und herzlich willkommen zum Checkpoint, der Ihnen heute präsentiert wird mit freundlicher Unterstützung der Innensenatorin, ihres Mannes und ihrem gemeinsamen Anwalt. Dazu gleich mehr im „Encore“, jetzt aber erstmal zu den wirklichen Wichtigkeiten:
Ende Mai zeigte sich Martina Klement, Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, noch sehr zuversichtlich: „Das Momentum ist besser als je zuvor“, sagt sie im Gespräch mit dem Checkpoint. Doch ihre Kolleginnen und Kollegen sind da offenbar anderer Meinung (Motto: Mooooment mal!) – der Senat hat die für diese Woche geplante Vorstellung ihrer Verwaltungsreform gestoppt: Das Gremium will in schwarz-roter Partei-Einigkeit den Bezirken nach Tagesspiegel-Informationen weniger Macht abgeben als von Klement vorgesehen. Um welche Kompetenzen es geht, hat hier unter diesem Link exklusiv für Sie unser Kollege Robert Kiesel aufgeschrieben.
Hierzu auch der Blick in den Koalitionsvertrag (S. 10):
„Für eine auf allen Ebenen funktionierende, zukunfts- und handlungsfähige Stadt wird die Koalition eine grundlegende Reform der Berliner Verwaltung zügig vorantreiben.“
Bis wann „zügig“ ist, steht dort allerdings nicht (für weitere Informationen spielen Sie bitte eine Partie Betriebsstörungsbingo).
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Einladung zur Vorstellung von „Heal Capital 2“. Mit dem Venture-Fonds „Heal Capital“ fördert die PKV seit 2020 digitale Gesundheitsinnovationen. Nun schreiben wir die Erfolgsgeschichte fort und präsentieren am 23. September den Folgefonds. Mit dabei sind u. a. Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Verpassen Sie nicht den Livestream!
Infos und Anmeldung
Ok, aber ist die Berliner Verwaltung denn wirklich schlimmer als anderswo, von den Wartezeiten einmal abgesehen? Na, dazu schauen wir doch gleich mal in die aktuelle Untersuchung der EU-Kommission zur Lebensqualität in 83 europäischen Städten, S. 95 ff …
… ach nein, genießen wir doch lieber erstmal die schönen Seiten Berlins: Überdurchschnittlich gut schneiden wir in Sachen Kultur ab (Zufriedenheit 87%), auch beim ÖPNV sieht’s im Vergleich ganz okay aus, und die Stadt ist grüner als Neapel, Athen und Istanbul (wenngleich in Deutschland auf einem Niveau mit Essen und Dortmund). Bei der Sauberkeit dagegen … oje, darüber schweigen wir hier heute mal.
Na dann – jetzt also zur Verwaltung:
Immerhin 64% halten den Berliner Online-Service für akzeptabel (EU-Durchschnitt 74%, schlechtester Wert in Palermo mit 50%).
Aber nur 39% der Befragten sagen, dass sie zufrieden sind mit dem Tempo der Berliner Verwaltung, wenn ein Antrag gestellt ist. Damit sind wir zwar wieder besser als Palermo (13%), aber leider unter dem Durchschnitt (54%), schlechter als München (60%) und weit abgeschlagen hinter Spitzenreiter Zürich (83%).
Bitter wird’s dann beim Thema „direkter und verständlicher Zugang“: Da landet Berlin im Vergleich von 83 Städten auf dem 79. Platz – nur in Palermo, Rom, Belgrad und Neapel ist die Unzufriedenheit größer.
Es kommentiert Kai Wegner: „Berlin ist die geilste Stadt der Welt.“
Apropos Kai Wegner (der sich den Start in jeden neuen Tag nach eigenen Angaben mit einem „Kinder Bueno“ versüßt): Seit bald anderthalb Jahren regiert jetzt Schwarz-Rot, in gut anderthalb Jahren beginnt schon wieder der Wahlkampf ums Rote Rathaus – die Hälfte der Amtszeit des Regierenden Bürgermeisters ist also schon in Sicht. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz: In ihrem Koalitionsvertrag (Titel: „Das Beste für Berlin“) hatten CDU und SPD angekündigt: „Wir wollen die Dinge zum Besseren verändern.“
Was sagen Sie dazu?

Falls Sie mit „Ja“ geantwortet haben: Wir wären sehr daran interessiert zu erfahren, was Ihnen das Leben in Berlin unter Schwarz-Rot leichter oder besser gemacht hat. Ihre Antworten veröffentlichen wir gerne morgen früh hier im Checkpoint.
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Spielzeitstart am Deutschen Theater
Save The Date: Die DT Spielzeiteröffnung vom 26. bis 28. September mit Das Schiff der Träume, Herz aus Polyester und Blue Skies.
Ungeduldig? Wir spielen bereits! Heute und morgen F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig von und mit Puppenspieler Nikolaus Habjan.
Tickets: deutschestheater.de
So, und jetzt sind Sie gleich nochmal dran: Was ist für Sie in Berlin das wichtigste politische Thema der Woche?
a) Das Schulessen-Desaster
b) Ein mögliches Messerverbot
c) Fußfesseln gegen Femizide
Ok, vielen Dank – und was meinen Sie, welches Thema die schwarz-rote Koalition für so wichtig hält, dass es heute unbedingt in der Aktuellen Stunde im Abgeordnetenhaus diskutiert werden muss? Ist es…
a) 100 Jahre IFA,
b) 100 Jahre IFA oder
c) 100 Jahre IFA?
Richtig! Wer den Checkpoint liest, kennt sich eben aus in der Berliner Politik.
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Eröffnungswochenende im HKW: Anlässlich des Starts von heimaten tritt das Hip-Hop-Kollektiv BSMG, bestehend aus Megaloh, Ghanaian Stallion, Musa und Amewu, am 13.9. um 20:30 im Haus der Kulturen der Welt auf. Der Eintritt zum Konzert sowie zur Ausstellungseröffnung Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld, zu Panels, Gesprächen und DJ-Sets am Wochenende ist frei. Zum Programm
Im Checkpoint machen wir selbstverständlich weiter mit dem wichtigsten Thema der Woche, also mit a), dem Schulessendesaster. Mehrere Bezirke wollen dem Groß-Caterer „40 Seconds“ kündigen, an etlichen Schulen sprangen gestern andere Anbieter ein, und in der ganzen Stadt schmierten Eltern zehntausende Butterbrote extra.
Aus Prenzlauer Berg meldete sich das Käthe-Kollwitz-Gymnasium beim Checkpoint – hier schickte die Schulleitung einige Mitarbeiter zu Ikea, die dort im Schwedenshop hunderte Hotdogs für die Schülerinnen und Schüler kauften. Die Kosten will der Bezirk beim Caterer „40 Seconds“ eintreiben.
Dessen Konkurrent „Luna“ wirbt derweil bei Radioeins für seine Dienste (ebenfalls bei Radioeins habe ich am Dienstag das Schulessendesaster kommentiert, zu hören ist das hier unter diesem Link). Aber auch an einer von Luna belieferten Schule blieb gestern die Küche kalt, allerdings aus einem anderen Grund als bei „40 Seconds“: In der Schöneberger Neumark-Grundschule gab es einen Kabelbrand – es ist aber schon alles repariert, heute soll’s hier wieder Essen geben.
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Gönnen Sie sich einen unvergess-
lichen Abend und tun Sie gleichzeitig Gutes!
Bei der „Nacht in der Oper“ zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung erwarten Sie mit einem VIP-Ticket beste Plätze, kulinarische Highlights und exklusive Einblicke hinter die Kulissen.
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Nackte Tatsachen haben eifrige Mitarbeiter des Ordnungsamts Mitte am Plötzensee enthüllt – allerdings benahmen sie sich dabei so wie Louis de Funés, der als „Gendarm von St. Tropez“ einst harmlose Nudisten jagte („Neiin!” - „Doch.” - „Oooh!“): Sie nahmen zwei Nacktbadern deren am Ufer liegende Klamotten weg und ließen die Herren ohne Hemd und Höschen rauf zur Straße marschieren – erst dort gaben sie ihnen die Sachen zurück.
Das Ordnungsamt hält das Vorgehen seiner Diebskräfte… pardon: seiner Dienstkräfte (eine Frau und ein Mann in Uniform) für rechtmäßig – das Baden ist hier verboten, ohne Bekleidung zumal, die Mitarbeiter seien sogar verpflichtet gewesen, die Gegenstände (darunter auch ein Geldbeutel, Schlüssel und Medikamente) mitzunehmen, um sie sicher zu verwahren.
Dennis Godbersen von der Initiative „Free Swimming Plötzensee“ hatte den Checkpoint auf den Vorfall hingewiesen – gemeinsam mit Ex-Botschafter Wolfram Wickert, Bruder des TV-Moderators Ulrich Wickert, setzt er sich dafür ein, dass am Steingarten und am nordwestlichen Ende, einem traditionellen FKK-Spot, das Baden erlaubt wird. Godbersen sagt dazu:
„Die Ufer am Plötzensee können nur entlastet werden, wenn es mehrere offizielle Badestellen neben dem Schwimmbad gibt. Jegliches Schwimmverbot ist schizophren, sinnlos und völlig absurd. Eine Legalisierung an ausgewählten Badestellen bringt nur Vorteile für die Umwelt, die Bürger und den Betreiber des Schwimmbades. Darüber hinaus bin ich fassungslos über die Vorgehensweise des Ordnungsamtes.“
Unsere Kollegin Julia Weiss konnte mit einem der Betroffenen sprechen (er hat den Petitionsausschuss eingeschaltet und Anzeige bei der Polizei erstattet) – ihren Bericht finden Sie hier unter diesem Link.
Berliner Schnuppen

Telegramm
„Kranken-Akte Charité“ heißt die Undercover-Geschichte, die heute der „Stern“ und „RTL“ über Missstände an Deutschlands bekanntester Klinik veröffentlichen – es geht um fehlende Ärzte, überforderte Medizin-Studenten und allein gelassene Patienten. Die gezeigten Fälle sind drastisch – aber kommen so oder so ähnlich auch in anderen Krankenhäusern vor. Unser Kollege Hannes Heine, der sich seit Jahren mit dem Gesundheitswesen im Allgemeinen und der Charité im Besonderen beschäftigt, berichtet hier unter diesem Link, wer und was für die Zustände verantwortlich ist.
Eberhard Diepgen hat sich das TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten angeschaut – auf Facebook schreibt der Ex-Regierende:
„Ich versuche, die Debatte Harris-Trump zu verarbeiten. Vertrauen in die Leistungs- und Funktionsfähigkeit der westlichen Demokratie wurde nicht ausgestrahlt. Aber etwas Positives: Wir haben an unseren Spitzenpolitikern viel zu meckern, im Vergleich zu den USA können wir aber noch zufrieden sein. Vielleicht wäre es für mein Vertrauen in die Demokratie besser gewesen, ich hätte mich um 3 Uhr nachts wieder zum Schlafen umgedreht.“
Bitte nicht am Kaffee verschlucken: Um 11 Uhr wird Ihr Handy heftig lärmen. Zum vierten bundesweiten Warntag meldet sich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter anderem via Radio, Fernsehen und Smartphone. Aber während in anderen Städten auch Sirenen heulen, bleibt Berlin obenrum stumm. Genau wie im letzten und vorletzten Jahr.
Von den 450 in Berlin geplanten Sirenen wurden erst 289 installiert. Abgeschlossen sein sollte das Projekt eigentlich bereits 2022, jetzt soll es Ende dieses Jahres so weit sein. Die Innenverwaltung teilte dem Checkpoint dazu gestern mit:
„Die Umsetzungsgeschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. funktionierende Lieferketten und geeignete Standorte ab. Die beauftragte Firma ist sich der Bedeutung des Auftrags – gerade in der Hauptstadt – bewusst.“
Es kommentiert Philosophiesenator Karl Marx: „Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“
Auch das noch: Flatterhafte Teenager nisten sich in Berliner Wohnungen ein! Es geht um junge Fledermäuse: Frisch den Eltern entflogen, sind sie auf der Suche nach den eigenen vier Wänden. Die unerfahrenen Jungtiere schlüpfen durch geöffnete oder gekippte Fenster und machen es sich kopfüber hinter Vorhängen oder Bildern gemütlich. Den NABU Berlin erreichten zuletzt viele Anrufe von unfreiwilligen Fledermaus-Gastgebern. Die Experten empfehlen: Ruhe bewahren, Licht ausmachen, Türen schließen und sämtliche Fenster im Raum öffnen. Die Teenies finden dann meist selbst hinaus.
Eine Horde Tigermücken hat sich dagegen auf einem Pankower Friedhof eingenistet – wie Sie verhindern können, von ihnen gefressen zu werden, können Sie hier nachlesen.
Und jetzt kommen wir auch noch auf den Hund, und zwar auf diesen hier (Link zum Foto). Er ist ziemlich groß, weiß, nett und allein – die Polizei nahm ihn in der Lichtenberger Große-Leege-Straße fest.
Der berühmte BVG-Joke „Fahren Sie Steglitz?“ „Nein, ick fahr‘ Bus“ muss abgewandelt werden – die richtige Antwort lautet „Nein, ick bin krank!“: Die Berliner Bus- und Straßenbahnfahrer waren im ersten Halbjahr dieses Jahres durchschnittlich an mehr als 25 Tagen arbeitsunfähig – das ist Berliner Berufsgruppenrekord.
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So geht gute Aufklärung
Viele Eltern zögern, wenn ihre Kinder Fragen zum eigenen Körper haben. Gynäkologin Mandy Mangler erklärt, warum es kein „zu jung“ gibt und ob gute Aufklärung feministisch sein sollte. Jetzt auf Spotify, Apple Podcasts und Tagesspiegel.de.
Das „Schneller-Bauen-Gesetz“ (erste Lesung heute im Abgeordnetenhaus) könnte zum „Schneller-Klagen-Gesetz“ werden – die Umweltverbände der „Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz“ erklärten gestern, sie würden künftig geradezu „genötigt, juristische Maßnahmen einzuleiten, um genau zu erfahren, ob Arten und Biotope durch die Planungsvorhaben beeinträchtigt werden“. Im Namen der Kröte: So geht’s nicht!
Wollten Sie schon als Kind mal an einem Polizeiauto herumschrauben? Dann ist Ihre Zeit womöglich gekommen: Die Polizei sucht Kfz-Mechatroniker, die den gesamten Fuhrpark (rund 2900 Fahrzeuge) „am Laufen halten“ – inkl. Motorrädern, Boote und Wasserwerfer.
Zitat
„Ich habe mir die Nase platt gedrückt“
… sagt Kai Wegner im Gespräch mit unserem Spandau-Reporter André Görke. Aber bitte, machen Sie sich keine Sorgen um unseren Regierenden Bürgermeister: Der Vorfall hat keine bleibenden Schäden hinterlassen. Wie es dazu kam und welche Rolle dabei Wegners Oma, ein kleiner Hase, eine Kugel Eis und ein Bürgeramt spielten, können Sie hier unter diesem Link lesen.
Stadtleben
Verlosung – Zeitgenössische, experimentelle Musik mag manchmal einen etwas schnarchigen oder elitären Anstrich haben, doch das kann man der Veranstaltungsreihe „Schrumpf! Sound of Difference“ nicht vorwerfen: Sie präsentiert aktuelle Produktionen von Berliner Ensembles im Familienformat. Kinder ab sechs Jahren sind hier eingeladen, die Performance mitzugestalten und so neue Kunstformen und Klänge zu entdecken. Wir verlosen 2x2 Tickets für das Schrumpf!-Konzert diesen Samstag (14.9.) um 16 Uhr im silent green. Mit dabei sind das koreanische Ensemble „WhatWhyArt“, das Berliner Solistenensemble „Kaleidoskop“ und die Komponistin Maya Dunietz. Regulär gibt's die Karten für 6,70 Euro. Gerichtstraße 35, S-/U-Bhf Wedding
Essen & Trinken – Zu den vielen kulinarischen Passionen, die die Japaner pflegen, gehört ein Gericht, das man gar nicht unbedingt mit dem Land verbinden würde – Curry nämlich. Tatsächlich zählt es zu den beliebtesten Alltagsessen, meist mit sehr cremiger Sauce und deutlich zarter gewürzt als in Thailand und Indien. Aktuell servieren 20 japanische Restaurants in Berlin eine Woche lang besondere Currys. Das „Smart Deli“ in Mitte bietet etwa eine Version mit frittierten Garnelen an. Wenn man schon mal da ist: In dem kleinen Laden deckt sich die japanische Community schon seit über 20 Jahren mit Currysaucen ein. Mo bis Sa 12-22 Uhr, Novalisstraße 2, U-Bhf Oranienburger Tor
Noch Hingehen – Füchse, Ratten, Kaninchen, Vögel, Insekten: Menschen teilen sich das Stadtbild mit unzähligen Tieren, die sich längst ihren eigenen urbanen Lebensraum geschaffen haben. Die Ausstellung „A dream of singing birds, flying dogs and a lonely wolf“ in der Kommunalen Galerie Berlin widmet sich dem Leben von Tieren in der Stadt und dem Erhalt ihrer Artenvielfalt und Lebensräumen. Sie vereint Malerei, Zeichnungen, Fotografie, Klang- und Videokunst, will eine Auszeit vom hektischen Tempo der Stadt schaffen und kann noch bis zum 15. September besucht werden. Di bis Fr 10-17 Uhr, Mi 10-19 Uhr, Sa und So 11-17 Uhr, Hohenzollerndamm 176, U-Bhf Fehrbelliner Platz
Berlinbesuch – Seit über 20 Jahren kann man in Prenzlauer Berg jeden Donnerstag über den wunderschönen Ökomarkt am Kollwitzplatz schlendern. Neben dem vielfältigen Sortiment – alles aus biologischem Anbau – der rund 50 Händlerinnen und Händler aus Berlin und Brandenburg besticht der Markt mit gemütlicher Atmosphäre unter dem ausladenden Blätterdach der Kollwitzstraße. Das angebotene Obst und Gemüse wird in der Regel noch am selben Vormittag geerntet, hinzu kommen frisches Brot, Käse, Eier, Fleisch oder auch Kosmetik, Textilien und Kunsthandwerk. Auch am Samstag findet hier ein Wochenmarkt statt, der mit zahlreichen Street-Food-Ständen zum Schlemmen einlädt. Do 12-19 Uhr, Sa 9-17 Uhr, Kollwitzplatz, U-Bhf Senefelderplatz
Grübelstoff – Nun, da sie wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, werden viele Menschen beim Blick auf ihr Sammelsurium an Klamotten und Krempel von der Ausmist-Wut gepackt – oder aber sie stürzen sich in den nächsten Kaufrausch. Wo ordnen Sie sich ein – Team Minimalismus oder Team Maximalismus?
Kiekste

Ein echtes O(ho)-Erlebnis hatte Leser Ronnie Golz am Ostkreuz. Vielen Dank fürs Teilen! Weitere Bilder aus Berlin gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Gallwitzallee (Lankwitz): Bis 20. September steht zwischen Am Gemeindepark und Dessauerstraße für beide Richtungen nur eine gemeinsame Spur wechselseitig zur Verfügung.
Unter den Linden (Mitte): Richtung Brandenburger Tor ist die Fahrbahn von 6 bis 18 Uhr zwischen Schadowstraße und Wilhelmstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Ingeborg-Hunzinger-Straße (Rahnsdorf): Bis voraussichtlich Anfang Oktober ist die Straße zwischen Straße nach Fichtenau und Fürstenwalder Damm in beide Richtungen für den Kfz-Verkehr gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
Demonstrationen – Für heute sind 28 Demonstrationen gemeldet (Stand 11.9., 12.30 Uhr), u.a. „Aktion zur Sicherung frühkindlicher Bildung“: 1.500 Teilnehmende, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Niederkirchnerstraße 5, Zimmerstraße, Friedrichstraße, Unter den Linden, Lustgarten (8-12.30 Uhr)
„SHIELD & SHINE, Schirmspaziergang gegen Rechts (...)“: 50 Demonstrierende, Arbeitskreis Theaterpädagogik der Berliner Bühnen, Marktstraße 11, Neue Bahnhofstraße, Gürtelstraße, Möllendorffstraße, Parkaue 29 (15-17 Uhr)
„Freiheit für den indigenen Aktivisten Leonard Peltier“: 50 Teilnehmende, Gesellschaft für bedrohte Völker e.V., Pariser Platz (15-17 Uhr)
„Erinnerung an ermordete Kongolesische Aktivist*innen – Ausbeutung im Kongo-Becken benennen – Situation in der Demokratischen Republik Kongo aufzeigen“: 100 Protestierende, „Kongo-Becken-Erinnerung“, Werderscher Markt (16.30-20.30 Uhr)
„Versammlung zur Öffnung der Imam Ali Moschee und gegen die Schließung des Gotteshauses“: 50 Demonstrierende, Ordensmeisterstraße 5 (19-20 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Carola von Braun (82), Politikerin, war von 1984 bis 1990 die erste Frauenbeauftragte des Berliner Senats / Carola Brückner (62), Historikerin und Politikerin, seit 2023 Bezirksstadträtin sowie stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in Spandau / Sigmar Gabriel (65), Politiker (SPD), ehemaliger Vizekanzler und u.a. Außenminister / Oliver Kalkofe (59), Comedian und Schauspieler, hatte seinen Durchbruch mit der Fernsehsendung ‚Kalkofes Mattscheibe‘, 1996 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis / Hannah Maroldt (25), Lieblingsnichte / „Meinem geliebten Sonnenschein 1000 allerliebste Grüße zum Geburtstag. Ich freue mich auf jeden neuen Tag, den ich mit dir erleben kann. Je t‘embrasse, dein Matthias“ / „Lieber Willi, oft höre ich Dich sagen: ‚Da ist ja wieder was los bei Euch in Berlin …‘. Heute ist aber in E. richtig was los. Zu Deinem 80. Geburtstag gratuliere ich Dir ganz herzlich. Starte schwungvoll in das neue Lebensjahrzehnt und bedenke, dass die ‚8‘ für Unendlichkeit steht. Alles Gute wünscht Dir Deine Schwägerin aus der Stadt, in der immer vor allem viel Schönes los ist“ / Hans Zimmer (67), Filmkomponist, war insgesamt zwölfmal für den Oscar nominiert (u.a. „Der König der Löwen“, „Gladiator“, „Dune“)
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Heiner Aldag, * 22. Mai 1937, verstorben am 29. August 2024 / Christian Ernst Kumbier, * 16. März 1949, verstorben am 2. September 2024 / Wolf-Dieter Roeske, * 12. Juli 1941, verstorben am 24. August 2024 / Egbert Steinke, * 17. Januar 1937,verstorben am 27. August 2024
Stolperstein – Walter Boldt (* 1908) war in den 1930ern unter anderem als Metallschlosser, Kutscher und als Gastwirtsgehilfe tätig. Als homosexueller Mann, der zeitweilig sogar mit seinen Partnern zusammenlebte, war er der ständigen Verfolgung durch die Gestapo ausgesetzt. 1940 wurde Walter Boldt verhaftet und zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, doch bis Kriegsende wurde seine Strafe zur Bewährung ausgesetzt und er wurde der Wehrmacht übergeben. 1943 kam er an die Ostfront, wo er schwer verletzt wurde. Da Boldt fürchten musste, nach seiner Entlassung aus dem Lazarett ins KZ deportiert zu werden, flüchtete er. Er wurde gefasst, wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt und am 12. September 1944 erschossen. An Walter Boldt erinnert ein Stolperstein in der Linienstraße 223 in Mitte.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
So, irgendwas vergessen… ach ja: die Innensenatorin, ihren Mann und ihren gemeinsamen Anwalt! Pardon. Dem Politpaar hat nämlich der Checkpoint-Bericht übers Hoffest (Caterer: die Schulessendesaster-Firma „40 Seconds“) nicht richtig geschmeckt. Es geht um einen Satz, zu dem es im ersten Anwaltsschreiben hieß: „Sämtliche Aussagen sind falsch.“ Nun, sowas bekommt ja nicht mal der Checkpoint hin, was dann auch leicht nachzuweisen war. Folglich geht es jetzt nur noch darum, dass die Innensenatorin und ihr Mann, deren Verspätung der Regierende Bürgermeister kurz nach 19 Uhr angekündigt hatte („Die Innensenatorin kommt ein bisschen später, die hängt noch in Paris fest, Paralympics“) eher früher als von uns beschrieben aufgetaucht sein und dann auch nicht „schnurstracks den Stand der Spielbank“ angesteuert haben will.
Tja, das sind offenbar Dinge von größter Bedeutung, vielleicht sogar für die Sicherheit des Landes. Und deshalb stellen sich also folgende Fragen: Warum brauchen die Innensenatorin und ihr Mann so dringend ein Alibi für die Zeit zwischen 19.30 Uhr und 22.30 Uhr? Waren die Innensenatorin und ihr Mann so schnell zurück, weil sie mit dem Familienporsche von Paris zurückgerast sind? Und warum wollen die Innensenatorin und ihr Mann partout auf Distanz zur Spielbank gehen, deren Aufsichtsbehörde (Sie ahnen es sicher schon) die Innenverwaltung ist?
Lesen Sie morgen im Checkpoint unter der Überschrift „Gegendarstellung“ in der Rubrik „Advocat Generated Content“: Wann die Innensenatorin und ihr Mann wirklich auf dem Hoffest angekommen sind und welchen Stand sie nicht schnurstracks ansteuerten. Das wird spannend, bleiben Sie dran!
Spannend waren heute auch die Recherchen von Jessica Gummersbach, Katharina Kalinke, Isabelle Klose und Margarethe Gallersdörfer. Ein Hoffest sind uns die Stadtleben-Tipps von Jan-Malte Wortmann, und zum Glück haben wir Jaqueline Frank für die Frühproduktion gewonnen. Wir sehen uns hier morgen früh wieder – bis dahin
