die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Katja Suding ist „nachdenklich“ in diese Woche gestartet. „Was ist das Leben wert, wenn wir uns die Freiheit zu leben nehmen lassen?“, schrieb sie via Twitter. Die Antwort kam als Gegenfrage: „Wie frei ist man denn noch gleich, wenn man nicht mehr am Leben ist?“
Die (Nicht-)Freiheit ist eine der grundlegenden Variablen der Coronakrise. Keiner weiß genau, keiner kann genau wissen, wie viele Einschränkungen tatsächlich geboten und wie lange wir gezwungen sind, sie auszuhalten. Es ist deshalb wichtig, die politischen Maßnahmen immer wieder zu hinterfragen. Es ist aber mindestens genauso wichtig, sich an die gegebenen Verordnungen zu halten und zu verstehen, dass sie durch eine absolute Notlage begründet sind. „Alle über 70-Jährigen in Quarantäne – was für ein Irrsinn“, schrieb uns vergangene Woche eine Checkpoint-Leserin (obwohl das „nur“ eine Empfehlung war). „Ich selbst bin 27 Jahre und versuche jegliche Kontakte zu meiden“, schrieb ich zurück. Dieses Virus ist da und gefährlich und zum Wohle aller bedeutet das für eine Weile: sich selbst einschränken. Denn auch wenn viel gerade ungewiss ist, ist eins ziemlich sicher: Es kann nur gut werden, wenn wir jetzt verzichten.
Was passiert, wenn sich eine Situation so zuspitzt, dass sie kaum mehr zu kontrollieren ist, zeigt sich im rund 200 km entfernten Wolfsburg: Bereits 17 BewohnerInnen des Hanns-Lilje-Heims für alte und demente Menschen sind hier an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.