fünf Aktenordner, 2000 Seiten und einen Monat Zeit. Wer noch etwas gegen Gigagrünheide vorzubringen hat, möge jetzt sprechen oder für immer schweigen. Seit gestern liegen die Unterlagen zur Tesla-Ansiedlung im Rathaus Grünheide aus, darin kann nun ebenso Explosives gesucht werden wie im Wald nebenan (Kampfmittelbeseitigung) – obwohl der Deal noch gar nicht ausgedealt ist. Drüben im ähnlich schönen Kalifornien soll aber „in wenigen Tagen“ über den Kaufvertrag für das Grundstück entschieden werden, hieß es gestern aus Potsdam, wo der Haushaltsausschuss des Landtags am Donnerstag zustimmen soll.
Mein Kollege Kevin P. Hoffmann ist mal rüber in den Blätterwald und hat Erstaunliches gefunden, zum Beispiel den einzigen freien Parkplatz vor dem Rathaus – den mit der Ladesäule für E-Autos. In einem Schaukasten hängt ein offener Brief, in dem Bürgermeister Arne Christiani davor warnt, „unsere einmalige Chance“ Tesla durch „übereilten Aktionismus und Spekulationen“ zu gefährden.
Dass auf dem Gelände der geplanten Tesla-Fabrik anders als bisher bekannt auch ein Gaskraftwerk entstehen soll und somit nicht ganz die 100 Prozent erneuerbare Energien angezapft werden (die vor allem Woidke gelobt hatte), dürfte den geneigten Grünheider weniger erzürnen als die Tatsache, dass es sich bei großen Teilen des ausgewiesenen Gebiets um ein Wasserschutzgebiet handelt.