wenn Sie sich fragen, warum Chef-Checkpointer Lorenz Maroldt hier vor zwei Tagen mit einer dringenden Warnung vor Fuselstoffen eingestiegen ist, dann kommt hier die Aufklärung:
Bei der gestrigen Checkpoint-Weihnachtsfeier kamen solche Stoffe möglicherweise zum Einsatz, grundlegend vorbereitet mit Würstchen und Kartoffelsalat.
Wenn Sie sich also heute im Laufe der Lektüre fragen, was die beim Checkpoint mal wieder geraucht haben, dann müssen wir Sie enttäuschen: Da waren höchstens Glühwein und Glitzer im Spiel – und vielleicht das ein oder andere Bier (mehr dazu im Encore).
Und wenn es Ihnen wie uns etwas schwerfällt, angesichts der 12 Grad da draußen in Weihnachtsstimmung zu kommen, helfen wir Ihnen gern mit einem Ritt durch unsere kleine Revue:
Da gab es gestern Abend eine Tisch-Laufrunde mit Felix Hackenbuch, das ultimative Landespolitik-Quiz mit Anna Thewalt und Christian Latz, eine 100 Jahre alte Weihnachtsgeschichte von Margarethe Gallersdörfer, ein Maggi-Gedicht mit besonderer Würze von Sönke Matschurek und das Promi-Quiz mit Tobias Langley-Hunt. Wutbürger Stefan Jacobs forderte eine „Last Christmas“-freie Zone, Susanne Vieth-Entus wurde zur strengen Hasenschullehrerin und im Live-Ringbahn-Podcast mit Ann-Kathrin Hipp gaben Katharina Günther-Wünsch und Kai Wegner ihr erstes gemeinsames Interview („Wissen Sie: Das Besondere an der Entscheidung, ist die Entscheidung“). Zum fulminanten Finale spielte die Checkpoint-Band hoffnungsvoll „Happy Xmas (War is over)“ von John Lennon – und übernahm mit „Das ist unser Schiff“ endgültig den Kahn „Helene“ am historischen Hafen.
Wir schließen mit einem Auszug aus dem brillanten Bezirksquiz von Valentin Petri:
Was verbirgt sich hinter folgender Newsletter-Schlagzeile zu einem BVV-Antrag: „Die SPD will Igel besser schützen“?
a. Die SPD Treptow-Köpenick fordert nach dem Angriff auf Franziska Giffey auch Personenschutz für Bezirksbürgermeister Oliver Igel.
b. Die SPD Tempelhof-Schöneberg fordert, Laubhaufen auf der Straße schneller zu entfernen.
c. Die SPD Reinickendorf fordert, sogenannte „Igeltunnel“ im Tegeler Forst an der Heiligensee Straße einzurichten.
Die richtige Antwort gibt’s im Encore.
Bleibt noch zu vermelden, dass Lorenz Maroldt einen Euro mit einem Rubbellos gewann (erhielt jede/r Revueteilnehmer/in als Dankeschön), und großzügig die komplette Summe der Berliner Landeskasse zur Verfügung stellen wollte. Stefan Evers war allerdings nicht mehr erreichbar (und darf ohnehin keine Spenden annehmen). Wir arbeiten trotzdem weiter bis tief in die Nacht, um Berlin jeden Tag ein bisschen besser (und lustiger) zu machen.
Vielen Dank, dass Sie uns mit Ihrem Abo dabei unterstützen!
Während wir fröhlich zusammensaßen, diskutierten am Abend Anwohner über die Soorstraße in Westend. Ebenfalls anwesend: CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Dirk Stettner. Der möchte„keine reine Unterkunft für Geflüchtete“ in dem früheren Bürogebäude akzeptieren. Von den bis zu 1500 Plätzen, die das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) dort ab 2026 plant, sollten 700 für „anderes Wohnen“ reserviert werden, sagte Stettner – nämlich für Azubis und Studierende. Zur Veranstaltung hatte die CDU Charlottenburg-Wilmersdorf in die nahe Reinhold-Otto-Schule eingeladen, die Aula war mit mehr als 200 Bürgerinnen und Bürgern überfüllt. Wie viele geflüchtete Menschen passen in den Ortsteil Westend? Alle Hintergründe können Sie am Freitag im Newsletter für Charlottenburg-Wilmersdorf meines Kollegen Cay Dobberke lesen (Anmeldung hier).
Am Ende sind sich doch alle einig: Das ICC hat Potenzial! Vor allem das Potenzial, Berlins nächster BER zu werden. Tage seit der Nicht-Sanierung: 3883. (Warum das zufällig heute eine doppelte Schnapszahl ist, können wir uns auch nicht erklären.)
Folglich heißt es jetzt: „Berlin sucht den Super-Investor“ – Schade eigentlich, dass Dieter Bohlen sich gerade für höhere Regierungsaufgaben beworben hat (CP von Montag).
Dabei hat es an Ideen, was aus dem ICC werden soll, über die letzten zehn Jahre nun wirklich nicht gefehlt, kleiner Auszug:
Ein Atrium mit Wohnboxen und Gärten, Check-In-Terminal, (mit unterirdischer Bahn zum BER), Shopping-Center, Kulturort, Landesbibliothek, Hotel … Zuletzt wollten Architekten das Gebäude mit einer transparenten „Klimahülle“ ummanteln und so in ein Gewächshaus verwandeln.
Impfzentrum, Kunstausstellung, Flüchtlingsunterkunft – das waren alles kurze Episoden, doch nur der einst Regierende Bürgermeister Michael Müller hatte die wirklich revolutionäre Idee: Man könnte das ICC doch als Kongresszentrum nutzen.
Halleluja! Franziska Giffey („Jetzt geht’s los!“) wies am Montag darauf hin, dass die bisherigen Pläne immer nur eine Legislatur überdauert hätten, „danach fing die nächste Regierung wieder von vorne an“. Die kritische Nachfrage, ob sie denn mal nachgesehen habe, wer die letzte Regierung angeführt hat (nachzuhören hier), konterte ihr Sprecher Matthias Kuder am Nachmittag: Das sei alles von Giffey und ihrem damaligen Wirtschaftssenator Stephan Schwarz seit 2022 akribisch vorbereitet und nun von Giffey mit in die nächste Regierung mitgenommen worden, inkl. Schadstoffkataster, Machbarkeitsstudie, Senats- und AGH-Beschlüssen. „Ich sag‘ Ihnen: Sommer 2026 steht das Gesamtkonzept“, versprach Kuder. Wir nennen es mal liebevoll: Konzept-Kunst (und wetten dagegen!).
Fakt ist wohl: mit öffentlichen Mitteln geht da in nächster Zeit nüscht mehr. Das Monstrum mit dem schönen deutschen Namen „Nachtragshaushaltsentwurf“ wurde am Dienstag im Senat einstimmig beschlossen. Die anschließende Pressekonferenz mit Stefan Evers dauerte nur 17 Minuten, denn „es ist eine 1:1-Umsetzung dessen, was die Koalition in der vergangenen Woche beschlossen hat“. Oh, du schöne Einigkeit. Wenn das Ding jetzt genauso durchs Parlament flutscht (heute Beratung im Hauptausschuss, erste Lesung nächste Woche, zweite am 19. Dezember), ist vor Weihnachten wirklich alles beschlossen. Motto: Dieses Jahr sind mehr Leute auf dem Baum als Geschenke drunter (wir müssen schließlich sparen).
Vielleicht ging alles auch deswegen so schnell, weil der Rest des Senats gestern auf Tour de Reinickendorf war, begleitet von meinem Kollegen Valentin Petri (seinen Newsletter können Sie hier abonnieren), und der hat folgende herrliche Szene beobachtet:
Auf der Bezirkstour in Reinickendorf lernt der Senat neue Methoden für die nächsten Haushaltsverhandlungen kennen: Sozialarbeiterin Georgia Rauer erklärt an der Lauterbachschule im Märkischen Viertel die „Friedensbrücke“. In sechs Schritten sollen Schüler mit der Methode ihren Streit klären:
1. Was ist passiert?
2. Wie geht es mir?
3. Wie geht es dir?
4. Was wünsche ich mir?
5. Wozu bin ich bereit?
6. Und so machen wir es!
„Gerade wenn die Kinder ganz aufgeregt sind, funktioniert das System gut“, erklärt die erfahrene Streitschlichterin. „So eine Brücke könnten wir auch in der Koalition brauchen“, schlägt der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sogleich vor. „Ich brauch’s nicht, aber kenne da andere“, murmelt Innensenatorin Iris Spranger in sich hinein. Und Franziska Giffey? Erkundigt sich derweil nach Wutweg-Tipps.
Womit wir bei den Prioritäten wären. Neben Kultur und Wissenschaft beklagen Umweltverwände vor allem den Wegfall von grünen Projekten. „Bei den Haushaltskürzungen der Koalition von CDU und SPD standen Klimaschutz und Naturschutz eindeutig auf der Abschussliste“, stellt BUND-Geschäftsführerin Gabi Jung nach gründlicher Lektüre des Sparprogramms fest. Das zeige sich nicht nur an den Streichungen (bei Zebrastreifen, Radwegen, Klimaschutzprogrammen, Tram-Planung, Gewässer- und Naturschutz), sondern auch bei dem, „was ungeschoren davonkommt“: TVO-Straßenplanung, Sanierung Schlangenbader Tunnel, teure U-Bahn-Verlängerungen, subventioniertes Anwohnerparken.
Die Kosten für die TVO-Straße durch die Wuhlheide sind nach neuesten Prognosen schon vor Baubeginn auf nun 400 Millionen Euro gestiegen – das Vierfache der Prognose von 2012. CP-Budgetplanungshilfe: Der aktuelle Preis entspricht etwa dem, der bei Baubeginn vor zehn Jahren für die A100-Verlängerung nach Treptow aufgerufen wurde. Die steht inzwischen bei etwa 800 Millionen.
Und wenn wir schon bei grünem Zeug sind: Kaum ist die Cannabis-Verordnung in Berlin in Kraft, fordert die Justizsenatorin, das Gesetz wieder aufzuheben. Die Legalisierung sei ein „schwerwiegender Fehler, der unserem Land langfristig schaden wird“, sagt Felor Badenberg. Hintergrund: Da Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, können Telefon- und Chatüberwachungen nicht mehr ohne Weiteres als Beweismittel genutzt werden. Das erschwere die Bekämpfung Organisierter Kriminalität.
Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigt auf Checkpoint-Anfrage: Die Reform habe „durchaus (Rechts-)Probleme“ geschaffen, die bisher ungelöst seien, teilte ein Sprecher mit. In Berlin habe das Gesetz zu einer „nicht geringen Anzahl“ abgelehnter Verfahren, Aufhebungen von Haftbefehlen und Freisprüchen geführt. Und: Es fehle bislang eine „höchstrichterlichen Rechtsprechung“, weshalb schon die Erhebung von Anklagen derzeit „wenig zielführend“ sei. Schöne Bescherung.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Antisemitismus-Streit in der Berliner Linken: Seit Jahren versucht eine Politsekte namens „Marx 21“ die Linkspartei für ihren Kampf gegen Israel zu gewinnen. In Berlin gelingt es ihr, die Partei zu unterwandern.
+ Legionellen in Berliner Hochhaussiedlung: Adler Group muss Mieten in Charlottenburg dauerhaft mindern.
+ Sparpläne für Kulturszene: „Wir werden nicht wie die Gladiatoren gegeneinander antreten“
Berliner Schnuppen
Telegramm
Der Rauchhaussong, Berlins beste Besetzerhymne (4B²), gehört natürlich auch zum reichhaltigen Repertoire der Checkpoint-Band. Vermutlich haben wir uns deswegen hier etwas überschlagen gestern bei der Ankündigung, dass die Mitarbeiter der Zentral- und Landesbibliothek am Dienstag das ehemalige Gebäude der Galeries Lafayette besetzen wollten. Korrekt ist: Das machen sie erst morgen (sprich: am Donnerstag) und freuen sich, wenn „die Berliner:innen zwischen 14 und 18 Uhr vorbeischauen“.
Kultursenator Joe Chialo jedenfalls wird nach Checkpoint-Informationen nicht vor Ort sein (hat gerade mutmaßlich andere Baustellen). Der FAZ sagte er zu möglichen Umzugsplänen der ZLB: „Wenn wir jetzt feststellen müssen, dass wir bei der Komischen Oper mit 10 Millionen schon ein Riesenthema haben, dann kann man natürlich schwer zugleich über Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe reden. Das passt einfach nicht zusammen.“ Wer hätte das ahnen können.
„Begraben“ möchte Chialo das Projekt allerdings noch nicht. Politisch tot ist es vermutlich trotzdem.
Etwas lebendiger geht es zum Glück im Zoo zu ….
Man muss die Zähne feiern, wie sie wachsen: „Zahnspitzen zeigen sich bei den Panda-Zwillingen“, jubelt der Berliner Zoo und schwärmt von einem weiteren „Meilenstein“ im „Panda-Kindergarten“. Glück für Mama Meng Meng: „Schlechte Laune oder weniger Schlaf – wie bei zahnenden Menschenkindern – lassen sich bei den kleinen Panda-Zwillingen übrigens nicht beobachten.“ Panda müsste man sein.
Oder Angela Merkel. Die stellte gestern Abend im Deutschen Theater ihre Biografie vor. Vor der Tür lungerte (stilecht im Wham!-T-Shirt) Tobias Langley-Hunt herum, seinen Text gibt es hier. Eigentlich wollte er noch weiterziehen zu den YouTube-Awards, im Grill Royal waren Journalisten leider nicht zugelassen. Aber er hatte ohnehin Besseres zu tun (siehe oben).
Mit Ursula zum Bürgeramt könnte auch eine schöne neue Checkpoint-Rubrik sein.Ursula M. wurden vergangene Woche ihre sämtlichen Papiere gestohlen. Auf der Jagd nach einem Bürgeramtstermin hat sie das Berliner System einmal komplett durchgespielt und nun folgende Profi-Tipps: „Auf keinen Fall den Button ‚neue Suche‘ drücken, sondern die ganze Suche neu starten.“ Und: montags um 7 Uhr werden „Unmengen neuer Termine freigeschaltet“. So konnte sie sowohl Personalausweis als auch Führerschein bei einer Auszubildenden im Rathaus Schöneberg („ausgesprochen freundlich, flott und kompetent“) noch am selben Tag neu beantragen.
Berliner Busfahrer sind unfreundlich und schlecht gelaunt? Nicht alle! Checkpoint-Leserin Kerstin D. jedenfalls will ganz offiziell zwei von ihnen danken. Nachdem ihr „beherzter Sprung“ zum Umstieg von Bus 1 auf Bus 2 „vor den gerade geschlossenen Türen des nur alle 20 Minuten fahrenden Busses“ endete, verständigten sich die Fahrer darauf, dass Bus 2 an der nächsten Haltestelle warten würde. Sie stieg also wieder in Bus 1, später um – und erreichte pünktlich ihr Ziel. Berliner (Vor-)Weihnachtswunder.
Apropos Wunder: Der ICE 118 ist dieser Tage 19 Minuten zu früh am Berliner Hauptbahnhof angekommen. (Beweisfoto hier)
Aber es geht auch anders (sonst hätten wir hier ja nichts mehr zu tun) …
Der heutige Beitrag zum beliebten Betriebsstörungsbingo kommt von unserer Leserin Ingrid Lühr – sie schreibt:
„Ich sitze im Zug von Bielefeld nach Berlin. Vor etwas mehr als einer Stunde blieb der Zug in Minden stehen. Wir bekamen dazu folgende Info: ‚Dem Zugführer wird gerade ein Befehl diktiert. Der Zug bleibt hier so lange stehen, bis er den Befehl aufgezeichnet hat.‘ Um welchen Befehl es sich handelte, hat man uns leider nicht mitgeteilt.“
Wir vermuten, dass der Befehl „Schnauze, weiterfahren!“ lautete, wenn er aus der Berliner Zentrale kam.
Auch das noch: Ab Mitte Februar wird der Berliner Hauptbahnhof für zwei Monate halbseitig gesperrt.
Apropos Weihnacht: Sie haben einen langen Bart, einen dicken Bauch (Glühwein hilft!) und haben das „Hohoho“ immer ganz vorn auf der Zunge sitzen? Na dann, herzlichen Glückwunsch! Via Kleinanzeigen suchen aktuell wieder viele Berlinerinnen und Berliner einen Weihnachtsmann. Wer sich bewerben will, bitte hier entlang.
Das hart verdiente Geld können Sie dann gleich in überteuerte Heißgetränke investieren: Dem Glühweinpreisindex 2024 zufolge (ja, den gibt’s wirklich) kostet eine Tasse süße Plörre auf den Berliner Weihnachtsmärkten in diesem Jahr im Schnitt fünf Euro – das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Stärker sind die Preise nur in Köln, Karlsruhe und Oberhausen gestiegen. Damit wäre das Wahlkampfthema für die SPD gesetzt: Glühweinpreisbremse!
Zitat
„Ich neige mehr zum Vorbeugen.“
Angela Merkel im Interview mit Hazel Brugger auf die Frage, in (nicht mit!) welcher Haltung sie gern Bücher liest. Merkel hatte sich gewünscht, mit der Schweizer Comedian Brugger über ihr neues Buch zu reden (zu sehen hier). (Aus den Kommentaren bei YouTube: „Das Duo, von dem ich nicht wusste, dass ich es brauche“ / „Wilde Kombo“ / „Wann gemeinsamer Podcast?“)
Stadtleben
Verlosung – Am 2. Dezember 2024 lädt der Kabarettist Arnulf Rating wieder zum „Blauen Montag“ ein, der bunten Varieté-Show im Westend. Stets wechselnde Künstlerinnen und Künstler präsentieren hier Comedy, Musik, Satire, Akrobatik oder Poetry-Slam. Um 20 Uhr öffnet sich der Vorhang im Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“ diesmal unter anderem für den Anarcho-Komiker FIL, den Kabarettisten Michael Frowin, die musikalische Beatles-Tour mit Stefanie Hempel, den Cello-Dompteur und Laser-Manipulator Martin Mall oder den Beatboxer Mando. Die Band Rachelina & die Maccheronies sorgt musikalisch für mediterranes Lebensgefühl und wie immer wird das Ganze von Arnulf Rating satirisch präsentiert. Tickets ab 31,50 Euro gibt es unter karten@wuehlmaeuse.de oder online. Außerdem verlosen wir 2x2 Tickets. U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz
Essen & Trinken – Im Oktober erst hat in Charlottenburg die Bottega Seppel eröffnet. Das Kiezrestaurant mit Weinbar wirbt mit saisonalem Wohlfühlessen, Kerzenlicht, Plattenspiel und Schwips von feinstem Wein. Auf dem umfangreichen Menü stehen Kleinigkeiten wie sizilianische Oliven, Austern, Pimientos und Pommes mit Trüffel und Parmesan, Rindertatar mit Nori-Mayo, Kürbis mit Labneh und Erdnuss-Chiliöl, Wildfanggarnelen zum Teilen und Huhn mit Karotte und Tahin. Das Sauerteigbrot kommt von Domberger, Käse und Aufschnitt von Augusta und die Weine von Viniculture – alles Läden aus der direkten Nachbarschaft. Di bis Fr ab 17, Sa & So ab 13.30 Uhr, Wielandstraße 38, S-Bhf. Savignyplatz
Noch hingehen – Nur noch bis zum 9. Dezember ist die Ausstellung Freud und Leid im Herbst in Kunst aus Japan im Raum 318 des Humboldt Forums zu sehen. Die sommerliche Hitze hält sich in Japan tagsüber oft noch bis weit in den Herbst. Aber mit kühleren Nächten und der Färbung des Laubs deutet sich bereits der Jahresabschluss an. Die Wechselpräsentation des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen thematisiert die Schönheit der Endlichkeit und spürt den damit verbundenen ambivalenten ästhetischen Empfindungen in der Kunst aus Japan nach. Mi bis Mo 10.30-18.30 Uhr, Schloßplatz 1, U-Bhf. Museumsinsel
Last-Minute-Tickets – Die fünf Norweger der Band Kakkmaddafakka sind für die Bühne gemacht: Nicht zuletzt zeigt das ihre neue und bereits siebte Platte „Revelation“. Moderne Popsounds wie der Opener „Sixth Gear“ wechseln sich mit New-Wave-Zitaten wie in „Good Guy oder Disco-Beats wie in „Horses Are Running“ ab, ohne jemals den Bezug zur Band zu verlieren: Über seine Arbeit sagt Frontmann Pål Vindenes: „Unser Sound ist aufgrund der verschiedenen Einflüsse, die wir in der Band haben, völlig organisch. Das Einzige, was für uns zählt, ist, dass wir am Ende sagen: Ja, das ist der Kakk-Sound!“. Mit diesem sind sie aktuell auf Tournee und machen auch in Berlin halt, heute um 19 Uhr im Hole44. Tickets ab 32,90 € gibt es noch. Hermannstraße 146, S-Bhf. Hermannstraße
Grübelstoff – Seit gestern gibt es die Angela Merkel-Memoiren zu kaufen. Haben Sie vorbestellt, waren schon im Buchladen oder halten Sie die ganze Aufregung um den politischen Nachlass der Bundeskanzlerin für übertrieben?
Kiekste
Ein Berliner Klassiker: Möbeltransport mit Öffis! Danke an Checkpoint-Leserin Dorothee Binder-Pinkepank für dieses U7-Beispiel. Schicken Sie Ihre Fotos an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Cauerstraße (Charlottenburg): Ab 7 Uhr bis Donnerstag, ca. 12 Uhr ist die Straße in beiden Richtungen zwischen Guerickestraße und Einsteinufer für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Axel-Springer-Straße (Mitte): Ab 16 Uhr bis Freitag, ca. 11 Uhr ist die Fahrbahn Straße in beiden Richtungen zwischen Beuthstraße und Zimmerstraße gesperrt.
An der Wuhlheide (Oberschöneweide): In der Zeit von 10 Uhr bis 13 Uhr ist die Brücke über die Kreuzung Treskowallee/Edisonstraße stadtauswärts gesperrt.
Goebenstraße (Schöneberg): Im Kreuzungsbereich Potsdamer Straße/Pallasstraße/Goebenstraße ist die Fahrbahn auf jeweils einen Fahrstreifen verengt und das Linksabbiegen ist im gesamten Kreuzungsbereich nicht möglich.
Nahverkehr – S5: In der Zeit von ca. 19.45 bis 00.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Strausberg und Fredersdorf. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
S41, S42 und S8: In der Zeit von ca. 23 bis 1.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Greifswalder Straße und Landsberger Allee. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 26.11., 12 Uhr), u.a. „Gewaltfreie Psychiatrie jetzt“: 19 Protestierende, Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V., Messedamm (7.45-11.30 Uhr)
„Gegen Mietverdrängung durch sogenannte energetische Sanierung und Luxussanierung für unverfälschte Denkmalpflege. Verstoß gegen den Kaufvertrag“: Sechs Teilnehmende, Kehrwieder (10-18 Uhr)
„Im Gedenken an die Opfer der Agenda 2010 (Hartz IV Tote), im Angesicht erneut verschärfter Sanktionspraxis und sonstiger Leistungsversagungen (...)“: Zehn Teilnehmende, Gruppe leidenschaftlicher Hartz-IV-Empfänger und hyperaktiver Taugenichtse, Prenzlauer Allee (11.30-15 Uhr)
„Solidarität mit Palästina Stoppt den Gaza Genozid keine Waffen für Israel Stoppt den Krieg im Libanon“: 150 Personen, Kottbusser Tor (15-17 Uhr)
„Kein Krieg und keine Kriegshetze gegen Russland! Nato – Hände weg von der Ukraine und anderen Ländern, die in ihrem Fadenkreuz stehen!“: 15 Menschen, Pariser Platz 1 (18-19 Uhr)
Gericht – Zwei Cousins im Alter von 21 und 18 Jahren kommen wegen Mordes auf die Anklagebank. Bei der Tat auf offener Straße in Berlin-Spandau soll es sich um einen Fall der sogenannten Blutrache handeln. Der Bruder des Erschossenen soll zuvor in Istanbul eine Person aus dem familiären Umfeld der Angeklagten umgebracht haben. Für diese Tat hätten die Cousins Rache nehmen wollen (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B129).
Universität – Die Professorinnen Christine Gerber und Marie-Christin Barleben, beide von der Theologischen Fakultät der HU, halten an der FU einen Vortrag über „Die verführte Eva: Frühchristliche Texte erklären, wie Patriarchat und Mord zur Welt kamen“. Von 18 bis 20 Uhr im Hörsaal 2 der Habelschwerdter Allee 45, U-Bhf. Freie Universität
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Caroline Bosbach (35), Politikerin (CDU) und Autorin, die Tochter von Wolfgang Bosbach kandiert bei den vorgezogenen Wahlen für den Bundestag / „Bereit für den nächsten Trip um die Sonne, Fräulein D.? Ride on, beautiful. Mit Bubbly, Balayage und Bronzage wird die aktuelle Zeit aushaltbarer. Der JO winkt und schickt Geburtstags-Glitzer“ / Eike Immel (64), ehemaliger Fußballtorhüter, wurde für den Gewinn des Europameistertitels 1980 mit dem silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet / „Wir gratulieren unserer kleinen Flitzpiepe recht herzlich zum 7. Geburtstag! Bewahre dir dein so herzerfrischendes Lachen und dein großes Herz. Du bist ein wundervoller Enkelsohn und wir lieben dich über alles. Hoch sollst du leben. Noah! Oma und Opa“ / Wilfried Rugo (95), Kunstsammler / Jil Sander (81), Modeschöpferin, wegen ihres minimalistischen Stils wird sie auch als „Königin des Weglassens“ bezeichnet / „Liebe Sigrid (76), wir wünschen alles Gute zum Geburtstag, viel Gesundheit, schöne Radtouren und immer gemeinsames tolles Essen. Die ganze Familie lässt dich hochleben“ / „Petra Taylor (58). Beste Bezugspflegerin ever“
Nachträglich: „Luise F. (21), alles Gute und viel Furore wünschen wir unserer berlingewordenen Bielefeldikone! Mögen die Trams und Busse dieser Stadt sie im neuen Lebensjahr pünktlich an ihr Ziel bringen“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Manfred Eichel, * 9. Juli 1938 / Alois Haas, 19. Februar 1960, Schulkoch der Rudolf Steiner Schule in Dahlem / Antje von Recklinghausen, geb. Nielsen, 11. Dezember 1953 / Prof. Dr. Christoph Freiherr von Wolzogen, 25. August 1948
Stolperstein – Stefanie Aufrichtig wurde am 9. Juli 1899 in Teplitz (Teplice) geboren. Sie war die Tochter von Viktor und Else Aufrichtig und ältere Schwester der Zwillinge Hans und Margarete. Stefanie Aufrichtig war unverheiratet und arbeitete in Berlin als Buchhalterin und Stenotypistin. Am 26. September 1942 wurde sie vom Verladebahnhof Moabit nach Raasiku in Estland deportiert, wo sie als eine der wenigen nicht sofort getötet, sondernvon den Nazis für Zwangsarbeit selektiert wurde. Beim Nahen der Roten Armee wurde sie im August 1944 in das KZ Stutthof bei Danzig verschleppt. Dort wurde sie am 27. November 1944 ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Marburger Straße 8 in Charlottenburg an Stefanie Aufrichtig.
Encore
Nach der Weihnachtsfeier ist bekanntlich vor der Weihnachtsfeier (sorry, da kommt noch ein bisschen was). Unsere Redaktion „Berliner Wirtschaft“ ist bekannt für ihre knallharten Recherchen – nicht mal das eigene Haus wird verschont! Und so landete gerade in der Tagesspiegel-Kommunikationsabteilung eine Anfrage zur beliebtesten Betriebsversammlung des Jahres, die auch an andere Berliner Unternehmen ging – sie lautet:
„Gibt es für die Mitarbeiter:innen eine Regelung bezüglich eines möglichen Cannabiskonsums auf der Weihnachtsfeier? Heißt: Gibt es eine offizielle Ansage, ob ‚gekifft‘ werden darf oder nicht? Oder lassen Sie das auf sich zukommen und haben im Zweifel keine Einwände?“
Uff … Ich befürchte mal, dass die Antwort der Geschäftsführung musikalisch ausfällt – nach den beliebtesten Ballermann-Hits und einem Auftritt der Checkpoint-Band werden diesmal in Dauerschleife von 21 bis 6 Uhr die Prinzen zu hören sein, und zwar mit einem einzigen Song: „Kiffen verboten.“
Fehlt nur noch die Auflösung des Bezirksquiz‘. Die Antwort lautet: b. Die SPD Tempelhof-Schöneberg fordert, Laubhaufen auf der Straße schneller zu entfernen. Darauf ein Rubbellos!
Ein echtes Team-Event (schalalalala) war dieser Checkpoint. Mitgeschrieben und recherchiert haben Angelika Ertl, Jessica Gummersbach, Ann-Kathrin Hipp, Stefan Jacobs, Isabella Klose, Lorenz Maroldt und Nora Weiler. Tobias Langley-Hunt hat stilecht die Häppchen serviert (Stadtleben) und Jaqueline Frank im Frühdienst die Schnapsleichen rausgesammelt. Morgen begrüßt Sie hier Stefan Jacobs.
Bis bald!