heute ist Valentinstag. Und vielleicht sollte die Berliner Politik ab heute etwas tun, was man in der Liebe eigentlich nicht machen sollte: sich mit jemandem zusammentun, den man eigentlich nicht mag. Das Wahlergebnis bleibt trotz des klaren Siegers CDU kompliziert – weil die, die wieder zusammenkommen wollen, das nach ihrer klaren Niederlage eigentlich nicht mehr können, und die, die nach ihrem Sieg regieren müssten, bisher nicht so gut mit den anderen können. Berlins Politik ist dazu verdammt, jetzt mal alles anders zu machen. Genau dafür haben die meisten Berlinerinnen und Berliner gestimmt.
Und das sind die guten Nachrichten nach einem Wiederholungswahltag, den so keiner wollte, aber der doch überraschend gut gelaufen ist:
+ Es gab nahezu keine Pannen und Schlangen. Berlin kann sich organisieren, wenn es muss und sich selbst ernst nimmt.
+ Es gibt kaum noch eine sichtbare Teilung im Wahlverhalten zwischen Ost und West. Eher zwischen Innenstadt und Außenbezirken.
+ Es gab trotz des Frustes über die Wiederholungswahl, die Landesregierung und generell über die von sich selbst überforderte Stadt immer noch eine Wahlbeteiligung von mehr als 60 Prozent. Die Demokratie haben die meisten Menschen nicht satt.
+ Berlin wählt die Parteien der demokratischen Mitte, auch, wenn die hier traditionell einen leichten Linksdrall hat. Wenn Wählerinnen und Wähler nach Alternativen suchen, etwa zur 22 Jahre regierenden SPD, finden sie welche.