juten Tach! Oder wie man sich heute in der Mitte der Hauptstadt zuruft: Bundestachchen! Am Vormittag konstituiert sich das neu gewählte Parlament – von den 630 Abgeordneten sind 230 neu in Berlin dabei. Der Berliner Gregor Gysi darf als dienstältester Bundestagler die Eröffnungsrede halten. Der 77-Jährige, der nach dem Zusammenbruch der DDR aus der Staatspartei SED die PDS formte und später mit SPD-Flüchtling Oskar Lafontaine daraus die Linke machte, kann sich dabei auf den ostdeutschen Schriftsteller Stefan Heym berufen. Der sprach im November 1994 als parteiloser, mit 81 Jahren ältester Abgeordneter für die PDS die ersten Sätze im damals neuen Bundestag (unter Protest der Unionsfraktion) und hinterließ bis heute gültige Worte: „Deutschland, und gerade das vereinigte, hat eine Bedeutung in der Welt gewonnen, der voll zu entsprechen wir erst noch lernen müssen. Denn es geht nicht darum, unser Gewicht vornehmlich zum unmittelbaren eigenen Vorteil in die Waagschale zu werfen, sondern das Überleben künftiger Generationen zu sichern.“ Mehr als drei Jahrzehnte später bleibt dies weiterhin täglich zu tun.
Wir kommen zu Wohnopoly – dem alltäglichen Wahnsinn mit echten Menschenfiguren, genannt Mieterinnen und Mieter. Jährlich sind mehr als 10.000 Berliner Haushalte von Eigenbedarfskündigungen betroffen, schätzt der Mieterverein. Dies soll nach Ansicht verschiedener Initiativen nun ein Ende haben – zumindest, wenn man schon mehr als 30 Jahre im Kiez verwurzelt ist.
„Wohnungen sollen ein Zuhause bleiben und kein Spekulationsobjekt sein“, sagte Friedrichshain-Kreuzbergs Bürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) am Rande einer Protestaktion vor ihrem Rathaus am Montag. Nach dem Willen eines Bündnisses aus Mieter- und Sozialverbänden sollen Eigenbedarfskündigungen künftig nur noch für Eigentümer oder ihre Verwandten ersten Grades möglich sein. Zudem sollen Mieterinnen und Mieter ab 80 Jahren und solche, die schon 30 Jahre im Kiez wohnen, durch eine Härtefallregelung geschützt werden.
Wie denken Sie darüber? Sollte Eigentum auch zu mehr Mieterschutz verpflichten? Und braucht Berlin einen Schutz für Alteingesessene? Schreiben Sie uns Ihre Meinungen und stimmen Sie ab – natürlich auch, wenn Sie noch neu in Berlin sind.

Paris n’aime pas les voitures. Rund 500 Straßen in der französischen Hauptstadt könnten autofreie Fußgängerzonen werden, rund 10.000 Parkplätze sollen wegfallen – so lautet das Ergebnis eines Volksentscheides, an dem allerdings nur vier Prozent der Wahlberechtigten teilnahmen.
„Paris ist die europäische Zu-Fuß-Geh-Metropole“, schwärmt Roland Stimpel, Vorstand von Fuss e.V., am Checkpoint-Telefon – während er zufälligerweise gerade durch die Rues von Paris flaniert. Rund die Hälfte der Strecken legten die Pariser à pied zurück, ein weiteres Drittel mit den Öffentlichen. „Motorisierter Individualverkehr ist in dieser engen Stadt schon lange eine Restgröße“, sagt Stimpel, der auch die geringe Beteiligung am Entscheid nicht schlimm findet. „Man kann es auch so sehen: Nur 1,3 Prozent der Wahlberechtigten haben sich aufgerafft, für den Erhalt der Parkplätze zu stimmen.”
Nach Stimpels Beobachtungen gehen die Franzosen das Thema Mobilität pragmatischer und weniger kulturkämpferisch an. Der ADAC Berlin-Brandenburg dagegen „rät grundsätzlich davon ab, Verkehrskonzepte anderer Städte Berlin überstülpen zu wollen“. Die Abhängigkeit der Menschen sei in Berlin „viel zu groß“, um über Verbote nachzudenken. „Hier müssen noch viele Hausaufgaben gemacht werden, damit das ein vernünftiges Szenario sein kann.“ Auch Stimpel glaubt nicht an die große Lösung für Berlins Verkehrsverpuffung. „Es braucht nicht ein Riesenprojekt, sondern 1000 kleine Veränderungen an 1000 Ecken.“ Oder zumindest 500.
Der Berliner Senat erkundet weiterhin die Stadt, die er eigentlich regieren soll. Heute geht es auf Bezirkstour nach Tempelhof-Schöneberg, weshalb die Senatspressekonferenz mal wieder kurzfristig ausfällt. Aber was hätte Berlins Stadtregierung der Öffentlichkeit auch zu verkünden?
Dass die vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) groß angekündigte Verwaltungsreform weiterhin stockt? Dass der durchgedrückte Sparhaushalt ausgezeichnete kultur- und bildungspolitische Träger kurzfristig an den Rand ihrer Existenz treibt und nun selbst den Hauptpersonalrat der Landesbeschäftigten auf die Barrikade bringt? Dass es noch keine Umfahrung für die gesperrte Autobahnbrücke gibt, die Berlins Westen lahmlegt? Oder dass vollmundig versprochene Gesetzesvorhaben oder Reformkonzepte, etwa für das spottbillige Anwohnerparken oder den Drogenumschlagplatz Görlitzer Park, bislang nicht über das Stadium der Ankündigung hinausgekommen sind?
„Wenn man sich anschaut, mit welch atemberaubend langsamen Tempo die schwarz-rote Koalition selbst die Dinge angeht, auf die sie Einfluss hat, muss man feststellen: Das reicht nicht!“, hat vor kurzem mein Kollege Daniel Böldt kommentiert. Bei seinem Start hatte Kai Wegner noch angekündigt: „Machen ist wie wollen, nur krasser. Lassen Sie uns einfach mal krass machen.“ Der erste Satz stammt aus einem Schlagersong (Video hier); das Lied geht so weiter: „Lass es uns doch einfach riskieren / Wir haben nichts zu verlieren. / Ich hab gezögert jahrelang. / Wann fängt das echte Leben an?“

Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Kaweh Niroomand lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030. Sie wollen auch eine Idee einbringen? Dann machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir freuen uns!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Mach’s gut, altes Haus? Das Immobilienunternehmen Ziegert Group, seit 40 Jahren eine Institution der Berliner Wirtschaft, hat Insolvenz angemeldet. Als Grund nennt die Firma ein „nachhaltig und dauerhaft schlechtes Marktumfeld für den Wohnimmobiliensektor mit hohen Zinsen, steigenden Baukosten und einer negativ geprägten Stimmung unter Immobilienkäufern“. Ziegert hat bisher 20.000 Eigentumswohnungen in meist aufgeteilten Mehrfamilienhäusern an Privatpersonen verkauft. Wie es in neu geplanten, aber noch nicht fertigen Wohnquartieren am Kiehlufer in Neukölln, auf der Mierendorffinsel in Charlottenburg und am Wendenschloß in Köpenick weitergeht, ist unklar. Und auch, ob die Immobilienblase nun selbst für ihre früheren Profiteure platzt.
Erst Irritieren, dann rekrutieren. „Wir suchen Terroristen (m/w/d)“, heißt es aktuell auf fast 650 Werbebannern in Berlin. Klein darunter: „Finde sie mit uns“. Mit dieser Werbekampagne gewann der Bundesnachrichtendienst immerhin einen Plakatpreis – aber gewinnt er so auch neue Leute? „Pro Jahr wollen wir rund 500 neue Mitarbeitende einstellen, vor allem in IT und Verwaltung“, berichtet BND-Sprecher Martin Heinemann auf Nachfrage. Durch die kernige Kampagne hätten sich die Bewerberzahlen zeitweise verdoppelt. Aktuell arbeiten beim BND rund 6.500 Menschen, die Hälfte davon in Berlin. Ob es dank neuer Schuldenregeln für Verteidigung bald mehr werden, müssen die Geheimdienstler erst noch herausfinden.
Während die Verhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD zur Kleinen Koalition im Bund ziemlich zäh verlaufen, verliert sich Berlins SPD im Klein-Klein. SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey lässt wissen, es wäre „nicht erklärbar“, wenn die unbeliebte SPD-Chefin Saskia Esken ein Regierungsamt übernehme. „Nicht erklärbar ist insbesondere, dass Franziska Giffey sich gegen die Doppelspitze ausspricht“, schreibt wiederum der frühere SPD-Finanzsenator Matthias Kollatz auf Instagram. „Sie spricht dabei offensichtlich für sich und ihre Interessen, aber nicht für den Landesverband Berlin.“ Nun muss nur noch geklärt werden, wie man solche Debatten den Wählerinnen und Wählern erklärt.
So, nun wird es aber Zeit für gute Nachrichten:
In Berlins Kiezen wurden vergangene Woche 252 Fahrräder als gestohlen gemeldet (Klaukarte hier). Das sind nicht weniger als 52 mehr als die Woche davor. Aber Moment mal, wo ist denn jetzt die gute Nachricht? Hier: Am Mittwoch versteigert die Deutsche Bahn ab 15 Uhr damen- und herrenlose Räder im Bahnhof Lichtenberg. Cityräder, Mountainbikes, Rennräder, Pedelecs – „die Auswahl an Fundstücken ist groß“, verspricht die Bahn. Zwei Räder sind immer besser als keins.
Nilo wurde im Februar geboren, lebt in Altglienicke – und ist der 300.000ste Einwohner des Bezirks Treptow-Köpenick. Am Dienstag begrüßte Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) den Neuankömmling mit einem Präsentkorb und einem Baby-Body mit der Aufschrift „Nr. 300.000“ im örtlichen Kiezladen. Alle anderen Eltern blicken nun auf den Bezirk und rufen: Mensch, ist der groß geworden!
Damit sich beim Streit um eine Buddelschaufel niemand auf die Schippe nimmt, sucht das Bezirksamt Lichtenberg nach Streitschlichtern. Zuständig sollen die Schiedspersonen zur vorgerichtlichen Schlichtung bei Fällen von „Beleidigung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Körperverletzung und Nachbarschaftsstreitigkeiten“. Klingt nach einem typischen Berliner Job – und auch die Bezahlung ist ortsüblich: Das Amt ist ehrenamtlich.
Wenn jemand wirklich ganze Arbeit leistet, dann ja wohl die Türsteher vom Berghain: Sie ließen schon vor Jahren den derangierten Elon Musk nicht in den Technotempel vor. Forschende der Freien Universität haben nun Interviews mit Türstehern, Clubbesitzern und DJs geführt, um wissenschaftlich zu ergründen, wer vor Friedrichshains härtester Tür sonst noch so umsonst ansteht. Ihr Fazit: Das Outfit ist nicht alles, um ins Berghain zu kommen, auch das Verhalten in der Warteschlange zählt. Gäste müssten sich „zugleich einfügen und herausstechen“. Wenn Berlinerinnen und Berliner etwas wirklich gut können, dann genau das.
Ich bin kein Berliner! Was jeder Pfannkuchen weiß, hat sich noch nicht bis zur Bäckerei Kamps am Flughafen BER herumgesprochen, wie Ann-Kathrin Hipp berichtet. Hier gibt es sogar „Faschingsberliner“ mit Zuckerguss und Sternchen. Ganz schön olle, diese Kamelle.
Zitat
„Wien ist nicht Berlin.“
Der Berliner SPD-Abgeordnete Jan Lehmann fasst die Bildungsreise des Digitalausschusses nach Österreich scharfsinnig zusammen. Passend dazu erklingt das Lied von Mayberg: „Ich war in Wien / Was soll ich sagen? Hab' mich neu verliebt / Wenn die Fassade bröckelt, wird sie repariert“.
Stadtleben
Verlosung – Ohne Noten, ohne Dirigenten oder Dirigentin und ohne Sitzordnung ... ja, Mensch, wie soll da Klassik funktionieren? Seit zehn Jahren beweist das Stegreif Orchester, dass tolle Musik auch mit einer Prise Chaos entstehen kann. Vielleicht sogar besonders gut. Am 29. und 30. März geben sie in Berlin Konzerte im Theater im Delphi, mit „FREE∃ROICA“, inspiriert von Beethovens Meisterwerk. Wir verlosen 2x2 Karten für den Termin am Sonntag (20 Uhr)! Reguläre Tickets 25/16 Euro, Gustav-Adolf-Straße 2, Tramhaltestelle Prenzlauer Allee/Ostseestr.
Essen & Trinken – Attraktiv sind immer die Angebote. Neulich gab es eine Bockwurst und eine Fußmatte für 10 Euro. Zur Fashion Week zahlte man für eine Bifi-Veggi plus Piccolo schlappe 4 Euro, genau wie zur Grünen Woche für ein Glas Gurken und einen Pfeffi. Keine Frage: Der „Superspäti“, den der Rapper MC Fitti in Prenzlauer Berg seit ein paar Wochen betreibt, ist immer für eine Überraschung gut. Auf das Sortiment im engeren Sinne mag das noch am wenigsten zutreffen. In den Kühlschränken dominiert eine ordentliche, aber nicht unbedingt ungewöhnliche Auswahl an Softdrinks und Bieren, es gibt Kippen und Knabbereien. Etwas ungewöhnlicher ist schon der Merch, der auch im Kühlschrank hängt. Der Superspäti hat eine eigene Linie an T- und Sweat-Shirts. Noch eine Überraschung gibt es mittwochs. Da findet hier ein Comedy-Club hinter der geheimen Tür neben den Kühlschränken statt. Gelegentlich gibt’s Partys und Ausstellungen, ein Tätowierer kam auch schon mal vorbei. Di-Do 14-21 Uhr, Fr, Sa 14-23 Uhr, Prenzlauer Allee 189, Tram-Haltestelle Prenzlauer Allee/Danziger Str.
Noch hingehen – „Freiheit“ ist das Leitmotiv der Ausstellung „I’m not here“, die dem 2022 gestorbenen Fotografen Steve Schapiro gewidmet ist. Neben seinen Filmset-Fotografien von „The Godfather“ oder „Apocalypse Now“ und Bildern vieler Stars reflektieren die Porträts von Protagonist:innen der Bürgerrechtsbewegung seine Auseinandersetzung mit Selbstbestimmung und Gerechtigkeit. Zuletzt begleitete er die „Black-Lives-Matter“-Bewegung (zu sehen noch bis Sonnabend). Am selben Tag endet in der Galerie Camera Work auch die Schau, die an den im Januar verstorbenen deutschen Fotoreporter Thomas Billhardt erinnert. Di-Sa 11-18 Uhr, Eintritt frei, Kantstraße 149, U-Bhf Zoologischer Garten
Berlinbesuch – Tangotanzen ist beliebt an der Spree – die neue Produktion der Gruppe Colectivo ist aber mehr was zum An- und Ab-Gucken. Der Titel sagt schon alles: „Der Tango, eine Frauensache“, es geht um die Evolution der weiblichen Rolle im Tango. Von klassischen Kompositionen bis zu zeitgenössischen Interpretationen präsentiert das Ensemble mit Musiker:innen aus mehreren Ländern am Sonnabend in der Ufa-Fabrik u.a. Werke von Gardel, Piazzolla und Troilo. Dazu tanzen Gabriela Pereira und Benjamin Galian aus Argentinien. Beginn: 20 Uhr, Karten kosten 24/20 Euro, Viktoriastraße 10-18, U-Bhf Ullsteinstr.
Grübelstoff – Fiebern Sie den ersten Spargelstangen entgegen? Offiziell geht es am 10. April los, aber quasi unter der Hand ist in Beelitz schon „ein bisschen was“ zu haben. Oder finden Sie das ein bisschen schräg, wie begierig man sich hierzulande auf diese wässrigen Stängel stürzt?
Kiekste
Die Nerven in der Stadt liegen blank, inzwischen selbst bei Berlins Warnhütchen. Dank an Leser Sean Zielinski! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A113 (Schönefeld-Zubringer): Die Autobahn ist in beiden Richtungen von 21 bis 5 Uhr zwischen den Anschlussstellen Schönefeld-Nord und Späthstraße gesperrt. Alle Ein- und Ausfahrten sind in diesen Bereichen gesperrt (ab 20 Uhr wird mit den Absperrmaßnahmen der ersten Zufahrten begonnen).
Unter den Linden und Karl-Liebknecht-Straße (Mitte): bis ca. 11 Uhr in beiden Richtungen zwischen Friedrichstraße und Spandauer Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Friedrichstraße/Französische Straße sind ausgenommen, aber ggf. temporär gesperrt.
Yorckstraße (Schöneberg): Bis Ende April ist die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen Bautzener Straße und Katzlerstraße jeweils auf einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt.
Brunsbütteler Damm (Staaken): Bis Anfang April ist die Fahrbahn in beiden Richtungen in Höhe Filmwerkeweg verengt und verschwenkt. Der Filmwerkeweg ist in Höhe Brunsbütteler Damm für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Albrechtstraße (Steglitz): Bis Donnerstagabend ist die Fahrbahn Richtung Steglitzer Damm in Höhe Sedanstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Tunnel Tiergarten Spreebogen (Tiergarten): Der Tunnel ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 24.3., 13.45 Uhr), u.a. „Schutz des Etats für Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe. Rotstift Symbol: dieser soll nicht zur Kürzung angesetzt werden“: 30 Menschen, seebohm.berlin, Paul-Löbe-Allee 1 (8.30-10.15 Uhr)
„Ohne Klima- und Naturschutz blüht uns was!“: zehn Demonstrierende, WWF, Platz der Republik 1 (9-12 Uhr)
„Übergabe einer Petition Klimaschutz ins Grundgesetz“: 30 Teilnehmende, Campact, Platz der Republik (9-12 Uhr)
„Solidarität mit Palästina. Stoppt die Aggression in West Bank. Keine Waffenlieferungen an Israel“: 100 Demonstrierende, Karl-Marx-Straße 107 (14-16 Uhr)
„Stop Fast Fashion“: 50 Protestierende, Alexanderplatz (Weltzeituhr), Heinrich-Heine-Straße, Oranienplatz (15.30-19 Uhr)
Gericht – Gegen einen Neonazi, der als führender Kopf der rechten Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“gilt, kommt es zum Prozess. Dem 24-Jährigen werden vier Straftaten vorgeworfen. Einer Aussteigerin aus der Gruppe soll er eine Todesdrohung geschickt haben. In den weiteren Fällen soll er jeweils mit mehreren Mittätern Männer tätlich angegriffen haben – zwei von ihnen hätten Kleidung mit einem Antifa-Emblem getragen (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 537).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Franz Dinda (42), Schauspieler („Babylon Berlin“, „Das Boot“) und Künstler, betreibt ein Atelier in Berlin-Kreuzberg, in dem er unter dem Projektnamen ReimRaum komplexe Lyrikmaschinen entwirft und baut / Alexander Esswein (35), Fußballer, 2016 bis 2020 bei Hertha BSC unter Vertrag / Wolfgang Helfrich (93), Physiker, emeritierter Professor an der Freien Universität, u.a. Raymond and Beverly Sackler International Prize, fand das theoretische Konzept für das Flüssigkristall-Display / Timo Hübsch (48), Schauspieler, u.a. in der ZDF-Telenovela „Wege zum Glück“, spielte auch Theater, u.a. in der Brotfabrik Berlin / Wladimir Klitschko (49), ehemaliger ukrainischer Boxer, mehrfacher Weltmeister im Schwergewicht nach Version der IBF, WBO, WBA und IBO, vergangenes Jahr sprach er im Kino Colosseum bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung über den Krieg gegen die Ukraine / Rafael Miroslaw (24), Schwimmer, 2022 stellte er bei den Berlin Swim Open über 100 Meter Freistil einen neuen deutschen Rekord auf / Ulf Poschardt (58), Journalist, Herausgeber „WELT“, „Politico“, „Business Insider“ / Joana Ribeiro (33), portugiesische Schauspielerin („The Man Who Killed Don Quixote“, „Das Boot“), Auszeichnung als European Shooting Star bei der Berlinale 2020
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Heinrich Fleck, * 10. November 1941, verstorben am 10. März 2025 / Klaus Fritz Schulze, * 28. April 1940, verstorben am 12. März 2025 / Detlef Stein, verstorben am 21. Februar 2025 / Günter Töpper, * 21. November 1934, verstorben am 11. Februar 2025
Stolperstein – Anna Bremer geb. Mosheim (*1876) war verheiratet mit dem Bankier Georg Bremer. Zwei ihrer Kinder, Ernst Adolf und Lisa, emigrierten rechtzeitig in die USA und nach England. Am 12. Januar 1943 wurden Georg und Anna Bremer von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Aufgrund der unmenschlichen Lebensumstände überlebten sie nur kurz: Georg Bremer starb am 2. März 1943, Anna am 25. März. An Anna Bremer erinnert ein Stolperstein am Kurfürstendamm 64 in Charlottenburg.
Encore
Wer da? Verdi! Da fliegt wohl bei den meisten Berlinerinnen und Berlinern die innere Tür wieder zu. Denn mit ihrem krampfhaft auf Krawall getrimmten Arbeitskampf bei BVG und BSR macht die Gewerkschaft sich nicht gerade beliebter.
Als Ausgleich vergibt Verdi einen mit 3000 Euro dotierten Literaturpreis Berlin-Brandenburg im Genre Jugendbuch. Der Checkpoint kennt schon ein paar heiße Kandidaten:
„Wir streikenden Kinder vom Bahnhof Zoo“;
„Harry Potter und der Fahrplan des Schreckens“;
„Die Tribute von Verdi“;
„Die unendliche Streikgeschichte“;
„Harry Potter und kein Verkehr am Gleis 9 ¾“.
Fehlt eigentlich für die Stadt nur eines: ein schnelles Happy End.
Mit mir Stop and Go durch Berlin unterwegs war Co-Autor Sönke Matschurek. Am Ende des Reformstaus drückten Isabella Klose (Recherche) sowie Robert Kiesel und Daniel Böldt (Hinweise) aufs Gas. Den Blinker setzten Antje Scherer (Stadtleben) und Jennifer Katona (Produktion). Morgen steigen hier Christian Latz und Daniel Böldt wieder ein. Kommen Sie gut durch den Tag! Ich grüße Sie!
