weg, dass die Kinder des Regierenden Bürgermeisters kostenlos Schulessen bekommen?“
Nächste Frage: Ist es richtig, den Regierenden Bürgermeister den CSD eröffnen zu lassen? Das werden heute die CSD-Organisatoren (abschließend) diskutieren. Kai Wegner jedenfalls lässt auf Anfrage ausrichten, dass er „auch in diesem Jahr“ am Demozug teilnehmen werde. Eine „Anfrage oder Einladung des CSD an den Regierenden“ liege bisher nicht vor.
Previously on: Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Kai Wegner versprochen, sich für die Änderung des Artikel 3 GG einzusetzen: „Da muss die sexuelle Identität mit rein.“ Vor gut einem Monat haben die CSD-Macher die Umsetzung dieses Versprechens zur Bedingung für die Eröffnungsrede gemacht. Vor wenigen Tagen hat Cansel Kiziltepe, Senatorin für Gleichstellung, die Vorlage füreine entsprechende Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht. Am heutigen Donnerstag findet nun ein Gespräch zwischen Wegner und dem CSD statt. Dazu teilt Regierungssprecherin Christine Richter mit: „Der Regierende Bürgermeister ist seit langem dafür, Artikel 3 im Grundgesetz um das Merkmal sexuelle Identität zu erweitern. Der Berliner Senat führt deshalb viele Gespräche – mit dem Ziel, dass eine Bundesratsinitiative für die Erweiterung des Artikels 3 Grundgesetz dann auch im Bundesrat erfolgreich ist und die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erhält. Wie man es nicht macht, hat der rot-rot-grüne Senat im Jahr 2018 gezeigt: Das damals rot-rot-grün regierte Land Berlin ist mit seiner Bundesratsinitiative im Bundesrat gescheitert.“ Wir übersetzen frei: Noch gibt’s die Mehrheit nicht.
Vielleicht überzeugt ja das Motzstraßenfest! Am kommenden Wochenende strahlt der Regenbogenkiez rund um den Nollendorfplatz in Schöneberg wieder besonders bunt! Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit“. Mit dabei sind u.a. Jurassica Parka, Margot Schlönzke, Brix Schaumburg – und der Tagesspiegel! Zum ersten Mal wird der Queerspiegel mit einem Stand auf dem Fest vertreten sein (in der Fuggerstraße zwischen Kalckreuthstraße und Eisenacher Straße). Auch Chefredakteur Christian Tretbar ist dabei. Herzlichste Einladung an alle: Kommt rum!
Sie erinnern sich vielleicht an den Hakenkreuz-Skandal? Ende 2021 hatte Lorenz Maroldt hier über eine leitende Mitarbeiterin des Bezirksamts Pankow (Jugendamt!) berichtet, die, nun ja, ein Hakenkreuz-Tattoo auf dem Arm trug. Das Bezirksamt hatte damals beteuert, dass es sich „um ein buddhistisches Symbol“ handele, dass „offenbar Ähnlichkeiten“ aufweise. „Nach einer ersten Überprüfung“ sei die Person völlig unverdächtig, „zur rechten Szene zu gehören“. Jetzt steht die Frau vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor. Ihr soll bewusst gewesen sein, dass das Zeichen dem verbotenen Hakenkreuz täuschend ähnlichsieht. Dem Checkpoint liegen ein Foto der Tätowierung und die Verteidigungsschrift vor. Darin heißt es: Die Angeklagte habe bereits 2021 ihren Vorgesetzten „glaubwürdig“ erklärt, dass sie sich ein „indisches Sonnenzeichen“ habe stechen lassen. Sie habe die Entscheidung in Indien getroffen, interessiere sich „sehr für Buddhismus“, habe im Büro „entsprechende Statuen“ und sei offen „gegenüber anderen Kulturen und Religionen“. Das Tattoo wurde (laut Foto) angepasst und ist nicht mehr als Swastika zu erkennen. Die Mitarbeiterin selbst ist mittlerweile aus dem Landesdienst ausgeschieden und lebt nicht mehr in Berlin. Der Vorgang füllt „mehrere hundert Seiten“.
Bevor die Grünen (Bund) am Mittwochabend ihre Erkenntnisse zur verpatzen Europawahl vorstellen konnten, meldete sich Werner Graf (Fraktionsvorsitzender Berlin, Flügel links) schon mal im Tagesspiegel zu Wort und analysierte vor: „Für weniger Inhalte und mehr Mainstream bekommen wir nicht mehr Stimmen“, sagte er und forderte einen Strategiewechsel seiner Partei hin zu einem linken Kurs. Seine Co-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch (Flügel rechts) wiederum forderte öffentlich via X: „Wir müssen der angekündigten Analyse unserer Bundesspitze nicht zuvorkommen.“ Das wiederum brachte ihr einen Retweet von Landeschefin Nina Stahr (Flügel rechts). Bevor es hier vor lauter Flügelspielen noch zur Bruchlandung kommt: Die besagte Analyse der Bundesspitze mit insgesamt acht Lehren lesen Sie hier.
Joint-Venture im Stillstand: Berlin wartet (und wartet und wartet) immer noch auf eine Cannabis-Verordnung. Immerhin: Zumindest eine Info-Mailadresse hat die Gesundheitsverwaltung jetzt eingerichtet. Konsumcannabisgesetz-Berlin@SenWGP.Berlin.de soll eine „eine zentrale Anlaufstelle“ für Fragen rund um das Thema Cannabis sein. Wir hatten an der Stelle erstmal ein paar Fragen zur Mailadresse selbst: Wer betreut die? „Das entsprechende Mailpostfach wird von der SenWGP betreut.“ Wie viele Mails sind in den vergangenen Tagen eingegangen? „Seit Bekanntgabe der Mailadresse sind bereits Anfragen eingegangen.“ Wie lange dauert es durchschnittlich, bis die Fragen beantwortet werden? „Die Anfragen werden so schnell wie möglich beantwortet.“ Lassen sich bereits Frageschwerpunkte erkennen? „Die Anfragen sind vielschichtig.“ Da kann man nur hoffen, dass die „zentrale Anlaufstelle“ bei ihren Antworten konkreter wird.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Oh Panne! Ende Juni sind beim Berliner IT-Dienstleister 582 Einbürgerungsanträge im digitalen Nirvana verschwunden. Grund war laut ITDZ eine „fehlerhafte Softwarekonfiguration“bei doppelten Staatsbürgerschaften, die dazu führte, dass Einträge „nicht korrekt weiterverarbeitet“ werden konnten. Betroffene werden „schnellstmöglich informiert“.
Aus Sorge vor einem islamistischen Terroranschlag hat die Polizei unmittelbar vor dem EM-Finale Wohnungen von drei Männern in Potsdam durchsucht. Am Ende seien „keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne bekanntgeworden“.
Das Amtsgericht Tiergarten hat am Mittwoch ein führendes Mitglied der „Letzten Generation“, Miriam M., zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten ohne Bewährung verurteilt. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie gesagt: „Ich werde auf jeden Fall weitermachen. Und ich riskiere es, wieder im Gefängnis zu landen.“
Wohnst du noch oder zahlst du schon (mehr)? Nach der bis zu 15-prozentigen Mieterhöhung durch den Wohnungskonzern Vonovia streiten die Ampel-Parteien über die Herabsenkung der Kappungsgrenzen. Dazu ein „Wer hat’s gesagt?“ Die Protagonist:innen: Hanna Steinmüller (MdB Grüne), Kevin Kühnert (Generalsekretär SPD), Bijan Djir-Sarai (Generalsekretär FDP) und Jan-Marco Luczak (baupolitischer Sprecher Unionsfraktion). Die Zitate:
„Die saftigen Mieterhöhungen (…)haben de facto zwei Absender: einerseits den Wohnungskonzern selbst, andererseits den Bundesminister der Justiz und seine FDP.“
„Um Mieter vor drastischen Mieterhöhungen zu schützen, brauchen wir rechtsverbindliche Änderungen im Mietrecht.“
„Unser Problem in Deutschland ist nicht zu wenig Regulierung, sondern dass wir zu wenig Wohnungen haben.“
„Das ist Politik aus der sozialistischen Mottenkiste, die noch nie funktioniert hat.“
In Berlin stellt sich derweil die Frage, wozu es das 2022 geschlossene Wohnungsbündnis eigentlich noch braucht. Kollege Daniel Böldt kommentiert: „Regierungschef Kai Wegner (CDU) sollte sich eingestehen, dass das von Rot-Grün-Rot initiierte Bündnis zwar ein netter Versuch war, die Wohnungsmarktkrise in Berlin zu lindern, aber spätestens jetzt gescheitert ist.“
Vielleicht lässt sich bezahlbarer Wohnraum ja wünschen? In den kommenden Tagen sind wieder besonders viele Sternschnuppen zu sehen, die sogenannten Perseiden. Am besten in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 4 Uhr gucken – und außerhalb der Lichtglocke Berlins.
Die längste Praline… nein stopp, das war was anderes! Das größte Fußballtor der Welt (23 Meter hoch & 64 Meter breit) steht zum Verkauf: Noch bis Freitag kann es für schlappe 180.000 (VHB) auf „Kleinanzeigen“ erworben und von der Fanmeile am Brandenburger Tor abgeholt werden – ansonsten wird‘s mutmaßlich verschrottet. „Wir hoffen, dass sich tatsächlich jemand findet, ob Fußballmannschaft, Fußballverein, Freizeitpark oder gar Kunstliebhaber, der diese einzigartige und überdimensionale Stahlkonstruktion wieder aufstellt und somit nachhaltig weiterverwendet, wie es der Vertrag vorsieht“, teilt das Stahlbauunternehmen FSE auf Checkpoint-Anfrage mit. Vielleicht ja König Felipe?
Berlin gewinnt dafür an anderer Stelle – und zwar bei Scherfestigkeit und Wurzelwachstum! Laut UEFA hat „die Olympiastadion Berlin GmbH über das ganze Turnier hinweg beständig die in allen Belangen beste Spielfläche geboten“ und sich damit fünf (von fünf) Sterne im Rasen-Ranking gesichert. Gute Nachricht für Hertha: Damit ist zumindest schon mal der Platz erstklassig!
Zitat
„Warum muss diese Stadt immer wieder ihre Vergangenheit hinter sich einreißen?“
Tagesspiegel-Autor Udo Badelt nimmt Abschied vom Schöneberger Café Berio, das nach mehr als 73 Jahren schließen soll (T+).
Stadtleben
Verlosung – Schmökerstoff zum Start der Ferien: Wir verlosen je zwei Pakete mit Kindercomics! Eins ist geschnürt für junge Leser:innen zwischen 10 und 12 Jahren und enthält den Krimi „Ich und Tod Detektei“: Der junge Held Lukas entgeht nur um ein Haar dem Tod und hat fortan Gevatter Tod als sprechende Nervensäge an der Backe ... Außerdem: „Die Schule auf der Schädelinsel“ (spielt in einer Schule für Monster und Magie, die laut Verlag schon lange VOR „Harry Potter“ erdacht wurde). Und für Jüngere (ca. 6-9 Jahre): „Drei aus der Zukunft“ aus dem Berliner Reprodukt-Verlag, ein Sciene-Fiction-Abenteuer über drei Freund:innen und der erste Band der Fantasy-Reihe „Garten der Feen“. Bewerbungen ans Checkpoint-Postfach müssen auch nicht gezeichnet sein.
Essen & Trinken – Urlaubsstimmung herrscht auch im „Irma la Douce“. Während der Sommerferien blickt das schicke, eigentlich eher frankophile Sterne-Restaurant sechs Wochen nach Italien. Hier kommt Küchenchef Francisco Contiero her. Noch bis Ende August kocht er Klassiker seines Heimatlandes, genau genommen aus Rom, mit denen er viele Kindheitserinnerungen verbindet. Los geht’s mit dem unumstößlichen Klassiker der Ewigen Stadt, Spaghetti Carbonara, danach schmort er ein Osso Bucco extralang und serviert es mit Gremolata, ein Salata mista darf nicht fehlen. Und zum Dessert gibt’s Stracciatella-Eis mit Erdbeeren. Drei Gänge kosten 69 Euro, mit Weinbegleitung 99 Euro. Für das echte Via Del Corso Gefühl stehen auch Tische auf der Terrasse. Di-Sa 18-23 Uhr, Potsdamer Straße 102, U-Bhf Kurfürstenstraße
Berlinbesuch – Für viele junge Menschen sind es Sehnsuchtsorte: die Kunst- und Designhochschulen der Stadt mit ihren Ateliers und Werkstätten und viel Raum für Kreativität. Ab heute und das ganze Wochenende öffnen gleich drei davon ihre Türen. Das ist nicht nur was für Leute, die auf einen der wenigen Studienplätze dort hoffen, sondern die jährlichen „Werkschauen“ vernetzen den Nachwuchs auch mit der Kreativwirtschaft. Hier kann man gucken: HTW (Wilhelminenhofstraße 75A, Do/Fr 14-21, Sa 14-18 Uhr); u.a. mit einer Open-Air-Modenschau (Sa, 18 Uhr). Dann UdK (Straße des 17. Juni 118, Fr-So) mit Performances und Führungen durch die Werkstätten und ebenfalls einer großen Modenschau (Sa, 20 bis 24 Uhr). Und Kunsthochschule Weissensee (Bühringstraße 20 u.a. Orte): Präsentationen und Ausstellungen (Sa/So, 12 bis 20 Uhr). Spoiler: An der HTW kommt u.a. ein „Masturbation Garment“ auf den Laufsteg, eine recht luftige Kreation aus Lackleder. Details hat Kollege Thomas Loy. Der Eintritt ist überall frei.
Noch hingehen – Nostalgie passt nicht zu Michael Ruetz. Sein Projekt ist es, Zeit mit den Mitteln der Fotografie sichtbar zu machen. Das hat er über ein halbes Jahrhundert so beharrlich durchgezogen, dass man seine Ausstellung „Poesie der Zeit: Timescapes 1966-2023“ in der Akademie der Künste (noch bis 4.8.) nur bewundern kann. Seine Aufnahmen zeigen, wie viele Ecken immer grauer werden, bis schließlich alles überbaut und asphaltiert ist. Einen „Zeitschock“ nennt es die Kuratorin Franziska Schmidt. Man kommt ins Grübeln über die Funktion der Stadträume. Und über das Biotop Berlin, aus dem ein Paradies für Investoren geworden ist. Das alles geschieht ohne Nostalgie, aber doch mit einem flauen Gefühl. Di-So, 11-19 Uhr, 10/7 Euro (Di und jeden 1. Sonntag im Monat Eintritt frei), Pariser Platz 4, S/U Brandenburger Tor
Grübelstoff – In Berlin wohnen Waschbären, Eisvögel, Füchse und neuerdings auch Fischotter direkt in unserer Nachbarschaft. Schaffen Sie es im Alltag, die wilde und grüne Seite der Stadt ab und zu bewusst wahrzunehmen (Spatz oder Amsel gelten auch)?
Kiekste

Ein Bild wie aus den quietschbunten Loveparade-Neunzigern! Smiley-Grüße an Leserin Martina Haberstroh. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Alt-Karow (Karow): In Höhe Frundsbergstraße steht in beiden Richtungen bis Anfang September nur ein gemeinsamer Fahrstreifen zur Verfügung.
Ritterfelddamm (Kladow): In Höhe Einmündung Schwabinger Weg bis Ende Juli in beiden Richtungen zwischen Potsdamer Chaussee und Sakrower Landstraße/Kladower Damm für den Kfz-Verkehr gesperrt. Für den Anliegerverkehr (Pkw) ist eine Umleitung ausgewiesen.
Paul-Schneider-Straße (Lankwitz): Die Straße ist voraussichtlich für zwei bis drei Wochen in beiden Richtungen zwischen Mühlenstraße und Melanchthonstraße gesperrt.
Putlitzbrücke (Moabit): Bis 18 Uhr ist die Straße Richtung Stromstraße zwischen Westhafenstraße und Birkenstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Minna-Todenhagen-Straße (Oberschöneweide): In Richtung Köpenicker Landstraße steht bis Ende August zwischen Rummelsburger Landstraße und Schwarzer Weg nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Stubenrauchstraße (Rudow): Die Straße ist bis Anfang August Richtung Zwickauer Damm zwischen Mohnweg und Kornradenstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Prellerweg (Schöneberg): Zwischen Röblingstraße und Sembritzkistraße regelt eine Baustellenampel für ca. einen Monat den Verkehr.
S-Bahn – S1: Von 22 bis 1.30 Uhr fährt zwischen Wannsee und Schlachtensee ein Pendelzug im 20-Minutentakt. Fahrgäste sollen in beiden Fahrtrichtungen in Schlachtensee umsteigen.
S45, S46, S47, S8 und S9: Von 22 bis 1.30 Uhr sind folgende Streckenabschnitte gesperrt:
- Schöneweide – Baumschulenweg
- Treptower Park – Warschauer Straße (S9-Kurve)
Regionalverkehr – RE2 und RE7: In den folgenden Nächten bis 21./22.7., jeweils von 20.15-6.45 Uhr, kommt es zu folgenden Fahrplanänderungen:
- Zahlreiche Züge der Linie RE2 fallen zwischen Königs Wusterhausen/Flughafen BER/Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf aus.
- Zahlreiche Züge der Linie RE7 fallen in verschiedenen Abschnitten zwischen Königs Wusterhausen und Senftenberg aus.
RB21: Von 20 bis 22.45 Uhr fallen die Züge zwischen Wustermark und Berlin Gesundbrunnen aus.
Demonstration – Für heute sind zwölf Demos angemeldet (Stand 17.7., 13.30 Uhr), u.a. „Kiosk of Solidarity“: 20 Teilnehmende, Habersaathstraße 42 (0-18 Uhr)
„Aufklärung rechter Straftaten“: 15 Protestierende, BASTA, Tempelhofer Damm 12 (8.30-9.30 Uhr)
„Kiezversammlung mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema Zaunbau um den Görlitzer Park und anschließende Aktionsnacht“: 150 Menschen, Görlitzer Straße 1 (16-23.59 Uhr)
„Aktuell brechen in Dhaka Proteste von Studenten aus (...)“: 80 Demonstrierende, Bangladeshi Students in Deutschland, Kaiserin-Augusta-Allee 111 (vor der Botschaft) (16-17.30 Uhr)
„Gegen Querdenker*Innen, Verschwörungstheoretiker*- Innen und rechte Populist*Innen“: 30 Teilnehmende, Omas gegen Rechts, Tempelhofer Damm (17-18.30 Uhr)
Gericht – Ein Urteil im Prozess um den Einbruch in eine Tresoranlage mit Millionenbeute wird erwartet. Angeklagt sind fünf 26- bis 53-Jährige - der Geschäftsführer des Unternehmens, das den Tresorraum angemietet hatte, sowie vier Männer, die dem Clanmilieu zugerechnet werden. Die Staatsanwaltschaft forderte Haftstrafen von bis zu neun Jahren. Von einer Beute in Höhe von rund 21 Millionen Euro wird nach neunmonatiger Verhandlung ausgegangen (13.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 305).
Universität – Die Humboldt-Universität singt und spielt heute und morgen (je 19 Uhr) einen Appell für den Frieden: Bei dem chorsymphonischen Konzert kommen u.a. von Gustav Holst „Mars, the Bringer of War“ und „Venus, the Bringer of Peace“ aus „Die Planeten“ zu Gehör. Auf der Bühne stehen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Humboldts Philharmonischer Chor, Humboldts Studentische Philharmonie und Solist:innen. Karten kosten 18/10 Euro.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Bettina! Meine allerherzlichsten Glückwünsche zu deinem heutigen, besonderen Ehrentag. Dreimal hast du nun 25 Lebensjahre vollendet! Lass dich herzlichst umarmen und deinen Geburtstag bei bester Gesundheit gebührend feiern! Alles erdenklich Gute für die kommenden Jahre wünsche ich dir von Herzen Dein Udo“ / Joe Chialo (54), Musikmanager und Politiker (CDU), seit 2023 Kultursenator in Berlin / Anna Fischer (38), Schauspielerin und Sängerin, entdeckt wurde sie 2002 in einem Club in Prenzlauer Berg von Regisseur Hans-Christian Schmid, sie spielte dann in seinem Film „Lichter“ / „Happy Birthday, Stefan Jacobs! Du kluger, witziger und supernetter Checkpoint-Kollege, Freund aller Berliner Tiere, wir wünschen dir nur das Beste, u.a. die baldige Sichtung eines händchenhaltenden Fischotter-Paares“ / „Unserer liebsten, besten, tollsten Mama der Welt gratulieren wir sehr herzlich zum Geburtstag und freuen uns auf eine tolle Geburtstagsfeier! Deine Kinnings Melanie und Manuel ♡“ / Miriam Meckel (57), Kommunikationswissenschaftlerin, Professorin an der Universität St. Gallen, Autorin („Brief an mein Leben – Erfahrungen mit einem Burnout“), im September als Speakerin bei der Konferenz „My Way“ in Berlin-Westhafen
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Christiane Charlotte Marie Al-Rubei, * 27. August 1943, verstorben am 14. Juni 2024 / Uta Brüggemann, Senatsrätin, * 7. September 1943, verstorben am 25. Juni 2024 / Gesine Reisert, * 25. August 1966, verstorben am 29. Juni 2024
Stolperstein – Paul Bendix wurde am 30. Dezember 1870 in Berlin geboren. Er war Komponist und Komiker und trat zusammen mit seinem Vater, dem Schauspieler Martin Bendix, auf. Im August 1937 wurde er als „Halbjude“ aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen. Er war verheiratet mit Paula Taube, das Paar lebte aber seit 1942 in Scheidung. In der vor seiner Deportation geforderten Vermögenserklärung antwortet er auf die Frage, ob er Jude sei: „Nein, evangelischer Mischling“. Er wurde am 28. Mai 1943 von den Nazis nach Theresienstadt deportiert; dort starb er am 18. Juli 1944. An Paul Bendix erinnert ein Stolperstein in der Bennigsenstraße 17 in Schöneberg.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Zum Schluss ein Gedicht, geschrieben von Emilia K., Berlinerin:
„Inmitten hinein auf größter Hauptstraße
baut ein Spatz
Jahr für Jahr sein Nistplatz.
Beobachtet von oben das Treiben und
zeigt es schon am ersten Lebenstag den Kleinen,
damit sie verstehen, warum jeder hierbleibt,
obwohl man manchmal denkt,
man hat genug von Berlin in der Zeit.“
Zu finden sind diese Zeilen aktuell auf einem von 2.000 City Light Werbeflächen in Berlin. Wo? Keine Ahnung! In den kommenden Wochen macht das Projekt „Du bist am Zug“ die Stadt zur Galerie und zeigt Fotos, Collagen und Zeichnungen von Berlinerinnen und Berlinern. Die Krux: Keiner weiß, wo was hängt. Wer beim Finden der einzelnen Beiträge helfen will, kann sie posten: Hashtag #dubistamzug. Und was würden Sie auf ein Plakat schreiben?
Für diese Ausgabe am Zug waren Lotte Buschenhagen und Katharina Kalinke (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen nimmt hier Daniel Böldt Fahrt auf!
Ihre