die Neusortierung des Senats läuft, die einen sagen: hochtourig, andere: bremsend. Also eigentlich alles wie immer.
Einen Werktag nach dem Rücktritt der Verkehrssenatorin überschlug sich das politische Berlin gestern in Spekulationen. Während die einen noch behaupteten, die Nachfolgefindung werde dauern bis nach Tokio (der Regierende ist vom 13.-17.5. auf Dienstreise), wussten andere sofort, wer es werden soll(te). Und natürlich wer nicht.
Am Ende des Tages blieb ein Name übrig: Einiges deutet darauf hin, dass Manuela Anders-Granitzki bald ganz vorn am Lenkrad sitzt. Die Bezirksstadträtin aus Pankow, Lehrerin, 46, geboren in Weissensee, hat schon den Koalitionsvertrag im Bereich Mobilität/Verkehr mitverhandelt und erfüllt nebenbei die (Wegner besonders wichtigen) Diversitätsfaktoren (Frau aus dem Osten).
Spekuliert wurde aber auch, wer hier nun eigentlich die Gelegenheit eines einigermaßen ehrenvollen Abgangs genutzt hat: Manja Schreiner oder Kai Wegner? Dem Vernehmen nach haben beide am Montag von der Entscheidung der Uni Rostock erfahren, Schreiner den Titel abzuerkennen. Vorbereitet war man darauf nicht, obwohl das Ergebnis absehbar gewesen war. Schreiner hatte deswegen noch vergangenes Jahr selbst den Eindruck erweckt, den Ausgang des Prüfungsverfahrens nicht mit dem Ausgang ihrer Karriere verknüpfen zu wollen. Heißt: Entweder hat sie ihre Meinung geändert – oder sie ist gar nicht freiwillig zurückgetreten.
Bis die Nachfolge offiziell ist („sehr bald“) führt übrigens Finanzsenator Stefan Evers die Verkehrsgeschäfte mit.