Wir starten heute mit einem kurzen Ausflug nach Spremberg, genauer: ins alte Klubhaus des Energieunternehmens Leag, wo am Tag vor dem ersten Treffen der Berliner Kohlekommission Wirtschaftsminister Peter Altmaier beim „Lausitzdialog“ mit den Ministerpräsidenten Woidke und Kretschmer einen Kurzauftritt hatte. Seine vorzeitige Abfahrt erklärte der Merkel-Vertraute so:
„Ich habe da noch ein kleines Problem in Berlin, also was derzeit zwischen CDU und CSU geschieht. Ich dachte mir aber, ich grüße Sie trotzdem ganz herzlich von Ihrer Bundesregierung. Man weiß ja nie, wie lange es sie noch gibt.“
Einmal in Fahrt, frotzelte der Minister gleich weiter: „Und seien Sie mir nicht böse, Herr Woidke, wenn ich das jetzt sage: Mein Ehrgeiz ist der, dass der Strukturwandel in der Lausitz schneller zum Erfolg kommt als die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg. Aber auch der wird sicher eröffnet. Spätestens unsere Kinder und Enkelkinder werden das erleben.“
Zum echten Aufreger wurde gestern der „Morgenpost“-Bericht über die Verteilung der restlichen SED-Gelder in Berlin (15 Mio) – die Finanzverwaltung hatte die Ost-Bezirke um Vorschläge gebeten, der heißeste kam von Mitte-Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne): Er möchte von der Parteikohle fest installierte Elektrogrills mit Münzeinwurf für den Monbijoupark anschaffen – so lässt sich DDR-Geschichte natürlich auch verwursten…
… oder eben auch nicht, bei den Grünen gibt es in der Sache jedenfalls Beef: Der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto fordert seinen Parteifreund von Dassel auf, die SED-Gelder für die Aufarbeitung der Diktatur zu verwenden, „nicht für skurrile Einfälle“.