lustig oder frustig – wie soll dieser Tag beginnen? Auf jeden Fall geht’s auch heute frostig los, bevor der Regen kommt. Und nächste Woche dann, leise rieselnd, der erste Schnee. „Es kann in ein paar Tagen schon mal Weiß werden in der Stadt, auch wenn erst nur einige Schneeschauer zu erwarten sind“, berichtet Tony Müller von der „Wettermanufaktur“ am Checkpoint-Telefon. Kühlere Luft aus Norden und Nordwesten frischt Berlin bis in die Adventszeit hinein auf und soll ab und zu kalte Schauer von Nord- und Ostsee mitbringen. Für Weihnachten können die Meteorologen noch keine genauen Prognosen treffen, aber Wettermodelle würden durchaus ein bisschen Hoffnung auf flockige Feiertage machen. „Es wird in diesem Jahr auf jeden Fall keinen Vorfrühling unterm Weihnachtsbaum geben“, sagt Müller. Den fanden im vorigen Jahr weder Ostermann noch Weihnachtshase lustig.
„Überall liegt Scheiße, man muss eigentlich schweben“, sang Peter Fox in der Stadthymne „Schwarz zu Blau“. Vielleicht ja deshalb will die Berliner CDU die Magnetschwebebahn wieder durch die Innenstadt schweben lassen und gleitet damit auf den vor 30 Jahren abmontierten Gleisen der M-Bahn, mit der nach dem Mauerfall ganz Ost-Berlin in Richtung Kreuzberger Kneipen abrauschte.
Einen letzten Wagen der M-Bahn, damals gefeiert als „vollständig automatisiertes und fahrerloses Nahverkehrssystem für mittlere Transportkapazitäten“, kann man heute im Oldtimer-Museum auf Rügen bestaunen. „Generell ist die Technik nicht veraltet, auch wenn unsere Bahn schon in die Jahre gekommen ist“, sagt Timo Guttwein vom Oldtimer-Museum am Checkpoint-Telefon. Der 31-Jährige wurde genau dann geboren, als Berlin die Teststrecke für den Mini-Transrapid wieder abbaute, um Platz für die von Ost nach West durchfahrende U-Bahn-Linie 2 zu machen.
Eine neue Olympiabewerbung. Die Rückkehr der Cargohosen. Und New Kids on The Block wieder auf Tour. Die Neunziger sind zurück. Warum also sollten wir uns nicht auch in die Magnetschwebebahn zurückbeamen? Museumsmacher Guttwein ist da nicht nur wegen der Kosten skeptisch: „Solche eine Bahn braucht jede Menge Platz, man kann diese antriebslosen Fahrzeuge ja nicht einfach auf Straßenbahnschienen setzen.“ Und so stellt der Museumsmacher die einzig richtige Frage zu dem schwebenden Ideenverfahren: „Hat Berlin denn dafür wirklich Platz?“ Tja, schon für neue Straßenbahnstrecken reicht er ja offenbar kaum.
Dass auch die, die unsere Stadt am Fahren halten, unter die Räder kommen können, zeigt eine Lesersorgenmail aus einer Busfahrerfamilie. Schichten und zu fahrende Linien bei der BVG variieren demnach von Tag zu Tag, Frühdienste verlangten eine hohe Flexibilität für den Arbeitsbeginn innerhalb „einer mehrstündigen Zeitspanne“. Es folgten gesundheitliche und familiäre Probleme, schreibt uns der Mann einer Busfahrerin. BVG-Sprecher Stefan Volovinis erklärt dazu auf Checkpoint-Anfrage, wie man gegenlenken will: mit moderneren Arbeitszeitmodellen – auch, um hunderte derzeit fehlende Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen. Lichtblick für Busfahrende im Schichttunnel: Ab Mitte nächsten Jahres soll die Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden sinken, mehr Schichtsysteme würden dann eingeführt. Damit Berlin nicht bald an seiner eigenen Endhaltestelle steht.
Der Haushalt müsste mal aufgeräumt werden – so ganz generell. Doch die Hauptverantwortlichen für die vom Bundesverfassungsgericht gestoppten Schuldenverschleierungen im Bundeshaushalt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP), blieben auch am Mittwoch Erklärungen und Entschuldigungen schuldig. Die noch im November geplante Verabschiedung des Bundeshaushalts wurde kommentarlos abgesagt. Das einzige Schuldeingeständnis prangt seit neuestem über dem Bundesfinanzministerium an der Leipziger Straße: eine schwarze Plane an der Häuserwand (via Georg Ismar). Darunter versteckt sich ein Plakat, das noch letzte Woche die angeblich solide Finanzpolitik des Hauses pries: „Mit Geld und Verstand – Schulden bremsen. Chancen schaffen. Unser Bundeshaushalt.“ Nun, ein paar andere Buchstaben an der Fassade hätten es auch getan – für einen neuen Slogan des Finanzministeriums: Ohne Geld und Verstand.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Berlin ist gerettet – denn Berlins Retter im Dauerdienst, Albrecht Broemme, hat ein neues Amt. Der frühere Berliner Feuerwehr-Chef und langjährige Präsident des Technischen Hilfswerks koordinierte zuletzt die Einrichtung des Corona-Nothilfezentrums an der Messe sowie die Hilfe für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Nun wird er Sonderbeauftragter für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Berlin. Wenn der 70-Jährige auch dieses Problem gelöst bekommt, ist klar: Nur er kann den Ausbau der Radwege endlich koordiniert angehen.
Die S-Bahn kommt zwar öfter zu spät, dafür tut sie das bald öfter. Mit dem Fahrplanwechsel ab 10. Dezember sollen etwa die Linien S1 nach Zehlendorf und S5 nach Mahlsdorf im Fünf-Minuten-Takt fahren, im Nord-Süd-Tunnel sollen längere Züge unterwegs sein. Endlich mal ein Mehr, das keine Mär ist.
Ein Licht geht uns auch noch auf: Die traditionsreiche Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm kann dank Spenden auch in diesem Jahr wieder funkeln. 130.000 Lichter erhellen bald Berlins einzigen Einkaufsboulevard – süßer die Kassen nie klingen.
Zu wenige Lehrkräfte können zu viele Kinder und Jugendliche bald immerhin in mehr Klassenräumen unterrichten. Die Schulbauoffensive geht voran – wie eine interaktive Karte Bezirk für Bezirk zeigt (zu sehen hier). Dass dafür viel gehobelt wird und zuweilen unnötig Späne fallen, zeigt eine Schulerweiterung in Weißensee. Hier soll ein Schulhof mit Bäumen für einen neuen Lerncontainer weichen (via RBB), weil Parkplätze eines Supermarktes und einer Anliegerstraße offenbar erhaltenswerter sind. Wieder was gelernt über Berlin.
Und dann noch diese Bescherung: Zwei Wochen vor Weihnachten hat die monatelange Sperrung des einst verkehrsumtosten Kaiserdamms ein Ende, wenn auch nicht auf allen Fahrspuren. Bis April 2024 soll die Trasse wieder vollständig befahrbar sein – das wäre dann ein Jahr nach dem Wassereinbruch, der zum Verkehrsabbruch führte. Ist das dieses Tempolimit?
Das Leben in dieser Stadt ist ein Auf und Ab – vom Aufzug am S-Bahnhof Westhafen mal abgesehen. Seit Ende Januar wird dieser modernisiert, den gesamten Sommer über ruhten die Bauarbeiten. Nun sollen sie tatsächlich Ende November abgeschlossen sein, ergibt eine Anfrage von Taylan Kurt (Grüne) im Abgeordnetenhaus. Gründe für die Verzögerung sind laut Bahn die „weltweiten Lieferengpässe an Baumaterialien“. Berlin, du olle Weltstadt!
So, nun das noch: Dieselautos dürfen künftig komplett mit altem Frittenfett fahren. Das beschloss die Bundesregierung am Mittwoch (via „Spiegel“). Freie Fahrt bis zur Pommes-Schranke!
Mit Tagesspiegel Plus können Sie heute diese Welten entdecken:
Unsere Geheimnisse: Manche Dinge sind so schambehaftet, dass wir sie dauerhaft geheim halten. Dabei wirkt es sich oft gleich mehrfach positiv aus, wenn wir uns offenbaren. Eine Offenlegung von Mia Gatow.
Unsere Träume: Die Hälfte der Schlafenszeit träumt der Mensch. Doch sind Träume nur ein sinnloses Zufallsprodukt des Gehirns? Oder spielen selbst Albträume eine wichtige Rolle für unser Leben? Eine Erweckung von Miray Caliskan.
Unsere Liebe: Als Dirk und Knut sich kennenlernen, steckt Dirk in einer Beziehung. Also fahren sie zu dritt in den Urlaub – danach sortieren sie ihre Leben neu. Die aktuelle Liebeskolumne „Ins Herz“ von Julius Heinrichs.
Zitat
„Ich wollte wirklich niemanden betrügen.“
Der einstige Radstar Jan Ullrich gesteht nach mehr als 20 Jahren, was sowieso schon alle wussten. Sein bisheriger Satz zu den Dopingvorwürfen lautete: „Ich habe niemanden betrogen.“
Stadtleben
Essen – In einem etwas heruntergekommenen Innenhof könnte man, mehr oder weniger zufällig, auf das großräumige und ziemlich lieblos eingerichtete koreanische Restaurant „Arirang“ stoßen. Tritt man ein, wird man freundlich und effektiv bedient; die Speisen – unbedingt der traditionelle Tischgrill und oder das Bibimbap! – stehen schnell auf dem Tisch. Geschmacklich sehr gut, authentisch koreanisch und die Preise sind moderat. Das „Arirang“ ist ein Geheimtipp, auch weil es sich um einen dieser Orte handelt, den man auf keinen Fall auf sein Äußeres reduzieren sollte. Mo-So 12-23 Uhr, Uhlandstraße 194, Bushaltestelle Uhlandstraße/Kantstraße
Geschenk – „Apartamento“, das ästhetische Fachmagazin in Sachen Einrichtung, hat einen Buchladen – die Macher:innen sagen „Bookshop“ – eröffnet. Das ist insofern besonders, als es den seit heute, aber nur bis zum 22. Dezember, gibt. Weil „Apartamento“ nicht nur Magazin, sondern auch Verlag ist, gibt es hier allerhand hübsche und durchaus informative Publikationen zu erwerben, die sich unbedingt als (Weihnachts)geschenke für Design- und Architekturliebhaber:innen eignen. Mi-Fr 13-18 Uhr, Sa 11-19 Uhr, und So (am 3.12 und 17.12) 13-18 Uhr, Kastanienallee 23, Tram-Station Schwedter Straße
Karten sichern – Berlins Wahrzeichen, das Brandenburger Tor, wäre wohl einfach nur ein Tor in Berlin, stünde oben auf nicht die berühmte Quadriga.Ihren Ruhm erlangte sie auch, weil niemand Geringeres als Napoleon sie im Jahr 1806 raubte. Nach Frankreichs Niederlage wurde die Figurengruppe in Paris entdeckt und reiste fast drei Monate lang wieder zurück nach Berlin. Der turbulente Aufstieg und Fall Napoleons jedenfalls, ist seit heute im Kino zu sehen. Wahrscheinlich historisch nicht ganz korrekt, dafür aber mit u.a. Joaquin Phoenix in der Hauptrolle und von Ridley Scott als Hollywood-Blockbuster aufgeblasen. Wir verlosen 2x2 digitale Freitickets, die bundesweit in jedem Kino, in dem der Film gespielt wird, eingelöst werden können.
Noch Hingehen – Nur noch bis zum 26. November läuft die Ausstellung „Luc Tuymans –Edith Clever“ in der Akademie der Künste. Es handelt sich dabei um den Auftakt einer neuen Serie, in der Arbeiten von Akademie-Mitgliedern unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen miteinander konfrontiert werden. Der belgische Maler und Kurator Luc Tuymans hat die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Edith Clever eingeladen.Hochkarätige Leihgaben, eigens konzipierte Arbeiten und performative Interventionen thematisieren die Darstellbarkeit und das Vermächtnis des Vergangenen wie die allgegenwärtige Atmosphäre der Auflösung. Weitere Informationen finden Sie hier. Täglich 10-20 Uhr, Pariser Platz 4, S-Bhf Brandenburger Tor
Grübelstoff – Weil Sponsorengelder fehlten, drohte die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung auf dem Ku’damm in diesem Jahr auszufallen. Dann kümmerte sich Kai Wegner höchstpersönlich um Spenden. Mit Erfolg. Einerseits schön: eine Weltstadt wie Berlin sollte sich auch um ihre repräsentative, leuchtende Oberfläche kümmern. Andererseits: Die Liste ist lang. Sollte ganz Berlin eine einzige leuchtende Weihnachtskugel sein oder reicht ein beleuchteter Ku'damm aus?
Kiekste

Da is das Ding! Praktisch abholbereit steht ein Wagen der Magnetbahn im Oldtimer-Museum Rügen. Ob der Regierende von Berlin wohl eine Anhängerkupplung besitzt? Weitere verrückte Bilder, die nur ausnahmsweise nicht aus Berlin kommen dürfen, bitte an: checkpoint@tagesspiegel.de! (Foto: Oldtimer-Museum Rügen)
>Berlin heute
Verkehr – Frankfurter Allee (Friedrichshain): Zwischen Frankfurter Tor und Niederbarnimstraße und zwischen Finowstraße und Weichselstraße ist von 6 bis18 Uhr der linke Fahrstreifen gesperrt.
Karl-Liebknecht-Straße/Mollstraße/Prenzlauer Allee/Torstraße (Mitte): Im Kreuzungsbereich Mollstraße/Torstraße ist die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen verengt. Das Linksabbiegen in die Torstraße ist untersagt. Die Arbeiten dauern bis Mitte Dezember an.
Greifswalder Straße (Prenzlauer Berg): Stadteinwärts ist die Fahrbahn hinter der Lilli-Henoch-Straße auf einen Fahrstreifen verengt.
Demonstration – Für heute sind 14 Demonstrationen (Stand 22.11.,14 Uhr) angemeldet, u.a. „Kundgebung zum Start der Klimaklage“: 20 Teilnehmende, BUND e.V., Hardenbergstraße 31 (9-13 Uhr)
„Mahnwache für alle Opfer des Israel-Palästina Kriegs. Stille Versammlung für einen Waffenstillstand“: 10 Personen, Willy-Brandt-Straße 1 (12.30-14 Uhr)
„Black Friday Konsum-Kritik“: 6 Menschen, BUND Jugend, Schönhauser Allee 80 (16.30-19 Uhr)
„Mahnwache für Rundfunkfreiheit“: 20 Teilnehmende, Leuchtturm ARD, Masurenallee 8 (18-20 Uhr)
„Öffnet den Grenzübergang nach Rafah, lasst den #GlobalConscienceConvoy durch“: 200 Personen, Stauffenbergstraße 6-7 (18-21 Uhr)
Gericht – Wegen versuchten gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr muss sich ein 34-Jähriger verantworten. Er soll von seiner Wohnung aus über Funk Kontakt zu Bordpersonal von Flugzeugen aufgenommen haben – auf Frequenzen, die nur für den Flugverkehr freigegeben gewesen seien (11.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 4100).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Lorin-Hiva Beyaztepe (18), Abwehrspielerin beim FC Viktoria 1889 Berlin / Admir Hamzagić (38), Co-Trainer bei Hertha BSC / Reiner Calmund (75), Fußballfunktionär, Moderator und Buchautor / „Felix ‚Furore‘ B. – einen wunderschönen Geburtstag – wenn auch leider ohne uns – vom linken Niederrhein!“ / Jochen Hauser (82), Schriftsteller und Drehbuchautor, Verfasser der Bücher über die „Familie Rechlin“, Gewinner des Berliner Goethepreises / „Michael Hertig (68), liebster Freund und Coach, Buchautor und Podcaster; weiterhin viel Erfolg für Deine Website ‚Cala Vox‘“ / „Unsere Tochter Klara wird 21 – alles Liebe und Gute zum Éljen Soká von der begeisterten Familie!“ / Nina Mittelham (27), Tischtennisspielerin. Spielt seit 2018 beim ttc berlin eastside in der 1. Tischtennis-Bundesliga und Champions League / „Liebe Natalie, (39, vermute ich) Du energische Friedenauerin mit Blick fürs Wesentliche, alles Gute zum Geburtstag sende ich Dir von schräg gegenüber – rock on. E.“ / Manfred G. Valtu (77), Jurist und Schriftsteller, „Herzliche Glückwünsche und viel Glück und Erfolg bei der Suche nach einem neuen Verlag für Deinen neuen Krimi ‚Der Vierte Raum‘“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Petra Funke-Winter, * 5. September 1957 / Ulrike Lück, * 31. August 1941 / Gerd Reiffel, * 7. Januar 1932 / Maria Sofie Rohner, * 23. Februar 1951 / Axel-Lutz Rosenkranz, * 9. Oktober 1939 / Dr. Herbert Städtke, * 6. Dezember 1937 / Prof. Dr. phil. Klaus Wasmund, * 10. August 1938, verstorben am 13. November 2023
Stolperstein – Fanny Bachenheimer (geb. Oppenheimer) wurde 1868 in Darmstadt geboren. Sie war verheiratet mit Salomo Bachenheimer. Aus der Ehe gingen die Kinder Ruth und Otto hervor. Am 1. November 1941 deportierten die Nationalsozialisten Fanny Bachenheimer über den Güterbahnhof Moabit an der Putlitzstraße in das Ghetto Litzmannstadt, wo sie bald danach, am 23. November, ermordet wurde. In der Hektorstraße 9-10 in Halensee erinnert ein Stolperstein an Fanny Bachenheimer.
Encore
Zum Schluss einen Pilz – bloß nicht den frisch gezupften. Das Berliner Verwaltungsgericht hat per Eilverfahren entschieden, dass Nahrungsergänzungsmittel, in denen die holzbewohnende Schmetterlings-Tramete vorkommt, nicht vertrieben und beworben werden dürfen. Der häufig auf Totholz wachsende Schmetterlingsporling ist einer der häufigsten Porlinge Mitteleuropas und kann überall gefunden werden, sieht allerdings nicht gerade lecker aus (Foto hier). Laut Novel-Food-Katalog der EU ist der Pilz als Lebensmittelzutat zu neuartig, weil er vor dem 15. Mai 1997 nicht „in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet wurde“. Der Pilz ist also nicht schal, sondern noch zu frisch.
In aller Frische waren diesmal Thomas Lippold (Recherche und Redaktion), Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) sowie Lionel Kreglinger (Print- und Newsletterproduktion) dabei. Morgen frischt hier Daniel Böldt die Nachrichten und Gedanken wieder auf.
Ich grüße Sie!
