heute vor genau 35 Jahren herrschte in Berlin dicke Luft. Eine Smog-Warnstufe war bereits ausgerufen worden und weil die Berliner:innen jeglicher Appelle zum Trotz nicht auf ihre Fahrzeuge verzichteten, wurde aus der Warnstufe eine Alarmstufe und das Fahren nicht-schadstoffarmer Autos durch den West-Berliner Senat verboten. Die Polizei richtete Kontrollposten ein, man bemühte sich um Ausnahmegenehmigungen. „Vor das Problem gestellt, welche Fahrt denn nun im Detail erlaubt oder verboten ist, wählten viele einfach 110, als Notrufnummer überall bekannt. Dies lässt den Schluss zu, dass uns hier ein wirklicher Notfall, die ersatzlose Streichung des benzinbetriebenen Hausfreunds, in eine vorübergehende Existenzkrise gestürzt hat“, schrieb der Tagesspiegel damals (die ganze Geschichte, ausgegraben und aufgeschrieben von Sigrid Kneist, lesen Sie hier). Spoiler: Nach 48 Stunden war die Krise schon wieder beendet & das Verbot aufgehoben; ein kräftiger Ostwind hatte die Schadstoffe weggeweht. Und damit zurück in die Gegenwart.
Weil’s eine autofreie Innenstadt mit der SPD wohl eher nicht geben wird, plädiert Berlins grüne Verkehrssenatorin Bettina Jarasch jetzt für viele „autofreie Oasen“ aka Kiezblicks. Das Ziel: „So wenig Autos wie möglich – und die natürlich emissionsfrei“. (Q: rbb)
Die Bearbeitung privater Anzeigen gegen Falschparker hat die Berliner Polizei derweil mehr oder minder eingestellt. 34.000 von 43.351 Fälle wurden im vergangenen Jahr nicht verfolgt. „In der Bußgeldstelle werden die Eingänge mit jeweils zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen geprüft und nach pflichtgemäßem Ermessen entschieden, ob aufgrund der Anzeigen jeweils ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wird“, so der vage Erklärungsversuch. Immerhin: Digitale Anzeigen haben laut Präsidium den Vorteil, dass die Daten unmittelbar in die elektronische Akte importiert werden, während 94 Prozent der „Papieranzeigen“ gleich im Müll landen. Der Grund: „Papieranzeigen liegen bei der Bearbeitungspriorität in Konkurrenz mit anderen termin- und fristgebundenen Papierposteingängen.“
Apropos Priorität: „Die große Herausforderung in dieser Phase der Pandemie ist es, die Grundversorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten“, sagte Berlins Regierende Franziska Giffey am Wochenende (Q: Bams). Sollte dies bei Personalausfällen von mehr als 30 Prozent nicht mehr möglich sein, hält sie es für eine Option, eine sogenannte „Arbeitsquarantäne“ einzuführen und symptomfreie Infizierte im Ausnahmefall zur Arbeit kommen zu lassen.„Wer im Wasserwerk allein eine Maschine bedient, wer bei der Feuerwehr einen Brand löscht, kann das auch ohne größere Probleme mit symptomfreier Corona-Infektion tun“, sagte Giffey. „Betroffene müssen das freiwillig entscheiden,“ ergänzte eine Sprecherin auf Anfrage. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote wollte sich erst mal lieber nicht äußern. Und wir nominieren an dieser Stelle schon mal das Unwort des Jahres.
Kann man „überlastet“ steigern? „Die Pandemie und die aktuellen Inzidenzen sind im Begriff, die öffentliche Verwaltung auch jenseits der Pandemiebekämpfung lahmzulegen“, schreibt Jochen Biedermann, Stadtrat und stllv. Bürgermeister in Neukölln. Eine Abfrage in allen zwölf Bezirken zeigt: Noch variiert der Krankenstand zwischen zehn und 30 Prozent – zumindest da, wo er überhaupt erfasst wird. Dem Bezirksamt Mitte etwa ist eine entsprechende Auswertung „aus strukturellen und technischen Gründen“ nicht möglich. Die begehrten Informationen würden „ausschließlich“ von der Senatsverwaltung für Finanzen ermittelt und bereitgestellt; der letzte Bericht liege für September 2021 seit dem 25.11.2021 vor. Behörden-Ping! Fragen wir doch gleich mal die Finanzverwaltung: „Die Auswertungen der Statistikstelle Personal beruhen auf Sekundärdaten“, heißt es da. Und: „Wie das Bezirksamt Mitte selbst mitteilt, hat es seinen letzten Bericht an die Senatsverwaltung für Finanzen ja am 25. November übermittelt.“ Pong. Berlin weiß, dass es nicht weiß.
Nun denn. Bleiben wir noch kurz in Mitte. „Liebes Bezirksamt Mitte, mein Opa, den ihr zur Wahl der Senior*innenvertretung angeschrieben habt, ist vor 16 Jahren verstorben. Ist wohl sehr lange her, dass ihr eure Meldedaten aktualisiert habt“, schreibt Grünen-MdA Taylan Kurt via Twitter. „PS: Er hätte den Brief nicht verstanden, er konnte kaum deutsch. #mehrsprachigkeit“ Wahlpanne, die nächste.
Wahlpanne, die letzte: Gut vier Monate nach der Bundes- und Landtagswahl hat der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags 2105 Einsprüche registriert, davon 90 Prozent aus Berlin (Q: rbb). Die Prüfung soll „allerspätestens“ Ende 2022 abgeschlossen sein. Es kommentiert der Berliner Journalist und Verfassungsblog-Autor Maximilian Steinbeis: „Es ist ja auch nicht so, dass das den Schaden ungeschehen macht. (…) Es geht auch einfach darum, die Berliner Verwaltung mit dieser Schweinerei nicht davon kommen zu lassen. Es geht, metaphorisch gesprochen, nicht allein um Delikts-, sondern um Strafrecht: Etwas Unerhörtes ist geschehen, und das muss gesühnt werden. Die Berliner Verwaltung diese Wiederholungswahl noch einmal organisieren zu lassen, so mühsam, teuer, kompliziert und riskant das auch wird, als weithin sichtbares Zeichen dafür, dass so etwas absolut nicht geht – das ist ein Dienst an der Demokratie.“
Anderes Thema: „Berlin ist Start-up-Hauptstadt und Zentrum von Innovation und Nachhaltigkeit.“ So jedenfalls steht es im rot-grün-roten Koalitionsvertrag (Kapitel 18). Na, da werfen wir doch mal einen Blick auf die Ideen, die der Januar 2022 zu bieten hat. Aus Neukölln meldet sich „crooked elements“ mit folgender Erkenntnis: „Unsere Ernährungssituation im Globalen Norden ist sehr gut, sollte man meinen. Trotzdem haben viele Menschen das Gefühl, dass ihnen etwas fehlt.“ Ihre Lösung: Pflanzenmischungen aus ausgewählten Superfoods, Vitalpilzen und Heilkräutern in einer veganen Cellulose-Kapsel, „die deinen Alltag positiv beeinflussen können“. Selbstverständlich vegan- und bio-zertifiziert! In Prenzlauer Berg verspricht „independesk“ derweil gleich „zwei der großen Probleme des mobilen Arbeitens zu lösen“: Bei der Suche nach einem geeigneten Büro in der Umgebung, finden sich auf der Plattform „mehr und mehr anmietbare Arbeitsplätze, an denen Hunde willkommen und Kinder professionell betreut sind.“ Dazu der Tweet von @muerbimaddi: „wann kommt endlich mal ein berliner startup das wirklich nützlich ist zb ne handwerker firma“.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Ausnahmezustand im Ausnahmezustand: Sturmtief Nadia hat am Wochenende mit Böen von bis zu 100 km/h die Stadt durchwirbelt. Mehr als 250 Mal rückte Berlins Feuerwehr allein in der Nacht zu Sonntag aus. Im brandenburgischen Beelitz verletzte ein Wahlplakat einen Fußgänger tödlich.
Nichts Neues gibt’s vom Berliner Bündnis für Bauen und Wohnen. Das Gremium konnte sich bei seiner ersten Sitzung am Freitag nicht auf eine Erklärung über die gemeinsamen Ziele verständigen. So rund der Tisch auch sei mag, es bleiben Ecken und Kanten.
Nie wieder Platte, schreiben derweil Rita und Michael Wolffsohn, Eigentümer der Gartenstadt Atlantic, in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel (T+). „Diese seelenlosen Massenunterkünfte, übereinander geschichtete und nebeneinander hingeknallte Schlafstellen, sind weltweit soziale und politische Pulverfässer.“ Und Zündstoff gibt’s auf dem Berliner Wohnungsmarkt schon genug.
Auch hier kann’s mal knallen: Das Straßen- und Grünflächenamt Mitte sucht ab dem 01.03.2022 unbefristet einen Beamten (m/w/d) im Beschwerde- und Impulsmanagement. Das 2021 eingerichtete Beschwerdecenter „soll dabei helfen Hemmschwellen gegenüber den Behörden abzubauen und Bürger*innen ermutigen ihre Ideen, Kritik oder auch mal ein Dankeschön an die Verwaltung loszuwerden“. Alternativ können Sie sich natürlich jederzeit auch an uns wenden: checkpoint@tagesspiegel.de.
Warum kracht‘s an Berlins Schulen? Mithilfe einer Studie will der Senat untersuchen lassen, ob und welche politischen und religiösen Konflikte es unter Kindern und Jugendlichen gibt. Kritik bleibt nicht aus. Die Kolleg:innen Alexander Fröhlich, Frank Bachner und Susanne Vieth-Entus haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst (hier zu lesen mit T+).
Eine tierisch gute Nachricht: Bald ist der Winter geschafft. Zumindest haben zwei Turmfalken ihren Frühlingsgefühlen auf dem Alexanderplatz schon mal freien Lauf gelassen. So sehr, „dass sie menschliche Voyeure selbst dann ignorieren, wenn diese beim Fotografieren glückselig glucksen“. (Foto hier)
Eine tierisch traurige Nachricht: Nachdem die Bulldoge Hannelore aus einer Pension bei Sagast verschwunden und von seinem Frauchen über eine ganzseitige Anzeige im Tagesspiegel-E-Paper gesucht wurde (siehe CP vom 13.01.), herrscht nun die Gewissheit, dass die Hündin tot ist. „Die Pensionsbesitzer haben sich aus eigenem Antrieb heraus dazu entschieden, den Teich auf ihrem Grundstück abzupumpen, wobei Hanni zum Vorschein kam“, schreibt uns Janice Richter.
Huba Huba Birthday! Das Marsupilami feiert seinen 70. Geburtstag (heute!) – und kommt nach Berlin (bald!)! Anfang August soll das Marsupilami-Album „Das Humboldt-Tier“ von Zeichner „Flix“ erscheinen. Es handelt davon, wie das Marsupilami von Alexander von Humboldt nach Berlin gebracht, 150 Jahre im Naturkundemuseum verstaut und in den 1930er Jahren mit Hilfe von Magie zum Leben erweckt wird.
Und damit zum Sport: Union Berlin trifft im DFB-Viertelfinale zuhause auf die Kiezkicker von St. Pauli. Fehlen wird Stürmer Maaaaaax Kruse, der kurz vor Transferschluss überraschend zum VfL Wolfsburg wechselt, weil es „ein Angebot das langfristig und hoch dotiert ist“. Kruse bittet um „Verständnis“.
Die Lösung des Wochenrätsels vom Checkpoint Wochenende lautet: Astrid-Sabine Busse bemühte sich um Klarheit und erklärte dabei, sie würde Amtsarzt Patrick Larscheid nicht…
c) sein Bienchen wegnehmen.
Zitat
„Für die Kirche in Deutschland ist #OutInChurch ein dringender Anstoß, den ich ausdrücklich unterstütze.“
Berlins Erzbischof Heiner Koch im Tagesspiegel-Interview (T+)
Tweet des Tages
MRT ja eigentlich auch irgendwie ne Technoperformance nur ohne Tanzen, also quasi wie Berliner Clubs in der Deltawelle.
Stadtleben
Essen & Trinken – Frühstück am Morgen? Ein Konstrukt! Seine kiezbekannten Geheimrezept-Happen serviert das Prenzlberger 44 Brekkie bis zum späten Nachmittag, kommt das alteingesessene Berlin-Klientel schließlich nie vor 14 Uhr. In der Friedrichshainer Gabriel-Max-Straße 2 hat das Lokal jetzt eine zweite brummende Dépendance aufgeschlagen – die neuen Räume sind schlichter als das Original, doch Profi-Kaffee und Frühstückskuchen gibt’s auch to go zum Morgenflaniergang rund um den Boxhagener Platz. Keinesfalls verpassen: Die überquellend-dekadenten „Egg Drops“, die Lachs, Avocado oder Bacon in einer weichen Rührei-Cheddar-Brioche verpacken (ab 4,50 Euro) – und dazu einen Frühstückscocktail! Wenn das kein guter Morgen wird? 9-16 Uhr, S+U-Bhf Warschauer Straße
Neu in Mitte – Wo fantastische Tierwesen wirklich zu finden sind? In Tiergarten! Genauer: In der Gemäldegalerie, die ab morgen eine neue Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts beherbergt. Bis Anfang Juni hängen Wolpertinger und schaurige Drachengetiere in den Hallen des Museums, Höllenbilder und Mythenszenen – gezeigt werden 30 Druckgrafiken aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, von Cranach bis Bonasone. Stetes Motiv ist dabei der Wandel des reinen Guten zum grausamen Horror: Wer sich davon nicht abschrecken lässt, ersteht unter diesem Link ein Ticket (acht/vier Euro). Di-Fr 10-18, Sa-So 11-18 Uhr
Hörspazieren – Der neongrelle Kiez-Supermarkt mag nicht zu den favorisierten Feierabend-Ausflügen gehören – das ändert sich, sobald sich gelangweilte Einkaufende ihre Kopfhörer auf die Ohren setzen: In seinem halbstündigen Hörspaziergang lotst das Projekt „Serviervorschlag“ Lauschende durch die Ladengänge, weg vom Sonderangebot und hin zu Geschichten, die zumeist verborgen bleiben. Zu Wort kommen Erntende und Landwirt:innen, die in ehrlich-rauen O-Tönen von Saisonarbeit und Produktionsalltag berichten. Der Audiowalk ist in jedem größeren Supermarkt spazierbar, der Download ist kostenlos. Damit das fixe Mikroabenteuer nicht zum Omikron-Gedränge wird, empfiehlt die Autorin einen späten Trip zwischen 21 und 22 Uhr, wenn die Gänge herrlich leer liegen – und die spontane Kühlregalblockade niemanden stört.
Plätze sichern – An abenteuerliche Langstreckenflüge ist derzeit nur schwer zu denken. Grund, sich der geballten Nostalgie hinzugeben: Seit dem Herbst führt der Berliner Museumsdienst durch den eigentlich unzugänglichen, hochtrabend verabschiedeten Flughafen Tegel. Auf drei Kilometern wandeln Neugierige entlang verlassener Terminals, hinauf aufs Flugfeld und bis in den gigantischen Lufthansa-Hangar. Wie viele Flugzeuge dort wohl hineinpassen? Antworten, Trivia und Endlos-Info zu Architektur und Zukunft des Areals verrät der Museumsdienst stets freitags und samstags (12 und 14 Uhr) – einen umkämpften Gratis-Platz ergattern Sie unter diesem Link. Meine Reinickendorf-Kollegin Lisa Erzsa Weil hat die Tour für ihren Newsletter ausprobiert: zur Steigerung der Vorfreude bitte hier entlang.
Grübelstoff – Von der Flughafenleiche zu geheimen Amtskatakomben: In welchem berüchtigten Berliner Gebäude würden Sie gern einmal hinter die Kulissen spähen?
„Wir sind die Neuen“
60 der insgesamt 147 Parlamentarier sind in dieser Legislaturperiode neu im Berliner Abgeordnetenhaus. Im Checkpoint stellen wir sie vor.
Name: Stefanie Bung (CDU)
Beruf: Selbstständige Projektmanagerin (im Baubereich)
Alter: 43 Jahre
Wahlkreis: Charlottenburg-Wilmersdorf (WK 7)
Berliner Lieblingsort: „Der Rüdesheimer Platz ist nicht nur einer der schönsten Plätze in Berlin, dort kommen Menschen aus der ganzen Stadt und insbesondere aus meinem Wahlkreis zusammen. Mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ist für mich eine große Freude.“
Eine Sache, auf die ich mich 2022 in Berlin freue: „Ich würde mich riesig freuen, wenn Corona halbwegs überwunden wird und wir wieder ein maskenfreies und normales Leben führen können.“
Foto: Ines Grabner
>Berlin heute
Verkehr – BVG: Bis Freitag ist die U7 zwischen U Jakob-Kaiser-Platz und U Richard-Wagner-Platz unterbrochen, es fährt ein Ersatzverkehr.
Gesamtes Stadtgebiet: Aufgrund von Demonstrationszügen kommt es ab dem Nachmittag in der ganzen Stadt zu Verkehrseinschränkungen. Besonders betroffen sind Hauptstraßen in Mitte, Marzahn-Hellersdorf, Spandau, Lichtenberg und Reinickendorf.
Salzufer (Charlottenburg): Sperrung zwischen Straße des 17. Juni und Englischer Straße, Fuß- und Radverkehr frei (bis Dezember).
Müggelseedamm (Friedrichshagen): Sperrung für den Kfz-Verkehr in Höhe Josef-Nawrocki-Straße, eine Umleitung ist ausgewiesen.
Ringstraße (Lichterfelde): Sperrung der Anbindung an die Drakestraße, Fuß- und Radverkehr darf passieren (bis Ende März).
Berliner Straße (Pankow): Zwischen Esplanade und Bornholmer Straße/Wisbyer Straße ist in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen verfügbar (bis November).
Wisbyer Straße (Prenzlauer Berg): Zwischen Lewaldstraße und Scherenbergstraße wird die Fahrbahn in Richtung Prenzlauer Allee auf einen Fahrstreifen verengt (für zwei Monate).
Manteuffelstraße (Tempelhof): In Richtung Boelckestraße ist zwischen Burgemeisterstraße und Friedrich-Wilhelm-Straße nur eine Spur befahrbar (bis voraussichtlich August).
Müggelheimer Straße (Köpenick): In Richtung Lange Brücke ist vor der Amtsstraße nur ein Fahrstreifen frei (für zwei Wochen, tgl. 9-14 Uhr).
Wilhelmstraße (Spandau): In Richtung Gatower Straße steht vor der Schmidt-Knobelsdorf-Straße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (für ca. zwei Wochen).
Demonstration – Auch am heutigen Montag steht die Stadt im Zeichen selbsternannter „Corona-Spaziergänge“ und deren Gegendemonstrationen: Unter anderem kommen zwischen Alexanderplatz und Unter den Linden 1000 Personen im Rahmen einer „Lauf-Demo“ zusammen (17.30-23 Uhr), auf derselben Strecke protestiert auch ein „Friedlicher Lampion- und Lichterumzug für eine freie Impfentscheidung“ mit 250 Teilnehmenden (18.32-20 Uhr, „Aufbruch21“). Unter dem Motto „Pflege steht auf – Nein zur Covid-19-Impfpflicht“ demonstrieren 250 Personen vor dem Gesundheitsministerium (16-18 Uhr). Gegen die „Corona-Spaziergänge“ protestieren unter anderem Die Linke Spandau mit 200 Teilnehmenden („Spandau stellt sich quer“, 18-20 Uhr, Moritzstraße) und Die Grünen Tempelhof-Schöneberg mit 100 Mitstreitenden („Solidarität in der Pandemie“, 18-19 Uhr, Tempelhofer Damm). „Für Solidarität und gegen rechte Unterwanderung“ gehen 200 Demonstrierende auf die Berliner Straße in Reinickendorf (18-19 Uhr), unter dem Motto „Geradedenken gegen Querdenken und Rechts“ stellt sich der „Geradedenken e.V.“ den „Corona-Spaziergängen“ am Alexanderplatz entgegen (17.30-22 Uhr, 70 Personen). Quer durch Pankow rollt zudem ein „Reptiloider Fahrradkorso“ mit 50 Radelnden („Impfen ist Liebe!“, 17-19 Uhr). Unabhängig von Corona ruft die Gewerkschaft Verdi zu einer „Streikkundgebung der privaten Banken und der Postbank“ in der Charlottenburger Otto-Suhr-Allee 6-16 (50 Personen, 9-10 Uhr).
Gericht – Im Prozess gegen einen 31-Jährigen, der auf der Stadtautobahn A100 mit seinem Auto Jagd auf Motorradfahrer gemacht und mehrere Menschen verletzt haben soll, geht weiter – es zeichnet sich ein Urteil ab. Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einer Tat aus „wahnhaft religiösen und islamistisch geprägten Motiven“ aus. Sie strebt die weitere Unterbringung des Irakers in einem psychiatrischen Krankenhaus an (13 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 700).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Helmut Baumann (83), Tänzer, Choreograf, Schauspieler und Musicalregisseur / Sebastian Baumgarten (53), Theaterregisseur und Intendant, u.a. Maxim Gorki und Komische Oper / Michael Degen (90), Schauspieler, Regisseur und Autor / Ulrich Khuon (71), Intendant des Deutschen Theaters und ehem. Präsident des Deutschen Bühnenvereins / Ramona Kühne (42), Profiboxerin / Fabian Kreil (22), „Lieber Fabian, als Teilzeitberliner wünschen Dir Deine Eltern zu heutigen 22. Tortenschlacht alles Liebe und Gute. Träum weiter groß und bleib so wie Du bist ♥️“ / Lydia (43), „Dass ich heute zur Durchschnittsberlinerin geworden bin, feiere ich mit einem (oder zwei) Eierlikörpfannkuchen. Happy birthday to me!“ / Jill Marowski, „Supertolle Tochter wird 48“ / Helke Sander (85), Filmregisseurin, Schauspielerin und Autorin / Thomas Schadt (65), Dokumentarfilmregisseur, Kameramann und Fotograf / Remzi Uyguner (62), „Dem Supertypen von fairmieten-fairwohnen, TBB und überhaupt einen herzlichen Glückwunsch!“ / „Wir gratulieren dem eifrigen Tagesspiegel-Leser Peter Wesser ganz herzlich und wünschen ihm viel Glück und Gesundheit. Mary und Tom“ / Jenny Wolf (43), ehem. Eisschnellläuferin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – In memoriam: Andreas Bunschuh, verstorben am 31. Januar 2019 / Hans Walter Göllner, * 25. September 1947, Ltd. Baudirektor a.D. / Hans-Jürgen Rimkus, * 2. März 1941, ehem. Verwaltungsleitung des Behring-Krankenhauses / Dr. Manfred Ringmacher, * 2. September 1951
Stolperstein – Alfred Löhnberg wurde am 19. Juni 1877 in Duisburg geboren. Im Dezember 1942 deportierten die Nationalsozialisten den Kaufmann vom Anhalter Bahnhof aus nach Theresienstadt – heute vor 79 Jahren wurde er dort ermordet. An Alfred Löhnbergs ehemaligem Wohnort in der Kreuzberger Yorckstraße 74 liegt zu seinem Gedenken ein Stolperstein.
Encore
Bittersüße Angelegenheiten zum Schluss: „Diesen Kuchen habe ich gebacken. Für einen Kindergeburtstag. Die Hälfte kam zurück: ‚War den Kindern zu mächtig.‘ Prenzlauer Berg. Alle verrückt“, schrieb die Journalistin Nicole Diekmann am Wochenende via Twitter (Foto hier). „Anfängerfehler“, kontert User @justthore. „Einfach aus den Smarties einen ‚Vegan‘ Schriftzug auf den Kuchen, dann das ganze in einen Fjällräven Rucksack pressen und per Lastenrad über die Kollwitzstraße anliefern. Schon wird der Kuchen akzeptiert.“ Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Loriot: Früher war mehr Zucker. Team Checkpoint jedenfalls hätte ihn genommen.
Alle Zutaten für diesen Newsletter zusammengemixt haben Lotte Buschenhagen (Stadtleben), Robert Kiesel, und Cristina Marina (Frühschicht). Morgen liefert Ihnen hier Julius Betschka wieder die bittersüßen Berlin-Nachrichten. Machen Sie’s gut.
Ihre Ann-Kathrin Hipp