Hat der Regen schon aufgehört? Dann können wir uns über was anderes aufregen: zum Beispiel über die neue App der Berliner Verwaltung. Diese scheint sich digital in den verschlungenen Amtswegen der Stadt verfangen zu haben. Schauen wir mal kurz in die Bewertungen im App-Store: „Terminbuchung? Fehlanzeige! Wozu dann bitte die App? Das ist EDV zu Fuß.“ – „Die App ist so sinnlos wie die ganze Berliner Behörde. Es gibt weder hier Termine noch gibt es über die Hotline Termine. Einfach nur unterirdisch und absolut sinnlos!“ – „Die seit März 2015 (!!) entwickelte Service-App bietet nicht viel mehr als eine alphabetisch sortierte Liste der städtischen Dienstleistungen an. Den deprimierenden Download könnt ihr euch getrost sparen.“ – „Was für ein Schrott! Alle Links öffnen Safari und man landet wieder auf der Webseite der Berliner Verwaltung. Wo bitte ist hier der Sinn und Mehrwert im Vergleich zu einer Browsersuche? Oh ja, die App stürzt dauernd ab.“ Das immerhin kann Berlin so gut wie der Regen: abstürzen. Die Bewertungen im App-Store gibt's hier.
Verliebt. Vertobt. Verheiratet. Wie sie so dasitzen, ineinander verschränkt und ineinander verguckt auf ihrer Terrasse, da sehen sie aus wie aus einem Märchen aus 1001 verträumten Nacht: Lara, Elena, Julia und Viviane. Sie sind um die 30 Jahre jung. Gehen Hand in Hand. Jede mit jeder. Vier Frauen sind eine Familie. Mit drei Kindern. Und vier Katzen. Wo gibt's denn sowas? In einer pfälzischen Kleinstadt. Und in der Liebe, die plötzlich ins Leben reinknallt und sich manchmal schmerzhaft davonschleicht.
Wie finden Menschen zueinander und was wird dann daraus? In unserer neuen Tagesspiegel-Kolumne „Ins Herz“ erzählen wir ab jetzt jeden Sonntag in der gedruckten Zeitung und digital bei Tagesspiegel Plus schöne und traurige, verrückte und vertrackte Geschichten aus dem wahren Liebesleben. Von zwei Verliebten, die doch lieber Freunde geworden sind. Von einem Mann, dessen Liebschaft ihm seine zwei Kinder verheimlichte. Einem Paar, das sich 20 Jahre nach dem Abi beim Klassentreffen fand. Und auch Sie können uns Ihre Liebesgeschichte schicken – einfach per Mail an liebe@tagesspiegel.de. Lieben Dank!
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Wir waren schon bio, bevor es cool war. Ende der 90er Jahre war Nachhaltigkeit nicht mal in Berlin ein Thema. Denn so einen Bio-Supermarkt, wie wir ihn 1999 eröffnet haben, gab es bis dahin noch nicht. Der Rest ist Geschichte. Eine Geschichte, die wir jetzt gemeinsam feiern. Mehr dazu findet ihr auf unserer Internetpräsenz.
Politik im Kleinen ist manchmal ein ganz großer Krimi. Der Spannendste spielte sich am Donnerstagabend in Berlins größter Kleinstadt ab: in so weitläufigen wie vielgliedrigen Pankow. In der Bezirksverordnetenversammlung stellte sich der bisherige Bürgermeister Sören Benn von der Linken trotz fehlender eigener Mehrheit zur Wiederwahl – mit einer emotionalen Rede: „Mein Name ist Sören Benn. Aus mir ist eher ungeplant ein Kommunalpolitiker geworden. Das aber dann mit Haut und Haaren.“ Bei den Leuten zu sein, sei sein Kraftquell, „mein Kompass und meine Erdung“. Die dürfte er nach der knappen Abstimmung im politisch zerstrittenen Bezirk brauchen.
Die Wahl, für die 28 Ja-Stimmen nötig waren, geriet zur lokalen Kraftprobe mit stadtpolitischen Folgen (Livestream zum Nachsehen hier). Linke und SPD konnten nur 23 Stimmen aufbieten, Benn aber gewann mit 29 Stimmen. Die im Bezirk eigentlich siegreichen Grünen und die FDP hatten ein Nein angekündigt. Die zusätzlichen 6 Stimmen und 2 Enthaltungen dürften damit von CDU (8 Stimmberechtigte) und/oder der AfD (5 Stimmberechtigte) gekommen sein; die Wahl war allerdings geheim. Womöglich hat Benn also Stimmen der AfD für sich in Kauf genommen – die Rechtsaußen-Partei nahm das hinterher für sich in Anspruch, Benn selbst titulierte sie in der Nacht als „politische Horrorclowns“. Und wahrscheinlich hat die lokale CDU die Wahl eines Bürgermeisters der Linken ermöglicht – trotz Unvereinbarkeitsbeschluss der Bundespartei. Dieser Krimi geht in die Fortsetzung.
Politik und Geschichte wurde auch in anderen Bezirken gemacht. Hier ein kleiner Überblick aus der großen Stadt:
In Spandau wurde mit Carola Brückner von der SPD die erste Bürgermeisterin nach 99 Männern gewählt (Details hier). In der Zitadelle beginnt die Zukunft.
In Marzahn-Hellersdorf versammelte Gordon Lemm von der SPD eine große Zählgemeinschaft gegen die eigentlich knapp siegreiche CDU hinter sich.
In Treptow-Köpenick bleibt Oliver Igel von der SPD im Amt.
In Mitte bleibt Stephan von Dassel von den Grünen im Amt.
In Neukölln bleibt Martin Hikel von der SPD im Amt.
In Lichtenberg wurden die Wahlen vertagt. Hier sind die Mehrheiten ähnlich unklar verteilt wie in Pankow (Überblick in unserem Bezirksblog hier). Die nächste Staffel folgt.
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Alboingärten – direkt nebenan
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Berlin mag an seiner Gegenwart verzweifeln, doch mittendrin wächst die Stadt der Zukunft: Tief im Nordwesten entstehen in den nächsten 20 Jahren neue Campus-Quartiere mit 45.000 Arbeitsplätzen und 20.000 Wohnungen, etwa auf dem früheren Flughafen Tegel und in der alten Siemensstadt. „Wir bauen Häuser mit Kiefernholz aus den Wäldern der Region, die dabei gleich zum Mischwald umgestaltet werden. Auf den neuen Dächern drehen sich kleine Windräder und verdunsten langsam das Regenwasser“, erzählte Gudrun Sack, Geschäftsführerin bei der Tegel Projekt GmbH, bei unserer Tagesspiegel-Debatte zur neuen Metropolenregion in der Urania. „Auch Baustoffe wie Lehm und Ton werden in den neuen Quartieren zum Einsatz kommen“, berichtete Stadtplaner Carl Herwarth von Bittenfeld von der Architektenkammer (die Debatte zum Nachsehen hier). Der Tower in Tegel soll in der Zukunft für alle offen sein – für einen ganz gegenwärtigen Blick auf Berlins blühende Landschaften.
Immerhin das war witzig an diesem Fußballabend: Das Olympiastadion teilte vor dem nicht nur meteorologischen Hochrisikospiel zwischen dem 1. FC Union und dem Hooligan-Verein Feyenoord Rotterdam mit: „Das Mitbringen von Regenschirmen jeglicher Form ist gestattet. Und wir würden das nicht twittern, wenn die Frage und heute nicht bereits 1892 Mal erreicht hätte“. 1892 ist übrigens das Gründungsjahr von Lokalrivale Hertha BSC. Aber das wurde ebenso zur Nebensächlichkeit wie Unions 1:2 in der kalten Schüssel der überhitzen Emotionen. Gewaltbereite Feyenoord-Fans, die bereits die East Side Gallery verschandelt hatten, hielten die Polizei noch die ganze Nacht in Atem. Eine geplante Auseinandersetzung mit Union-Anhängern konnte immerhin unterbunden werden. Und rund um die Alte Försterei, in die hier gestern Lorenz Maroldt das Spiel sicherheitshalber verlegen wollte, blieb es ruhig. Union droht nach der Niederlage mit Torwartfehler und zwei Platzverweisen der Abpfiff in Europa. Bei solchen Gegnern auch nicht schade.
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Noch bis Sonntag lädt der Bazaar Berlin auf dem Messegelände zum Stöbern und Kaufen ein. Über 200 Aussteller aus 30 Ländern präsentieren Schönes und Nachhaltiges aus aller Welt. Hier ist für jeden etwas dabei, der das Besondere liebt oder originelle Weihnachtsgeschenke sucht. Tickets gibt es in diesem Jahr nur online.
Infos unter www.bazaar-berlin.de
In Berlin ist er weltbekannt und in Prenzlauer Berg ein Original: der Taz-Unioner. 25 Jahre lang verkaufte Fußballfan Olaf Forner allabendlich den Tagesspiegel und die Taz und war in seinem roten Fantrikot Teil des Straßenbilds (Foto hier). Am Wochenende nun feiert er seinen Ausstand. „Früher habe ich an sechs Tagen in der Woche Zeitungen verkauft“, erzählt Forner am Checkpoint-Telefon. „So habe ich viele intellektuelle Leute und Politiker kennengelernt und auch meine Wohnung gefunden.“ Bei seinen letzten Runden ist der 56-Jährige abends nur noch mit zwölf Tagesspiegeln und zehn taz-Ausgaben unterwegs, „da gucken mich manche Leute an wie ein Weltwunder“. Viele Verlage seien aus dem Abendverkauf ausgestiegen, die Kneipen und Restaurants seien nach den Lockdowns weniger besucht. „Draußen ist einfach wenig los.“
Fußballerisch war Forner einst Hertha-Fan in Ost-Berlin, wurde dann Union-Anhänger und versucht die frühere Fanfreundschaft der Rivalen mit gemeinsamen Dampferfahrten wiederzubeleben. Bei Tagesspiegel-Aktionen wie der rollenden Geschichts-U-Bahn zum 30. Jahrestag des Mauerfalls warb Forner für die Aussöhnung der Stadt auch im Fußballerischen. Inzwischen verkauft Forner bei Union das Stadionheft in der Stadt und hilft auch bei der Verteilung überschüssiger Eintrittskarten an Bedürftige. Seinen eigentlichen Job als Behindertenassistent will er künftig wieder stärker ausüben. „Davon kann ich gut leben und werde sogar besser bezahlt als meine Tochter, die als Intensivkrankenschwester arbeitet.“ Die Verbundenheit mit der Zeitung und den Menschen, die sie lesen, wird für Forner ein Teil seines neuen Lebens bleiben: „Das geht tief“, sagt er eisern.
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Caro ermittelt heißt der neue True Crime Comedy Podcast von rbbKultur. Caroline Labusch ist – im Podcast wie im echten Leben – Künstlerin und Autorin mit abgebrochener Detektivausbildung. Am 7.11. ermittelt Caro live in der rbb Dachlounge. Sichern Sie sich einen der raren Plätze für die Show. Zu hören sind ihre witzigen Fälle in der Audiothek und ab 12.11. überall, wo es Podcasts gibt.
Wir schalten zum Zeugen Coronas: Karl Lauterbach mahnt angesichts alarmierender Infektionszahlen zu Booster-Impfungen für alle Erwachsenen und beklagt „läppische Kontrollen“ von Testnachweisen durch Gastronomen. Eine Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen mittlerweile für eine Impfpflicht, erst recht für Pflegerinnen und Pfleger. Berlins Corona-Warnampel zeigt in den drei Kategorien Infektionsinzidenz, Intensivbettenbelegung und Hospitalisierungsquote die drei Farben Rot, Gelb und Grün. Doch nicht nur SPD-Experte Lauterbach sieht angesichts des immer längeren Zögerns in Landes- und Bundespolitik eher schwarz: „Wir gefährden Weihnachten.“ Angesichts von noch nie dagewesenen 34.000 Neuinfektionen an einem Tag im Land hat er wohl leider mal wieder recht (alle Zahlen interaktiv hier). Die vierte Welle bricht nicht von allein.
Eigentlich wollte er als DDR-Judoka zu Olympia fahren, doch dann fiel die Mauer und er landete fast im Knast – „weil ich Tag und Nacht den Affen gemacht hab“. Inzwischen ist Ronald Zehrfeld ein gefragter Schauspieler für Zwischentöne und Identitäten. Am Set kriegt Ronny, wie ihn nicht nur seine alten Kumpels in Schöneweide nennen, ab und zu Panikattacken – „weil ich manchmal Angst habe zu sagen, dass ich Angst habe“. Auch wegen eigener Unsicherheiten hätte der 44-Jährige fast bei der missratenen Protestaktion „#allesdichtmachen“ gegen die Corona-Politik mitgemacht, wie er mir freimütig im Interview erzählt hat, das am Sonntag im Tagesspiegel erscheint. Zehrfeld berichtet auch, warum er viele hoch dotierte Filmrollen ablehnt: „Ich mache kein Halligalli-Hoch-das-Bein. Da gehe ich lieber zu meinem Sparkassen-Berater und sage: Halt mal meinen Dispo aufrecht, ich will nicht ‘Die Wanderhure, Teil 7` annehmen.“ Auch Schauspieler können Kredit verspielen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Ohren zu und durch: Berlin will sich neue Sirenen anschaffen. Laut Ausschreibung sollen die 400 Warnanlagen auf Dienstgebäuden „mindestens den Schallpegel einer alten E57-Sirene erreichen“ (Hörprobe hier). Völker, hört die Sirene!
Augen auf und rüber: Berlin will seine Ampeln wieder selbst betreiben und gründet dafür eine städtische Gesellschaft (Details hier). Auch die politische Ampel im Berliner Bundesdorf braucht noch eine Erleuchtung (Details hier). Den Grünen flackert sie zu gelb.
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Ursli & Toni Pfister laden als Cindy & Bert zur großen "Samstagabendshow" und nehmen uns mit in die Schlagerwelt der 1970er Jahre. Es wird pompös: Ein Fernsehchor und ein Fernsehballett unterstützen die beiden Verwandlungskünstler, musikalisch angefeuert und getragen von der Jo Roloff-Band.
20.10.–28.11. | TIPI AM KANZLERAMT
Augen zu und durch: Das Bundesverfassungsgericht hat dem Eilantrag des Abgeordneten Marcel Luthe gegen die Rechtmäßigkeit der Berlin-Wahl nicht stattgegeben. Ein Richter las den Einspruch, fand ihn aber nicht stichhaltig genug für eine Verschiebung der Auftaktsitzung des neuen Berliner Parlaments, berichtet mein Kollege Alexander Fröhlich. Nun wird die Sache nachträglich behandelt – hoffentlich nicht nachrangig.
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Sechs Tage – zwei Flüsse: Auf dieser exklusiven Tagesspiegel-Reise mit dem Schiff begleitet Sie Harald Martenstein ein paar Tage auf der MS Savor. Das luxuriöse 5-Sterne Superior Schiff mit erfahrenen Reiseführern macht diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Jetzt auf Tagesspiegel-Reisen entdecken!
Türen auf und rein: Der in der Auftaktsitzung neu gewählte Abgeordnetenhaus-Präsident Dennis Buchner (SPD) will mehr Menschen ins Berliner Parlament einladen und die Abgeordneten öfter in Schulen schicken. „Politik darf nicht als abgeschlossene Kaste wahrgenommen werden“, sagt er im Tagesspiegel-Interview. Darauf einen Kasten Wahl-o-Mate!
Eine schlechte Nachricht noch: In Berlins AWO-Kitas droht erneut ein Streik, heute läuft eine Frist zur gütlichen Einigung über höhere Löhne für Erzieherinnen und Erzieher ab. „Für uns Eltern ist das der absolute Horror, weil wir alle anderthalb Jahre Corona mit lange geschlossenen Einrichtungen durchgestanden haben“, sagt Elternsprecherin Juliane Zacher am Checkpoint-Telefon. Menschenskinder!
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Eine gute Nachricht noch: Am 14. November feiert Berlin einen Extra-Kinotag. In den Yorck-Kinos kosten alle Vorstellungen sechs Euro (Infos hier), die renovierte „Passage“ in Neukölln eröffnet neu – und im International gibt’s beim Checkpoint-Abend ab 19.30 Uhr den Porträtfilm „Lieber Thomas“ über Thomas Brasch und ein Gespräch mit Ann-Kathrin Hipp. Wir verlosen 5x2 Karten unter checkpoint@tagesspiegel.de. Man sieht sich.
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In der ganzen Stadt, in Universitäten, Hochschulen, Botschaften, Museen können Sie bis zum 10. November neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf den Grund gehen. Treffen Sie die hellsten Köpfe auf über 200 Veranstaltungen. Im bilingualen Berlin Science Week Magazin finden Sie das Programm, Veranstaltungs-Highlights und aktuelle Forschungs-
themen.
Abba Hallo! Das Comeback der schwedischen Musik-Überflieger fällt heute nach 40 Jahren vom Pop-Himmel. Der hängt in den neuen Songs (Hörprobe hier) vor allem voller Synthesizer. Super Duper.
Zitat
„Markus, lass es. Markus, warum sagst du jetzt wieder das?“
Armin Laschet, gescheiterter CDU-Kanzlerkandidat, über die Störfeuer von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Wahlkampf – und die Telefonate mit seinem Parteifreund.
Tweet des Tages
Im Modernen Fünfkampf sollen jetzt statt Pferden Räder eingesetzt werden. Wie wollen die denn damit über die Hindernisse kommen?
Stadtleben
Neu im Humboldt Forum – Seit dem letzten Monat sind auf der Museumsinsel die Tore des „Baret“ geöffnet. Namensgeberin des Restaurants ist die französische Naturforscherin Jeanne Baret, Zeitgenossin der Humboldt-Brüder, und gustativ-olfaktorische Forschung ist auch das kulinarische Motto auf der Dachterrasse in 30 Meter Höhe. Beispielsweie bei einem Entrecôte mit brauner Butter und Kartoffel-Millefeuille (36 Euro) und anschließendem Cocktail mit Aussicht auf die hauseigene Kunstausstellung und den Schlossplatz. Entweder man versucht sein Glück ohne Termin oder reserviert hier. Schloßplatz, U-Bhf Museumsinsel, geöffnet täglich zwischen 10 Uhr und Mitternacht, außer dienstags
Essen – Aus einem Wortspiel mit dem hebräischen Glückspruch „Masel tov“ leitet sich der Name das Restaurants „Masel Topf“ ab. Glücklich wird man ganz zwangsläufig beim Genuss der traditionell-ashkenazischen und -israelischen Gerichte, die hier modern interpretiert und mit einem ästhetischen Gespür fürs mitessende Auge serviert werden. Können auf dem Teller und auf den Tasten: Zu Live-Klavierbegleitung probiert es sich durch die Menüs (ab 3 Gänge, 25 Euro) und die international-israelische Getränkekarte gleich doppelt so gut. In der Rykestraße 2, U-Bhf Knaackstraße, täglich von 12 Uhr bis Mitternacht
Lesen – Apropos „Masel tov“ – sollten Sie daran interessiert sein, sich selbst in der modernen jüdischen Küche zu probieren, schmökern Sie in gleichnamigem Werk der beiden Berliner Autoren Liv Fleischhacker und Lukas Großmann. Erstere ist außerdem Gründerin von Berlins erster jüdischer Food Week, „Nosh Berlin“. Mit „Masel tov!“ (ca. 30 Euro) blättert sich die Leserschaft durch ein umfassendes Potpourri aus Anekdoten, Rezepten, Bildern und Eindrücken, das den Griff zum Kochlöffel einfach macht. Wir verlosen drei Exemplare unter all jenen, die wissen, was „bete’avon“ bedeutet.
Hingehen – Ab kommender Woche geht es am „Prime Time Theater“ wieder los, darum ist jetzt der beste Moment, sich Karten zu sichern. Die Wiedereröffnung startet mit neuen Folgen der seit 2004 heiß begehrten Theater-Sitcom „Gutes Wedding, Schlechtes Wedding“ mit Geschichten zwischen Dönerbude und Späti, Beziehungen aller Art, irgendwo in Berlin und Brandenburg. Treffenderweise lautet der Titel des Weihnachtsspecials von „GWSW“ auch „Das Wunder vom Späti“, Tickets gibt es ab sofort und für 12 Euro. Es gelten die 2G-Richtlinien in puncto Hygiene, die bewährten 3J-Regeln der Hausordnung bleiben weiterhin bestehen: „jewohnt jut jelaunt.“
Grübelstoff – Wann haben Sie zuletzt eine Sitcom-verdächtige Situation erlebt? In welcher Besetzung und auf welcher Bühne der Stadt würden Sie diese gerne umgesetzt sehen?
Berlin heute
Verkehr – Waltersdorfer Straße (Bohnsdorf): Ab ca. 9 Uhr bis Mitte Dezember steht nur ein gemeinsamer Fahrstreifen zwischen Parchwitzer Straße und Lindenstraße zur Verfügung. Eine Baustellenampel regelt den Verkehr.
Niederschönhausen: Zwischen 17.30 und 19 Uhr kommt es aufgrund eines Fahrradkorsos zu Verkehrseinschränkungen u.a. im Bereich Hermann-Hesse-Straße, Schönholzer Straße, Breite Straße, Berliner Straße, Heinrich-Mann-Straße, Straße vor Schönholz, Schönholzer Weg, Angerweg, Kastanienallee, Schönhauser Straße und Dietzgenstraße.
Seestraße (Wedding): Zwischen ca. 20 Uhr und Montagmorgen, 6 Uhr Uhr ist die Fahrbahn in Höhe Dohnagestell in beiden Richtungen auf jeweils einen Fahrstreifen verengt. Von der A100 kommend ist das Linksabbiegen in die Straße Dohnagestell nicht möglich.
Nahverkehr – Zwischen 22 Uhr und Montagmorgen, 1.30 Uhr kommt es zu folgenden Einschränkungen:
S1 und S25: Zwischen Nordbahnhof und Gesundbrunnen besteht Pendelverkehr im 15-Minutentakt; SEV zwischen Nordbahnhof/Potsdamer Platz und Wollankstraße/Schönholz.
S2: Zwischen Nordbahnhof und Gesundbrunnen besteht Pendelverkehr im 15-Minutentakt; SEV zwischen Nordbahnhof und Pankow-Heinersdorf. Zwischen Pankow-Heinersdorf und Blankenburg besteht Pendelverkehr im 10-Minutentakt.
S3: Ausfall zwischen den Stationen Erkner und Friedrichshagen (SEV).
S8: Zwischen Pankow-Heinersdorf und Blankenburg besteht Pendelverkehr im 10-Minutentakt; SEV zwischen Schönhauser Allee und Blankenburg.
S85: Zwischen Treptower Park und Pankow fahren keine Züge (SEV).
RE5: Von 19.40 Uhr bis 12. November, 2.30 Uhr, fallen die Züge zwischen Gesundbrunnen und Finsterwalde aus.
Demonstration – Von 9 bis 11 Uhr wollen rund 30 Teilnehmende in der Eberstraße 24 die „Erbschaftsteuer-Privilegien kippen“. Die „Kundgebung zur Umsetzung des Volksentscheids Deutsche Wohnen Enteignen“ findet mit ca. 30 Menschen in der Wilhelmstraße 140 statt. In der Hasenheide 107 wird mit rund 25 Demonstrierenden von 17 bis 21 Uhr auf die „Situation und Gestaltung des Hermannplatzes“ aufmerksam gemacht. „Der Autokorso-Berlin, das Original, eine Informationsversanstaltung für alle Menschen“ trifft sich von 17 bis 22 Uhr zum Korso durch Charlottenburg mit etwa 50 Fahrer:innen. „Die 6. Fahrrad-Demonstration im Norden Pankows ist eine Rad-Rundfahrt für alle interessiert-begeisterten Radfahrer und Pankower Bürger, die mal nicht Radwege benutzen wollen“ und rollt von 17.30 bis 19 Uhr durch Berlin-Schönholz (s. Verkehr), und zwar mit 40 angemeldeten Personen.
Sonnabend – „Wir demonstrieren (für) eine inklusive Wissenschaft! We demonstrate (for) an inclusive science!“ lassen rund 400 Menschen im Invalidenpark verlautbaren, von 9.30 bis 16.30 Uhr. Zwischen 10 bis 13 Uhr bringt die „Klimawandel-Mahnwache“ am Winterfeldtplatz ca. 30 Partizipierende zusammen. Selbige Teilnehmerzahl versammelt vsl. der „Weltklimatag 2021“ von 11 bis 14 Uhr am Pekinger Platz. Zwischen 12 und 15 Uhr führt der „Catmosphere-Catwalk: Fußmarsch zum Schutz der seltenen und bedrohten Großkatzen“ rund um Zoologischen Garten. Die „Wege über den Todesstreifen“ führen zwischen 14 und 17 Uhr rund 50 Menschen durch Wittenau, Start- und Endpunkt ist der Tornower Weg 26-34 an der Grundschule an der Peckwisch.
Sonntag – Von 10.45 bis 11.45 Uhr findet die „Verlegung von Stolpersteinen für NS-verfolgte ehemalige Angehörige des Auswärtigen Amts“ in der Wilhelmstraße 89 statt. „Tierqualen und Umweltzerstörung für Produkte aus Pelz, Leder und Co., die bei der bazaar Messe verkauft werden“ lautet das Motto der Kundgebung am Hammarskjöldplatz von 13 bis 17 Uhr mit geschätzten 50 Demonstrierenden. Ein „Antifaschistischer Stadtrundgang zu jüdischem Leben in der Köpenicker Altstadt“, findet in enstsprechendem Umfeld von 16 bis 18 statt.
Gericht – Wegen Drogenhandels müssen sich zwei Männer und zwei Frauen verantworten. Ein 34-jähriger Angeklagter sei Mitglied einer albanischen Bande gewesen. Kiloweise sei Marihuana auf dem Postweg von Spanien nach Deutschland geschmuggelt worden. Drei Angeklagten wird Beihilfe vorgeworfen (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Liebe Cheng, 生日 快樂 wünscht dir dein Sebi.“ / Margot Friedländer (100), Holocaust-Überlebende / „Markus Henzler, alles Liebe, wünsche ich dir, zum 50. Geburtstag. Deine Christiane❤️“ / „Christopher Kurbjuhn, 65, Autor und bester Onkel, nachträglich viele gute Wünsche für Dein neues Lebensjahr“ / „Liebe Moni, von Herzen wünschen wir dir alles, alles Liebe zum 75. Geburtstag, sowie viel Glück, Gesundheit und Freude im neuen Lebensjahr! Wir freuen uns auf heute Abend! Deine liebste Enkelin Trang und deine Töchter Kerstin und Andrea“ / Mechtild Schuchert, „herzliches und bestes, für unsere Freundin. MJ“ / Walter Plathe (71), Schauspieler / Elke Sommer (81), Schauspielerin, Sängerin & Malerin / Johanna Steiner (38), Hörspielautorin und -regisseurin
Sonnabend – „Richard Clemens (80) betritt das neue Lebensjahrzehnt mit der Absicht, weiter seinen Bauernhof zu restaurieren, mit Frau, Kindern und Enkeln eine längere Radtour zu machen und mit Familie und Freunden ordentlich zu feiern. Eben ein echter Goethe-Oldie!“ / „Lieber Martin, Bruderherz, alles Liebe zum Geburtstag! Deine sis“ / „Merle K. wird 9 Jahre – schön, dass sie das hier lesen kann.“ / Detlef Untermann (69), Journalist und Kommunikationsmanager / Volker Weidermann (52), Journalist, Autor, Moderator und Literaturkritiker / „Dem Vernehmen nach begeht der geschätzte Kollege Thomas Wochnik seinen Geburtstag – heute sei ihm jegliche Verwechslung von Keiler und Eber, Bache und Sau verziehen. Chantal, ich und das ganze Team Checkpoint gratulieren von Herzen. Mit freundlichen Grunzen, Wildschwein Kevin“
Sonntag – Diana Amft (46), Filmschauspielerin und Kinderbuchautorin / Celina Bostic (42), Sängerin und Songwriterin / Hartmut Fladt (76), Komponist und Musikwissenschaftler / Kerstin, „einzige und wahre Queen of Kreuzberg“ / „Liebe Linda, alles erdenklich Liebe und Gute zum GEburtstag, sowie genug Kraft und Energie für alles, was noch kommt; und viel Spaß auf Fuerteventura. Johannes“ / Detlef Ultsch (66), Judoka und Judotrainer / Vokalmatador, bürgerlich: Victor Moreno (48), Rapper
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Gestorben – Joachim Flamme, * 15. Juli 1925 / Kai Friedrich, * 14. November 1956 / Gert Sell, verstorben am 26. Oktober 2021, ehem. Chorleiter des Berliner Oratorien-Chors und Träger des Bundesverdienstkreuzes / Michael Winkelmann, * 26. Februar 1946
Stolperstein – Salomon Zuckermann (geb. 1874 in Alexandria, Ukraine) war Wirtschaftsstatistiker und verheiratet mit Martha Kallmann. Am 17. Juli 1942 wurden beide, zusammen mit weiteren 98 jüdischen Berliner:innen, in an einen fahrplanmäßigen Zug Richtung Prag angehängten Waggons nach Theresienstadt deportiert, wo Salomon Zuckermann heute vor 77 Jahren ermordet wurde. Seine Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits seit über einem Jahr tot. In Erinnerung an beide liegt in der Wilmersdorfer Uhlandstraße 148 ein Stolperstein.
Encore
So, jetzt volle Kraft voraus ins Wochenende! Denn auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt. Und das ist – na? Logisch: In Berlin keiner. Zumindest nicht auf unserem ältestem Dampfdampfer „Kaiser Friedrich“, der ohne Wind- und Wetterschutz vor der Schleuseninsel in Tiergarten dem Vergessen entgegendümpelt. Inzwischen ist das 1886 erbaute Fahrgastschiff laut Kulturverwaltung „derzeit nicht fahrfähig“ und Eigentum des Technikmuseums, wie der FDP-Politiker Stefan Förster per Anfrage herausgefunden hat. Kann man den Kahn nicht wenigstens zur Schau stellen? Dazu lässt der Senat wissen: „Das Dampfschiff in der Dauerausstellung zu zeigen, würde Bedingungen voraussetzen, die derzeit weder gegeben noch geplant sind bzw. es in der Vergangenheit waren.“ Es kommentiert Kaiser Friedrich: „Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser.“ Und Berlins auf dem Grund.
Schippern Sie schön durch den Tag! Heute waren hier Thomas Lippold (Recherche), Juliane Reichert (Stadtleben) und Lionel Kreglinger (Produktion) mit an Bord. Moin meldet sich Anke Myrrhe. Ich grüße Sie,
