sollten Sie in den vergangenen 28 Jahren, montags bis freitags zwischen 19:40 und 20:15 Uhr, noch nie den TV-Sender RTL eingeschaltet haben, ist Ihnen vielleicht trotzdem schon mal der Name „Jo Gerner“ begegnet. Jo Gerner ist seit 1993 der (mittlerweile nicht mehr ganz so böse) Bösewicht der allabendlichen Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Gespielt wird er seitdem vom Berliner Schauspieler Wolfgang Bahro.
Für unsere neue Podcastfolge „Eine Runde Berlin“ habe ich Wolfgang Bahro zur virtuellen Ringbahnrunde getroffen und mit ihm über sein Langzeitprojekt gesprochen. Er hat von seinem Drehalltag erzählt, von prominenten Set-Besuchen und vom inhaltlichen Wandel der Serie – weg von der seichten Soap, hin zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlich (& politisch) relevanten Themen.
„Er ist ein Faschist. Und damit eine Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Dagegen müssen wir alle zusammenstehen“, hatte in der Serie etwa Jo Gerner im vergangenen Jahr über den Rechtsradikalen Lars Grabowski gesagt. „Normalerweise versucht sich die Serie politisch rauszuhalten, aber bei Themen wie Faschismus und Nationalsozialismus ist die Haltung klar. Kann sein, dass sich dadurch eine bestimmte Zielgruppe von der Serie distanziert, aber das ist dann auch gut so“, sagt Wolfgang Bahro heute.
Außerdem Thema: Wolfgang Bahros Westberliner Jugend, seine Auftritte auf Berlins Bühnen, die Mitgliedschaft bei den Freimaurern, keine Bürgeramtstermine und Corona-Leugner.
Die neue Folge „Eine Runde Berlin“ mit Wolfgang Bahro gibt’s ab sofort auf Tagesspiegel.de, GetPodcast, Radio.de, Spotify, und Apple Podcasts.