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langsam wird’s eng, oder? Während nicht nur Berlin um den richtigen Abstand zu sich selbst ringt, wollen sich immer mehr Menschen wieder aus nächster Nähe umringen. Eng umschlungen ist Berlin zur Tangometropole geworden, doch nun droht auch dieser Szene der Abschiedswalzer. Deshalb fand am Mittwoch ein besonderer Demonstrationstanz vor dem Kanzleramt statt: Acht Tänzerinnen und Tänzer lauschten dem Bandoneon eines Musikers: bei seinem ersten Lied bewegte sich niemand, beim zweiten tanzte ein Pärchen, das sich berühren durfte, weil es das sonst als Lebenspartner auch tut. Beim dritten Lied tanzten alle mit imaginären Partnern, mit jeweils drei Metern Abstand. Umarmt wurde nur die Luft, obwohl sie gerade so gefährlich sein kann.

Haste Mango, kannste Tango, rief einst der legendäre Obstverkäufer auf dem Winterfeldtmarkt in Schöneberg – doch langsam braucht es zur Befruchtung der Szene mehr als ein paar symbolische Umarmungen. „Es geht uns darum, dass es den Tango nach der Pandemie überhaupt noch in der Hauptstadt gibt“, sagt Thomas Rieser, einer der Demonstrierenden, auf Checkpoint-Nachfrage. Mit seinen Mitstreitern hofft er auf eine Steuerbefreiung für Spenden und die Aufnahme in die Künstlersozialkasse. Erst an diesem Dienstag durfte Riesers Tangoschule in Mitte wieder öffnen, zuerst probte hier ein Pärchen das fröhliche Beisammendrehen. „Die beiden haben miteinander getanzt und ich habe Abstand gehalten“, erzählt Rieser.