„ab jetzt können sie wieder aufhören zu träumen“, sagt Atefeh Alizadeh, 19 Jahre alte Berlinerin, über ihre Cousinen in Afghanistan.
„Frauen und Mädchen werden die Hauptverlierer sein“, schreibt Noorullah Rahmani, Redakteur bei „Amal, Berlin!“. „Die Taliban werden überall die Mädchenschulen schließen und weibliche Regierungsangestellte entlassen.“
Studentinnen berichten in sozialen Medien, dass sie nicht mehr in die Unis gelassen werden; aus Angst übermalen Ladenbesitzer Abbildungen von Frauen in den Schaufenstern; CNN-Reporterinnen treten verschleiert vor die Kamera. Die Bilder, die Worte, die Berichte: Es ist nicht auszuhalten.
„Niemand kann uns garantieren, dass wir den Flughafen sicher erreichen können. Keiner tut irgendwas, damit das gelingt“, sagt eine 19-jährige Abiturientin aus München, die noch einmal in Kabul ihre Verwandten besuchen wollte, bevor die Taliban kommen (Spiegel +). Sie hat der fürchterlichen Fehleinschätzung des Auswärtigen Amts geglaubt, dass das noch eine Weile dauern wird. „Das Auswärtige Amt schreibt uns, die Teilnahme an der Evakuierung sei freiwillig. Und dass wir genau abwägen sollen, ob wir das Risiko auf uns nehmen und noch mal zum Flughafen fahren wollen.“ Alternativangebot: Abwarten.
Nach stundenlangem Kreisen über Kabul konnte ein Flugzeug der Bundeswehr um kurz nach 22 Uhr doch noch landen, um Menschen außer Landes zu fliegen – offenbar schafften es aber nur sieben Menschen an Bord (Q: Bild).