weil das Thema omni- und überpräsent ist (und man schnell den Überblick verliert), starten wir mit den wichtigsten Meldungen zum Coronavirus.
Aus der Welt: WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sieht die „reale Gefahr“ einer Pandemie, geht allerdings davon aus, dass sie „kontrolliert werden kann“. Von den mehr als 80.000 Erkrankten in China hätten mehr als 70 Prozent die Krankenhäuser wieder gesund verlassen. Die Volksrepublik sei auf dem Weg, „die Epidemie unter Kontrolle zu bringen“. Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen: Der Dax verliert sieben Prozent, der Dow Jones bricht ein, die US-Börse hat ihren Aktienhandel am Montag kurzzeitig ausgesetzt.
Aus Europa: Mit Zypern gibt es auch im letzten EU-Mitgliedsstaat Infektionsfälle. Die italienische Regierung hat Sperrzonen auf das ganze Land ausgeweitet und angeordnet, alle Skiorte zu schließen. Reisen sind nur noch geschäftlich oder im Notfall erlaubt, Schulen und Universitäten wochenlang geschlossen. Irland hat alle Paraden zum St.-Patrick's-Tag (17. März) abgesagt. Polen will an vier Grenzpunkten zu Deutschland und an einem weiteren Übergang zu Tschechien die Temperatur von Reisenden kontrollieren. Betroffen sind Busse mit mehr als acht Personen.
Aus Deutschland: Mittlerweile gibt es mehr als1.100 Infizierte und in Nordrhein-Westfalen die ersten zwei Todesfälle. Es handelt sich um eine 89-Jährige aus Essen und einen 78-jährigen Mann mit „einer Vielzahl von Vorerkrankungen“ aus dem Kreis Heinsberg. Im brandenburgischen Neustadt/Dosse (3.500 Einwohner) befinden sich nach einem Coronavirus-Verdacht an einer Schule 2.250 Menschen in häuslicher Quarantäne. Bundesweit können sich Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege bereits nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt bis zu sieben Tage krankschreiben lassen. Das Bildungsministerium will zehn Millionen Euro für die Coronavirus-Forschung bereitstellen. Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Karl Broich, sieht keine Lieferengpässe für Medikamente in Deutschland mindestens bis Herbst 2020. Bayern will einem Medienbericht zufolge bis Ostern alle Veranstaltungen mit mehr als tausend TeilnehmerInnen untersagen. Magdeburg bis auf Weiteres auch. In der Bundesliga ist mit Geisterspielen zu rechnen.
Aus Berlin: Die Zahl der Infizierten ist auf 48 gestiegen. Mehr als ein Drittel davon hat sich offenbar beim Besuch im Schöneberger Club „Trompete“ angesteckt. Die Kita „Pappelallee 40“ in Prenzlauer Berg bleibt wegen eines Coronavirus-Falls geschlossen, die private „SchuleEins“ in Pankow nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt nicht. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sieht Berlin mit Blick auf die Testmöglichkeiten gut aufgestellt. Man gehe von einer Kapazität von 1.500 Tests pro Tag aus, die noch ausgebaut werden könne. Am DRK-Klinikum Westend öffnet heute eine sechste Anlaufstelle für Verdachtsfälle. Am Dienstagvormittag trifft Berlins Regierender die Charité-Spitze rund um Vorstandschef Heyo Kroemer und Chef-Virologe Christian Drosten. Am Donnerstagnachmittag sind die Mitglieder des Innenausschusses „auf Bitte des Abgeordneten Luthe“ zu einem Informationstermin beim Innenstaatssekretärgeladen.
Das Robert-Koch-Institut dringt auf schnelle Vorkehrungen. „Das ist eine ernste Lage, und diese Lage könnte sich weiter zuspitzen“, sagt Präsident Lothar Wieler. Die Folgen einer Pandemie wurden bereits vor Jahren durchgespielt: Bundestags-Drucksache 17/12051 – ein Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012. Das Szenario beschreibt eine im Februar von Asien ausgehende, weltweite Verbreitung eines neuen Virus (Modi-SARS-Virus): Zwei Infizierte reisen nach Deutschland und obwohl die Behörden alle vorgesehenen Maßnahmen umsetzen, kann die rasche Verbreitung nicht aufgehalten werden. Die Folge: „Zum Höhepunkt der ersten Erkrankungswelle nach ca. 300 Tagen sind ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland erkrankt. Das Gesundheitssystem wird vor immense Herausforderungen gestellt, die nicht bewältigt werden können. Unter der Annahme, dass der Aufrechterhaltung der Funktion lebenswichtiger Infrastrukturen höchste Priorität eingeräumt wird (…) können in den anderen Infrastruktursektoren großflächige Versorgungsausfälle vermieden werden. Nachdem die erste Welle abklingt, folgen zwei weitere, schwächere Wellen, bis drei Jahre nach dem Auftreten der ersten Erkrankungen ein Impfstoff verfügbar ist.“ Immerhin: Im Szenario wird auch davon ausgegangen, „dass die Mehrheit der Bevölkerung sich solidarisch verhält und versucht, die Auswirkungen des Ereignisses durch gegenseitige Unterstützung und Rücksichtnahme zu verringern“. Keiner kann aktuell sagen, wie es genau weitergeht – aber zumindest für Letzteres können wir sorgen.
Berlin bleibt anders. Das gilt selbst für die Kriminalstatistik.
Die Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr: 513.426 Straftaten wurden registriert (0,3 Prozent mehr als 2018). Es gab weniger Diebstähle, weniger Raubüberfälle, mehr Sexualdelikte, mehr Internetkriminalität, mehr politisch motivierte Kriminalität und mehr Gewalt gegen Leib und Leben. 41 Menschen wurden im Jahr 2019 umgebracht, 65 Mal gab es den Versuch – der höchste Stand seit 2015. Die polizeiliche Aufklärungsquote hat sich von 44,4 auf 44,7 Prozent leicht erhöht (was immer noch wenig ist). Allerdings sind die Werte in Großstädten aufgrund der Anonymität grundsätzlich schlechter als auf dem Land. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagt außerdem: Berlin sei wegen seiner Nähe zu Osteuropa, der vielen Touristen und der Größe noch einmal benachteiligt. Innensenator Andreas Geisel (SPD) ergänzt: „Berlin ist die einzige internationale Metropole in Deutschland.“ Anders als Allzweckargument.
Die Spitzen der Großen Koalition haben sich darauf verständigt, dass Deutschland gemeinsam mit anderen europäischen Staaten besonders schutzbedürftige Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln aufnimmt. Insgesamt sollen zwischen 1.000 und 1.500 aus den völlig überfüllten Lagern geholt werden. „Ordnung und Humanität gehören für uns zusammen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Spitzenmäßige Selbsttäuschung! Allein das Land Berlin hatte sich bereiterklärt, 2.000 Menschen aufzunehmen.
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Vor knapp zehn Tagen hatten meine Kollegen Julius Betschka und Julius Geiler im Tagesspiegel über zwei Mädchen berichtet, die von ihrem Vater in den Libanon entführt worden waren. Mittlerweile sind Mira und Yara wieder bei ihrer Mutter in Neukölln und wohlauf.
Ali F. hatte nach der Veröffentlichung des Texts versucht, aus dem Libanon nach Deutschland zurückzukehren. Bei der Einreise wurde er von der Bundespolizei festgesetzt und in Untersuchungshaft genommen. Der Opa der Kinder holte seine Enkeltöchter daraufhin zurück. Ihnen geht es „soweit gut“.
Du bist immer dann am besten, wenn's dir eigentlich egal ist, singen Die Ärzte. Berlin ist immer dann am besten, wenn man‘s eigentlich nicht mal sein will. Im aktuellen Fall geht’s um die Kategorie „dichtbefahrenste Straßenabschnitte“. Die deutschlandweit ersten drei Plätze belegen die B96 zwischen Lichtenrade und Kreuzberg, die B2 zwischen Spandau und Tiergarten und die gesamte A100. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsdatenanbieters Inrix. Sieben bis neun Minuten verlieren AutofahrerInnen hier durchschnittlich im täglichen Dauerstehen. Die Studienmacher empfehlen: Es lohnt sich, aufs Fahrrad umzusteigen.
Berlin beste Schulen? Zumindest die aktuell beliebtesten hat der Senat veröffentlicht. Und das sind sie: Max-Beckmann-Schule, Martin-Buber-Oberschule, Carl-Zeiss-Schule, Sophie-Scholl-Schule, Bettina-von-Arnim-Schule, Gutenberg-Schule, Wilma-Rudolph-Schule, Ellen-Key-Schule, Alexander-Puschkin-Schule, Heinz-Brandt-Schule (Top 10 Sekundarschulen).
Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Fichtenberg-Oberschule, Barnim-Gymnasium, Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium, Friedrich-Engels-Gymnasium, Paul-Natorp-Gymnasium, Rosa-Luxemburg-Gymnasium, Hannah-Arendt-Gymnasium, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Robert-Blum-Gymnasium (Top 10 Gymnasien).
Die Einschätzung unserer Tagesspiegel-Schulexpertin Susanne Vieth-Entus gibt's exklusiv in der Checkpoint-Vollversion. Zum Abo geht's hier entlang.
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Telegramm
Ein Hilferuf aus der Charité hat uns erreicht – und nein, es geht nicht um das Coronavirus. Sondern um Miaro, ein 15-jähriges Mädchen aus Madagaskar, das seit Ende Dezember auf der Kinderonkologie behandelt wird. Miaro hat Leukämie, lebt noch nicht lange in Deutschland und kann – weil ihr Vater in der Botschaft arbeitet und einen Diplomatenstatus hat – aufgrund von bürokratischen Hürden aktuell nicht krankenversichert werden. Die Auslandskrankenversicherung lehnt eine Übernahme der Behandlungskosten (rund 300.000 Euro) ab, die Familie hat nicht genug Geld. Mitarbeiterinnen der Charité haben deshalb eine Spendenaktion gestartet: „Alle für Miaro“. Wer Hoffnung schenken möchte: Hier geht's zum Link.
Wo das Ladensterben wütet: Die „Initiative für Gewerbevielfalt“ hat den „Zustand und die Zukunft des deutschen Kleingewerbes“ analysiert. Das Ergebnis: Obwohl der Einzelhandel in Berlin insgesamt gut aufgestellt ist, ist die Gewerbevielfalt in einigen Branchen bedroht: Im Einzelhandel mit Kommunikations- und Informationselektronik (minus 14 Prozent), mit Heimwerkerbedarf (minus 25) und Haushaltsgeräten (minus 33 Prozent).
Uber setzt über: Der US-Fahrdienstleister – bislang in Berlin und sieben weiteren Großstädten unterwegs – will nach Brandenburg. Gesucht wird für das Pilotprojekt eine experimentierfreudige Kommune mit Anbindungsnöten. Zumindest letzteres sollte sich finden.
Rund einen Monat hatten Menschen Zeit, sich den Bericht von Tesla zur Umweltverträglichkeit der geplanten Giga-Factory anzusehen. 361 KritikerInnen haben sich jetzt offiziell gegen das Projekt gewendet. Ihre Themen: Wasser, Wald, Verkehr und Naturschutz. (Q: dpa)
Einspruch geglückt: Auf der Oberbaumbrücke gibt’s künftig drei Meter breite Radwege und für Autos in beide Richtungen nur noch eine Spur. Das hat die Verkehrsverwaltung am Montag bestätigt. Aufgrund von „Viaduktsanierung“ der BVG soll der Umbau allerdings erst im nächsten Jahr beginnen. Bis dahin wird weiter über eine Einbahnstraße als Zwischenlösung nachgedacht. Man werde sich „zeitnah“ entscheiden, heißt es von Senatsseite – Hauptsache unkonkret.
„Am Neuköllner Lastenradwesen wird die Welt nicht genesen“, findet Roland Leppek von der FDP Neukölln. Die CDU spricht von „ideologischer Symbolpolitik“ und die AfD leugnet den gesamten Klimawandel. Den Klimanotstand beschlossen hat rot-rot-grün in der Bezirksverordnetenversammlung am Montagabend trotzdem.
Das Bezirksamt wird damit ersucht, „seine Beschlüsse darauf zu überprüfen, mit welchen Klimabelastungen der jeweilige Beschluss verbunden ist.“ Damit ist Neukölln nach Pankow, Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf der vierte der zwölf Berliner Bezirke mit einer Selbstverpflichtung zum Klimaschutz.
Einen umfassenden Bericht von der BVV gibt's morgen im Leute-Newsletter von Kollegin Madlen Haarbach.
Zwei Politiker, zwei Bücher: „Sagen, was Sache ist! Über Machtspiele, Hinterzimmer und den Mut zum Urteil“ und „Mehr Mut! Aufbruch in ein neues Jahrzehnt“ werden heute vorgestellt.
Jetzt können Sie sich überlegen, welches von Sigmar Gabriel (SPD) und welches von Wolfgang Kubicki (FDP) stammt. Weitere Hinweise: Eines davon wird in der UDK präsentiert, das andere bei Dussmann. Beim Thema Mut scheinen sich die beiden Herren ja aber zum Glück einig zu sein – Wir stellen mit Olli Dittrich und Wigald Boning fest: Zwei Stühle, eine Meinung.
Hohe Töne aus Berlin: „Wenn ich baue, ist das eine öffentliche Angelegenheit. Und wenn ich Hochhäuser baue, ist es eine hochöffentliche Angelegenheit“, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Montagabend bei einer Debatte von Tagesspiegel, Architektenkammer und Urania und verteidigte das neue Hochhaus-Leitbild des Senats. Das sieht zwar viel Bürgerbeteiligung vor, benennt aber keine Standorte für künftige Wolkenkratzer.
Einen neuen Standort gefunden hat die von Kai Diekmann, Michael Mronz und Philipp Jessen gegründete Social Media Agentur „StoryMachine“ und zwar in einem der der ältesten Tanzpaläste Berlins – in der Gartenstraße 6. Vor mehr als 100 Jahren war hier das Varieté-Theater „Fritz Schmidts Restaurant und Kolibri Festsäle“. Künftig will Diekmann „Theater“ machen.
Freundlich wird vergütet: Der Paketdienst Hermes will in einem Pilotprojekt für jede fremd angenommene Sendung 30 Cent zahlen – unabhängig davon, welcher Zustelldienst das Päckchen liefert. Die Rettung der Spätis.
Happy Birthday, Museumsinsel! Heute vor genau 20 Jahren wurde die „Berlinische Akropolis“ in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. „Materieller Ausdruck der Aufklärung“ im Herzen der Stadt.
Wenige Tage nach seinem Triumph bei der Berlinale ist der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof aufgefordert worden, eine einjährige Haftstrafe in Teheran anzutreten. Der Vorwurf: Propaganda gegen den islamischen Staat. Dagegen protestiert haben Filmfestivals weltweit. Für die Freiheit der Kulturschaffenden.
Bei der Weltfrauentagsdemo auf dem Alexanderplatz soll am Sonntag ein Mann den Hitlergruß gezeigt haben. Die Atemalkoholkonzentration bei einem freiwilligen Test ergab einen Wert von etwas mehr als einem Promille. Keine Entschuldigung.
Mehr als 30 Tüten Marihuana, rund 20 Packungen Kokain und zahlreiche Ecstasy-Tabletten hat die Berliner Polizei Freitagnacht im Görlitzer Park gefunden. In einem Sandkasten.
Viel los in Berlin, weniger Neues aus Niederschönhausen. „Hier alles wie gehabt“, schreibt uns Checkpoint-Leserin Gabriele K. „Stolprige Gehwege teilweise nicht begehbar, fehlende Radwege und noch immer kein Kita-Platz für mein 3-jähriges Enkelkind. Ein wenig Normalität ist ja auch mal was Schönes. Trotzdem schönen Start in die neue Woche.“ Wünschen wir auch.
Heute u.a. exklusiv für Abonnentinnen:
+ Trinken mit Berlinbesuch: Auf welchen Berg der Aufstieg lohnt.
+ Gesperrt, verkürzt, gewartet: Welche Staustellen Sie besser umfahren.
+ 100 Jahre Groß-Berlin: Um welchen Keller heute Abend Berlins Mitte kreist.
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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Ich liebe meine Stadt. Berlin ist meine Welt!“
Margot Friedländer anlässlich der Präsentation ihres Ehrenbürgerinnenportraits.
Tweet des Tages
Meine glamourösen Alltagsmomente. In Stadtmitte umsteigen und in den langen Verbindungstunneln zwischen U2 und U6 sich einmal kurz wie eine hastige Pariserin in Châtelet fühlen.
Stadtleben
Essen & Trinken – Es gibt Menschen, für die ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages, am besten deftig, auf jeden Fall gehaltvoll. Die Friedrichshainer unter den Heavy-Breakfastern werden seit Jahren fürstlich im Silo Coffee mit der australischen Variante abgefrühstückt: pochierte Bio-Eier auf Sauerteigtoast mit Austernpilzen in Trüffel-Öl, Pecorino-Käse, Zitrone, frischen Kräutern und Aioli. Gleichzeitig klaffen große Wunden im Friedrichshainer Frühstücksherz, weil der Laden in der Gabriel-Max-Straße gerade renoviert wird und Silo solang in die Pannierstraße 40 gezogen ist. Der neue Laden in Neukölln wird bleiben, auch wenn sich das Konzept im Sommer ändern wird. Der Kaffee stammt übrigens aus eigener Rösterei (Fjord Coffee), die Milch vom Ökodorf Brodowin. U-Bhf Hermannplatz, Mo-Fr 8.30-17 Uhr, Sa-So 9.30-18 Uhr
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Bülent Akıncı (53), Filmregisseur / Gerhard Friedrich (72), CSU-Politiker, ehem. MdB / Waldemar Hartmann (72), Moderator und Sportreporter / Marianne Rosenberg (65), Schlagersängerin / Fatoş Topaç (56), für die Grünen im AGH / Mark Waschke (48), Schauspieler
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Gestorben – Burkhard Daske, * 25. September 1949 / Mathias Eysen, * 1938, Schauspieler / Prof. Dr. Hans Lechner, * 17. November 1931 / Gottfried Lischke, * 18. August 1938 / Dr. Elisabeth Zapfe, * 9. November 1927
Stolperstein – Malwine Steiner (Jhg. 1860) kam aus Posen nach Berlin. Nachdem ihr nichtjüdischer Mann Markus 1920 starb, zog sie zu ihrer Tochter Nelly und deren Ehemann Erich Neumann in die Handjerystraße 1 (Friedenau). Im Februar 1943 wurde Malwine krank und musste in das Jüdische Krankenhaus nach Wedding. Von dort aus wurde sie am 10. März 1944 mit 84 Jahren in einem Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, nur 20 der 56 Personen überlebten die Fahrt dorthin. Am 15. November 1944 wurde Malwine Steiner im Ghetto Theresienstadt ermordet.
Encore
Berlins Gewässer werden um knapp zwei Millionen junge Glasaale reicher. Zum Erhalt und Schutz setzen die SenatorInnen Regine Günther und Dirk Behrendt die Tiere am kommenden Mittwoch gemeinsam mit FischerInnen und AnglerInnen im Uferbereich der Havel, Dahme und Spree aus. Wichtig für die Ökologie: Der Aal trägt unter anderem zur Wasserreinhaltung und zur Reduzierung der Fischbiomasse in den Gewässern bei. Außerdem gehört er zu den wirtschaftlich bedeutendsten Fischarten der Fluss- und Seenfischerei. Günter Grass gefällt das.
Berlin statt aalglatt geht's hier morgen weiter. Julius Betschka übernimmt. Machen Sie's gut!
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