ich gratuliere. Wir feiern heute „Europäischen Datenschutztag”. Tätää! Die Bürger Europas – also Sie und ich – sollen für einen besseren Schutz ihrer persönlichen Daten sensibilisiert werden. Nutzen Sie schon verschlüsselte Messengerdienste? Nein? Auf geht’s. Toll wäre ja, der Staat taugte selbst als starkes Vorbild. Doch Pustekuchen…
Während unsereins heute zur Hütung seines Datenschatzes angehalten wird, saut jemand anderes gewaltig mit eben jenem rum: das Land Berlin. Was ist passiert? Die Überschrift der Pressemitteilung, die gestern aus dem Haus von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) zu uns in die Redaktion flatterte, klingt trocken: „Erkenntnisse zum Emotet-Virus am Berliner Kammergericht“. Was in dem forensischen Gutachten steht, das der Mail anhängt, könnte sich aber zu einem Daten-Skandal von bislang unabschätzbarem Ausmaß auswachsen.
In dem Gutachten des externen Dienstleisters, heißt es: Die Angreifer seien „höchstwahrscheinlich in der Lage gewesen“, den „gesamten Datenbestand des Kammergerichts zu exfiltrieren“, also aus dem System herauszuschleusen. Die installierte Schadsoftware Emotet sei „klar auf Datenabfluss ausgerichtet“ gewesen. Die Experten empfehlen dem Kammergericht den „kompletten Neuaufbau der IT-Infrastruktur“. Soweit, so wahnsinnig.
Aber was bedeutet das? Einmal hinsetzen, bitte. Von dem möglichen Datenklau betroffen wären neben Tätern und Opfern von am Kammergericht verhandelten Prozessen auch alle Zeugen. Genauso verdeckte Ermittler oder Informanten. Kurz: alle Daten. Das Kammergericht ist unter anderem für Terrorprozesse zuständig.
Wer hinter dem Angriff mit dem Virus Emotet von Anfang Oktober 2019 steckt, ist bislang völlig unklar. Klar ist dagegen: Anders als von Justizsenator Dirk Behrendt behauptet, sind Daten abgeflossen. Und: Das nun veröffentliche Gutachten ist auf den 23. Dezember datiert. Es wurde mehr als einen Monat zurückgehalten. Erst durch einen Text meines Kollegen Robert Kiesel sah sich der Justizsenator zur Veröffentlichung genötigt. Das wirft Fragen auf, denen sich Behrendt stellen muss.
In der Vollversion lesen Sie exklusiv eine Einschätzung der Berliner Datenschutzexpertin Constanze Kurz vom Chaos Computer Club.
Am Mittwoch ist Zähltag. 3725 Freiwillige werden durch die Stadt ziehen und Obdachlose erfassen. Organisiert hat diese „Nacht der Solidarität“ Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Hilfsangebote sollen künftig besser an die Bedürfnisse der Wohnungslosen und ihre wachsende Zahl angepasst werden.
Die „Selbstvertretung wohnungsloser Menschen“ kritisiert die Aktion jetzt scharf. Sie schreibt: „Tiere werden gezählt, Menschen muss geholfen werden.“ Aus der Sicht von Wohnungslosen sei die Zählung bedrohlich. Es sei würdelos, gezählt zu werden und ein Nutzen nicht erkennbar. Außerdem fürchten sie, dass verschiedene Gruppen obdachloser Menschen gegeneinander ausgespielt würden. Sie rufen deshalb am Mittwoch zu einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus auf.
Auf Checkpoint-Anfrage reagiert Sozialsenatorin Breitenbach: „Wir brauchen endlich verlässliche Zahlen, wie viele Menschen in Berlin auf der Straße leben“, erklärt sie. Mehr als 600 Teams von Freiwilligen seien unterwegs, viele der Teamleiter arbeiteten professionell in der Wohnungslosenhilfe. Grundsätzlich gelte, dass nur Obdachlose auf der Straße gezählt würden. „Wir suchen sie nicht in ihren Verstecken, nicht in leerstehenden Gebäuden und nicht in Kellern. Wir respektieren ihre Privatsphäre.“ Die Befragung erfolge freiwillig. Breitenbach weiter: „Das ist ein beeindruckendes Bespiel dafür, wie solidarisch die Stadtgesellschaft sich zu obdachlosen Menschen verhält.“
Die ganz linke Szene hat längst andere Pläne als die Linken-Politikerin. Der alternative Kiezladen Friedel54 ruft auf Facebook etwa dazu auf, mit den fast 4000 Freiwilligen allerlei zu veranstalten. Als Anregung wird die Aktion eines Künstlerkollektivs genannt, das im vergangenen Winter nachts heimlich Bahnhöfe aufgebrochen hatte. Obdachlose sollten darin schlafen können. Dass das für jeden Menschen – erst recht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss – kreuzgefährlich ist? Geschenkt. Alternativ könnten die Freiwilligen auch Häuser besetzen, schlägt jemand vor, um Obdachlosen ein Dach über dem Kopf zu organisieren. Das sei wirkliche Solidarität, schreibt er. Oder komplette Selbstüberschätzung.
Nachtrag zum Holocaust-Gedenktag: Jeder fünfte Deutsche findet laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov, es werde zu viel des Holocausts gedacht. Versprochen: Wir werden Sie damit nicht in Ruhe lassen. Wir werden schon gar nicht aufhören, Fälle von Antisemitismus und Israelhass öffentlich zu machen.
Was Juden in Deutschland täglich ertragen müssen? Ein Einblick:
1) Am Montag wurde ein Video öffentlich, dass einen antisemitischen Vorfall in der U1 zeigt. In dem Video ist zu sehen, wie ein Mann lautstark erklärt, Israel habe „Millionen Menschen getötet”. Der Mossad würde die Organe junger Männer an Reiche verkaufen. Hitler sei „nicht nur schlecht“ gewesen. Zwei Menschen diskutieren, die anderen Fahrgäste schauen weg.
2) Tagesspiegel-Leser Malte Schümann wartet seit zwei Wochen auf eine Reaktion der Berliner Polizei. Er hatte mehrere antisemitische „Witze“ angezeigt. Auf einem Internetportal, das fälschlicherweise „Witze-Paradies“ heißt, findet man mehrere solcher Sprüche. Einer handelt etwa davon, warum man mit einer Gasleitung gut Juden vergasen könne. Geschmacklos, volksverhetzend.
3) Überreste einer Tagesspiegel-Ausgabe vom Sonntag sind am Holocaust-Gedenktag in einer Werbevitrine am U-Bahnhof Frankfurter Allee aufgetaucht. Jemand hatte die Gesichter von Holocaust-Überlebenden zerrissen und in den Glaskasten gestopft. Nach einem Hinweis hat die BVG sofort reagiert, alles entfernt. Danke für die schnelle Reaktion!
4) Im sächsischen Pirna wurde am Holocaustgedenktag bei einer Veranstaltung der Hitlergruß gezeigt. Die Polizisten vor Ort nahmen keine Anzeige auf. Erst als der Fall öffentlich wurde, reagierte die Polizei.
5) Noch einmal Sachsen: In Leipzig haben Unbekannte am Tag der Befreiung von Auschwitz eine Israel-Fahne auf einen 30 Meter hohen Fabrikschornstein montiert. Die Feuerwehr holte die Fahne runter, die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.
6) In Hannover ist auf einem Mahnmal für das Konzentrationslager im Stadtteil Ahlem eine Gedenktafel beschädigt worden. Unbekannte hatten in der Nacht ein Hakenkreuz eingeritzt.
Wie gedenken wir richtig? Eine heikle Frage. Der Berliner Senat wird kritisiert, am gestrigen Holocaustgedenktag zumindest eine Chance vertan zu haben. Uns erreicht eine Mail des Vorstands des Fördervereins der Gedenkstätte Sachsenhausen, Rainer Klemke. Die Überschrift: „Fremdschämen in Sachsenhausen“. Er wirft der Berliner Politik vor, „keine Zeit“ gehabt zu haben, im „KZ der Hauptstadt“ zu gedenken, in dem so viele Berliner umgebracht worden. „Kein Regierender, kein Berliner Bürgermeister, kein Kultursenator oder ein anderes Senatsmitglied, kein Parlamentspräsident oder Mitglied des Präsidiums, keine Fraktionsspitze“ – keiner von ihnen hatte sich 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz in Sachsenhausen sehen lassen.
Die einzige Berliner Abgeordnete, die zum Gedenken in das ehemalige KZ kam, war übrigens die Linke-Abgeordnete Anne Helm. Sie schreibt: „Ich finde auch, dass Berlin sich zu wenig in Sachsenhausen engagiert. Ich war auch die einzige Berliner Abgeordnete. Unangenehm.“ Das steht für sich.
Schon am Wochenende war Kritik laut geworden, dass der Senat – anders als andere Bundesländer – keine eigene Veranstaltung organisiert hatte. Die Senatoren ließen sich bei unterschiedlichen Gedenkveranstaltungen in der Stadt sehen. Der Regierende Bürgermeister nahm am Montag an gar keiner Veranstaltung teil.
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Telegramm
Nochmal kurz zurück auf Anfang. Ebenfalls zur Feier des Tages des Datenschutzes berichtet die „Morgenpost“ heute über einen Einbruch in die Urologie des Auguste-Viktoria-Klinikums in Schöneberg. Eine externe Festplatte mit 18 000 Patientendaten wurde gestohlen. Jeder Urologen-Witz verbietet sich.
Neues aus Sherwood Forest: Die Bezirksaufsicht der Senatsinnenverwaltung ermittelt gegen Friedrichshain-Kreuzbergs grünen Baustadtrat. Geprüft wird, ob Florian Schmidt sich im Fall der „Diese eG“ und der mutmaßlichen Manipulation von Akten an alle Rechts- und Verwaltungsvorschriften gehalten hat. Oo-de-lally, oo-de-lally…
Bleiben wir in Kreuzberg: Unbekannte warfen dem hiesigen Bezirksamt am Montag mehr als zehn Scheiben ein. Am Eingang prangte eine Schmiererei: „L34 bleibt, BVV muss gehen“. Auf der Plattform „indymedia“ tauchte ein Bekennerschreiben auf, das den Angriff mit dem laufenden Prozess um das autonome Wohnprojekt in der Liebigstraße 34 zusammenbringt. Deren Unterstützer outen sich so endgültig als große Verfechter der Demokratie.
Immernoch-SPD-Mann Thilo Sarrazin hat auf einem Rechtsaußen-Portal Thesen zur angeblichen „Islamisierung“ der SPD aufgestellt. Sie verdienen nicht, hier zitiert zu werden. Wer sich für die unterhaltsamen Reaktionen der Parteispitze interessiert; es twittert für Sie das Social-Media-Dreigestirn der SPD: Kevin Kühnert, Sawsan Chebli, Lars Klingbeil.
Falls Sie schon der Name Sarrazin müde macht: Aufgewacht! Ansonsten passiert Ihnen, was einem Berliner gestern am Morgen geschah. Der Twitterer namens @aluhutt landete auf dem S-Bahn-Abstellgleis. Womit wir wieder bei Sarrazin wären…
Der AfD-Abgeordnete Gunnar Lindemann hat Lügen verbreitet. Er hatte nach einer Gedenkveranstaltung auf dem Marzahner Parkfriedhof am Wochenende gesagt: „Mittlerweile trampeln die Antifa-Leute auf den Gräbern des Friedhofs herum.“ Die Friedhofsverwaltung widerspricht dem auf Anfrage des Tagesspiegel, genauso wie der Bezirk. Wir wiederholen also, jetzt gemeinsam: Der AfD-Abgeordnete Gunnar Lindemann hat Lügen verbreitet.
Erinnern Sie sich an das tolle Kinderbuch „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“? Bei den Berliner Brandlöschern frieren zurzeit anscheinend eher die Oberkörper: Die Behörde sucht per Ausschreibung 30 nagelneue Uniformjäckchen zur „Durchführung eines Trageversuchs“. Darauf ein heißes Käffchen.
Frohe Botschaft für die Berliner Bildungslandschaft: Die krisengeschüttelte Johanna-Eck-Schule in Tempelhof hat seit dem Sommer einen neuen Leiter. Dem 33 Jahre alten Engin Çatik wird zugetraut, den Neuanfang tatsächlich zu schaffen. Er wird als „Zupacker“ und „anständig obendrein“ beschrieben. Die dolle Kunde verbreitet meine Kollegin Susanne Vieth-Entus.
Korrektur: Gestern haben wir hier über die Berliner Prostituierte Salomé Balthus berichtet, die gegen die Schweizer Zeitung „Weltwoche“ vorgehen will. Es war nicht Roger Köppel, der ein Date mit ihr buchte, nachdem sie eine Interviewanfrage abgelehnt hatte, und laut Balthus gegen ihren Willen ein Portrait über sie schrieb. Köppel ist der Chef des Journalisten, der das getan haben soll – er ließ den Beitrag drucken. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Zum wohnsinnig werden. 3500 Studierende stehen auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz des Studierendwerks. Abhilfe schaffen soll das landeseigene Immobilienunternehmen berlinovo. Deren Wohnungen sind möbliert, für den Otto-Normal-Studierenden unerschwinglich. Auf BVG-Bussen wirbt berlinovo jetzt mit dem – immerhin ehrlichen! – Slogan: „Für eine Stadt, die Platz für Entscheider macht.“ Klasse, dass vom Land Berlin bezahlte Werbestrategen immer neue Formulierungen für „Verdrängung“ finden.
Veronika, der Lenz ist das! Die Haselnussblüte kündigt vom Frühling – so zeitig wie nie. Der Strauch gilt als „Referenzpflanze für den Vorfrühling“ und blüht bei unseren Brandenburger Nachbarn schon seit dem 25. Januar. Die Märker erlebten damit den kürzesten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen. Sollte der Klimawandel doch keine Lüge sein?
Ach du heiliges Känguru. Weil die sogenannte Lichtensteinbrücke über den Landwehrkanal im Berliner Zoo schrottreif ist, bleibt ein Teil der Anlage für etwa vier Wochen gesperrt. Neben den possierlichen Beuteltieren müssen Besucher in den kommenden Wochen deshalb auch auf Vikunjas, Strauße, Przewalskipferde und Emus verzichten, berichtet die B.Z.. Wie macht das Känguru? Buuh!
Checkpoint-Abonnenten lesen heute außerdem:
+ Ohnmächtige Behörden: Was die Berliner Datenschutzexpertin Constanze Kurz zum Datenklau am Kammergericht sagt.
+ Gepäckbänder in die öffentliche Hand! Wie die SPD verhindern will, dass der Flugbetrieb am BER zum Fluchbetrieb wird.
+ Staatsbesuch, Leitungsarbeiten, neue Bauabschnitte: Auf welche Staustellen Sie heute achten müssen.
+ Konzert statt Kuchen: Wo Berlinbesuch am frühen Nachmittag was auf die Ohren bekommt.
+ Geschenk für Wagemutige: Welche Konzerte Sie nicht verpassen sollten, obwohl noch nicht feststeht, wer auftritt.
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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Wo wart ihr, wo war die Welt?“
Bat-Sheva Dagan, 95 Jahre alte Holocaustüberlebende, richtet während ihrer Rede am Montag in Auschwitz eine Mahnung an die Staatschefs der Welt.
Tweet des Tages
#Berlin ist, wenn dich am Heidelberger Platz ein Typ mit Zottelbart, gequetscht in ein viel zu enges Team-Telekom-Trikot und, jawohl, einem himmelblauen Kinderdreirad unterm Arm fragt, wie er zur Tour de France kommt. Hab ihn mal mit der U3 zur Warschauer Straße geschickt.
Stadtleben
Essen – Es sind die Nuancen: Kimchi und Bibimbap, dafür steht koreanische Küche in Berlin, die seit Jahren immer beliebter wird. Im Sommer hat Hea-Jung (ehem. Rocco und seine Söhne) in Kreuzberg das Crazy Kims eröffnet und zeigt, dass koreanische Küche noch mehr sein kann. Da landen – vegetarische oder nicht-vegetraische – Big Rolls auf dem Teller, die nicht nur auf Instagram gut ankommen. Pfannkuchen und Maultaschen (Mandu) werden ebenso versiert angerichtet, letztere mit besonderen Crunch serviert. Zudem lohnt ein Blick auf die Suppenauswahl, allesamt sehr aromatisch und garantierte Kalte-Füße-Vertreiber. Zu finden in der Muskauer Straße 13, nur 2 Minuten Fußweg von der Markthalle Neun entfernt. U-Bhf Görlitzer Bahnhof, Di-Sa ab 17, So ab 16 Uhr
Trinken – 250 Sorten Gin, 35 verschiedene Tonics: Das ist die Grundausstattung des im Oktober eröffneten The Gin Room in der Pariser Straße 38 in Wilmersdorf (U-Bhf Adenauer Platz). Keine Angst, Bier und Schampus gibt es auch, und den Anspruch, die Gäste wirklich glücklich zu machen, was auch bedeutet, das jeder Wunschcocktail gemixt wir. Sollte vor dem Hintergrund des gut ausgeleuchteten Spirituosen-Regals kein Problem sein, das Ambiente und die Dschungel-Tapete tun ihr Übriges, um sich angenehm inspiriert zu fühlen. Noch angenehmer: Hier darf nicht geraucht werden. Geöffnet Di-Sa ab 17 Uhr.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Erika Ehling (80) – „Liebe Mutti, alles Gute zum Geburtstag wünschen Dir Dein Mäuschen, Wolfgang und Sammy“ / Jo Fabian (60), Dramatiker und Theaterregisseur / Julia Jäger (50), Schauspielerin / Maik Lippert (54), Schriftsteller / Hermann Peter Piwitt (85), Schriftsteller und Publizist / Felix Recke, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf / Carl Christian Freiherr von Weizsäcker (82), emer. Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln / Oliver Wnuk (44), Schauspieler, Autor und Hörspielsprecher
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Peter Daube, * 8. Januar 1945 / Georg Günther Albert Ebell, * 16. März 1950, Dachdeckermeister / Flynn W. Picardal / Roman Ivo Schneider, * 24. Januar 1983, Diplom-Ingenieur
Stolperstein – In der Otto-Nagel-Straße (ehem. Königstraße) 38 in Biesdorf erinnert ein Stolperstein an Margot Edith Feibusch, die heute vor 97 Jahre geboren wurde. Ihre Eltern Philipp und Fanny betrieben ein Geschäft für Eisenwaren, Haus- und Küchengeräte, das sie allerdings aufgaben, nachdem die Familie im Juni 1933 von Anhängern der Hitlerjugend gewaltsam aus der Wohnung geholt und durch die Straßen getrieben wurden. Sie zogen daraufhin nach Moabit und konnten mithilfe US-amerikanischer Verwandter 1939 nach England emigrieren, wo sie bis zur Übersiedlung in die USA 1948 in prekären Verhältnissen lebten.
Encore
Während bei unseren Brandenburger Freunden zeitig der Frühling ausbricht, erlebt Berlin eine Eiszeit. Nein, die Stimmung in der Regierungskoalition ist nicht gemeint. Es geht noch frostiger: Bis Montag waren der Fernsehturm und sein Vorplatz gesperrt, weil Eiszapfen hinabfielen. Richtig gelesen. An der Kuppel und der Antenne hatten sich „Nebelfrostablagerungen“ gebildet, kalte Luft und kräftige Höhenwinde hatten sie dort entstehen lassen.
Besucher mussten deshalb bis gestern auf einen Besuch auf Berlins 368 Meter hohem Wahrzeichen verzichten, Bahnen wurden umgeleitet. Brrrr. Einen brandheißen Tipp habe ich jetzt aber doch noch für Sie: Bis Ende März erhalten Berliner und Brandenburger bei Vorlage ihres Ausweises 50 Prozent Rabatt auf ihr Turm-Ticket. Der warme Handschlag bricht das Eis.
Kommen Sie gut in den Tag! Morgen ist Lorenz Maroldt hier ganz für Sie da.
Ihr Julius BetschkaHauptstadtsache informiert
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir bleiben bis in die frühen Morgenstunden wach, um Sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
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