Kinder, wird’s was geben. Aber was bloß? Noch keine Schule, noch keine alten Freundinnen und neuen Bekannten, noch keine entspannten Eltern. Deren und unser aller Blick streift allzu oft über die kleineren Köpfe hinweg, wenn wir uns in der Pandemie die Köpfe heiß reden und Gefühle runterkühlen. Dabei zeigen Kinder auch unsere Seele, spiegeln unsere Ängste in ihren Gesichtern und Geschichten. Im ersten Berliner Lockdown kamen fast doppelt so viele junge Menschen mit Essstörungen oder Depressionen zur Behandlung in psychiatrische Kliniken. In Befragungen ist fast jedem zweiten Jugendlichen bange vor der Zukunft, die er oder sie noch vor sich hat. Der Berliner Kinder- und Jugendarzt Jakob Maske berichtet von zunehmendem Drogenmissbrauch, Zwangsstörungen, Traurigkeiten. Junge Seelen sind verletzlicher in einer verletzenden Zeit. Unsere größeren Sorgen sind manchmal nicht die wichtigsten.
Ganz schön impfindlich reagieren Berlinerinnen und Berliner auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. 29.000 Dosen liegen blechern in den Schmuddelecken der Impfzentren rum; ab April soll Deutschland fünf Millionen Stück von dem Stoff vorrätig haben, den bislang kaum jemand haben will und den jüngere Impfwillige bald nicht mehr abwählen können. Dabei ist er überhaupt nicht weniger wirksam als andere; er ist nur an Älteren noch nicht ausreichend getestet worden. Zeit, die Impfreihen in eine neue Reihenfolge zu bringen (Leitartikel hier).