„The world is fucked“, sagt eine Frau im Vorbeigehen, als sie frustriert den Kinosaal im Babylon Berlin verlässt. Hier hatten sich die „Democrats Abroad“ getroffen, um Kamala Harris zu feiern. Die Nacht begann mit Brass Band, Bier, Hot Dogs – und endet mit Ernüchterung und Tränen. Bereits um 4.16 Uhr ist der Kinosaal fast leer. The party is over. Hoffnung hat hier niemand mehr.
Stand 6 Uhr, MEZ, sieht alles nach einem Sieg für Donald Trump aus. Hardcore-Optimisten hoffen auf den entscheidenden Swing für Kamala Harris. Doch als um 5.23 Uhr klar ist, dass Trump auch den Swing State North Carolina gewonnen hat, bleibt nicht viel von der blauen Aufbruchstimmung. Alles deutet darauf hin, dass der Welt vier weitere Jahre mit einem unberechenbaren Republikaner im Weißen Haus bevorstehen.
Den Krimi der Wahlnacht haben wir hier zusammengefasst. Eine erste Einschätzung der Lage gibt mein Kollege Malte Lehming hier.
Alle Ergebnisse und aktuelle Entwicklungen gibt es den ganzen Tag über in unserem Live-Blog und auf tagesspiegel.de. Und ab 7 Uhr können Sie alle Ergebnisse in unserem aktualisierten ePaper lesen.
In der demokratisch eingestellten Jazzbar Donau 115 in Neukölln entfallen das angekündigte Saxofon-Solo und die Freigetränke. Die Bar, in der man sich vorher kaum um die eigene Achse drehen konnte, leert sich schnell. Karaoke singen will nun auch niemand mehr. „It‘s over“, sagt Gastgeber Chad Matheny ins Mikrofon. „Nächstes Mal brauchen wir eine bessere Kandidatin.“
Falls es Ihnen ein Trost ist an diesem Morgen: Zumindest in der Checkpoint-Leserschaft zeigt sich ein deutlich anders Bild. 91 Prozent hätten für Kamala Harris gestimmt, nur 4 Prozent hätten Donald Trump gewählt. Wie viele der 21.706 Amerikaner, die hier gemeldet sind, darunter sind, ist leider nicht bekannt.
Und wenn Sie es heute Mittag ganz genau wissen wollen, haben wir noch diesen Tipp hier für Sie:
High Noon: Der Expertentalk zur US-Wahl. Wie ist die politische Lage am Tag nach der Wahl? Juliane Schäuble, US-Korrespondentin des Tagesspiegels, und Anja Wehler-Schöck, Ressortleiterin Internationales, wissen es. Die beiden diskutieren heute Mittag von 12 bis 13 Uhr mit Laura von Daniels (Stiftung Wissenschaft und Politik) und Christian Lammert (John-F.-Kennedy-Institut, FU Berlin) über Ergebnisse, Trends und Folgen. Den Talk können Sie live verfolgen, die Anmeldung finden Sie hier.
Die US-Wahl war in den vergangenen Tagen auch in Berlin überall präsent, oder wie man in Spandau sagen würde: everywhere. CP-Leser Georg Hillmann bekam Anfang der Woche eine Terminbestätigung des Bürgeramts Staaken Center für Wednesday, 06. November. Einen Tag nach der Wahl (!) und das wo doch der Regierende Bürgermeister am Sonntag in die USA (!!) fliegt und der kommt bekanntlich aus… genau: Spandau (!!!). Wenn das ein Zufall ist, fressen wir einen Aluhut.
Und damit sind wir schon wieder mittendrin in der Berliner Landespolitik. Der Landesvorstand der Linken hat gestern Abend beschlossen, dass fünf ihrer prominentesten Mitglieder, pardon: Ex-Mitglieder, ihre Mandate im Abgeordnetenhaus aufgeben sollen (LV-Beschluss 9-068/24): „Gemäß unseres Landesparteitagsbeschlusses 21 / 2 / 9 vom 24.11.2023 fordern wir die aus der Partei Die Linke ausgetretenen ehemaligen Genoss*innen Elke Breitenbach, Klaus Lederer, Carsten Schatz, Sebastian Scheel und Sebastian Schlüsselburg zur Niederlegung der Mandate im Berliner Abgeordnetenhaus auf.“ Zudem wird den Bezirken empfohlen, ähnliche Beschlüsse zu fassen.
Die Landesvorsitzenden Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer erklärten am Abend: „Wer für Die Linke gewählt wurde, sollte nach einem Austritt aus der Partei konsequenterweise auch das Mandat zurückgeben. Das ist ein Gebot der Fairness und des Anstands gegenüber den Wählerinnen und Wählern, die der Linken ihre Stimme gegeben haben, sowie unserer Mitglieder und ihrem Wahlkampfeinsatz. Die Beschlusslage unserer Partei ist eindeutig.“
Nach CP-Informationen wollen sich die ausgetretenen Abgeordneten heute untereinander abstimmen, wie sie auf den Beschluss reagieren – und auch, ob sie ihn kommentieren.
Still ruhen die Bagger, das Jahn-Stadion darf vorerst nicht abgerissen werden (CP von gestern). Die Spatzen in Prenzlauer Berg trällern von den Dächern, dass das frühestens im nächsten Oktober etwas wird, wenn angemessene Ausweichquartiere gefunden wurden.
Die nötigen Artenschutzmaßnahmen seien im eigenen Gutachten der Senatsverwaltung von 2020 ganz klar beschrieben, aber eben nicht in der Praxis ausgeführt worden, sagt Uwe Hiksch vom Verein Naturfreunde Berlin, der den Abrissstopp vor dem Verwaltungsgericht Berlin erwirkt hat (die Urteilsbegründung liegt meinem Kollegen Christian Hönicke vor). Das betrifft nicht nur die Spatzen: So seien Brutstätten für Fledermäuse nicht angelegt worden und bei den vorhandenen Brutkästen etwa Arten, die sich nicht vertragen, direkt nebeneinander platziert worden. Und das in einem Fußballstadion! Als hätte jemand Union- und Dynamo-Fans nebeneinandergesetzt und dann zum Jubeln zu den Hertha-Fröschen in die Ostkurve geschickt. Dass das ausgerechnet dem einzigen ausgebildeten Schiedsrichter im Senat (Christian Gaebler) passiert…
… aber der hatte im Sportausschuss am 13. September auf die Frage, ob beim Abriss ausreichend auf Artenschutz geachtet wurde, geantwortet: „Ja, unsere Bauleute sind nicht doof.“ Tja, wer dann?
(Hier nachzusehen bei 2:53:43, via Kristian Ronneburg, Linke)
Um Spatzen geht es auch in der nächsten Meldung.
„Es gibt Reis, Baby!“ sang einst Helge Schneider – aber das ist ja noch lange kein Grund, damit zu werfen. Vor den Berliner Standesämtern ist es sogar unerwünscht. Dabei soll Reis als Symbol der Fruchtbarkeit dem frisch verheirateten Paar ein kinderreiches Zusammenleben bescheren, und das wäre doch ganz im Sinne des Finanzsenators (mehr Länderfinanzausgleich!). Aber egal ob Langkornreis, Mittelkorneis, Rundkornreis oder Wildreis, die Bezirksämter haben was dagegen, mal „wegen Rutschgefahr“ (Lichtenberg), mal „wegen Sturzgefahr“ (Pankow), mal „aus Gründen des Schutzes von Wildtieren“ (Neukölln), mal „weil Schädlinge den feierlichen Rahmen der Trauungen stören können“ (Reinickendorf) – lang lebe die Berliner Vielfalt.
Je nach Bezirk ist das Reiswerfen deshalb mal „untersagt“, mal „verboten“, mal „grundsätzlich verboten“ und mal „strengstens verboten“ – mit anderen Worten: Hier haben Sie die einmalige Chance, sich zur seligen Erinnerung an den schönsten Tag des Lebens eine original Berliner Ordnungswidrigkeitsanzeige mit Datumsstempel zu sichern. Unser Tipp: Legen Sie Widerspruch ein, dann bekommen Sie gleich noch eine amtliche Trauzeugenaussage dazu. Die Kosten dafür sind laut §§ 69 Abs. 1 Nr. 2, 28 Abs. 1 Satz 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz, Bußgeldkatalog Nr. 1.2 im Vergleich zum Rest vom Fest überschaubar: maximal 120 Euro fürs Bußgeld bei bis zu zwei Kilo Reis (z.B. Jasmin, im Aldi – und überall sonst – derzeit 4,89).
Schule voll, gar nicht toll: Eltern der Phönix-Grundschule in Lichtenberg beklagen „katastrophale Zustände“ – und sammeln nun online Unterschriften für einen Brandbrief an die verantwortlichen Behörden (hier geht’s zur Petition). Die Probleme sind groß: so großer Lehrermangel, dass mindestens drei Klassen keine Klassenlehrer hätten, „regelmäßige Gewaltvorfälle“, die in einigen Fällen zu Krankenhausbesuchen geführt und auch polizeilich gemeldet worden seien, und ein allumfassender Platzmangel. Der sei umso eklatanter, weil die ältesten Kinder der 2020 eröffneten Schule gerade erst die fünfte Klasse besuchten:
„Ausgehend von 2020 sollten bis zum 6. Jahrgang 2025/2026 15 Klassen an unserer Schule unterrichtet werden. Wir sind bereits jetzt (2024/2025) schon bei 18 Klassen (17 + eine Willkommensklasse).“
Logisch, dass es da eng wird in der Mensa, auf dem Sportplatz und für die Fachräume, die in solchen Fällen gerne zu Klassenzimmern umgewandelt werden. Schon im vergangenen Schuljahr, heißt es in dem Brief, seien die Kapazitäten eigentlich ausgeschöpft gewesen. Die Eltern fordern, „dass die vorherrschenden Probleme nicht mehr ignoriert werden und Schüler wie Ware einfach in einer Schule ,abgeladen‘ werden und die Pädagogen alleine gelassen werden“.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Droht nach den US-Wahlen ein Bürgerkrieg? „Es wird sicherlich viel Gewalt geben“: Der texanische Professor Jeremi Suri erklärt, welche Risiken er je nach Wahlausgang sieht.
+ Studierenden-Programm an der Humboldt-Uni schließt die Gruppe „Tacheles“ aus – und setzt sich gegen Antisemitismus ein.
+ Viele Berliner sind entsetzt über teilweise drastische Erhöhungen: Meine Grundsteuer hat sich vervielfacht – was kann ich jetzt tun?
+ Macht Deutschland blau? Warum melden sich so viele Menschen krank wie nie zuvor? Fünf Berliner Hausärztinnen und Hausärzte erzählen, was wirklich stimmt – und was sie zu Christian Lindners Vorwurf sagen.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Nanu, war’s das etwa schon mit dem groß angekündigten „Lukas-Podolski-Döner“ in Berlin? Der Laden – erst Anfang März eröffnet – ist seit einigen Tagen verrammelt, die Leuchtreklame weg, sogar Tauben haben es sich schon bequem gemacht. Aber kann man mit dem Geschäftsmodell „Döner“ (Berliner Durchschnittspreis Anfang des Jahres laut Lieferando bei 7,30 Euro) wirklich scheitern in Berlin? Natürlich nicht, versichert das Unternehmen Lukndag, das hinter dem Dönerladen steht. Der Imbiss sei von vornherein als Pop-up-Store geplant gewesen und sei „bei den Gästen sehr gut angekommen“. Im kommenden Jahr sollen gleich mehrere neue Standorte eröffnen. Bei allen Krisen dieser Welt ist es doch schön zu wissen: Döner macht schöner. Und geht immer.
Die Haushaltsverhandlungen sind lang und zäh. Aber eine Sache scheint Kai Wegner wirklich wichtig zu sein – jedenfalls wichtig genug, dass er sich festgelegt hat. „Das House of Games muss kommen, wie wir es verabredet haben“, sagte der Regierende Bürgermeister gestern auf dem medienpolitischen Abend der CDU-Fraktion. 4,6 Millionen Euro sind für das 15.000 Quadratmeter große Zentrum für die Games-Branche im Haushalt bislang eingeplant. „Wenn wir sagen, das ist eine Riesenchance und wir wollen junge, kreative Leute in die Stadt holen, dann brauchen wir solche Zentren.“ Vielleicht haben seine Kinder bei ihm die richtige Taste gedrückt.
Mit dem Besetzungsverfahren für die Leitung der Abteilung „Mobilität“ handelten sich Ex-Verkehrssenatorin Manja Schreiner und die CDU Kungelei-Vorwürfe ein (wir erinnern uns: das ursprüngliche Verfahren wurde gestoppt, geändert – und dann wieder gestoppt). Nun gibt es doch noch weißen Rauch am Köllnischen Park: Die Verkehrsverwaltung besetzt den Posten mit Imke Steinmeyer, im Haus von Senatorin Ute Bonde (CDU) bislang als Referatsleiterin für „Grundsatzangelegenheiten der Mobilitätspolitik, Verkehrsentwicklungsplanung“. Mein CP-Kollege Christian Latz fährt schon mal den Wagen vor.
Dem politischen Streichkonzert (viele Instrumental-Honorarkräfte fürchten, ihren Job zu verlieren) setzt die Musikschule City West ein echtes, also: ein musikalisches Streichkonzert entgegen. Am 9. und 10.11. bietet sie im Rathaus Schmargendorf einen Kammermusik-Workshop an, und zwar, na klar: für Streicher. Da wird der Koalition sicherlich ordentlich was gegeigt.
Zumindest vorübergehend scheint das Problem gelöst: Die rund 2000 Verträge mit Honorarkräften dürfen verlängert werden (Q: Mopo), dauerhafte Rechtssicherheit gibt es aber noch nicht.
Nachtrag zur Meldung „Reiner Stoff“ (CP von gestern) – Checkpoint-Leser Axel Jürs, Verwaltungsleiter der Johanna-Eck-Schule, schreibt:
„Gepanschter Honig kommt unserer Schulimkerei nicht ins Glas, liebes Checkpoint-Team! Übrigens sind die Bienenvölker unserer Schulimkerei aktuell im Winterquartier. Anmeldungen für Besuchstermine sind willkommen.“ Summmmmmmmmmmmmmm!
Das heutige Betriebsstörungsbingo kommt vom Kollegen Patrick Bahners (FAZ). „Warum fuhr der ICE von Köln-Deutz nach Berlin 24 Minuten verspätet ab? Das Personal kam verspätet an – und musste zunächst noch den Bahnsteig wechseln!“
„Gefährdet den Zusammenhalt in unseren Kiezen“: Die Bezirksbürgermeisterinnen von Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf kritisieren den Senat für die Planung der neuen Großunterkünfte für geflüchtete Menschen in ihren Bezirken. Meine Kollegin Anna Thewalt hat alle Details hier aufgeschrieben.
Endlich ist Berlin mal wieder spitze: Jetzt auch mit Wolkenkratzer.
Wenigstens gibt es am Wochenende mal wieder was zu feiern: Hier gibt’s das ganze bunte Programm zu 35 Jahre Mauerfall.
Lichtenberg bekommt ein Mega-Rechenzentrum. Vielleicht klappt’s dann auch endlich mit dem Internet?
Zitat
„Ich bin am Ende so schlau, wie Sie alle.“
Vizekanzler Robert Habeck bei der Future Sustainability Week des Tagesspiegels auf die Frage, ob Christian Lindner raus aus der Ampel-Regierung möchte. Den ganzen Bericht gibt es hier.
Stadtleben
Verlosung – Ein Leben zwischen Ost und West: Manfred Krug, als Sänger und Schauspieler erst in der DDR, nach seiner Ausreise 1977 auch in der BRD enorm erfolgreich. Der Kanon Verlag gibt seine Tagebücher heraus, am Montag findet die Buchpremiere des dritten und letzten Bandes „Ich beginne wieder von vorn“ statt (11.11., Pfefferberg Theater, 20 Uhr), u.a. mit drei der vier Krug-Kinder, moderiert von Knut Elstermann. Wir verlosen zur Vor- oder Nachbereitung fünf Bücher! Dazu reicht eine Nachricht an das Checkpoint-Postfach.
Essen & Trinken – Schon optisch ist es was Besseres: Teigschichten laufen in feinsten Parallel-Linien entlang der Gebäck-Oberfläche oder stehen, im Förmchen gebacken, gespreizt wie ein Blütenkelch. „Cross Lamination“ heißt die quasi architektonische Technik, die dem französischen Croissant eine zweite Schicht spendet. Gibt es auch in Berlin: Die auf Eclairs spezialisierte Patisserie „Canal“ etwa verkauft in zwei Filialen in Mitte nun auch Feinbackware auf Basis der neuen Croissant-Technik: dicke Pains au chocolat, röscher geht’s nicht, säuerlich gefüllte Chaussons aux Pommes mit gerillter Haube, krosse Schnirkelschnecken mit Pistazien- oder Mandelpraliné. Köstlich. Und hat den Vorteil, dass es noch am zweiten Tag knuspert. Mi-So 10 bis 19 Uhr, Sophienstraße 5, S-Bhf Hackescher Markt
Noch hingehen – Das Brücke-Museum („Museum des Jahres 2023“) hat viel Energie in seine Provenienzforschung investiert. Darauf aufbauend gelang u.a. eine Lösung mit den Erben, sodass Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Erich Heckel und Otto Mueller beim Schach“ im Museum verbleiben kann. Die aktuelle Ausstellung „Biografien der Moderne. Sammelnde und ihre Werke“ (noch bis 24.11.) legt nun den Fokus auf die Biografien ihrer früheren Eigentümer, auch die des Kunsthändlers Victor Wallerstein, der das Kirchner-Bild unter Zwang verkaufen musste. Vorgestellt werden acht jüdische Sammler:innen. Mi-Mo 11-17 Uhr, 6/4 Euro, Bussardsteig 9, Bushaltestelle Brücke-Museum
Berlinbesuch – Unter dem schönen Motto „Design, das nur dein Hintern kennt“ hängen im Café im Betahaus aktuell Sitzbezüge aus Bus und Bahn.
Grübelstoff – Wir nehmen jetzt mal an, Sie sind mehr oder weniger erwachsen, haben einen Job und einen halbwegs geregelten Beziehungsstatus: Würden Sie sagen, dass das Leben im mittleren Alter einfacher oder schwerer ist als zu Studienzeiten?
Kiekste
„Cinderella reloaded“ in Charlottenburg. Leserin Waltraud Rehberg hat diesen märchenhaften Moment erlebt. Weitere Shots gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Adlershof: Zwischen Rudower Chaussee und James-Franck-Straße steht bis Mitte Dezember nur ein gemeinsamer Fahrstreifen für beide Richtungen zur Verfügung.
Gürtelstraße (Friedrichshain): Die Straße ist bis Donnerstagabend in beiden Richtungen zwischen Weserstraße und Wiesenweg für den Kfz- und Radverkehr gesperrt.
Wartenberger Weg (Malchow): Bis 16 Uhr steht in Höhe An der Margaretenhöhe für beide Fahrtrichtungen nur ein gemeinsamer Fahrstreifen zur Verfügung.
Falkenberger Chaussee (Neu-Hohenschönhausen): Bis Ende November ist die Fahrbahn stadtauswärts in Höhe Malchower Weg auf einen Fahrstreifen verengt.
Prenzlauer Allee (Prenzlauer Berg): Bis voraussichtlich 14.11. ist die Fahrbahn stadteinwärts zwischen Wisbyer Straße und Krügerstraße auf einen Fahrstreifen verengt. Von der Wisbyer Straße ist das Rechtsabbiegen auf die Prenzlauer Allee (stadteinwärts) nicht möglich.
Tiergarten: Der Tunnel Tiergarten Spreebogen ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Wexstraße (Wilmersdorf): Zwischen Bernhardstraße und Prinzregentenstraße steht für ca. eine Woche nur ein Fahrstreifen in jeder Richtung zur Verfügung.
Demonstration – Für heute sind 24 Demos angemeldet (Stand 5.11., 14 Uhr), u.a. „CO₂ VERMEIDEN STATT VERSTECKEN“: zehn Demonstrierende, Greenpeace, Konrad-Adenauer-Straße 1 (7.30-14.30 Uhr)
„Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg“: 1.500 Protestierende, IG Metall, Nonnendammallee 101 (8-12 Uhr)
„3 Student:innen von der FU angeklagt wegen Hörsaalbesetzung – Schluss mit der Strafverfolgung durch Unis!“: 20 Menschen, Turmstraße 91 (9.20-13 Uhr)
„Inflationsausgleich auch für Rentner/innen“: 2.000 Teilnehmende, IG Metall, Platz des 18. März (11-13 Uhr)
„Respect Cyclists – Die Fahrraddemo für sichere Radwege“: 100 Demonstrierende, Respect Cyclists, Falkplatz, Bornholmer Straße, Landsberger Allee, Mauerpark (17.30-21 Uhr)
Universität – Bühne frei für die Wissenschaft – von Mathematik über Epilepsie bis hin zu liberalen Ordnungen. Beim „Science Slam“ der Berliner Exzellenzcluster haben die Wissenschaftler:innen jeweils sechs Minuten Zeit, um ihre Themen zu präsentieren. Ob Performance, PowerPoint, Kostüme oder Experimente – alles ist erlaubt und das Publikum entscheidet, wer gewinnt. Morgen, 19.30 Uhr, „Roadrunner's Paradise“, Saarbrücker Straße 24
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Manou Lubowski (55), Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher, sprach Willi „Klößchen“ Sauerlich in allen Folgen der erfolgreichen Hörspielserie TKKG, im Januar 2025 in Berlin auf Tour / „Herzliche Geburtstagsgrüße und -wünsche an Victoria Menneking – ehemals Bad Gandersheim, jetzt Berlin – sowie weiterhin alles Gute und Gesundheit wünscht der Uwe aus Lippe-Detmold“ / Emma Stone (36), US-amerikanische Schauspielerin, für „La La Land“ und „Poor Things“ wurde sie mit jeweils einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet, die Berliner Tänzerin und Choreografin Constanza Macras hat für „Poor Things“ die Tanzszenen choreografiert / Detlef Untermann (72), Journalist und Kommunikationsmanager, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Wannsee, betreibt den Blog „Opas Blog“, Initiator des Berliner Vereins „Kinder Kochen“ / Volker Weidermann (55), Journalist, Autor und Literaturkritiker, bis 2019 moderierte er das „Literarische Quartett“ im ZDF / „Gut aussehend, smart und lustig – what else could you wish for? Das Checkpoint-Team wünscht dir nichtsdestotrotz immer weiter neue Ziele im neuen Lebensjahr – Happy Birthday, Thomas Wochnik!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Alfons Göttke, verstorben am 19. Oktober 2024 / Lutz Kokegei, * 27. Juni 1959, verstorben am 18. Oktober 2024 / Prof. Dr. Klaus Möbius, * 4. Juni 1936, verstorben am 18. Oktober 2024 / Prof. Dr. Manfred Panknin, * 14. Dezember 1938, verstorben am 13. Oktober 2024 / Edzard Reuter, * 16. Februar 1928, verstorben am 27. Oktober 2024 / Dr. Günter Reuel, * 1. Juli 1933, verstorben am 23. Oktober 2024
Stolperstein – Wilhelm Scheer wurde am 1. Juli 1906 in Berlin geboren. Er war Maler, verheiratet mit Gertrud Uhrland. Er trat der KPD bei, war bei der Jacob/Saefkow/Bästlein-Widerstandsgruppe aktiv und verteilte u.a. Flugblätter und beschaffte eine Druckmaschine, die er in seiner Werkstatt unterstellte. Am 16. Juli 1944 wurde er von den Nazis verhaftet, zum Tode verurteilt und am 6. November 1944 in Brandenburg-Görden hingerichtet. An Wilhelm Scheer erinnert ein Stolperstein in der Muskauer Straße 51 in Kreuzberg.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Hatten Sie zuletzt auch das Gefühl, in eine Zeitschleife geraten zu sein? Donald Trump auf allen Kanälen, die Niedersachsen dominieren die Politik, Stefan Raab sucht die ESC-Siegerin, Oasis gehen wieder auf Tour und Friedrich Merz soll die CDU retten… fehlt nur noch, dass man Online-Vorgänge per Brief beantragen muss.
Letzteres war der Grund, warum ein Mann in Schleswig-Holstein am Wochenende 1700 Briefe vom Finanzamt bekam. Der Antrag auf einen Elster-Zugang für die Steuererklärung sei wegen der Zeitumstellung „in eine Zeitschleife geraten“. Und schon flatterten die Briefe rein wie einst bei Harry Potter im Ligusterweg 4. Eine Lösung wie von Zauberhand für die digitale Verwaltung ist allerdings trotzdem nicht zu erwarten.
Ein zauberhaftes Team hat zur Fertigstellung dieses Wahlnacht-Checkpoints beigetragen. Recherche, Textbausteinen und Hinweise geliefert bis in die Morgenstunden haben Elisabeth Binder, Daniel Böldt, Margarethe Gallersdörfer, Marlene Jacobsen, Robert Kiesel, Christian Latz, Lorenz Maroldt und Julia Schymura.
Antje Scherer hat das Finger Food serviert (Stadtleben) und Jaqueline Frank im Frühdienst alles ordentlich sortiert. Wir sehen uns hier morgen wieder.