Kaum zu glauben, dass vor zehn Jahren noch Flugzeuge gestartet sind, mitten im Dreiländereck zwischen Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof. Jenem Ortsteil, dessen Name noch heute synonym ist mit dem Flughafen, dem Feld, das Berlin so liebt und sich per Volksentscheid freigewählt hat. Und zum Jubiläum des letzten Flugs stellte Bausenatorin Lompscher gestern noch einmal klar: Zwei Volksentscheide sind genug, hier wird nicht gebaut! (siehe Comic) Doch was ist eigentlich mit den Hangars, einst gefeierte Eventlocation für Promis und Pferde, dann zweifelhafte Unterkunft für Geflüchtete? Weiß niemand so genau. Eine Bürgerbeteiligung läuft, was vor allem heißt: Zeit gewinnen. Derweil modert das Gebäude vor sich hin, die 132 Millionen, die der Senat zur Sanierung bereitgestellt hat, decken etwa ein Viertel der Kosten, sagt der Bezirk (Q: Berliner Zeitung). Dauermieter Grün Berlin ist ebenso weitergezogen (nicht genügend Büroflächen) wie Bread & Butter und Lollapalooza, die Jahresübersicht weist nur noch einige Laufveranstaltungen und die Vitalmesse aus. An Interessenten mangele es nicht, sagt der Senat, nur: Es gibt Probleme mit dem Brandschutz. Keine Pointe.
Zumindest für die Geflüchteten scheint nun eine Lösung gefunden, in Wittenau soll ein neues Ankunftszentrum entstehen, das alle Anlaufstationen bündelt von BAMF bis LAF, auch Ärzte und Beratungsstellen sollen einziehen auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Klinik.