Falls Sie sich gleich noch mal umdrehen wollen: Gehen Sie einfach nochmal zur Schule! Berlins Bildungsverwaltung, die nach langjährigem Tiefschlaf unter SPD-Führung aufs Wachküssen wartet, schafft offenbar neue Betten an. Das Landesverwaltungsamt hat die „Lieferung von Matratzen“ sowie Bezügen („wasser- und urinundurchlässig“) im Wert von 300.000 Euro ausgeschrieben. Diese sollen in „135 Dienststellen des Landes Berlin sowie maximal 1000 Schulen im Land Berlin“ ausgebreitet werden. Die Koalitionsverhandlungen von Rot-Grün-Rot über einen Neustart der durchgelegenen Koalition dürften damit zu ihrem Federkern vordringen. Ja, da legst di nieda und stehst nimma auf.
Ganz und gar unentspannt ist die Entwicklung der Corona-Fallzahlen in Berlin. Obwohl generell weniger getestet wird, schnellen die Inzidenzen gerade bei den Kleinsten in die Höhe. Für fünf- bis neunjährige Kinder lag der kritische Wert gestern schon bei 226. Die Debatte um die von Senatorin Sandra Scheeres allzu eilig aufgehobene Maskenpflicht tobt in vielen Schulen (Pro und Contra hier). Auf eine Checkpoint-Anfrage zum weiteren Vorgehen schreibt Martin Klesmann von der Bildungsverwaltung: „Jeder Schüler, jede Schülerin der Jahrgangsstufen 1-6 kann selbst entscheiden, ob er oder sie in der Schule und im Unterricht Maske trägt oder nicht.“ Laut gültiger Corona-Verordnung gruppieren Gesundheitsämter und die Schulaufsicht vor jedem Wochenende die Schulen in Gefahrenstufen ein, und zwar „unter Berücksichtigung des allgemeinen Infektionsgeschehens in Berlin, im jeweiligen Bezirk und der spezifischen Situation an der jeweiligen Schule“ – Klesmann nennt das „schulscharf“.