„The world is fucked“, sagt eine Frau im Vorbeigehen, als sie frustriert den Kinosaal im Babylon Berlin verlässt. Hier hatten sich die „Democrats Abroad“ getroffen, um Kamala Harris zu feiern. Die Nacht begann mit Brass Band, Bier, Hot Dogs – und endet mit Ernüchterung und Tränen. Bereits um 4.16 Uhr ist der Kinosaal fast leer. The party is over. Hoffnung hat hier niemand mehr.
Stand 6 Uhr, MEZ, sieht alles nach einem Sieg für Donald Trump aus. Hardcore-Optimisten hoffen auf den entscheidenden Swing für Kamala Harris. Doch als um 5.23 Uhr klar ist, dass Trump auch den Swing State North Carolina gewonnen hat, bleibt nicht viel von der blauen Aufbruchstimmung. Alles deutet darauf hin, dass der Welt vier weitere Jahre mit einem unberechenbaren Republikaner im Weißen Haus bevorstehen.
Den Krimi der Wahlnacht haben wir hier zusammengefasst. Eine erste Einschätzung der Lage gibt mein Kollege Malte Lehming hier.
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In der demokratisch eingestellten Jazzbar Donau 115 in Neukölln entfallen das angekündigte Saxofon-Solo und die Freigetränke. Die Bar, in der man sich vorher kaum um die eigene Achse drehen konnte, leert sich schnell. Karaoke singen will nun auch niemand mehr. „It‘s over“, sagt Gastgeber Chad Matheny ins Mikrofon. „Nächstes Mal brauchen wir eine bessere Kandidatin.“
Falls es Ihnen ein Trost ist an diesem Morgen: Zumindest in der Checkpoint-Leserschaft zeigt sich ein deutlich anders Bild.