heute vor genau 35 Jahren herrschte in Berlin dicke Luft. Eine Smog-Warnstufe war bereits ausgerufen worden und weil die Berliner:innen jeglicher Appelle zum Trotz nicht auf ihre Fahrzeuge verzichteten, wurde aus der Warnstufe eine Alarmstufe und das Fahren nicht-schadstoffarmer Autos durch den West-Berliner Senat verboten. Die Polizei richtete Kontrollposten ein, man bemühte sich um Ausnahmegenehmigungen. „Vor das Problem gestellt, welche Fahrt denn nun im Detail erlaubt oder verboten ist, wählten viele einfach 110, als Notrufnummer überall bekannt. Dies lässt den Schluss zu, dass uns hier ein wirklicher Notfall, die ersatzlose Streichung des benzinbetriebenen Hausfreunds, in eine vorübergehende Existenzkrise gestürzt hat“, schrieb der Tagesspiegel damals (die ganze Geschichte, ausgegraben und aufgeschrieben von Sigrid Kneist, lesen Sie hier). Spoiler: Nach 48 Stunden war die Krise schon wieder beendet & das Verbot aufgehoben; ein kräftiger Ostwind hatte die Schadstoffe weggeweht. Und damit zurück in die Gegenwart.
Weil’s eine autofreie Innenstadt mit der SPD wohl eher nicht geben wird, plädiert Berlins grüne Verkehrssenatorin Bettina Jarasch jetzt für viele „autofreie Oasen“ aka Kiezblicks. Das Ziel: „So wenig Autos wie möglich – und die natürlich emissionsfrei“. (Q: rbb)
Die Bearbeitung privater Anzeigen gegen Falschparker hat die Berliner Polizei derweil mehr oder minder eingestellt. 34.000 von 43.351 Fälle wurden im vergangenen Jahr nicht verfolgt. „In der Bußgeldstelle werden die Eingänge mit jeweils zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen geprüft und nach pflichtgemäßem Ermessen entschieden, ob aufgrund der Anzeigen jeweils ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wird“, so der vage Erklärungsversuch.