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Ringbahn-Podcast Eine Runde Berlin Zu Gast: Grünen-Politikerin Renate Künast

Friedrich Merz will’s mit 69 nochmal wissen und Bundeskanzler werden. Renate Künast macht Schluss. Nach 40 Jahren, in denen sie für die Grünen im Abgeordnetenhaus und im Bundestag saß, Landwirtschaftsministerin wurde und bei der Kandidatur um das Amt der Berliner Regierenden scheiterte, verabschiedet sich Renate Künast in diesem Jahr in den politischen Ruhestand. Zumindest kandidiert sie nicht erneut für den Bundestag. Gerade die letzte Koalition, sagt sie, habe sie erschöpft.

Für den Podcast „Eine Runde Berlin“ habe ich Künast vergangenen Donnerstag in der Ringbahn getroffen und mit ihr Bilanz gezogen. Unter anderem wollte ich von ihr wissen: Woran merkt man, dass es Zeit ist, zu gehen? Was war das härteste Kapitel ihrer Karriere? Und was machen so viele Jahre in der Politik aus einem Menschen?

Eine Runde Berlin mit Renate Künast II

Renate Künast spricht über den persönlichen Panzer, den sie sich mit der Zeit zulegt hat. „Leute wundern sich, wenn ich sage, dass ich eigentlich klein und schüchtern bin. Aber da komme ich her“, sagt sie. Das politische Geschäft vergleicht sie mit ihrem einstigen Job im Knast, um bestehen zu können, brauche es „Hornhaut auf der Seele“. Außerdem kritisiert sie den unterschiedlichen Umgang mit Männern und Frauen: „Wenn Frauen engagiert reden, sind sie angeblich hysterisch.“

Im Podcast geht es auch um die deutsche Wiedervereinigung, die Künast hier in Berlin begleitet hat (sie hat u.a. an der neuen Landesverfassung mitgearbeitet), die Frage, warum es den Berliner Grünen nie gelungen ist, das Rote Rathaus zu erobern, die Friedrichstraße (na klar!) und Robert Habeck als Polit-Popstar.