Keine Woche hat es nach den Silvesterkrawallen gedauert, bis Politik und Öffentlichkeit sich im Abspulen altbekannter Reaktionsmuster verheddert haben. „Böllerverbot!“ fordern die, die sowieso gegen die Feuerwerke sind, „Body- und Dashcams!“ ruft Innensenatorin Spranger (SPD), als für die Sicherheitskräfte Zuständige natürlich an deren Ausstattung interessiert. „Failed state Berlin!“ hallt es derweil aus den Alpen (Söder im „Spiegel“: „wieder typisch Berlin!“; defund Berlin!, fordert CSU-Chef Dobrindt). „Brennpunkt Neukölln!“ nicken sich die zu, die sich an Rütli-Schule und Co. erinnern; „Migrationsproblem!“ meinendie, die nur auf den richtigen Moment gewartet haben, mit ihren Ressentiments Politik zu machen.
Ließe man all das beiseite, könnte die Silvestergewalt Anlass werden, endlich das eigentliche Problem zu besprechen – oder es gar zu verringern: die massive soziale Ungleichheit in Berlin und daraus resultierende Frustration. Die High-Deck-Siedlung, ein Gewalt-Schwerpunkt der Silvesternacht, ist zugleich der Kiez mit den berlinweit meisten Hartz-IV-Empfänger*innen (56,4 Prozent) – und der niedrigsten Wahlbeteiligung (48 Prozent, Datenanalyse hier). Es ist, als signalisierten die Menschen: Die Politik vertritt uns sowieso nicht. Die Silvester-Gewalt ist nicht zu entschuldigen. Aber das darf nicht dazu verführen, den Kontext der Geschehnisse zu ignorieren: Armut, Ausgrenzung, soziale Perspektivlosigkeit. Politische Ziele, die damit nichts zu tun haben, ließen sich auch an anderer Stelle einbringen. Bodycams und Böllerverbot zum Beispiel. Und dass klischeehafte Ressentiments gegen Bevölkerungsgruppen die soziale Spaltung eher verstärken als abschaffen, sollte sich von selbst verstehen.
Apropos: Die Berliner CDU verlangt die Vornamen der Silvester-Täter. „Wie lauten die Vornamen der Tatverdächtigen mit deutscher Staatsbürgerschaft?“, heißt es in einem an die Mitglieder des AGH-Innenausschusses verschickten Fragenkatalog (via Twitter/Niklas Schrader). Koalitionspartner Linke und Grüne werfen der Fraktion Rassismus vor; auch die Regierende Giffey kritisiert. Man müsse „die Lage in den sozialen Brennpunkten anschauen und nicht im Parlament nach Vornamen fragen“. Spannend wird, ob die Fraktion zurückrudert: CDU-Umweltpolitiker Danny Freymark jedenfalls distanzierte sich. „Die Frage (…) gehört nicht zu uns“, schrieb er auf Twitter. CDU-Innenexperte Frank Balzer hatte die Frage zwar im Namen der Fraktion gestellt, aber nun gut. Vorgemacht hat’s übrigens die AfD. Im Saarbrücker Landtag forderte sie 2019 die Vornamen hunderter Messer-Täter („Saarbrücker Zeitung“).
Aus gegebenem Anlass sehen wir uns gezwungen, weltexklusiv die Vornamen aller CDU-Politiker(*innen) im Abgeordnetenhaus zu veröffentlichen. Transparenz, Sie wissen schon.
Adrian, Alexander, Ariturel, Björn, Christian, Christian, Christian, Christopher, Cornelia, Danny, Dirk, Frank, Heiko, Johannes, Kai, Katharina, Kurt, Maik, Martin, Michael, Oliver, Robbin, Roman, Sandra, Scott, Stefanie, Stefan, Stephan, Stephan, Sven.
Sollten Sie eine Namensliste finden, die biodeutscher klingt als diese, erhalten Sie eine Preis-Kartoffel: checkpoint@tagesspiegel.de
Das Thema Herkunft scheint die Stadt zu bewegen. Werfen wir also einen genaueren Blick in Zahlen der Polizei zu den Nationalitäten der an Silvester Festgenommenen. Sie zeichnen ein differenzierteres Bild als die aktuelle Debatte (zugegeben: das ist nicht schwer). Dass 45 der 145 Festgenommenen deutsche Staatsangehörige waren, ist bekannt. Eine genauere Aufschlüsselung zeigt nun: Bürger keines anderen Landes wurden häufiger festgenommen als deutsche.
Auf zweitem und drittem Platz liegen Menschen mit afghanischem (27) und syrischem (21) Pass; alle weiteren der insgesamt 18 genannten Pass-Nationalitäten sind einstellig vertreten – unter ihnen zum Beispiel ein Australier, ein Franzose, ein Italiener sowie je fünf polnische und fünf türkische Staatsangehörige (die beiden zahlenmäßig größten Einwohnergruppen mit ausländischem Pass in Berlin). Bei 13 ist ungeklärt, welchen Pass sie besitzen. Die Zahlen beziehen sich nicht nur auf die Ausschreitungen, sondern auf die gesamte Silvesternacht. Sie zeigen, wie differenziert die Lage ist – und könnten ein Hinweis darauf sein, wie wenig die Silvester-Gewalt mit Nationalität und Einwanderungsgeschichte zu tun hat.
Themawechsel: Pünktlich mit dem Versand der Wahlbenachrichtigungen ist die erste Wahlpanne aufgetreten. Auf englischen Hinweiszetteln zur BVV-Wahl stehen zwei Wahltermine. Der (richtige) 12. Februar 2023 oben im Briefkopf, der (falsche) 12. September 2023 weiter unten (Foto hier). „Ärgerlich“, sagte Landeswahlleiter Stephan Bröchler. „Seit gestern (Mittwoch, Anm.) Abend 19 Uhr wird der korrigierte englischsprachige Begleitzettel verschickt“, sagte Bröchler dem Checkpoint.
Auch bei der SPD herrscht noch Verwirrung hinsichtlich des Wahldatums: In einem Facebook-Beitrag schrieb sie, „am 12. November“ werde neu gewählt, löschte den Beitrag später. Naja, Immerhin sind sich alle einig, dass an einem 12. gewählt werden soll…
Weitere Pannen (Pännchen?):
++ Fehlende handschriftliche Wahlscheinnummer: Auf einem Umschlag fehlte sie auf den Briefwahl-Unterlagen, gemeldet von der Reinickendorfer CDU. Die Nummer ist aber laut Bröchler rechtlich nicht zwingend. Falls sie fehle, sei die Stimme darin trotzdem gültig.
++ Tippfehler auf Wahlzettel: Xhain-FDP-Kandidatin Diana Flemmig tritt überraschend als Diana Flemming an.
Gänzlich ohne Pannen können Sie mit einem Tagesspiegel-Abo diese Texte lesen:
Neuköllns Integrationsbeauftragte Güner Balcı über die Silvesternacht, die Lehren daraus und die Vorboten. Und darüber, was sie seit ihren Bemerkungen dazu selbst erlebt. Hier können Sie den Gastbeitrag lesen.
Warum kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte? Im Interview erklärt Strafrechtsprofessor Singelnstein, warum so viele Menschen den Staat als Feind sehen.
Zwischen Dezember und März treffen sich im Strandbad Tegelsee in Berlin-Reinickendorf die ganz Mutigen zum gemeinsamen Eisbaden. Lisa Erzsa Weil berichtet.
Berliner Schnuppen
Telegramm
+++ Deutschland beabsichtigt, 40 Marder-Panzer sowie ein Patriot-Flugabwehrsystem in die Ukraine zu schicken. Die Bundesregierung hatte eine solche Lieferung lange abgelehnt.
+++ Putin hat eine 36-stündige Waffenruhe angekündigt. Anlass sei das orthodoxe Weihnachten. Die Ukraine lehnt sie ab. Selenskyi-Berater Mykhailo Podolyak nennt die kurzzeitige Waffenruhe „scheinheilig“ (Twitter), Habeck sprach von „wenig glaubhaft“.
+++ Jewgeni Prigoschin, Gründer der russischen Wagner-Söldnergruppe, sei laut einem Beamten des Weißen Hauses bestrebt, die Kontrolle über die Salz- und Gipsgruben in der Nähe der ukrainischen Stadt Bachmut zu übernehmen. Die „Besessenheit“ Russlands Bachmut einzunehmen, sei von monetären Motiven angetrieben werde, fügte der Beamte hinzu.
Alle Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) oder auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen.
Berlin bekommt einen Odesaplatz. Der bisher namenlose Platz in Lichtenberg zwischen Rheinstein- und Ehrenfelsstraße wird am 16. Januar eröffnet und nach der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer benannt. Das teilte der Bezirk per Pressemitteilung mit. Der Odesaplatz (auf Ukrainisch mit einem „s“) befindet sich dann direkt neben der ehemaligen „Russenoper“.
52.000 Berliner*innen wollen bei der Wahl helfen – das sind 10.000 mehr als nötig. Das teilte die Landeswahlleitung am Mittwoch mit. „Wir bitten um Verständnis, dass nicht alle, die sich angemeldet haben, eingesetzt werden können“, sagt Landeswahlleiter Bröchler und dankt fürs Engagement. Die nächste Chance kommt bestimmt: der Klima-Volksentscheid zum Beispiel (26. März). Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
Für den Klima-Volksentscheid darf zwar noch nicht plakatiert werden – das darf erst sieben Wochen vor dem 26. März geschehen. Trotzdem hängen am Leopoldplatz frische Plakate mit der Aufschrift „Ja zum Klima-Volksentscheid am 26.3.“. Wie das geht? Sie stammen nicht von „Klimaneustart Berlin“, sondern von der Kleinstpartei „Klimaliste Berlin“. Die tritt bei der Wiederholungswahl an – und hat offenbar dem Anliegen des Volksentscheids Werbeplatz zur Verfügung gestellt. Sie wirbt dafür, dass man sie als Partei ins Abgeordnetenhaus wählt. Und tut das eben mit dem Volksentscheid, für den allerdings nicht geworben werden darf. Kapiert?
Als einzige Partei tritt die Kleinstpartei „Aktion Partei für Tierschutz – Tierschutz hier!“ bei der Wiederholungswahl nicht mehr an. Alle drei Kandidaten hatten ihren Rücktritt von der Landesliste erklärt („rbb“). „Tierschutz hier!“ gilt offenbar nicht mehr für Berlin.
Nachdem die Anzahl der Statisten-Kaninchen in der Staatsoper zunächst von 30 auf 20 reduziert wurde, werden sie nun ganz abgesetzt. „Mit der Wiederaufnahme des Rings im Frühjahr 2023 werden lebende Kaninchen und lebende Meerschweinchen nicht mehr eingesetzt“, schreibt der Senat auf Anfrage von Danny Freymark (CDU). Was ist los? Kreative Krise? Künstlerische Schaffenspause? Schlechte Hoppelleistungen auf der Bühne? Oder etwa doch… Tierschutz? Die Tierrechtsorganisation Peta hatte ein Verbot beantragt, war damit aber vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert. Nun verschwinden sie trotzdem. „Die Tiere zeigten zu keiner Zeit Stress- oder Fluchtsymptome“, betont die Senatsverwaltung für Kultur und Europa noch.
Unbezahlbar sind in Berlin nicht nur pelzige Debatten wie die obigen, sondern auch Wohnraum. Insbesondere für viele Studierende ist Berlin mittlerweile unbezahlbar: Eine durchschnittliche kleine Wohnung, die zu den Bedürfnissen Studierender passt, wird in Berlin mittlerweile für durchschnittlich 718 Euro angeboten. Teurer sind nur München (787 Euro) und Stuttgart (786 Euro). Die Zahlen stammen vom Institut der deutschen Wirtschaft, den interaktiven Wohnungs-Vergleich für Studierende können Sie hier lesen.
Gestern schrieben wir, Parkraumbewirtschafts-Personal sei für Falschparkende nicht zuständig. Stimmt nicht ganz, korrigiert Mittes Ordnungsstadträtin Almut Neumann: Das Parkraumpersonal dürfe auch Falschparkende ahnden. „Nur abschleppen dürfen sie nicht.“ Wieder was gelernt. Checkpoint-Tipp an die nächste Landesregierung: Wenn es ein zweieinhalbminütiges Erklärvideo braucht, um die Zuständigkeiten in einem recht eindeutigen Bereich (Parken) verstehbar zu machen, wäre es vielleicht gute demokratische Praxis, sie zu vereinfachen.
Rassistische Inhalte, Hakenkreuze, menschenverachtende Kommentare: 101 Ermittlungen hat die Berliner Polizei im vergangenen Jahr zu politisch problematischen Äußerungen von Polizisten geführt, 53 davon hätten strafrechtliche Relevanz. Das sagte Berlins Polizeichefin Slowik der dpa. Oft handle es sich um fremdenfeindliche Inhalte.
Ausflug nach Brandenburg gefällig? Falls ja, halten Sie bitte Ihr Handy gut fest, sonst verschwindet es auf Nimmerwiedersehen in einem Schlitz zwischen Sitzen. Die ODEG hat nun sogar ein mobiles Einsatzteam angekündigt, das bei der Bergung dort hineingefallener Wertsachen helfen soll.
Zitat
„Was soll das heißen, gescheitert? Keine Bildung? Straffällig? Kein Geld? Definieren wir „gescheitert“, sonst führt diese Debatte nirgendwohin.“
Hüseyin, 25 Jahre alt, wohnt sein ganzes Leben lang in der High-Deck-Siedlung (ganzes Gespräch hier).
Tweet des Tages
Eben kam in der U-Bahn ein Kontrolleur rein und sagt "guten Tag die Fahrscheine bitte" und son Typ 2 Reihen hinter mir sagt laut und in so nem ich-hab-eh-schon-einen-scheiss-tag Ton "oh mannnnn".
Stadtleben
Essen – Wer sich zum Dreikönigstag eine „galette des rois“, den z.B. in Frankreich traditionellen Dreikönigskuchen gönnen will, findet in der Neuköllner Bäckerei „Le Brot“ gleich zwei köstliche Versionen: Klassisch mit Mandel-Butter-Creme und eine Variante mit Apfel-Mandel-Praliné. In dem flachen Kuchen ist eine Figur verbacken, früher war es eine Bohne, weswegen die oder der Finder:in auch „Bohnenkönig“ heißt. Diese:r hat im neuen Jahr besonders viel Glück! Und deswegen gibt es die Papierkrone hier gleich dazu. Je nach Größe kostet das süße Vergnügen 10, 17 oder 24 Euro. Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 8-16, So 8-14 Uhr, Fuldastraße 54, U-Bhf Neukölln
Last-Minute – Dass der Schauspieler Lars Eidinger nicht nur als Hamlet in der Schaubühne und in diversen Rollen psychisch fragiler Männer auf der Filmleinwand brilliert, sondern auch als DJ durchaus begabt ist, wissen Besucher:innen seiner „Autistic Disco“ in der Schaubühne schon lange. Nun macht er am anderen Ende der Stadt, im Ramba Zamba Theater (Schönhauser Allee 36-39, U-Bhf Eberswalder Straße) in Prenzlauer Berg, mit dem Format „Anti-Disco“ genau da weiter. Diesen Sonnabend, 7. Januar, ab 0 Uhr, Barbetrieb ab 23 Uhr, Tickets humane 5 Euro.
Karten sichern – Gewiss, die Premiere und sämtliche Vorstellungen im Januar sind ausverkauft, aber für die Vorstellungen im Februar gibt es aktuell noch Tickets. Schnell sein lohnt sich! Am Berliner Ensemble inszeniert Tilo Nest „Clockwork Orange“, jenen weltberühmten Roman von Anthony Burgess, der es auch schon in der Verfilmung von Stanley Kubrick zu Kultstatus brachte. Die Geschichte um die gewalttätige Gang um Alex, die Drooges, die prügelnd durch London ziehen, passt in die heutige Zeit und stellt Fragen wie jene, ob erlittene Gewalt notwendigerweise immer Gegengewalt nach sich ziehen muss. Am Montag, 20. Februar und Dienstag, 21. Februar, jeweils 20 Uhr, ab 29 Euro, Infos und Ticketshop hier. Bertolt-Brecht-Platz 1, S&U-Bhf Friedrichstraße
Karten sichern, gleich nochmal – Spannendes Stück für Jugendliche ab 13 Jahren: Seit 2017 läuft am Grips schon Susanne Lipps „Nasser#7Leben“, welches die Autorin nach Interviews mit dem LGBTQ-Aktivisten Nasser El-Ahmad geschrieben hat. Darin erzählt sie die dramatische Geschichte von seinem Coming-out und dem Kampf um seine Rechte. Das Stück und die Inszenierung durch Maria-Lilith Umbach wurden mit dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet. Nasser El-Ahmad sah in der Öffentlichmachung seiner Geschichte eine Chance, andere Jugendliche zu ermutigen, zu sich und ihrer Identität zu stehen. Vorstellungstermine und Karten gibt es hier. Wir verlosen für die Aufführung am Donnerstag, 12. Januar, um 18 Uhr, außerdem 4 Gästelistenplätze für jeweils 2 Erwachsene und 2 Kinder.
Grübelstoff – Der heutige Dreikönigstag ist vielerorts ein gesetzlicher Feiertag, nicht so in Berlin. In einigen Ländern, darunter Frankreich, Belgien und Spanien, ist es Brauch, am 6. Januar einen Dreikönigskuchen („galette des rois“) aufzutischen, der vor allem dem Bohnenkönig viel Glück beschert (siehe oben). Wofür wünschen Sie sich 2023 gutes Gelingen?
Berlin heute
Verkehr – Landsberger Allee (Marzahn): Nachdem schon die Fahrbahn der Landsberger Allee stadteinwärts auf einen Fahrstreifen verengt ist, wird diese Verengung bis zum Nachmittag auch stadtauswärts eingerichtet. Die Umbauarbeiten, zu denen auch der Ersatzneubau von mehreren Brücken gehört, dauern voraussichtlich bis Ende 2026.
Nahverkehr – S1, S2, S25 und S26: Ab 22 Uhr bis zum 27. Januar ist der Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel zwischen Südkreuz/Yorckstraße (Großgörschenstraße) und Nordbahnhof gesperrt. Ein Ersatzverkehr zwischen Yorckstraße, Südkreuz und Gesundbrunnen wird eingerichtet. Direkt im Anschluss folgen weitere Arbeiten.
S7 und S75: Ab 22 Uhr bis Montag, ca. 1.30 Uhr folgende Fahrplanänderungen:
- Ersatzverkehr mit Bussen: Marzahn <> Poelchaustraße <> Springpfuhl
- Taktänderung: Ahrensfelde <> Marzahn S-Bahnverkehr nur im 20-Minutentakt
- Taktänderung: Wartenberg <> Springpfuhl S-Bahnverkehr nur im 20-Minutentakt
- Taktänderung: Springpfuhl <> Friedrichsfelde Ost S-Bahnverkehr nur im 5-/15-Minutentakt mit S7 und S75
Regionalverkehr – RE3, RE66 und RB24: Ab 19 Uhr bis Montag, ca. 2 Uhr, gibt es folgende Fahrplanänderungen für die Züge der Linien RE3, RB24 und RE/RB66:
- RE3: Die Züge fallen zwischen Eberswalde und Berlin Hbf aus. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist zwischen Eberswalde – Bernau (b Berlin) eingerichtet. Fahrgäste nutzen bitte zwischen Bernau (b Berlin) und Berlin Hbf die S-Bahn.
- RB24: Die Züge fallen zwischen Eberswalde und Bernau (b Berlin) aus und werden durch Busse ersetzt. In Bernau (b Berlin) besteht der Anschluss an den Bus in/aus Richtung Berlin-Hohenschönhausen.
- RE/RB66: Die Züge fallen zwischen Szczecin Glowny und Berlin aus. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist zwischen Szczecin Glowny und Angermünde eingerichtet. Zwischen Angermünde und Berlin nutzen Sie bitte die Züge/Busse der Linie RE3 und die S-Bahn.
Demonstration – Für den 6.1. sind elf Demonstrationen angemeldet (Stand 5.1., 13.20 Uhr), u.a. „Mahnwache anlässlich der andauernden Menschenrechtsverletzungen im Iran“, 200 Personen, Amnesty International, Podbielskiallee 67 (11-12.30 Uhr)
„Gedenken an Ermordete im Iran“, 200 Personen, OIPM, Podbielskiallee 67 (13-16 Uhr)
„Mahnwache gegen rechtsextremistische Tendenzen in Politik und Gesellschaft“, 15 Teilnehmende, Omas gegen Rechts, Alexanderplatz (15-16 Uhr)
„Gedenk-Demonstration für die drei am 09.01.2013 in Paris durch den türkischen Geheimdienst
getöteten kurdischen Aktivistinnen Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Saylemez“, 300 Personen, Kottbusser Damm, von hier über Kottbusser Brücke, Kottbusser Straße, Adalbertstraße, Oranienstraße zur Mariannenstraße (17-21 Uhr)
Sonnabend – Für den 7.1. sind 13 Demonstrationen angemeldet, u.a. „Nur Politik, die an alle denkt, ist wirklich sozial“, 30 Teilnehmende, Die Linke Treptow-Köpenick, Volkspark Köpenick (10-16 Uhr)
„Mahnwache für Toleranz und ein friedliches Miteinander“, 20 Personen, Evangelischer Kirchenkreis Spandau, Marktstraße (11-12 Uhr)
„Installation für Kinder im Iran“, zehn Teilnehmende, Pariser Platz (11-14 Uhr)
„Widerstand gegen jeden imperialistischen Krieg“, 15 Personen, Internationalistisches Bündnis Regionalgruppe Berlin, Schönhauser Allee (13-15 Uhr)
„Verurteilung der klaren Verletzung der Menschenrechte durch das Kindertötungsregime der Islamischen Republik im Iran“, 150 Teilnehmer:innen, Platz des 18. März (13-16 Uhr)
„Stimmt gegen Krieg! Wählt SGP! (Wahlen 2023)“, 100 Personen, SGP, Altstädter Ring 1 (14-18 Uhr)
Sonntag – Heute sind ingesamt acht Demos angemeldet, u.a. „Freedom to Dance Für Musik und Tanz im Iran und überall sonst“, 250 Teilnehmer:innen, Yalla Tango Berlin, Hauptstraße 155 (10-22 Uhr)
„Weltweiter Schulterschluss am 8. Januar, dem dritten Jahrestag des abscheulichen Abschusses von Flug PS 752“, 400 Personen, Echo Iran, Pariser Platz, von hier u.a. über Unter den Linden, Friedrichstraße, Reichstagufer, Wilhelmstraße zum Pariser Platz (13.30-17 Uhr)
„Immer wieder werden Versammlungen oder Aktionen verboten z.B. von palästinensischen Gruppen oder Klimaaktivisten“, 50 Teilnehmende, Kottbusser Straße (16-19 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen einen Neuköllner Neonazi nach einem mutmaßlich rassistischen Übergriff auf einen Jamaikaner und weiterer Vorwürfe wird fortgesetzt. Der 29-Jährige soll den Mann mit einem Messer am Hals verletzt haben. In einem anderen Fall habe er den Hitlergruß gezeigt (12.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 101).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Allegria, allegria, allegria. Unsere liebe Anouk wird heute 15 Jahre! Dazu gratulieren wir von Herzen und sagen Dir: Bleibe so wie du bist! Oma, Opa und Annika“ / „Liebe Conny, das Allerbeste für dein neues Lebensjahr – vor allem Gesundheit und weiterhin viel Energie u.a. bei deinem großartigen, sozialen Engagement! Deine Gabi“/ Annette Fugmann-Heesing (68), deutsche SPD-Politikerin, ehemalige im Berliner Abgeordnetenhaus sowie ehemalige Finanzsenatorin von Berlin / Eva Högl (54), Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags / Jens Johler (79), Schriftsteller / Wilhelm Kuhweide (80), ehemaliger Regattasegler / Ulrike Mai (63), Schauspielerin und Synchronsprecherin / „Sven Mikisch (58), ehemaliger international erfolgreicher Hürdenläufer, Regattasegler und begeisterter Tandemradfahrer“ / Wilfried Moldenhauer (70), Unternehmer und Ingenieur „Sylvia Grewatsch wünscht, dass er noch lange an ihrer Seite durchhält“ / Wilfried Nünthel (68), ehemaliger CDU-Stadtrat in Lichtenberg / Madeleine Wehle (55), Fernsehmoderatorin / „Dir lieber Rolf Zenglein zum 80. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche von der langjährigen Freundin“
Sonnabend – Andreas Böhle (59), „Beste Andreas, vir die nuwe jaar wens ek jou sterkte, gesondheid en bly asseblief soos jy is. Ek is lief vir jou Marion“ / Johannes Brandrup (56), Schauspieler / Tanju Çalıkıran (46), Rapper und Fernsehdarsteller / „Ma chère Eléonore, auch wenn die Uhr nach der Null unerbittlich immer weiter tickt, dann gibt dieser Umstand Dir die Chance auf immer mehr glückliche Zeiten, die Du in Deinem Leben mit mir zählen kannst. Heute liegt wieder ein neues Jahr mit überraschenden französisch-pfälzischen Begegnungen vor Dir. Alles Gute für Dich. Dein Ehemann Bernd“ / Uwe Ochsenknecht (67), Schauspieler und Sänger / Karl-Heinz Petzinka (67), Architekt / Max Riemelt (39), Schauspieler / Björn Wohlert (35), Abgeordneter für Wittenau, Tegel, Waidmannslust und Borsigwalde, Sprecher für Soziales und Integration & Sprecher für Bundesangelegenheiten der CDU-Fraktion Berlin
Sonntag – „Unser Bär hat Geburtstag! Es gratulieren alle, von A bis Z!“ / Arne Maier (24), ehemaliger Fußballer bei Hertha, jetzt beim FC Augsburg / Katja Orschmann (25), Fußballspielerin im 1. FC Union / Evelyn Rund (69), ehemalige Schwimmerin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Manfred D. Busche, * 3. Dezember 1933 / Gerhard Lebe, * 11. Dezember 1923 / Dr. Wolfgang Matthiessen, * 7. Juni 1940 / Barbara Schmidt-Schafstedde, * 10. Dezember 1958, Ärztin und Psychoanalytikerin
Stolperstein – Rosalie Wolff kam am 7. Januar 1871 in Borek (heute Polen) zur Welt. Sie war Näherin und lebte zeitweise in Dresden, wo sie einen Sohn gebar, der einen Monat nach der Geburt starb. Im Jahr 1923 heiratete sie den Schriftsteller und Verlagsbuchhändler Bruno Wolff-Beckh, dieser starb allerdings zwei Jahre später. Am 10. August 1942 deportierten die Nazis sie nach Theresienstadt und ermordeten sie dort am 6. Januar 1943. An der Deitmerstraße 6 in Steglitz erinnert ein Stolperstein an sie.
Encore
Dass Berlin dreckig ist, ist eine Frage der Perspektive. Das bewies zuletzt Ex-Regierender Müller – aus dem Dienst-Mercedes sieht Berlin offenbar sauberer aus (CP vom 2.1.). Dem Fußvolk bleibt immerhin der innere Perspektivwechsel. Wir empfehlen, öfter innezuhalten und zu fragen: Ist das am Ende doch kein Müll, sondern Kunst? Denn weg kann es scheinbar nicht… Gilt etwa für die hier zu bestaunende Fahrradleichen-Installation an einem Bügel in Pankow, entdeckt von Twitter-User Guenther X. Wanninger. BSR oder MoMa, das ist hier die Frage.
Neue Perspektiven auf die Stadt haben Sie Thomas Lippold, Helena Wittlich, Daniel Böldt und Alexander Fröhlich (Recherche) zu verdanken, ebenso Sarah Borufka (Stadtleben). Alles aufgekehrt und den Newsletter versandfertig gemacht hat Florian Schwabe (Produktion). Morgen lesen Sie hier von Thomas Wochnik.
Ihre Nina Breher