heute haben wir alle Glück: Wir lesen, schreiben, reden über das Glück, in Berlin zu leben. Oder wie es Hertha-Spieler Fabian Reese ausdrückt: „Manchmal sollte man dankbar sein für das, was man hat.“ Viele Menschen in dieser Stadt fühlen genauso. Im „Happy City Ranking 2025“ rangiert Berlin von 200 Städten aus aller Welt auf Platz 16 – noch vor New York (17) und Dresden (18). Angeführt wird die Liste von den Glückspächtern aus Kopenhagen, Zürich und Singapur. Überraschend gut schneidet Berlin bei den Kriterien Umwelt, Gesundheit und Regierung ab. Wobei wir einige Rückfragen hätten zu Einschätzungen wie dieser: „Digitale Dienste sind nahtlos integriert und bieten Störungsmeldungen, elektronische Zahlungen und Online-Terminvereinbarungen.“ Zumindest tröstet dies über eine Sache hinweg: Vor einem Jahr lag Berlin noch auf dem dritten Platz. Überholt hat uns inzwischen München. Aber hey, da zieht im Mai auch kein kalter Ostwind durch.

Auch international gibt es hoffnungsvolle Meldungen. Leider nicht aus der Ukraine (wo Russlands Kriegspräsident Putin weiterhin das Zivilleben des Nachbarlandes bombardiert, während er mit US-Präsident Trump über angebliche Friedensabsichten telefoniert) und leider nicht aus dem Nahen Osten (wo Israels rechte Regierung den Gazastreifen zerbombt und aushungern lässt und damit alle Solidarität nach dem schrecklichen Massaker der Hamas zu verlieren droht) – aber aus Rumänien. Hier hat trotz massiver russischer Einflussnahme der pro-europäische Kandidat Nicușor Dan überraschend die Präsidentschaftswahlen gegen den Ultrarechten George Simion gewonnen, in Bukarest feierten die Menschen das Ergebnis mit Sprechchören: “Russland, Russland – Rumänien gehört nicht dir“.
In Berlin leben etwa 30.000 Menschen mit rumänischer Staatsangehörigkeit; viele von ihnen arbeiten in prekären Verhältnissen. Im Berliner Wahllokal verlief die Wahl bis auf einige verbale Auseinandersetzungen ruhig; hier entfielen 1790 Stimmen auf Dan und 1524 auf Simion. Deutschlandweit erhielt der nationalistische Simion allerdings 68 Prozent der Stimmen der Diaspora, dies ist das höchste Einzelergebnis für diesen Kandidaten überhaupt. „Er steht für einen klar nationalistischen Weg seines Landes und will die ausgewanderten Bürger zurück nach Rumänien holen“, schreibt die Deutsch-Rumänische Gesellschaft auf Checkpoint-Nachfrage. „Damit hat er auch in Berlin viele Wählerinnen und Wähler überzeugen können, die sich vom rumänischen Staat vergessen fühlen.“ Insgesamt habe das Wahlergebnis gezeigt: „Der Frust in der rumänischen Community ist groß.“ Und Europa bleibt ein fragiles Gebilde.
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Längst nicht mehr stabil sind Berlins Brücken. Nach dem Abriss der Ringbahnbrücke, dessen Schutt die westliche Strecke der Ringbahn säumt, bröckelt nun die Brücke An der Wuhlheide ihrem Ende entgegen. Für den sowieso von Umleitungen und massiven Bauarbeiten, etwa am Bahnhof Köpenick, gestressten Bezirk im Südosten der Stadt ist die nun angeordnete Sperrung auch für darunter durchfahrende Fahrzeuge nicht weniger als eine Katastrophe. Denn unter der Brücke mit ihren langen Rampen, welche die Edisonstraße/Treskowallee überfährt, verlaufen die einzige Straßenverbindung zwischen Karlshorst und Oberschöneweide sowie die einzigen Straßenbahnschienen zwischen dem Köpenicker Netz und dem restlichen Berliner Netz. Nun sind Staus und Umwege lang.
Die marode Spannbetonbrücke, eröffnet noch in der DDR kurz vor dem Mauerfall, sollte vor allem einem flüssigen Autoverkehr dienen, wird aber nach Angaben der Grünen mit nur 16.000 Autos pro Tag vergleichsweise wenig befahren. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) fordert nun vom Senat „sofort ein tragfähiges Verkehrskonzept, welches zukunftsfähig ist“. Das müsse nicht heißen, dass man die alte Brücke wieder aufbauen müsse. Aber: „Auf jeden Fall muss der Abriss ähnlich schnell wie an der Ringbahn realisiert werden.“ Berlin feiert den Abriss – allerdings ohne Party.
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Offenbar gibt es keinen Parteitag der Linken mehr ohne Eklat. Zum Thema Antisemitismus – zuletzt im Checkpoint-Interview heftig kritisiert vom langjährigen Partei-Prominenten Andrej Hermlin – blieb es beim Treffen des Berliner Landesverbands am Wochenende diesmal vergleichsweise ruhig. Dafür erregte ein anderer Vorfall Aufsehen: Ein Linken-Mitglied soll den Hitlergruß gezeigt haben. Nach Tagesspiegel-Informationen hatten drei Linken-Mitglieder mit Bezug zur Ukraine auf dem Parteitag einen Infostand mit ukrainischer Flagge und Infomaterial aufgebaut. Diesen soll ein anderer Genosse am Sonntag den Hitlergruß gezeigt haben, offenbar, um auf angeblich rechtsextreme Strukturen in der Ukraine hinzuweisen.
Der Täter sei vom Parteitag ausgeschlossen worden, hieß es von den Linken am Montag. Auch eine Strafanzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sei gestellt worden. „Die Person wollte damit offensichtlich provozieren und hat das auf die bescheuertste und fehlplatzierteste Art getan“, sagte Landesgeschäftsführer Björn Tielebein auf Nachfrage. „Unsere Parteivorsitzenden haben das klar zurückgewiesen und der Parteitag hat sich an die Seite der Betroffenen gestellt.“ Die ehemalige Abgeordnete Regina Kittler forderte ein Parteiausschlussverfahren gegen den Täter. Darüber hat die Partei noch nicht entschieden.
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So, jetzt alle umsteigen bitte! In der Berliner Verkehrspolitik dreht sich einzig das Personalkarussell mit Schwung. Verkehrsstaatssekretär Johannes Wiczorek (CDU) schmeißt nach nur einem Jahr unter Senatorin Ute Bonde (CDU) hin und geht zurück ins Bundesverkehrsministerium. Dort wird er Leiter der Grundsatzabteilung – unter Claudia Elif Stutz, die Wiczorek noch vor einem Jahr als Staatssekretärin abgelöst hatte. Der Abgang verrät einiges über die harte Gangart im Berliner Verkehrsgelände. Vor fast genau einem Jahr trat Ute Bonde erst die Nachfolge von Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) an, die wegen ihrer Plagiatsaffäre zurücktreten musste.
Bonde startete ambitioniert und schlug kurz nach ihrem Amtsantritt eine Nahverkehrsabgabe für Unternehmen sowie eine City-Maut vor, um den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Doch die Vorgaben in der Verkehrspolitik kommen längst nicht mehr aus der Verwaltung, sondern direkt aus der CDU-Fraktion. Diese kassierte nicht nur Bondes Finanzierungspläne sofort wieder ein, sondern diktiert der Senatorin inzwischen recht schamlos die Politik – der stadtweite Stopp der sogenannten Kiezblocks war nur das jüngste Beispiel.
Nach Checkpoint-Informationen hat sich Wieczorek bereits vor einigen Monaten bei Verwaltungsmitarbeitern darüber ausgelassen, dass die CDU-Fraktion in der Verkehrspolitik in den 1980er-Jahren stecken geblieben sei. Den Ruf aus dem Bund erhörte er deshalb schnell. Auch Bondes persönlicher Referent folgt ihm; er hat zum Ende des Monats seinen Job gekündigt. Für die Senatorin wird die Fahrt durch Berlins unwegsames Verkehrsgelände immer schwieriger.
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Immerhin in Brandenburg soll das Regieren wieder ruhiger werden. Nachdem SPD-Innenministerin Katrin Lange den Brandenburger Verfassungsschutzchef mit zweifelhafter Begründung gefeuert hatte und daraufhin selbst gehen musste, steht nun ihr Nachfolger fest: der parteilose René Wilke, zurzeit Bürgermeister in Frankfurt an der Oder. Mit dem früheren Linke-Politiker grenzt sich der zuletzt orientierungslos wirkende Ministerpräsident Dietmar Woidke wieder konsequent von der inzwischen auch in Brandenburg als rechtsextremistisch eingestuften AfD ab.
Wilke machte als Bürgermeister der Grenzstadt an der Oder eine grenzübergreifende, aber bei der Migration auch eine begrenzende Politik. Sein Maßstab blieb dabei immer die Menschlichkeit. „Ich kann den fast 1000 ukrainischen Menschen in unserer Stadt nicht gegenübertreten und eine Position vertreten, die dafür sorgen würde, dass ihr Land überrannt wird“, sagt Wilke im vergangenen Sommer zur Begründung seines Austritts aus der Linken. Die letzte Wandlung der Partei in Ostdeutschland zur Irgendwie-muss-man-Putin-ja-auch-verstehen-Vertretung wollte er nicht mehr mitmachen. Wie seine Wahl bei der märkischen SPD ankommt, lesen Sie auch in unserem wöchentlichen Tagesspiegel-Newsletter „Im Osten“ – zum kostenlosen Abo geht es hier.
Seid Menschen. Das Vermächtnis der kürzlich verstorbenen großen Berlinerin Margot Friedländer soll im Berliner Straßenbild weiterleben. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mehren sich die Stimmen für eine Umbenennung der Skalitzer Straße nach ihrem Namen. In der Skalitzer Straße 32 in Kreuzberg lebte Friedländer, geborene Bendheim, mit ihrer Mutter Auguste und ihrem Bruder Ralph bis zum 20. Januar 1943, als die Gestapo kam. Die Nationalsozialisten deportierten Auguste und Ralph Bendheim ins Konzentrationslager Auschwitz und ermordeten sie. Margot Friedländer versteckte sich für 15 Monate in Berlin, bis sie im Frühjahr 1944 verraten und nach Theresienstadt deportiert wurde. Sie überlebte.
Vor dem ehemaligen Wohnhaus unweit des Görlitzer Bahnhofs erinnern seit einigen Jahren Stolpersteine an das Schicksal der Familie. Seit dem Tod Friedländers liegen dort Blumen, es brennen Kerzen, Menschen nehmen Abschied von Friedländer, die am 9. Mai im Alter von 103 Jahren starb. Bislang ist die Skalitzer Straße nach der Schlacht bei Skalitz im damaligen Böhmen 1866 benannt, als Preußen und Österreicher gegeneinander kämpften. Nach einer Umbenennungsfrist von fünf Jahren kann das Geschichte sein.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Es kann immer schlimmer kommen. Deshalb ist dies vielleicht keine so schlimme Nachricht: Der Wohnungsbau in Berlin kommt langsam voran. Auch in diesem Jahr rechnen Experten mit der Fertigstellung von etwa 15.000 neuen Wohnungen in Berlin. Am Ziel (20.000) ist das deutlich vorbei. Dass die Zahl dennoch über den Erwartungen (12.000) liegt, ist vor allem den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften zu verdanken. Sie verhindern so bei den Mieten noch Schlimmeres.
Personell aufwärts geht es diese Woche für Sarah Wedl-Wilson, die in der Kulturverwaltung von der Staatsekretärin zur Senatorin befördert wird. Ihr derzeitiges Amt übernimmt die langjährige Bürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf Cerstin Richter-Kotowski (CDU). Deren Amt als Bildungsstadträtin wird deshalb neu besetzt – mit wem, ist noch unklar.
Auch für Thilo Cablitz geht es eine Stufe höher hinauf. Der frühere Sprecher der Berliner Polizei ist nach eineinhalb Jahren als Referatsleiter in der Innenverwaltung nun zum Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung aufgestiegen. Berlin kann sein wachsames Augenpaar weiterhin gut gebrauchen.
Schon wieder vergessen? Bis zum 31. Juli müssen Sie Ihre Steuererklärung für das Jahr 2024 abgegeben haben. Wenn Sie einen Steuerberater beauftragen, läuft die Frist allerdings erst am 31. April 2026 ab. Passend dazu haben das „Handelsblatt Research Institute“ und der Tagesspiegel hier die besten Steuerberater der Hauptstadt für Sie ermittelt. Damit Sie noch rechtzeitig umsteuern können.
Einen kleinen Mucks machten in Zehlendorf zwei Entenküken, die in einem Straßengully festsaßen und um Hilfe piepsten. Die Polizei rettete sie gemeinsam mit dem Entstörungsdienst der Wasserbetriebe (zu sehen hier). Dabei musste der Pullover eines Polizisten „kurzerhand als Kuschelnest herhalten, um die beiden warmzuhalten“. Nun werden sie in der Kleintierklinik der Freien Universität aufgepäppelt. Ente gut, alles gut.
Und damit steuern wir auf ein paar gute Nachrichten zu:
Sie wollen Ihre Kontrolllust konstruktiv einsetzen? Die Berliner Justizverwaltung sucht Saal- und Fluraufsichten, die aufpassen, dass angehende Juristinnen und Juristen bei ihren mündlichen und schriftlichen Prüfungen nicht schummeln. Zu den Aufgaben gehört unter anderem zu verhindern, „dass mehr als eine Person gleichzeitig die sanitären Anlagen aufsucht“ oder die Unterbindung von Ruhestörungen, insbesondere „lautes Sprechen auf den Fluren”. So ruht Berlin bald in sich selbst.
Ein schönes Ende fand die Saison auch für Unions Fußballerinnen am Wochenende mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Im Schnitt kamen 7190 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Spielen nach Köpenick. Höher war der Zuspruch im europäischen Frauenfußball nur bei Manchester United (7390 Zuschauende), Chelsea (9373) und Arsenal (28.808). Am Sonnabendabend dreht sich die Fußallkugel dann im Olympiastadion beim Pokalfinale der Männer weiter. Die Fans des VfB Stuttgart werden bereits vom Marketing des Herausforderers Arminia Bielefeld am Berliner Ostbahnhof mit einem Plakat begrüßt: „Stuttgart gibt’s gar nicht.“ Zumindest nicht als Bahnhof.
Manchmal liegt das Schöne fern: Berlin soll in einigen Jahren zwei neue Nachtzugverbindungen erhalten – nach Mailand (ab 2027) und nach Neapel (ab 2028). Möglich macht’s die Österreichische Bundesbahn (via RBB). Im Bordbistro gibt’s dann Vino zur Wiener.
Hier gibt’s noch eine Korrektur: Gestern haben wir berichtet, dass Berlins Pädagogen „bald per E-Mail erreichbar" sein sollten. Das aber sind sie längst, wie uns die Schulverwaltung erinnerte. Die beschriebene Neuausschreibung von bis zu 56.000 elektronischen Postfächern sei laut Landeshaushaltsordnung alle vier Jahre fällig. So lange machen wir den Fehler jetzt nicht, versprochen.
Zitat
„Nicht einmal ein Handwerker braucht ein Messer im Gürtel auf dem Weg zur Arbeit.“
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sieht keine Rechtfertigung für das Tragen von Messern in der Öffentlichkeit.
Stadtleben
Verlosung – Es ist mal wieder an der Zeit, auf einen Filmklassiker aufmerksam zu machen, der im Rahmen der Event-Reihe BEST OF CINEMA am 3. Juni in ausgewählten Kinos ausgestrahlt wird: Lola Rennt. Mit acht Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet und rund um die Welt gefeiert, zählt Tom Tykwers unkonventioneller Actionthriller aus dem Jahr 1998 wohl zu den wichtigsten Aushängeschildern des deutschen Films und machte die Stars Franka Potente und Moritz Bleibtreu auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Wir verlosen 2x2 Tickets. Ob sich ein teilnehmendes Kino in Ihrer Nähe befindet, erfahren Sie über diesen Link.
Essen & Trinken – 2012 eröffnete der Berliner Nawid Samawat das „Chicago Williams BBQ“ in Charlottenburg, wo er seitdem nach amerikanischem Vorbild Fleisch im Smoker gart. Auf den Teller kommen dann Chicago-Style Ribs, Pastrami, hervorragende Merguez, das verheißungsvolle „Porn Rib“-Sandwich und Pulled Pork – gezupftes Schweinefleisch. Dazu bestellt man sich am besten einen Highball, sprich einen Cocktail, der aus einer Spirituose, einem kohlensäurehaltigen „Filler“ wie Sprudelwasser oder Ginger-Ale und eventuell weiteren Zutaten, oft Sirup, besteht. Mo bis Sa 17-24 Uhr, Marburger Straße 16, U-Bhf. Wittenbergplatz
Berlinbesuch – Der Kolonialismus ist ein blinder Fleck in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik. Zum deutschen Reich wurden vor mehr als 100 Jahren Gebiete in Afrika, Ostasien und Ozeanien gezählt – Länder, wie das heutige Kamerun, Togo, Namibia, Ghana, Tansania und Ruanda. Wie allgegenwärtig die koloniale Vergangenheit im Stadtbild, in der Architektur, in Politik und Religion ist, darauf machen seit Jahren zivilgesellschaftliche Akteure, Gruppen und Initiativen aufmerksam. Die Ausstellung „Dekoloniale – was bleibt?!“, ist dezentral angelegt und an verschiedenen Orten in Berlin-Mitte, u.a. Museum Nikolaikirche, Projektraum Dekoloniale und Afrikanisches Viertel, zu finden. Die Suche lohnt sich!
Noch hingehen – Im Rahmen des 11. Recycling-Designpreises, veranstaltet die Umweltorganisation, das Greenpeace der Modebranche – Fashion Revolution Deutschland, eine Kleidertausch-Ecke im Kunstverein Tiergarten | Galerie Nord. Besucher haben hier die Möglichkeit, ihre mitgebrachte Kleidung gegen neue Teile zu tauschen – ganz ohne Geld, aber mit Stilbewusstsein und den Nachhaltigkeitsgedanken im Sinn. Dieser besondere Bereich lädt dazu ein, den eigenen Kleiderschrank kreativ und ressourcenschonend neu zu entdecken. Die Aktion läuft nur noch bis zum 31. Mai. Di bis Sa 12-18 Uhr Turmstraße 75, U-Bhf. Turmstraße
Grübelstoff – Dass Restaurants selbst oder über Drittanbieter ihre Speisen auch nach Hause liefern, ist heutzutage komplett normal. Nutzen Sie diesen Service manchmal – oder ziehen Sie es vor, auswärts essen zu gehen?
Kiekste

Die radikalen Umbaupläne am Alex nehmen nun wirklich überhand. Zwinker-zwinker. Dank an Janina Werner! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den AS Schulzendorfer Straße und Am Festplatz gesperrt. Mit der Sperrung der ersten Zufahrten wird voraussichtlich um 20 Uhr begonnen.
Jessnerstraße (Friedrichshain): Von 6 bis 18 Uhr ist die Straße ist in beiden Richtungen zwischen Scharnweberstraße und Travestraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Edisonstraße/Treskowallee (Oberschöneweide): Bis auf Weiteres bleibt der unter der Brücke an der Wuhlheide verlaufende Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – Tram M17: Die Linie ist bis auf Weiteres zwischen S Karlshorst und S Schöneweide eingestellt.
Tram 21: Die Linie fährt bis auf Weiteres nicht zwischen Treskowallee/Ehrlichstraße und S Schöneweide/Sterndamm. Ab Treskowallee/Ehrlichstraße fährt sie weiter nach S+U Lichtenberg via U Tierpark als Linie 37.
Tram 27: Die Linie ist bis auf Weiteres zwischen S Karlshorst und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße eingestellt.
Tram 37: Die Linie fährt bis auf Weiteres nicht zwischen S Karlshorst und S Schöneweide. Ab S Karlshorst fährt sie weiter nach S+U Lichtenberg via S Rummelsburg als Linie 21.
Tram 67: Die Linie fährt bis auf Weiteres verlängert bis Adlershof.
S7: In der Nacht von 22.30 bis 1.30 Uhr ist der S-Bahnverkehr zwischen Wannsee und Grunewald unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
S45 und S9: Die Linien sind von 21.45 bis 1.30 Uhr zwischen Grünbergallee und Schöneweide unterbrochen.
S46 und S8: Die Linien sind von 21.45 bis 1.30 Uhr zwischen Grünau und Schöneweide unterbrochen.
S47: Die Linie ist von 21.45 bis 1.30 Uhr zwischen Spindlersfeld und Schöneweide unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind acht Demonstrationen angemeldet (Stand 19.5., 12 Uhr), u.a. „Gegen die Diktatur in Aserbaidschan, die Verletzung der Menschenrechte und die politischen Gefangenen. Tofig Yagublu ist ein Politiker, der zu Unrecht zu 9 Jahren Haft verurteilt wurde (...)“: Zehn Teilnehmende, „DAS“, Werderscher Markt 1 (0-23.59)
„Für den Erhalt der Bundestierschutzbeauftragten“: 15 Demonstrierende, „Animal Society e.V.“, Platz der Republik 1 (11-13 Uhr)
„Im Rahmen der jüdischen Campuswoche Berlin, ist vor der Humboldt-Universität Berlin geplant einen Tisch aufzustellen mit dem Schild: I am Jewish – ask me anything (...)“: Fünf Personen, Unter den Linden 6 (12-15 Uhr)
„Badeverbot verbieten (Arbeitstitel; Anlass: 100 Jahre innerstädtisches Schwimmverbot)“: 250 Personen, „Flussbad Berlin e.V.“ Schinkelplatz (Kundgebung), dann schwimmend ab Spreekanal entlang Lustgarten zwischen Schloßbrücke und Eiserne Brücke (17.30-20.30 Uhr)
„Wir pfeifen auf Stuttgart 21“: Fünf Personen, Potsdamer Platz (18.40-19.15 Uhr)
Gericht – Um eine turbulente Bootstour mit Säbel an Bord geht es im Prozess gegen eine 44-Jährige. Sie soll einen 22-Jährigen, der in einem anderen Boot in der Rummelsburger Bucht unterwegs war, um eine Zigarette gebeten haben. Als er zu ihrem Boot paddelte, habe sie ihm die ganze Packung aus der Hand gerissen. Er habe das Diebesgut zurückholen wollen, sie habe einen Säbel aus der Kajüte geholt und Schwungbewegungen in seine Richtung gemacht (11.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B131).
Universität – UdK-Musik-Studierende der Oboenklasse von Professor Washington Barella präsentieren heute um 19.30 Uhr ausgewählte Werke der Oboenliteratur. Der Eintritt ist frei. Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12, U-Bhf. Spichernstraße
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Anna, zum 48. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche von Papa und Suse. Bleib weiter so fit und unternehmungslustig und hab´ viele schöne Erlebnisse im neuen Lebensjahr. Wir freuen uns schon auf die Feier“ / Mehmet Refik Safter Çınar (79), Gewerkschafter, Bundesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland (tgd) und Migrationsbeauftragter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) / Vera Christiane Felscherinow (63), Musikerin und Autorin, wurde Ende der 1970er Jahre durch das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ als drogensüchtige Jugendliche Christiane F. bekannt. Im Jahre 2013 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Christiane F. – Mein zweites Leben“ / Jana Pallaske (46), Schauspielerin und Sängerin / Bernhard Paul (78), österreichischer Zirkusdirektor und Clown, gründete 1975 den „Circus Roncalli“ / Robert Skov (29), Fußballspieler beim 1. FC Union / Frederik Tiffels (30), Eishockeyprofi bei den Eisbären Berlin / Sophie Trojahn (22), Fußballspielerin, beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag
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Gestorben – Dr. Manfred Flügge, * 3. März 1946, verstorben am 30. März 2025 / Sigrid Karolewicz (geb. Lubinski), * 20. März 1937, verstorben am 6. Mai 2025 / Beate Marth, verstorben am 18. April 2025 / Prof. Dr. Michael-J. Polonius, * 18. Dezember 1937, verstorben am 5. Mai 2025 / Konstantin Stobbe, * 22. April 2007, verstorben am 27. April 2025 / Dr. Frank-Jürgen Tappe, * 22. Dezember 1938, verstorben am 1. Mai 2025
Stolperstein – Max Weiss (Jg. 1881) wohnte zusammen mit seiner Frau Else und seiner Tochter Ingeborg und anderen jüdischen Familien in einer sogenannten „Judenwohnung“ in der Xantener Straße 5. Die Ehefrau und die Tochter wurden vom Bahnhof Grunewald im Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht. Während Max Weiss am 16. Juni 1943 von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt verschleppt und dort am 20. Mai 1944 ermordet wurde. Heute erinnert ein Stolperstein in der Xantener Straße 5 in Wilmersdorf an Max Weiss.
Encore
Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen … nee, Moment! Wenn Bienen hinter Bienen brummen, brummen Bienen Bienen etwas zu. Und zwar dies: Heute ist Weltbienentag! Auf Vorschlag Sloweniens haben die Vereinten Nationen diesen Tag eingeführt, um auf die wichtige Rolle der Insekten für unser Leben und Überleben aufmerksam zu machen. In Berlin sind aktuell 1292 Imkerinnen und Imker registriert, sie halten 7486 Völker. Nicht wenige allerdings haben den letzten Winter nicht überlebt, weil die Varroa-Milbe schlimme Krankheiten übertrug, die etwa die Flügel der Bienen am Wachstum hinderten.
„In diesem Jahr zeigt sich trotz eher milden Wetterverlaufs ein eher zurückhaltendes Schwarmgeschehen, was auf insgesamt eher schwach ausgewinterte Völker schließen lässt“, berichtet Melanie von Orlow, die Vorsitzende des Berliner Imkerverbandes, auf Checkpoint-Nachfrage. Dennoch ist gerade in der Stadt lokaler Bienenhonig garantiert. Während im Umland bereits nach der Rapsernte die Honigproduktion erlahmt, sorgen der Berliner Stadtwald, Gartenanlagen und Straßenbäume noch lange für eine gute Nektar- und Pollenversorgung. „Auch für Wildbienen ist die Stadt inzwischen ein strukturreicherer Lebensraum als das Land“, sagt Berlins Bienenkönigin Melanie von Orlow. Summasummarum ein brummendes Geschäft für alle.
Mit uns durch die Stadt geflogen sind die bienenfleißige Rechercheurin Isabella Klose sowie Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) und Fabian Schridde (Produktion). Morgen ist hier Daniel Böldt mit Stefan Jacobs unterwegs. Wir grüßen Sie!

