Mittwoch Abend war mal wieder Lanz-Zeit. Berlins Regierender hat sich aus der heimischen Druckerei seines Vaters in die Talkshow geschaltet, um „über die Wirksamkeit der aktuellen Anti-Corona-Maßnahmen und die Bilanz nach einem Jahr Corona“ zu diskutieren. Das Wichtigste in Kürze: Für Müller ist „völlig unstrittig“, dass Fehler gemacht wurden. „Trotzdem sind wir weit entfernt von einem Staatsversagen.“ Über die 200er-Inzidenz-Notbremse in Brandenburg staunt er: „Ich würde mir nicht zutrauen, zu beschließen, dass ich erst ab 200 reagiere.“ Die „absolute Katastrophe wäre, jetzt sehr vorschnell und unbesonnen etwas aufzumachen, was ich nächste Woche wieder zumachen muss“. Und, wurden ihm auch unmoralische Maskenangebote gemacht? „Nein, was es viel gab, waren Berliner Unternehmen, die gesagt haben, sie könnten helfen. (...) Da habe ich zig Zuschriften bekommen. Ich bin damit ganz neutral umgegangen. (…) So einen Vorgang schließe ich für den Berliner Senat aus.“ Lanz dankt: „Da waren ein paar sehr ehrliche Momente dabei.“
Auf Bundesebene versucht die Union noch zu klären, wie tief der Sumpf ist, in dem sie gerade steckt. Bis Freitagabend 18 Uhr verlangt die Fraktionsführung von allen Abgeordneten eine Ehrenerklärung oder die Offenlegung von für sie profitablen Corona-Geschäften. Auf unsere Anfrage haben nach Frank Steffel, Monika Grütters, Thomas Heilmann und Jan-Marco Luczak mittlerweile auch Klaus-Dieter Gröhler und Kai Wegner geantwortet: „Ich habe weder im Zusammenhang mit der Coronakrise noch im anderen Zusammenhang für meine Tätigkeit als MdB Geld oder geldwerte Leistungen gefordert, mir versprechen lassen oder gar erhalten.