Auch noch müde vom sonnigen Sonntag? Dann mal ran an die Kaffee! Zuerst einen Eiswürfel ins Glas, einen Schluck Tonic dazu und zwei Shots Espresso - fertig ist das neue Berlin-Getränk: der Hipster-Kaffee. Beim Barte des Proleten: Wo gibt’s denn sowas? Am Boxhagener Platz für drei Euro (in der ungarischen Kneipe „Szimpla“), bei Instagram als Trend und bei Jens Spahn als Alptraum. Der christdemokratische Hipster-Hater trinkt sicher Filterkaffee, draußen als Kännchen. Mit Milchschaum vorm Mund.
Irgendwem fliegt der Flughafen Tegel um die Ohren. Den Menschen in der Einflugschneise im Berliner Norden sowieso. Aber vielleicht am Ende auch den selbst ernannten Tegel-Rettern. Denn in Umfragen holen die Gegner des überlasteten City-Airports auf, auf dem längst nicht nur die Nähte der verschusselten Koffer platzen. Der Senat von Michael Müller (SPD) hat den Kampf um die politische Lufthoheit noch nicht aufgegeben und schlägt politische Schneisen für die Schließung. Auch Angela Merkel will ihre Meinung nicht so schnell umbuchen wie die Berliner CDU. Auf die fragende Feststellung am Sonntagabend im ZDF, sie sei ja wohl für den Weiterbetrieb von Tegel, oder etwa nicht, antwortete die Kanzlerin trocken: „Die Rechtssituation ist eine andere." Der Senat schickt ihr dafür als Dank das letzte Air-Berlin-Schokoherz.
Was wäre das Dauerprovisorium Tegel ohne die Dauerpeinlichkeit in Schönefeld? Vielleicht schon längst nicht mehr da. Aber weil am BER die Rollbahnen Trauer tragen, müssen vor dem verflugten Volksentscheid neue Einfälle her.