zunächst überlassen wir die Checkpoint-Bühne heute Morgen Oscar, 9 Jahre alt, Grundschüler aus Prenzlauer Berg. Wie war der erste Schultag an einem Donnerstag, 2. Januar?
„Es beginnt damit, dass du morgens in die Klasse kommst, dein bester Freund, der jeden Tag superpünktlich ist und immer vor dir da ist, nicht mal in die Schule kommt. Der Unterricht beginnt um acht Uhr ganz pünktlich und zehn Kinder sind nicht da. Zwei davon sind freigestellt, die anderen alle „krank“.
Als der Lehrer sieht, wie wenige Kinder da sind, sagt er: ,Es macht keinen Sinn jetzt mit neuen Themen zu starten, wenn nur die halbe Klasse da ist.‘ Und dann erzählt er uns etwas über Feuerwerkskörper und wie gefährlich sie sind, aber er meint, dass es trotzdem Tradition hat. Als er fertig ist, sagt er: „In der nächsten Stunde wird aber gearbeitet.“ Dann ist Pause.
Als die Pause vorbei ist, fängt er wieder an zu reden und erzählt der ganzen Klasse, was sie jetzt machen soll. Dann ist wieder Pause…“
So wie Oscar oder ähnlich ging es vielen Schülerinnen und Schülern an diesem ungewöhnlichen Berliner Morgen. Viele hatten Silvester bis spät in die Nacht gefeiert, und mussten sich bereits einen Tag später wieder um 8 Uhr in die Schule quälen. „Auch die Lehrkräfte sahen alle ziemlich müde aus“, erzählte ein Lehrer aus Tempelhof.
Ein Rundruf bei verschiedenen Schulen über alle Bezirke hat ergeben, dass rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler fehlten. Ebenso wie eine einheitliche Regelung: Manche Schulen hatten vorsorglich einen der flexiblen Studientage für Lehrkräfte auf den Donnerstag gelegt, manche lockten die Schülerinnen und Schüler mit Klassenarbeiten zurück in die Schule – was offenbar funktionierte. In manchen Klassen fand der Unterricht ganz normal statt, in anderen wurde nur gespielt und gemalt. In einer Grundschule in Kreuzberg endete der Unterricht um 10.25 Uhr. Hier wurde schon vorab die Botschaft an die Eltern verbreitet, dass niemand Fragen stellen würde, wenn die Kinder krank sind.
Die Schulverwaltung wollte all das gestern nicht kommentieren, schließlich sind die zwei plötzlichen Schultage noch vom vorherigen Senat mit Senatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) 2022 beschlossen worden. Pech gehabt.
Sonstige Vorkommnisse am ersten Schultag des neuen Jahres: Fehlende Hausaufgabenbetreuung in Steglitz, eine ausgefallene Heizung in Prenzlauer Berg und zu wenig Schulessen in Lichtenberg – es wurde Joghurt verteilt. Und schon sind wir wieder mittendrin im Schulalltag. Wenn ab jetzt der Unterricht ausfällt, machen Sie sich keine Sorgen: Das ist ganz normal.
Aber Oscars Tag ging gestern noch weiter: „Nach dem Essen gehen wir auf den Sportplatz. Überall lag Feuerwerk und alles war voll gesprayt mit Wörtern wie ,Hurensohn‘ und ,Nutte‘ und ,fuck you‘ und ,seid schlau, wählt blau‘. Die Schulleiterin macht Fotos und stellt Anzeige wegen Sachbeschädigung. Das alles passiert an einem Tag, wo kein menschliches Wesen versteht, warum Schule ist.“
Und warum nach Silvester eigentlich die halbe Stadt saniert werden muss. Die BSR war mit 450 Leuten und 170 Fahrzeugen im Einsatz und hat 670 Kubikmeter Müll eingesammelt. Die Menge steigt von Jahr zu Jahr: 2024 waren es noch 620, im Jahr davor 520 Kubikmeter, sagte BSR-Sprecherin Kirstin Härting dem Checkpoint. Und trotzdem sah man gestern in der ganzen Stadt noch Böllerreste, Raketenstöcke, Batterien und Glasbruch.
„Der restliche Silvester-Müll wird innerhalb der regulären Straßenreinigung beseitigt“, sagt Härting. Und mit dem Müll verschwindet traditionell auch die Debatte um Berlins gefährlichste Nacht des Jahres.
Eine jedoch scheint es ernst zu meinen: Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte gestern: „Ich erhoffe mir, dass jetzt endlich mal ein Umdenken erfolgt.“ (Q: Abendschau) Sie strebt eine Länderöffnungsklausel im Sprengstoffrecht an, damit Berlin ein Böllerverbot mit Ausnahmezonen errichten kann – also die Situation von heute (Böllern überall, mit ein paar Verbotszonen) einfach umdrehen würde. Allerdings: Berlin ist damit schon zweimal im Bundesrat abgeblitzt. Und gestern kam bereits die Antwort des Bundesinnenministeriums: Dafür gebe es derzeit keine politischen Mehrheiten. Warum ein Verbot ohnehin nicht funktionieren würde, hat mein Kollege Alexander Fröhlich hier kommentiert.
Unter anderem wegen Sprangers CDU-Kollegen im Senat: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, der an anderer Stelle gern hart durchgreift (Beispiel: Görli) bleibt beim Knallen freiheitsliebend: „Meine Position zu einem Böllerverbot ist bekannt: Die allermeisten Berlinerinnen und Berliner haben den Jahreswechsel friedlich gefeiert. Warum sollten wir ihnen und ihren Familien eine fröhliche Silvesternacht mit traditionellem Feuerwerk versagen?“
Vielleicht ging es im südlichen Spandau einfach etwas beschaulicher zu?
Die Gewerkschaft der Polizei Berlin hat übrigens eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot gestartet, mehr als 240.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Und der Berliner Rechtsanwalt Christian Zacker will die Einleitung eines Volksbegehrens prüfen, „da die Politik nur schöne Reden hält“, schrieb Zacker dem Checkpoint. „Ich werde auf jeden Fall die Voraussetzungen näher prüfen und die lebensbedrohlichen Machenschaften nicht weniger Chaoten für Polizei, Feuerwehr und alle anderen nicht länger hinnehmen.“ Da es sich um Bundesrecht handelt, dürfte das schwierig werden. Aber auch beim Böllern gilt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
Wie sehen Sie das?
Ansonsten hilft eben doch nur noch: raus aus Berlin (CP von gestern). Doch das hat auch seine Tücken, wie uns Checkpoint-Leserin Katharina Franke gestern schrieb: „Verreisen über Silvester, um den Straßenschlachten in Schöneberg zu entgehen, hielten wir bisher auch für eine prima Idee. Bis ich gestern zurückkam und im Wohnzimmer unserer Wohnung im 4. OG in der Hauptstraße (beim Innsbrucker Platz) eine explodierte Silvesterrakete fand, die beide Scheiben der Balkontür durchschlagen hatte. Laut Polizei hatten wir einfach nur Glück, dass die Wohnung nicht in Flammen aufgegangen ist. Nächstes Jahr besser die Fenster verbarrikadieren?“
Oder gleich die Nummer der Glaserei einspeichern. „So extreme Einsätze wie in diesem Jahr hatten wir in den letzten Jahren nicht“, sagt ein Mitarbeiter bei Pickert, die auch die Scheiben in der Schöneberger Hauptstraße ausgetauscht haben. „Schäden in diesem Ausmaß haben wir so noch nicht erlebt.“ Im „Glashaus“ haben sie kaum Zeit, ans Telefon zu gehen. „Ich muss Aufträge abarbeiten“, antwortet ein Mitarbeiter. „Letztes Jahr war es ruhiger, aber wir sind vorbereitet auf solche Situationen.“ Bei Aacotec in der Gleditschstraße heißt es nur: „Es ist jährlich dasselbe. Die zwei Tage nach Silvester sind eingeplant für solche Vorfälle.“ Dafür ist sogar ein Mitarbeiter noch in der Silvesternacht erreichbar. Gut zu wissen.
Neujahrsvorsätze sind bekanntlich das, was man in der ersten Januarwoche schon wieder über Bord wirft, also lesen wir mal schnell rein in das, was sich unsere Senatorinnen und Senatoren so vorgenommen haben fürs neue Jahr.
Nicht geantwortet haben leider Iris Spranger, Ina Czyborra und Katharina Günther-Wünsch (Grüße! Nehmen wir heute noch gern entgegen). Der Rest klingt so:
Stefan Evers, Finanzsenator: „Ich halte es mit Deutschlands beliebtesten Neujahrsvorsätzen: Sport und Sparen. In 2024 hat die Zeit leider nur für eins davon gereicht.“
Ute Bonde, Verkehrssenatorin: „Mehr Zeit zum Lesen und zum Stöbern in Buchhandlungen.“
Cansel Kiziltepe, Arbeitssenatorin: „Wieder etwas mehr Zeit für sportlichen Ausgleich – das kam zu kurz in den letzten Jahren.“
Joe Chialo, Kultursenator: „Neuem immer mit Neugier und Respekt zu begegnen.“
Christian Gaebler, Stadtentwicklungssenator: „Ich habe keinen Neujahrsvorsatz, der direkt am 1. Januar startet, man sollte sich jeden Tag etwas Gutes vornehmen“.
Felor Badenberg, Justizsenatorin: „Mehr Zeit für meine Familie!“
Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin: „Starke Wirtschaft und gute Arbeit für Berlin voranbringen.“
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister: „Die Digitalisierung der Dienstleistungen in Berlin vorantreiben.“
Darauf kommen wir bei Gelegenheit gerne zurück.
Noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Hoffen auf Touristen, Zittern vor Ryanair: Berlins Flughafen wächst, Eurowings und Easyjet weiten ihre Kapazitäten aus – doch reicht das für den BER?
+ Pyrotechnik für Profis: Das macht Kugelbomben so gefährlich.
+ In der Neuköllner Weserstraße: Berliner Influencer schießt Rakete in Wohnung – und lässt sich dabei filmen.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Eine ukrainische Journalistin, die 2022 vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet ist und lange in einem Journalistenprojekt des Tagesspiegels mitgearbeitet hat, sucht für sich und ihre Tochter dringend eine Wohnung in Berlin. In der Ukraine haben die beiden kein Zuhause mehr, ihre Wohnung wurde bei einem russischen Angriff zerstört. Nach mehr als zwei Jahren in Berlin erhielten sie nun eine Kündigung wegen Eigenbedarfs, Ende Januar müssen sie ausziehen. Sollten Sie jemanden kennen, der helfen kann, oder selbst eine Wohnung vermieten können, dann schreiben Sie bitte an checkpoint@tagesspiegel.de.
Bereits im November hatte der Landesschülerausschuss darauf hingewiesen, dass der Nahostkonflikt die Lage an den Schulen zunehmend erschwere – und sich damit an die Bildungsverwaltung gewendet. Allerdings habe man darauf keine Rückmeldung erhalten, heißt es in einem Schreiben, das dem Checkpoint vorliegt. „Wie kann die Schule ihrer Aufgabe gerecht werden, dem steigenden Problem extremistischer Positionen innerhalb der Schüler:innenschaft entgegenzuwirken? Wir fordern inständig die Senatsverwaltungen dazu auf, umgehend unserer Forderung eines Runden Tisches nachzukommen.“ Mal schauen, ob diesmal wenigstens jemand antwortet.
Noch einmal Silvester: Nach Angriffen auf Polizisten wurden gestern zwei Verdächtige festgenommen. Einer gehört zum Al-Zein-Clan, einer bekannten Berliner Großfamilie. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.
In Wittenau kam es am Abend zu einem „schweren Sicherheitsvorfall“, wie die Polizei mitteilte. „Nach ersten Ermittlungen detonierte ein bislang unbekannter Gegenstand, wodurch der Kollege schwere Verletzungen im Gesicht und am Auge erlitt. Seine Kollegin erlitt ein Knalltrauma. Beide befinden sich derzeit in ärztlicher Behandlung.“ Wir wünschen schnelle Genesung – und Aufklärung.
Im Zoo werden heute wieder Tannenbäume verfüttert. Wer darin eine Chance sieht, seinen eigenen nadelnden Genossen loszuwerden, müssen wir enttäuschen: Baumspenden können aus Sicherheitsgründen leider nicht angenommen werden.
Wann die Bäume in Ihrer Straße abgeholt werden, können Sie hier nachschauen.
Happy New Year: Ein Artikel vom vergangenen Jahreswechsel ploppte gestern unerwartet in unserer Statistik auf. Über den Text „Berlin soll sparen: Finanzsenator fordert Kürzungen von allen Senatsverwaltungen“, erschienen am 30.12.2023, haben gestern zwei Menschen ein Plus-Abo abgeschlossen. Damals hatte der Finanzsenator in einem Schreiben alle Senatorinnen und Senatoren aufgefordert, Sparvorschläge zu machen. Ob da noch mal jemand nachlesen musste?
Apropos: Kultursenator Joe Chialo muss in seinem Ressort bekanntlich heftig sparen und hat sich durch sein mindestens ungeschicktes Verhalten in der Haushaltsdebatte wohl auch für höhere Aufgaben unmöglich gemacht. Anfang November gab es noch Gerüchte, dass Chialo bei einem Sieg der CDU im Bund Kulturstaatminister werden könnte. Ein paar sparsame Wochen später sagt Chialo, er habe „wirklich das schönste Amt neben dem Papst“ (Q: dpa) – und erweitert damit die Reihe der Politiker-Papst-Zitate. Heiliger Bimbam! Sicher ist nur: Solange hier niemand „Habemus Komische Oper“ ruft, wackelt auch Chialos Kathedra Petri in Berlin.
Zitat
„Wählt Grün, liebe CDU-Wähler, wenn Euch Klima wichtig ist.“
Das ging schnell: Gerade noch versuchte der Fahrradaktivist Heinrich Strößenreuther die CDU von innen heraus auf die grüne Spur zu bringen, was ihm zwar medial einige Aufmerksamkeit brachte, ansonsten aber offenbar nur Frust: Nun ist Strößenreuther aus der CDU ausgetreten und wirbt für die Grünen. „Die CDU hat Klimapolitik gekillt. Nix dazu im Neujahrsgruß“, schrieb Strößenreuther auf der Plattform X und verlinkte einen Newsletter von Generalsekretär Carsten Linnemann. Kommt bestimmt gut an.
Stadtleben
Verlosung – Bei den Gebrüdern Grimm gibt es noch jede Menge Unentdecktes, das auf die Bühne gehört, findet jedenfalls das BKA-Theater und inszeniert mit „Pink Grimm“ einen ganz besonders grimminellen Abend: Es war einmal ein junger Mann und ein älterer junger Mann. Die wünschten sich nichts sehnlicher als ein KIND… Äh, NEE! Liebe, Schönheit und Ruhm! Doch mehr als alles Andere wünschten sie sich, nicht alleine zu sein. Und so waren sie dazu verdonnert, gemeinsam eine Show auf die Beine zu stellen. Doch: wer spielt die Titelrolle? Etwa jenes Dornröschen, dieses überbehütete Kind voller Prinzessinnenallüren? Und wer wird nun am Ende von Prince Charming wachgeküsst? Mit Andreas Köhler und Roger Jahnke. Für die Aufführung am 9. Januar um 20 Uhr verlosen wir 2x2 Tickets. Mehringdamm 34, U-Bhf. Mehringdamm
Essen & Trinken – Das Kiezrestaurant „Bergmanns“ überzeugt mit ausgefallenen, sogenannten Sharing Plates, Gerichte also, die man sich teilt. Regional und saisonal wird hier aufgemotzte Hausmannskost serviert. Zum Beispiel: Gebratener Wolfsbarsch (Wildfang), dazu Romesco, Lauch und hausgemachte Gnocchetti Sardi mit fermentierten grünen Tomaten. Dazu kann man Naturwein bestellen. Es gibt aber auch Bier und Cocktails. Di bis Do 18-23, Fr/Sa 18-24, So 18-23 Uhr, Riemannstraße 13, U-Bhf. Gneisenaustraße
Noch hingehen – Von Ost nach West und von Süd nach Nord: Arbeitsmigration hat eine klare Zugrichtung von weniger privilegierten Ländern in stärker industrialisierte und wohlhabendere Länder. In Berlin stammen die größten Migrationsgruppen aus der Türkei und Polen. Wie wirkt sich die Situation der sogenannten Gastarbeiter aus der Mitte des 20. Jahrhunderts auf das Selbstwertgefühl und die Lebenschancen der Nachfahren aus? Wie beeinflusst die EU-Osterweiterung den Status der migrierenden Menschen? Lesia Pcholka, Uladzimir Hramovich, Alicja Rogalska, Aykan Safoğlu und Zofia nierodzińska widmen sich mit ihren Arbeiten denjenigen, die ihr Geburtsland verlassen haben und denen, die zurückgelassen wurden. Zu sehen im KVOST, noch bis zum 18.1.2025. Mi bis Sa 14-18 Uhr, Leipziger Straße 47 / Eingang Jerusalemer Straße, U-Bhf. Spittelmarkt
Last-Minute-Tickets – Selten hat ein Filmwerk so viel Einfluss in der Film- und Mediengeschichte hinterlassen wie F. W. Murnaus Stummfilm „Der letzte Mann“ von 1924. Die Tragikomödie revolutionierte die Filmsprache durch ungeahnt vielseitige Kamerabewegungen und den Verzicht auf Texttafeln. Alfred Hitchcock bezeichnete den Film als den perfekten Film. Durch die musikalische Komposition von Richard Siedhoff, live gespielt vom Metropolis Orchester Berlin unter Burkhard Götze, wird das Werk zu einem berauschenden Konzert-Film-Erlebnis. Siedhoffs Neukomposition changiert zwischen Romantik, Moderne, Jazz- und Tango-Einflüssen und macht aus dem Film eine packende Satire über die gestürzte Monarchie im Schatten der Goldenen 20er Jahre. Heute um 19.30 Uhr, im Theater im Delphi – Tickets ab 27 Euro gibt es noch an der Abendkasse. Gustav-Adolf-Straße 2, S-Bhf. Prenzlauer Allee
Grübelstoff – Erst Weihnachtsfeiertage, dann zwischen den Jahren und schließlich Silvester. Außerdem, in diesem Jahr, gleich schon wieder Wochenende. Wie schaffen Sie es da, den Überblick über die Wochentage zu behalten?
Kiekste
Kaum drei Tage alt und schon wieder alle guten Vorsätze beim Teufel. Dank an Leserfotografin Henriette Kilger! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Friedrichshain: Abends wird im Bereich Mühlenstraße, Warschauer Straße, Oberbaumbrücke und Stralauer Allee ein erhöhtes Verkehrsaufkommen erwartet.
Nahverkehr – S3: Die Linie ist von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr zwischen Friedrichshagen und Karlshorst unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Demonstration – Für heute sind fünf Demos angemeldet (Stand 2.1., 12.30 Uhr), u.a. „Klimawandel, eine Mahnwache für die Einhaltung des Pariser Abkommens. #FridaysForFuture“: Zwölf Menschen, Platz der Republik 1 (10-12 Uhr)
„Die Verfolgung von FALUN DAFA / FALUN GONG-Praktizierenden in China beenden. Die Diktatur der Kommunistischen Partei Chinas auflösen“: Fünf Demonstrierende, Falun Dafa Verein Berlin, Jannowitzbrücke (10.30-13 Uhr)
„Mahnwache gegen rechtsextremistische Tendenzen in Politik und Gesellschaft“: 15 Menschen, Omas gegen Rechts, Alexanderplatz 1 (15-16 Uhr)
„Fotoausstellung von Hingerichteten im Iran > Solidarität mit dem iranischen Volk und dem heldenhaften Aufstand des iranischen Volkes ... Nein zur Todesstrafe im Iran (...)“: Fünf Personen, Iran Menschenrechte, Hermann-Ehlers-Platz (15-19 Uhr)
„Wir stehen an Eurer Seite, Mahnwache zum Schutz jüdischen Lebens“: 20 Menschen, Fraenkelufer 10 (17.30-19 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind zwölf Demos, u.a. „Mahnwache für Toleranz und ein friedliches Miteinander“: 25 Protestierende, evangelische Kirchengemeinde Spandau, Carl-Schurz-Straße (11-12 Uhr)
„NEIN zu Kriegen“: Zehn Demonstrierende, Arbeitsgruppe Frieden Treptow-Köpenick, Elcknerplatz (11-13 Uhr)
„Solidarität mit Palästina Stoppt den Gaza Genozid keine Waffen für Israel Stoppt den Krieg“: 500 Teilnehmende, ab U-Bahnhof Kleistpark über Hauptstraße, Innsbrucker Platz, Rheinstraße bis Walther-Schreiber-Platz (14-18 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind acht Demos, u.a. „Wir sprechen uns gegen das anhaltende Töten von Menschen in Gaza aus, das vom Internationalen Strafgerichtshof als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wahrscheinlichen Völkermord bewertet wurde (...)“: Fünf Menschen, Grünberger Straße (12-16 Uhr)
„#Aufbäumen2025 – lasst uns mit den alten Weihnachtsbäumen 2025 zum Jahr der Bäume in Berlin machen (...)“: 150 Teilnehmende, Schloßplatz 7 (15-16.30 Uhr)
„Cellattin Kesim Ehrung“: 100 Demonstrierende, DKP Berlin, Reichenberger Straße (17-19 Uhr)
Gericht – Nach einem tödlichen Streit um einen Parkplatz in Berlin-Gesundbrunnen kommt ein 30-Jähriger auf die Anklagebank. Er soll einen 37-Jährigen, der sein Auto in zweiter Reihe abgestellt und dadurch eine freie Parklücke blockiert haben soll, in einem Streit durch einen Messerstich in den Bauch tödlich verletzt haben. Nach der Tat versammelten sich damals Bekannte und Verwandte des getöteten Mannes, es sei zu Tumulten gekommen (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Annette, zu Deinem 75. Geburtstag gratuliert Dir Deine Dokorunde mit Ellen, Ingrid, Jürgen und Angelika ganz herzlich und wünscht Dir ALLES GUTE! Am Freitag lassen wir Dich dann zusammen hochleben …“ / Werner Michael Blumenthal (99), amerikanischer Industriemanager, war von 1997 bis 2014 Direktor des Jüdischen Museums Berlin / Amon Dörries (19), Basketballspieler, Forward bei Alba Berlin / Liam Kirk (25), britischer Eishockeyspieler, Forward bei den Eisbären Berlin / Moritz Sauter (22), Handballspieler, spielte für die Füchse Berlin. Ab 2025 spielt er für den HSV Hamburg
Nachträglich: „Wir gratulieren unserer lieben, fürsorglichen Mama Waltraud Hummelbeck zu ihrem 95. Geburtstag. Tausend Dank für alles, was wir von Dir lernen durften und Du uns gegeben hast. In Liebe Deine inzwischen große Familie“
Sonnabend – August Diehl (49), Schauspieler, stammt aus einer Berliner Künstlerfamilie, spielte 2024 in der Filmbiografie „Bonhoeffer: Pastor. Spy. Assassin.“ den Theologen und Widerstandskämpfer Martin Niemöller / Klara Schedlich (25), Politikerin (Bündnis 90 / Die Grünen), seit 2021 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin / „Der frühere Verleger des Medienfachverlages Vistas, Folker Strobel, feiert am 4. Januar 2025 seinen 83. Geburtstag. Sein Autor Dieter Weirich reiht sich in die Gratulantenschar ein“ / Peter Seiffert (71), Opernsänger, wurde mit dem Titel „Berliner Kammersänger“ geehrt. Seine Karriere begann an der Deutschen Oper in Berlin / Judy Winter (81), Schauspielerin, 2005 erhielt sie den Verdienstorden des Landes Berlin und 2010 wurde sie für ihr Aids-Engagement mit dem Berliner Bär (B.Z. Kulturpreis) ausgezeichnet
Sonntag – Roland Appel (71), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), seit 2005 Vorsitzender des „Gütesiegelboard“ der Initiative D21 e.V. (die größte gesellschaftliche Initiative von IT-Wirtschaft und Staat in Deutschland) / Jochen Sandig (57), Regisseur, Kulturunternehmer und Gründer von Kulturinstitutionen in Berlin. (u.a. Tacheles, Sophiensaele, Schaubühne, Radialsystem) / Angelika Schöttler (63), Politikerin (SPD), war bis von 2011 bis 2021 Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg und Leiterin der Abteilung Finanzen, Personal und Wirtschaftsförderung. Seit 2021 leitet sie als Bezirksstadträtin die Abteilung für Stadtentwicklung und Facility-Management / Markus Söder (58), CSU-Politiker und seit 2018 bayrischer Ministerpräsident / Frank-Walter Steinmeier (69), seit 2017 ist er der zwölfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Helga Josefine Matilde Bräutigam-Lingfeld, * 24. September 1940, verstorben am 22. November 2024 / Ludovicus Paulus Josephus Maria de Gruyter, * 9. März 1938, verstorben am 18. Dezember 2024 / Gisela Barbara Grahms, * 11. August 1948, verstorben am 31. Dezember 2024 / Melitta Helbig, * 3. November 1944, verstorben am 12. Dezember 2024 / Wilhelm Hörnicke, * 2. März 1934, verstorben am 17. Dezember 2024 / Ursula Seib (geb. Klütz), * 27. April 1929, verstorben am 11. Dezember 2024 / Lieutenant Colonel Tony Le Tissier, * 1932, verstorben am 27. Dezember 2024
Stolperstein – Martha Konicki (geb. Rothmann) wurde am 27. November 1865 in Kletzko (Klecko) in Polen geboren. Sie war mit dem Kaufmann Joseph Konicki verheiratet. Zusammen hatten sie einen Sohn. Ab 1904 betrieb sie in Schöneberg eine Kachelofenhandlung. Nach der Machtübernahme der Nazis musste die damals schon verwitwete Martha Konicki ihr gut laufendes Geschäft aufgeben. Zunächst lebte sie daraufhin zur Untermiete, dann in unterschiedlichen Altersheimen. Am 17. August 1942 wurde sie von den Nazis nach Theresienstadt deportiert und dort am 3. Januar 1943 ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Mommsenstraße 55 in Charlottenburg an Martha Konicki.
Encore
Guten Morgen! Die Senatskanzlei verschickte gestern um 17.16 Uhr eine Pressemitteilung, die vermutlich testen wollte, wer nach der lauten Silvesternacht schon wieder wach war. Titel: „Test für eine PM“, Inhalt: „TEST. Rückfragen: Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, Telefon: (030) 9026-2411.“ Falls Sie wissen wollen, ob Sie den Test bestanden haben.
Bestanden haben ganz sicher Alexander Fröhlich, Jessica Gummersbach, Christoph Papenhausen und Susanne Vieth-Entus (Recherche & Hinweise). Tobias Langley-Hunt hat das Stadtleben serviert und Jasmine Dellé morgens noch mal durchgewischt (Produktion). Morgen begleitet Sie hier Jessica Gummersbach ins erste Wochenende des Jahres.
Bis bald!