Berlin brennt. Mehr als 330 Fahrzeuge standen seit Jahresbeginn in Flammen, aktuell zündeln die Unbekannten fast nächtlich. In Schöneberg oder Kreuzberg, in Mitte oder Neukölln. Mal geht die Polizei von einer politischen Motivation aus, mal steckten Jugendliche und Zerstörungswut dahinter – so ganz genau weiß das keiner. Die fünfköpfige Ermittlungsgruppe „Nachtwache“ jedenfalls soll die Täter schnellstmöglich finden. Der Senat schweigt. Und die Opposition sucht nach mehr oder minder originellen Lösungen. „Ich glaube, dass nun auch das wache Auge der Berliner gefordert ist“, sagt CDU-Chef Kai Wegner und will Hinweise, die zur Verurteilung der Brandstifter führen, mit 1000 Euro belohnen – die CDU Neukölln legt pro Fall 200 Euro drauf.
In Kreuzberg versucht’s Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) derweil mit Ironie: „Das Xhainer Sonderkommando ist den Tätern auf der Spur. Sobald sich der Verdacht bestätigt, wird unsere bezirkliche Spezialeinheit den Zugriff auslösen. Die Gefängnisse im Rathaus stehen bereit. Unser Gericht wird harte Strafen verhängen. Dann ist endlich Schluss damit“, schreibt sie auf Twitter. Bleibt in einer öffentlichen Stellungnahme aber doch ernst: „Dieser Angriff und die blinde Zerstörungswut machen mich wütend und fassungslos. Von den Feuern geht eine Gefahr für die Nachbarschaft und die Anwohner*innen aus. Die Täter*innen zerstören nicht nur das Eigentum anderer Bürger*innen, sie nehmen dabei leichtfertig in Kauf, dass Menschen zu Schaden kommen.“ Auf dass diese sinnlos feurigen Nächte bald ein Ende haben.