ob heute alles glatt geht? Hoffentlich nicht. Denn Berlins Bürgersteige sind gerade so eisig wie das Klima in der Großen Koalition der Geschrumpften. Da hilft auch kein Streusalz in den Augen: Diesem Ende von Merkels Regierung wohnt kein Zauber inne – egal, wie lange es sich noch hinzieht. Schlittern wir also schleunigst rüber zum Berliner Senat, der heute über die Ausrufung einer Klimanotlage beraten will. Natürlich vermeldet auch der örtliche Koalitions-Wetterbericht regelmäßig Tag- und Nachtfrust. Rot, Rot und Grün scheinen sich selten grün zu sein, die Grünen wollen jetzt sogar noch mal beim Mietendeckel nachbessern. Aber bei aller gegenseitigen Deckelung: Das Eis dieser Koalition ist dick genug, es trägt noch eine Weile. Auch wenn immer wieder jemand drauf ausrutscht.
Berlins Stadtschloss wird schon vor der Eröffnung zum Ballast der Republik. Im Humboldtforum sollte auch ein Utensil des DDR-Palastes, der für den Aufbau der betonierten Schlossattrappe abgerissen wurde, wieder aufgestellt werden: Die Gläserne Blume, die einst glänzend den Empfangssaal schmückte, sollte als kleineres Modell wiederkehren. Da aber nur einer der beiden Urheber an der Palast-Kopie für das Kopie-Schloss beteiligt war, zersplitterte die Idee vor Gericht. Auch der Plan, die originale Blume aus Stahl und Glas zu sanieren, die fünf Tonnen schwer in einem Depot in Spandau verrottet, scheint nun zu scheitern. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) lässt dazu auf eine Parlamentsanfrage (via „Berliner Zeitung“) wissen: „Die vergilbten Kleber zu entfernen und zu ersetzen, die beim Bau des Objekts verwendet wurden, ist nach Aussage verschiedener Restauratoren nicht nur aufwändig, sondern birgt vor allem die Gefahr, die Originalelemente aus lndustrieflachglas zu beschädigen.“ So passiert also berlinisch erst mal nüschte – und danach guckt man, ob man weitersieht.