komm, wir malen uns eine Sonne aus! Und spätestens mittags gehen wir heute raus – dann sehen wir sie nach einer Woche wohl wieder (und dann wohl länger wieder nicht). „Es bleibt wahrscheinlich bis zum Jahreswechsel beim Schmuddelwetter“, sagt Jörg Riemann von der „Wettermanufaktur“ am Checkpoint-Telefon. Die warmen Meere und ein zähes Hochdruckgebiet über den Azoren sorgen nach Auskunft des Meteorologen dafür, dass die Luft nicht genug abkühlt, damit aus dem Regen auch mal Schnee wird. „Der Trend geht in diesem Jahr wieder zu grünen Weihnachten“, sagt Riemann und stellt klar: Meteorologisch zähle der Dezember sowieso eher zum Spätherbst; der Winter mit frostigen Temperaturen kündige sich meist mit dem Jahreswechsel an. Dann könnten nicht nur ein paar Flocken vom Himmel fallen (wie vielleicht kurz an diesem Sonnabend), sondern auch zum Dahinschmelzen liegen bleiben. Die letzte weiße Weihnacht liegt schon zwölf Jahre zurück. Berlin muss weiter von innen leuchten.
Allein muss man nicht immer einsam sein. Berlin zählt fast 1,2 Millionen Alleinlebende, das sind laut Statistischem Bundesamt Menschen, „die ohne Ehe- oder Lebenspartner und ohne Kinder in einem Haushalt leben“. Zieht man die WGs ab, bleiben 996.000 Haushalte, in denen Menschen ganz allein für sich sind. Einer der vielen Singles in der Single-Hauptstadt ist Peter. Der wortgewandte und zugewandte 50-Jährige hat seit der Pubertät Probleme, Frauen anzusprechen – versucht es aber bis heute immer wieder aufs Neue. „Das mit der Liebe ist ein Spiel, bei dem ich die Regeln nicht verstehe“, sagt der Berliner. „Ich stehe am Spielfeldrand und schaue den anderen zu.“ Was ihm trotzdem Mut macht, hat er mir für unsere Liebeskolumne „Ins Herz“ erzählt – nachzulesen hier. Und was machen Sie, wenn Sie sich allein in der Großstadt fühlen?
Der Sparkurs des schwarz-roten Senats bringt viele soziale und kulturelle Projekte an den Rand ihrer Existenz. Immerhin die Bildung sollte kaum angetastet werden. Doch nun häufen sich auch hier die schlechten Nachrichten: An der kriselnden Bergius-Schule in Friedenau, deren Eltern mit einem Brandbrief die Politik wachgerüttelt hatten, wendet sich trotz persönlich vorbeigebrachter Versprechungen von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) bisher nichts zum Besseren (Details hier). Und der Bau der bereits preisgekrönten Drei-Religionen-Kita in Friedrichshain wird plötzlich komplett gestoppt. Das einzigartige Projekt sollte eine jüdische, eine muslimische und eine christliche Kita unter einem Dach vereinen und eine Umgebung schaffen, in der das Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen „von frühester Kindheit an als Normalität gelebt und gemeinsam gestaltet wird“.
Nun räumte Günther-Wünsch am Donnertag im Abgeordnetenhaus ein, dass die Mittel für das Vorzeigeprojekt gestrichen werden. Begründung: In Friedrichshain würden keine neuen Kitaplätze gebraucht. Die Evangelische Kirche, die die Planung der Kita mit stadtweiter Ausstrahlung im Vertrauen auf Zusicherungen der Politik gestemmt hatte, zeigte sich „bestürzt“. Selbst SPD-Jugendpolitiker Alexander Freier-Winterwerb, immerhin Teil der Sparkoalition, spricht von einem „Skandal, dass ein solches Leuchtturmprojekt plötzlich zerstört wird“. In Zeiten wachsenden Antisemitismus gerade eine Bildungsstätte der Toleranz einzusparen, dürfte langfristig mehr kosten: Vertrauen in Berlins Miteinander.
Im Osten geht nicht nur die Sonne auf, sondern auch ein neues Politikmodell: die erfolgreiche Minderheitsregierung. Was der bisherige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schon jahrelang schaffte, gelingt nun auch dem neuen Landeschef Mario Voigt (CDU). Trotz instabiler Verhältnisse und einer fehlenden Mehrheit schmiedete er in Erfurt die erste Koalition von CDU und SPD mit dem Wagenknecht-Wahlbündnis BSW – und band in der Nacht vor der entscheidenden Abstimmung auch noch gegen die eigene Parteiräson die Linke als faktischen Tolerierungspartner ein.
Es ist nicht weniger als ein Experiment: Gesetzesvorhaben sollen nun vorab allen Parlamentariern zur gemeinsamen Beratung vorgestellt werden, mit der Opposition abseits der AfD plant die Regierung zudem monatliche Konsultationen. Nach seiner Wahl am Donnerstag gleich im ersten Wahlgang rühmte Voigt die „neue politische Kultur“ und versprach eine Amtsführung in „Ehre, Demut und Respekt“. Der 47-Jährige ist nun der jüngste Ministerpräsident Deutschlands und Teil einer Umbruchs-Generation Ost, die laut Voigt „nicht im Gestern verharren will“, sondern in schwieriger Lage „den Glauben an den Fortschritt“ wagt und „Gesellschaft als Familie begreifen“ möchte.
Die neue All-Parteien-Koalition gegen die in Thüringen besonders rechtsextreme AfD, welche die erste Landtagssitzung ins Chaos gestürzt hatte, war noch vor wenigen Wochen kaum vorstellbar – und bekam nun trotz aller Unwägbarkeiten einen stabileren Start hin als das SPD-BSW-Bündnis von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Wir begleiten das Experiment und die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland weiter für Sie intensiv mit unserem Tagesspiegel-Newsletter „Im Osten“– zum kostenlosen Abo geht‘s hier. Denn die Umbrüche zwischen Ostsee und Thüringer Wald sind womöglich bald Alltag im ganzen Land.
Es gibt sie noch, die Opposition in der durchorganisierten Berliner CDU. Zunächst wurde der Bau- und Mietrechtsexperte Jan-Marco Luczak gestern Abend auf dem Landesparteitag zum Berliner CDU-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl gekürt. Er ist Verfechter eines eher freien Wohnungsmarktes als einer verlängerten Mietpreisbremse sowie eines bundespolitischen Sparkurses statt einer aufgeweichten Schuldenbremse, insgesamt also Fan einer härteren Wirtschafts- und Sozialpolitik als sie der Regierende Bürgermeister Kai Wegner im Bund vertritt. Für seinen seinerseits harten Sparkurs in Berlin musste Wegner dann noch von anderer Seite Kritik einstecken. Als Wegner in seiner Rede sagte: „Es ist doch offensichtlich, dass die Kultur in Berlin eine herausragende Bedeutung hat“, rief die frühere Bundeskulturbeauftragte Monika Grütters erstaunt in den Saal: „Achsoooo.“ Ganz so leicht lässt selbst die CDU ihren Regierenden nicht lavierend durchregieren.
Wichtiges, wenn auch spätes Urteil vor dem Landgericht: Im Berufungsprozess um eine Serie rechtsextremer Anschläge in Neukölln sind zwei Neonazis zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Im so genannten „Neukölln-Komplex“ hatte es mehr als 70 rechtsextreme Straftaten seit 2013 gegeben, die lange unaufgeklärt blieben – darunter 2018 mehrere gezielte Brandanschläge auf die Autos von Bürgern, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Das Amtsgericht hatte wegen der Brandstiftungen noch auf Freispruch entschieden.
Eines der Opfer, der Linke-Politiker Ferat Koçak, sprach am Donnerstag vor dem Gericht über die bleibenden Spuren der Taten: „Kein Urteil wird uns unsere Ängste nehmen.“ Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses versucht derzeit aufzuklären, warum Polizei und Staatsanwaltschaft mit ihren Ermittlungen zu den Anschlägen lange nicht vorankamen. Heute soll dazu der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes, Michael Fischer, befragt werden. Besser spät als nie.
Noch 11 Tage bis Weihnachten! Auch heute verlosen wir in unserem Adventskalender wieder „Erlebnistürchen Berlin“ und damit Zeit für sich, zu zweit, die Familie oder Freunde.
Türchen Nr. 13 bringt Sie nach Brandenburg, genauer nach Bad Saarow. Am 22. Dezember findet hier im Freilich am See ein Adventsessen mit Film statt. Aufgetischt werden von 11 bis 13 Uhr u.a. Entenkeule und Kaiserschmarrn. Dazu läuft „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“. Wir haben für Sie vier Plätze, 2 Erwachsene und zwei Kinder, reserviert (regulär kostet einer 45 bzw. 22,50 Euro). Wer an der Verlosung teilnehmen will, schreibe eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Berlin ist die Metropole der guten Nachrichten. Glauben Sie nicht? Na, dann los!
Was wäre Berlin ohne das Berghain? Auf jeden Fall viel weniger geheimnisvoll. Von der harten Tür bis zu den endlosen Sets, von der schönen Panoramabar bis in den verruchten Darkroom hat die Hauptstadt des Techno und der Freiheit sich hier ein mythisches Erbe der Weltkultur geschaffen – und sich in einem ollen Ost-Berliner Heizkraftwerk zwei Jahrzehnte lang immer wieder funkelnd neu erfunden. Ab heute Mitternacht wird das 20-Jährige mit einer „Klubnacht“ durchgefeiert. Sie stehen auch auf der Gästeliste, oder?
Kosmisch wird die nächste Nacht auch am Himmel. Die Geminiden, einer der reichsten Meteorströme des Jahres, verglühen mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde über unseren Köpfen. Bewundern lässt sich das Spektakel natürlich am besten ohne künstliches Licht, etwa im Sternenpark Gülpe im Havelland. Wer nicht so weit raus möchte, kann in der Archenhold-Sternwarte in Treptow und der Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf dem Insulaner die Geminiden unter fachkundiger Begleitung live verfolgen. Und sich und anderen was wünschen.
Berlin kann oft auch janz weit draußen sein. Etwa tief im Nordosten in Blankenburg, wo es für gleich zwei Wohngebiete bisher nicht mal einen Bus zur S-Bahn gab. Ab Montag startet hier nun ein Kiezbus seine Tour – und bringt als neue BVG-Linie 358 die Menschen der Stadt näher. Die 16 Haltestellen sind zwar nach 16 Jahren Planung immer noch provisorisch, aber wichtig ist halt überhaupt ein Halt. „In Zukunft zügiger umgesetzt“ wissen möchte solche Projekte Pankows Verkehrsstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU), die eine ordentliche Anbindung als „Voraussetzung für den Bau neuer Stadtquartiere” einfordert. Auch die Stadtplanung muss in Berlin mobiler werden.
Nur noch Flaschen bei der Bahn! Bald soll es kein frischgezapftes, oft schal schmeckendes Bier mehr in den Bordbistros geben. Nach dem Zapfenstreich im Februar werden stattdessen sieben Flaschenbiere angeboten, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Auf Checkpoint-Anfrage ließ der Bummeleikonzern wissen, welche das sind: Bitburger als kleines und großes Pils oder als Radler, Erdinger Weißbier mit und ohne Alkohol, das Helle von Starnberger sowie alkoholfreies Jever Fun. Ein Berliner Bier ist zum Glück nicht darunter. Hopfen und Malz sind an der Spree verloren.
Auch schon gemerkt, dass der Zucker in den Supermärkten knapp wird? Vielleicht liegt’s an der Weihnachtsbäckerei, die Liedermacher Rolf Zuckowski heute höchstpersönlich gemeinsam mit dem Weihnachtsmann eröffnet – und zwar in der legendären Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort, in der inzwischen pro Jahr Hunderttausende Weihnachtsbriefe von Kindern und Erwachsenen aus aller Welt beantwortet werden. Ein Märchen made in Brandenburg.
Ach so, das sollten Sie auch noch wissen: Ein Weihnachtsstollen hat nicht bloß zweitausend Kalorien, wie wir hier kürzlich behauptet haben – sondern satte zwei Millionen. Danke an unseren Leser Thomas Burghardt fürs Nachzählen! Wenigstens steckt in den Rosinen gesunder Ballast.
Ein Königreich für eine ältere Dame und einen neuen König! Die Schach-Welt darf sich nicht nur über die Weltmeisterin der Seniorinnen aus Berlin freuen (Interview mit Brigitte Burchardt hier), sondern staunt nun erst recht über den jüngsten Titelträger aller Zeiten. Dommaraju Gukesh aus Indien hat bei der WM in Singapur mit seinem klarem Angriffsspiel viele Unentschieden gegen den chinesischen Titelverteidiger Ding Liren erkämpft und im letzten Duell dank einer Unkonzentriertheit seines Gegners den Gesamtsieg errungen. Bereits mit sieben Jahren hatte Gukesh mit dem Schachspielen begonnen und war auch im Titelkampf „immer weiter drangeblieben“, wie er hinterher sagte. Mit 18 ist er der jüngste Meister aller Bretter – und noch lange nicht matt.
Alter, ist der alt: Der Mensch – also Sie, Du und ich – hatte sein erstes Date mit einem Homo sapiens vor mehr als 45.000 Jahren. Forschungsteams des Leipziger Max-Planck-Instituts haben erstmals die ältesten Erbgutreste aus den Knochen prähistorischer Menschen untersucht und dabei herausgefunden, warum beide Gruppen zusammenfanden: Beide waren überdurchschnittlich intelligent, konnten Werkzeuge bauen und schon aufrecht laufen. Ihr Sex allerdings war kurz. Mit heftigen Folgen für Sie, Dich und mich. Und die Erde, die wir nun alle bevölkern.
Zitat
„Liebesgedichte sind ein Mentalitätsarchiv. Sie bewahren in Sprache gefasste Affekte vieler Jahrhunderte auf.“
Dichter Michael Lentz in seiner literarischen Biografie über Musiker Herbert Grönemeyer, in der er detailreich den Gehalt von gesungenen Gedichten analysiert.
Stadtleben
Verlosung – Kurz vor Heiligabend gehen die Interessen von Kindern und Eltern oft extrem auseinander – junge Mitglieder der Familie sind so aufgeregt, dass sie beschäftigt und abgelenkt werden möchten, der für alles zuständige Rest braucht eine Menge Zeit (ungestört!), um zum Beispiel die Geschenke einzupacken. Deswegen schenken wir beiden Parteien etwas: vier Plätze in einem Zauberkurs für Kinder am nächsten Wochenende (21.12.)! Da lernen Kids zwischen acht und zwölf Jahren, wie man eine Münze durch eine Tischplatte zaubert oder eine Spielkarte verschwinden und wieder auftauchen lässt (16-18 Uhr). Kann man vielleicht an den Feiertagen gleich vorführen, die Requisiten darf man auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. Regulär kostet das 49 Euro; in der Wunder-Akademie gibt es auch Kurse für Erwachsene. Roennebergstraße 16, U-Bhf Walter-Schreiber-Platz
Essen & Trinken – Großes Tamtam mit dem Gemüsegott: Wie schon vergangenes Jahr findet in den spektakulären Mahalla-Hallen eine etwas andere Weihnachtsfeier statt. Heute und an sechs weiteren Abenden (14./15.12. und 18. bis 21.12.) serviert Spitzenkoch Stephan Hentschel ein vegetarisches Menü mit acht Gängen. Dazu gibt es psychedelischen Esoterik-Punk von Music Ashram, Performances, Lichtinstallationen – kurzum: eine immersive Erfahrung für alle Sinne. Die Location ist an sich schon ein Spektakel, die ehemalige Turbinenhalle der AEG in Oberschöneweide inspirierte Fritz Lang angeblich zu seinem Film „Metropolis“. Billig ist der Spaß nicht: Tickets kosten 185 Euro. Start ist um 19 Uhr. Wilhelminenhofstraße 76, Tram-Haltestelle Firlstr.
Noch hingehen – Auf zehn Metern Länge schiebt sich ein Wurm voran, bewegt von nackten Figuren. Die Palette schillert in blaugrauen Tönen. Wahrscheinlich hat das Coronavirus in einem Werk aus dem Zyklus „Dance“ Gesicht gezeigt: „La Balletta“ nennt sich das monströse Leinwandgemälde von Eric Massholder, das nur noch bis morgen in der Galerie Z22 zu sehen ist. Impulsgeber für die Reihe war vor allem die indische Mythologie, mit der Massholder aufgrund vieler Reisen gut vertraut ist. Bei ihm wird der Tanz zum Symbol für Energie, Werden und Vergehen. Trotz aller Vitalität, die den Exponaten entströmt, ist der Tod allgegenwärtig. Zum Glück ist ein Schuss Ironie immer mit dabei. 11-17 Uhr, Eintritt frei, Zähringerstraße 22, U-Bhf Konstanzer Straße
Berlinbesuch – Wir schreiben die späten 1980er: Filmemacher Mark und Musiker Roger struggeln mit Räumung, Liebe und Krankheit. Zwei Freund:innen sind HIV-positiv, der Vermieter will sanieren, und dann gibt es noch Nachbarin Mimi, eine Tänzerin mit bewegter Vergangenheit. Das Musical Theatre Berlin lädt heute und morgen zur Amateurproduktion „Rent“ ein (je 19.30 Uhr). Es will u.a. mit schmissigen Songs den Zauber des Broadway nach Berlin bringen, die Crew hat dafür sieben Monate lang geprobt. Karten 20/25 Euro, Theater im Delphi, Gustav-Adolf-Straße 2, Tram-Haltestelle Prenzlauer Allee/Ostseestraße
Grübelstoff – Lesen Sie manchmal Ihr Horoskop, oder lassen sich von Freund:innen eine Tarotkarte legen – auch wenn Sie überhaupt nicht an so etwas glauben?
Kiekste
Still und starr liegt der See, der Werbellinsee, um genau zu sein. Fehlt nur noch der rieselnde Schnee und Weihnachten könnte kommen. Dank an Leser Manfred Geipel! Weitere romantische Bilder aus Berlin und seinem Speckgürtel bitte gern an checkpoint@tagesspiegel.de mailen! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Köpenick: Ab 7 Uhr bis Montag, 12 Uhr, kommt es in der Altstadt zu Verkehrseinschränkungen.
Wismarer Straße (Lichterfelde): Im Bereich der Eugen-Kleine-Brücke ist, ab 7 Uhr bis ca. 16 Uhr, für beide Richtungen nur ein Fahrstreifen wechselseitig frei.
Regionalverkehr – RE3/RE5: Mehrere Züge fallen ab 22 Uhr bis zum morgigen Sonnabend (24 Uhr) zwischen Hbf und Gesundbrunnen bzw. Südkreuz aus sowie zwischen Oranienburg und Hbf/Südkreuz.
Demonstration – Für heute sind 15 Demos angemeldet (Stand 12.12., 13.30 Uhr), u.a. „Langfristige Finanzierung des Deutschlandtickets“: 30 Menschen, Greenpeace, Klingelhöferstraße 8 (9.30-10 Uhr)
„Kampf gegen Schulverbot der Frauen in Afghanistan“: 400 Teilnehmende, Platz der Republik (10-12 Uhr)
„Regenwald“: 100 Demonstrierende, Rosa-Parks-GS, Reichenberger Straße 65, Mariannenplatz, Moritzplatz, Reichenberger Straße (10-12.30 Uhr)
„C Teen in Berlin Jüdische Jugendliche Europas am Brandenburger Tor“: 400 Menschen, Jüdische Gemeinde Chabad Berlin, Pariser Platz 1 (11.30-12.30 Uhr)
„Kiezdemo gegen Verdrängung und Siedlungskolonialismus“: 250 Menschen, S-/U-Bhf Warschauer Straße, Mainzer Straße, Grünberger Straße (18-22 Uhr)
„Antifaschistischer Gegenprotest: Stop paliwashing Antisemitism!“: 50 Demonstrierende, Warschauer Straße 14 (18.15-20 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 41 Demos, u.a. „United gegen Nazis!“: 100 Menschen, Oberbaumstraße 8, Schlesisches Tor, Markgrafendamm (11-20 Uhr)
„Gegen Faschismus, Queer- und Frauen-Feindlichkeit – für ein buntes statt braunes Berlin!“: 250 Protestierende, Queermany Berlin, Markgrafendamm, Revaler Straße, Lichtenberger Brücke (12-20 Uhr)
„Ostkreuz bleibt bunt! Tanzen gegen rechts“: 50 Demonstrierende, Sonntagstraße 1 (13-15 Uhr)
„Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“: 500 Teilnehmende, Neue Bahnhofstraße, S-Bhf. Ostkreuz, Frankfurter Allee, Lichtenberger Brücke (13-19.30 Uhr)
„27. Berlin-Christmas-Biketour, Biker für Bedürftige, gegen Armut und sozialen Abbau als Folge der Sparpolitik des Berliner Senats und der Bundesregierung“: 400 Demonstrierende, Santa Claus on Road, Hanna-Renate-Laurien-Platz 1, Schloßstraße, Otto-von-Bismarck-Allee, Kaiserdamm, Tauentzienstraße, Renate-Laurien-Platz 1 (15-20 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind 14 Demos, u.a. „#Unkürzbar – Ein Berlin für Alle!“: 1.000 Menschen, Lustgarten, Alexanderstraße, Bethaniendamm, Mariannenplatz (13-17 Uhr)
„Milliardär*Innensteuer“: acht Teilnehmende, Greenpeace, Kurfürstendamm 14 (14-18 Uhr)
„Geflüchtete begehen immer öfter Suizid – Solidarität jetzt!!“: 100 Demonstrierende, Hermannplatz/Sonnenallee, Oranienplatz (14.30-18.30 Uhr)
Universität – Chor und Orchester der Humboldt-Universität führen, verstärkt durch Solist:innen, Bachs Weihnachtsoratorium auf: am Montag und Mittwoch (16./18.12.) in der Gethsemane-Kirche. Je 20 Uhr, Karten kosten 18/10 Euro; es gibt auch einen Live-Stream. Stargarder Straße 77
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Edith Clever (84), Schauspielerin und Regisseurin, langjähriges Mitglied der Berliner Schaubühne / „Liebe Doro, cumpleaños feliz. Genießt die letzten Tage in der Sonne. ❤️-liche Grüße aus Teltow“ / „Für Monika Knoth zum 77. Geburtstag nur das Beste von Karla und den weiteren Ks mit H.“ / „Unserem engagierten, lieben und fleißigen Alleskönner Axel von Levetzow herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ / Eoin Moore (56), deutsch-irischer Regisseur, arbeitete in Berlin zunächst als Kameramann und Tontechniker, drehte etliche „Polizeiruf 110“-Krimis, v.a. die Fälle des Rostocker Teams Bukow und König
Sonnabend – Bela B. (62, bürgerlich: Dirk Albert Felsenheimer), Sänger, Mitbegründer und Schlagzeuger der Band Die Ärzte, ihr erstes Konzert gaben sie 1982 in einem besetzten Haus in Kreuzberg / „Die Familie und Freunde aus nah und fern gratulieren sehr herzlich LOTHAR DUCLOS zum 85. Geburtstag“ / „Wir ‚Herzschrittmacher‘ feiern heute den Geburtstag unserer Evi mit einer großen Showtime im Ernst Reuter Saal!“ / Hendrikje Klein (45), Politikerin (Die Linke), MdA / Eva Mattes (70), deutsch-österreichische Schauspielerin („Lang lebe die Königin“), verkörperte jahrelang die Konstanzer „Tatort“ -Kommissarin Klara Blum, spielte Theater u.a. am BE
Sonntag – Katja von Garnier (58), Filmregisseurin („Bandits“), in „Fly“ ließ sie Tänzer:innen durch den Skulpturensaal des Bode-Museums tanzen / Renate Künast (69), Politikerin (Grüne), MdB, bis 2005 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz / Ingo Schulze (62), Schriftsteller („Simple Storys“), im Oktober für ein Gesprächsformat mit Jakob Augstein im Renaissance Theater
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Beate Geistler, * 12. September 1945, verstorben am 26. November 2024 / Sieglinde Horst, * 26. Juni 1945, verstorben am 27. November 2024 / Harro Naumann, * 19. August 1944, verstorben am 11. November 2024 / Gertraut Schwemmer (geb. Schroeder), * 2. November 1927, verstorben am 25. November 2024 / Dr. Sigmar Uhlig, * 3. Dezember 1936, verstorben am 16. November 2024
Stolperstein – Franziska Ritter, geb. Blankenstein (*1864), hatte mit ihrem Mann Max fünf Kinder. Sie war von Beruf Schneiderin. Am 3. Oktober 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert; bereits zehn Tage später, am 13. Oktober 1942, starb sie dort. Nur eine Tochter überlebte den Holocaust. An Franziska Ritter erinnert ein Stolperstein in der Kantstraße 149 in Charlottenburg.
Encore
Zum Schluss, na klar, geht’s auf den Friedhof: Und da herrscht nicht gerade Ruhe im Karton. Denn Wildschweine pflügen Berlins größte Ruhestätte „In den Kisseln“ weiterhin beharrlich um. Dabei sind Eingänge und Zufahrten der 62 Hektar großen Fläche in Spandau eigentlich mit Gittern gesichert, Fußgängertore ziehen sich automatisch zu und am Zaun wurde ein Untergrabschutz angebracht. Doch gegen das Tier im Menschen kann das alles nichts ausrichten, wie Bezirksstadtrat Torsten Schatz (CDU) jetzt auf AfD-Anfrage zu berichten weiß. Hier seine Erklärung im Wortlaut:
„Die Tiere gelangen aufgrund von Vandalismus, mutwilliger Beschädigung und falsch verstandener Tierliebe auf den Friedhof. Die Rückholmechanismen der Tore werden permanent zerstört oder die Tore geöffnet und mit Steinen oder Keilen offengehalten. Beschädigte Tore werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis zur Reparatur stets mit Ketten verschlossen. Dieses Verschließen hält jedoch nie bis zur Reparatur selbst vor. Ketten und Verschlussbügel werden mit Seitenschneidern oder ähnlichen Werkzeugen vorsätzlich zerstört und die Tore wieder geöffnet. Auch kam es schon vor, dass Löcher in den Maschendrahtzaun geschnitten wurden. Ergänzend werden Wildtiere auf das Friedhofsgelände durch illegal ausgelegtes Futter gelockt.”
Tja, nicht mal unter der Erde kann sich Berlin in Ruhe lassen.
Gucken Sie heute mal in Ruhe in die Sonne und genießen Sie nachts die Sterne am Himmel! Mit mir die Wolken weggeschoben haben diesmal Jessica Gummersbach (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und zum letzten Mal in der Produktion Lea-Marie Henn (Danke!). Morgen rauscht hier Jessica Gummersbach ins schon dritte Advents-Wochenende. Bis bald verbleibe ich mit einem herzlichen: Ich grüße Sie!
Ihr Robert Ide